Cannabis Marijuana Joints: Süchtig ohne Konsum?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)

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S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 22.10.2016, 00:42

Dankeschön Geenie,
denn mit jeden deiner Gedanken zum Thema kann ich besonders viel anfangen. Thx dafür.
Dieser biografische Blick in verträglichen Portionen bedeutet gerade nicht heute, bzw., wenn es kommt, passiert es hier und da in kurzen Reflektionen ja - und das Tagträumen bei Musik gelingt mir wieder besser. Dafür habe ich den jbl xtreme bluetooth Lautsprecher als meinen guten Dienstleister. Wir sind ein eingespieltes Team. Ob Stadt, ob Land, ob Fluss oder daheim.
Einfach was zum Liebhaben.

In früheren Zeiten empfand ich Suchtdruck. Jetzt habe ich ihn nicht mehr, bediene mich auch eines Tricks. Ich habe bewusst wieder mit dem Dampfen angefangen. Nikotin flasht mich total und das Saugen am Driptipp , die tiefe Inhalation und das Schaffen von großen Wolken, das hilft mir voll beim Stress abbauen. Ich denke, dabei kommt auch mehr Sauerstoff als bisher für rum. Richtig oder falsch Durchatmen gegen Depressionen, Ängste, Zwänge und Leere. Das ist meine Therapie, die bei mir gut anschlägt. Wer da meint das Dampfen ungesund ist. Das stimmt. Aber es ist für Raucher gesünder als das Weiterrauchen. Ich geriet Nicht nur beim Treppensteigen ausser Atem. Rauchen bis zum Blut spucken. Rauchen führt zum Keuchen, zum Würgen.
Einfach zum Kotzen.

Alles Shisha, oder was ?
Mit Shisha hat das eher wenig zu tun. Von Shisha rate ich eher ab, weil wir damit die täglichen Kohlenmonoxid-Vergiftungen nicht abschaffen.
Hoffnungslosen Süchties lege ich nahe, den Umstieg auf das Dampfen zu erwägen, wenn Rauchen ein wichtiger Lebensinhalt ist. Optimal ist Cannabis- und Zigarettensucht gepaart mit Neigung zu Süßem. Die meisten Liquids sind nämlich süß bis sehr süß. Da ich selbst meine Liquids mische, kann ich das gut dosieren, bis es mir gefällt. Es gibt auch alternativ andere Geschmacksrichtungen. Von Menthol über Lakritz bis hin zu Zitrone. Sogar Käsekuchen und Stinkende alte Socken. Letzteres geht dann wohl Richtung Tabak. Daran sollte der Versuch nicht scheitern. Fast alIes dabei. Ich meine damit, dass das Angebot an Süßigkeiten grösser ist. Der Markt an dampfbaren Lebensmittelaromen ist jedenfalls gigantisch und größenwahnsinnig.
Einfach zum Abgewöhnen.

Mir hilft es sehr, der Umstieg von Tabak auf E-Zigarette. Ich entwickel wieder eine Begeisterung für etwas. Jede Freude war so lange vergangen. Ich verzichte nicht auf die Zigarette, ich vermisse sie einfach nicht. Ich habe keinen Entzug. Das ist das Bessere für mich - zweifellos.
Einfach zu glauben.

Außerdem hatte ich einen reizvollen Arbeitsauftrag in Aussicht und die Möglichkeit eine Woche zu regenerieren. Es waren dann zum Glück zwei Wochen Vorlaufszeit auf den Arbeitseinsatz. Und in dieser Woche war dann drei Tage lang das Engagement mit meiner vollen Hingabe. Es hat sich gelohnt. Ich habe ganze Arbeit geleistet. Das macht mich gerade zufrieden. Mich Esel. Die Möhre zum Locken ist für einen Esel bekanntlich reizvoll sich vom Fleck weg zu bewegen. Sinnbildlich die Möhre ist in diesem Fall bedeutsame Arbeit für mich. Es ist ein sättigendes Gefühl. Die nächste Möhre ist zwar nicht in Reichweite, aber durchaus in Sicht. Das könnte die Perspektive sein. Etwas sinnvolles zu tun. Vielleicht klappert es.Möhre.Wollen.Konditionierung.
Einfach zu leben.

Einfach zu packen, etwas zu schaffen.
MfG,
S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 22.10.2016, 04:26

Recht auf Rausch
Recht auf Freizügigkeit der Person
Die Legalisierung von Cannabis wird irgendwann unweigerlich kommen und den Umgang mit Cannabis für viele Konsumenten verbessern. Denn mit der Legalisierung kommt auch der VerbraucherInnenschutz und safer use liesse sich besser realisieren als heutzutage. Die Cannabis-Hater in der Politik sind Ignoranten und HeuchlerInnen. Einige Parteien und Regierungen reagieren nicht entsprechend auf Expertisen von ExpertInnen aus der Drogenhilfe. Die Praxis zeigt, Verbote schaden hier mehr als dass sie helfen. Und Freiheit ist auch die Freiheit der Anderen. Sittliches Verhalten wird in der Moderne anders definiert, als im antiquierten Denken einiger. Und wer möchte schon Mitglied in einem Verein sein, der einen als Mitglied ablehnt. Was ist mit dem Recht auf Teilhabe ?
Recht auf Gleichstellung
Die Prohibition in der Drogenpolitik verletzt Grundrechte.Es ist eine Politik gegen Minderheiten, Jagd mit Legislative, Judikative und Exekutive auf Menschen, obwohl DrogengebraucherInnen ja grotesker Weise mit an die 100 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der absoluten Mehrheit sind. Es ist infam, dass die Polizei Konsumenten verfolgt und verfolgen muss, anstatt sich auf die Verfolgung wirkliche Verbrechen fokussieren zu können. Hier werden Kräfte,Energie und Personal und Gelder verschwendet zu Gericht und bei der Polizei mit einem Kampf gegen Windmühlen.Die HolländerInnen,bekannt für ihre Windmühlen,machen das weniger bis gar nicht und tuen gut daran.Die Kriminalisierung von Drogen und Konsumenten sind der Ablasshandel, die Abbitte und der Aderlass aus Teilen der Gesellschaft betrieben am Nächsten und dient der Selbstgerechtigkeit und der eigenen Herrlichkeit.
Aber der Jugendsch(m)utz ... !
Sie kommen mit der Moralkeule Jugendschutz, wider besseren Wissen, dass Es bisher keinen funktionierendenJugendschutz gibt, da der Drogenhandel verboten ist. Dass Jugendliche, wenn schon denn, dem Risiko verdreckte Substanzen zu konsumieren ausgesetzt sind scheint den Jugendschuetzern dann doch nicht wichtig zu sein. Es sind dann wohl die Kinder der Anderen, denkt so mancher im Stillen. Das ist berechnend, zynisch und möglicher Weise ein Trugschluss und Irrglaube. Das Interesse am Rausch gibt es in allen Schichten zu hauf. Die Illegalisierung führt dann wegen Tabuisierung gerade zu Mangel an Aufklärung. Mit dem Argument Jugendschutz müsste man auch Pornografie, Waffen und Alkohol verbieten. Das wird nicht verboten, weil es Bedürfnis nach diesen Dingen gibt und Verbote zu grösseren ungezügelteren Schwarzmärkten führten. Bei Alkohol, Tabak, Medikamenten und Lebensmittel gibt es Reinheitsgebot und Kontrollen.
Recht auf Selbstbestimmung
Denen, die gegen Legalisierung sind,kann man mit einem Fingerzeig den Wind aus den Segeln streichen, dem Hinblick über den