Danksagung an Therapeuten ... wofür seit ihr dankbar?

Dieser Bereich ist speziell Erfolgsberichten und positiven Erfahrungen in und durch Psychotherapien gewidmet. Wie war es und was hat Ihnen geholfen? Lassen Sie uns positive Erfahrungsberichte sammeln, die Mut machen.
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lina55
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Beitrag Fr., 29.11.2019, 14:11

Das Thema ist zwar schon alt, aber ich habe mal eine Frage dazu.
Bedankt ihr euch nach einer Therapiestunde? Oder eher nur mal so zwischendurch wenn ihr merkt das euch etwas wirklich weiter geholfen hat?
Mir ist letztens aufgefallen, dass ich z.B wenn ich beim Arzt war nach dem Gespräch immer min. ein Dankeschön beim gehen sage. Bei meiner Therapie aber nicht, weil ich manchmal den Moment irgendwie komisch finde wenn man am Ende der Stunde über irgendwas zu ende spricht und dann auf einmal ein Danke von mir kommt beim gehen :D
Wie macht ihr das? Ich würde meiner Therapeutin gerne mehr Wertschätzung zeigen aber weiß nicht so recht wie am besten

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CrazyChild
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Beiträge: 942

Beitrag Fr., 29.11.2019, 19:49

Ich bedanke mich immer fürs Gespräch. Klar, ist deren Job, aber für mein Empfinden kann man das machen, wenn es gut und hilfreich war.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 30.11.2019, 07:03

lina55 hat geschrieben: Fr., 29.11.2019, 14:11 Bedankt ihr euch nach einer Therapiestunde? Oder eher nur mal so zwischendurch wenn ihr merkt das euch etwas wirklich weiter geholfen hat?
Nein. Ich bedanke mich nicht dafür, dass jemand seinen Job erledigt.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Vivy
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Beiträge: 884

Beitrag Sa., 30.11.2019, 08:37

Liebe Lina!

Ja, ich mache das regelmäßig.
Meist dann, wenn irgendetwas richtig gut war. Oft auch, wenn ich mal wieder dachte, dass ich zu anstrengend bin, er mich wegschickt usw (das wär jetzt noch sehr erweiterbar) .... und das dann wieder mal nicht passiert. :roll:
Zum gegebenen Anlass auch dann, wenn ich gemerkt habe dass sich da und da Dinge verändern.
Oder wenn er manchmal Dinge tut, die ich niemals so erwartethätte.

Manchmal mache ich das direkt nach der Stunde, meistens aber ein paar Tage danach per Mail.

Warum auch nicht?
Zum einen freut sich doch jeder über ein Danke. Das hat doch auch was wertschätzendes.
Und außerdem, kein Therapeut kann hellsehen und weiß automatisch, was für den Klienten richtig gut und hilfreich war.
»Man versteht nur die Dinge, die man zähmt«, sagte der Fuchs.
aus: Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

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Waldschratin
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Beiträge: 4199

Beitrag Sa., 30.11.2019, 10:57

Hallo Lina!

Wenn ich mich dankbar fühle, also in dem Moment auch dankbar bin, dann drück ich das natürlich auch aus - Warum auch nicht?
Gefühle sind ja nie ne "Einbahnstraße" (Oder wenn, dann find ich das "behandlungsbedürftig". Aus dem Grund hab ich mal mit Therapie angefangen, weil ich ne "Insel" war und mir Teilen können gewünscht habe).

Warum sollte ich das ausgerechnet mit dem/der Thera nicht teilen wollen? All den anderen Kram teile ich da doch auch! Warum also nicht auch das Positive und Verbindende?

Wobei mir das schon die Antwort scheint : Das erzeugt ja erst recht Nähe, und die erträgt man vielleicht (noch) nicht...?

Aber grade dann ist doch Therapie auch der richtige Rahmen und Ort, sich da auszuprobieren und zu lernen.

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lisbeth
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Beiträge: 3881

Beitrag Sa., 30.11.2019, 11:00

Vivy hat geschrieben: Sa., 30.11.2019, 08:37 Warum auch nicht?
Zum einen freut sich doch jeder über ein Danke. Das hat doch auch was wertschätzendes.
Und außerdem, kein Therapeut kann hellsehen und weiß automatisch, was für den Klienten richtig gut und hilfreich war.
Das finde ich sososo wichtig! Das hat für mich auch etwas mit Wertschätzung und Respekt zu tun. Und ja, ich finde auch, das darf dann auch mal zum Ausdruck gebracht werden. Und ja, meistens nutze ich so ein "Danke" auch dazu, ihr mitzuteilen dass dieses oder jenes hilfreich für mich war. Denn woher sollte sie das sonst wissen, was für mich gut funktioniert und was nicht? Oder wenn sie etwas gemacht hat, was sie nicht hätte machen müssen (wie zB einen Ersatztermin anbieten, weil sie den normalen Termin absagen musste).

Klar macht die Therapeutin ihren Job. Aber ich bedanke mich auch bei meiner Frisörin, wenn der Haarschnitt gut gelungen ist. Oder neulich hab ich mich auch bei einer Mitarbeiterin auf dem Amt bedankt, die auch "nur" ihren Job gemacht hat, dabei aber sehr aufmerksam war und mir sehr weitergeholfen hat. Warum nicht? Ich finde, sowas macht den Alltag dann auch etwas menschlicher. Wir sind doch alle keine Roboter (und ich will jedenfalls auch nicht wie einer behandelt werden).
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Malia
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Beitrag Sa., 30.11.2019, 11:30

Ich bedanke mich fast immer, aus unterschiedlichen Gründen:
mal nur aus Höflichkeit (ich bedanke mich auch beim Bäcker und bei der Kassiererin im Supermarkt) -
mal aus echter Dankbarkeit, weil mir etwas in der Therapiestunde gut getan hat und ich einfach froh bin über die Aufmerksamkeit und Hilfe.
Wenn ich es vergessen hab, weil ich aufgewühlt bin, rufe ich es noch beim Weggehen zusammen mit dem "tschüs" aus dem Vorraum, wo ich meine Schuhe anziehe.
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett


Kirchenmaus
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Beiträge: 908

Beitrag Sa., 30.11.2019, 13:10

Ich bedanke mich immer, wenn ich spüre, dass ich dankbar bin.

Manchmal haben wir so tiefgehende, anstrengende Stunden, viel Schmerz und Tränen – und dann verändert sich was. Und dann spüre ich eine große Dankbarkeit dafür, dass sie mit mir da durchgegangen ist, mich mit allem ausgehalten hat. Ja, da kann ich gar nicht anders, als mich zu bedanken.

Oder ich gebe Rückmeldungen, was mir besonders gut geholfen hat. Ist ja auch eine Art Dank. :)
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.

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Malia
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weiblich/female, 70
Beiträge: 6857

Beitrag Sa., 30.11.2019, 15:18

Nein. Ich bedanke mich nicht dafür, dass jemand seinen Job erledigt.
du bist ja ein Herzchen
„Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.“
Samuel Beckett

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Kreativus50
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Beiträge: 316

Beitrag Sa., 30.11.2019, 17:25

Ja, ich bedanke mich bei meinem Thera recht oft für seine Arbeit, die er sehr professionell macht. Im speziellen dann z.B. wenn eine Frage mir bei einem Problem entscheidend weitergeholfen hat oder eine bestimmte Intervention, um mich aus ' ner Disso rauszuholen oder für Trost und Mitgefühl, sogar für hilfreiche Provokationen. So weiß er besser, was mir hilft. Natürlich gehört die andere Seite unbedingt dazu, dass ich ehrlich sage, was mir nicht hilft und ich nicht will. Dazu werde ich immer wieder ermutigt.
Und übrigens bedankt er sich auch sehr oft ganz direkt bei mir, z.B. wenn ich mutig bin und was anspreche, was mir in der Therapie nicht passt.
Oder oft kommt auch ein " Danke, dass sie mich an diesen Erinnerungen/ Erlebnissen teilhaben lassen, so kann ich sie viel besser verstehen." Anfangs war ich da völlig platt und auch mißtrauisch, was da noch dranhängen könnte ( in meiner Kindheit war an ein Danke immer an eine Schuld/ Gegenleistung geknüpft) . Inzwischen kann ich mich innen, heimlich freuen und es ein bisschen annehmen.


No Twist
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Beiträge: 546

Beitrag Sa., 30.11.2019, 19:19

Soeben hab ich mich bei meiner ehemaligen Therapeutin dafür bedankt, dass sie in sehr schlechten Zeiten für mich intensiv da war. Ich bin ihr aber auch dafür dankbar, was ich ebenfalls schrieb, dass ich jetzt das Gefühl habe, ohne sie auszukommen. Mir ist es wichtig, mich zu bedanken- allerdings kann ich nicht um etwas bitten, zumindest nicht explizit. Aber ein Danke kommt mir häufig über die Lippen, ich bin aber grundsätzlich ein eher dankbarer Mensch, da ich weiß, dass im Leben nichts erwartet werden kann. Ich finde es wichtig, wenn man Therapeuten und Therapeutinnen ausdrückt, dass man dankbar ist und damit, dass sie Ihre Arbeit aus persönlicher Sicht sehr gut machen.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Candykills
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Beitrag Sa., 30.11.2019, 19:31

Ich glaube, ich habe sehr, sehr lange jedesmal Danke nach der Stunde gesagt. Wahrscheinlich stand das symbolisch für "dass sie mich aushalten".
Ich bin überhaupt jemand, der häufig Danke sagt...also auch, wenn's nicht unbedingt erforderlich ist.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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nulla
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Beiträge: 384

Beitrag Sa., 30.11.2019, 22:59

Ich bedanke mich auch öfter, wenn ich das Gefühl habe, dass er sich besonders bemüht hat bzw. wenn die Einheit besonders gut verlaufen ist und ich das Gefühl habe, ein Stück weiterzukommen.

Ich bedanke mich aber auch bei anderen Menschen, wenn sie nicht nur einfach ihren Job machen, sondern sich besonders engagieren, etc.

Bei meiner Gyn ist mir letztens herausgerutscht, sie sei so unglaublich nett, das war mir dann ein bisschen peinlich, aber sie hat sich sehr darüber gefreut.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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lina55
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Beitrag So., 01.12.2019, 20:13

Waldschratin hat geschrieben: Sa., 30.11.2019, 10:57
Warum sollte ich das ausgerechnet mit dem/der Thera nicht teilen wollen? All den anderen Kram teile ich da doch auch! Warum also nicht auch das Positive und Verbindende?

Wobei mir das schon die Antwort scheint : Das erzeugt ja erst recht Nähe, und die erträgt man vielleicht (noch) nicht...?
Wo du das so sagst fällt mir auf, dass ich genau damit ein bisschen Probleme habe. Also ich glaube ich ertrage Nähe nicht so und wie du schon sagst erzeugt ja so eine positive Rückmeldung irgendwie schon recht viel Nähe.. vielleicht ist das ja ein Grund weshalb es mir etwas schwer fällt :kopfschuettel:

Allgemein gefragt: ist ne blöde Frage, aber wie genau bedankt ihr euch denn am Ende der Stunde? Einfach ein "Danke für das Gespräch" oder wie formuliert ihr das so? ::?

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nulla
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weiblich/female, 45
Beiträge: 384

Beitrag So., 01.12.2019, 21:33

Ich sage beim Handshake ganz einfach "Danke" , ohne Zusatz. Er weiß dann eh was ich meine und antwortet dann meist mit "Gerne" bevor er mir eine schöne Woche wünscht.
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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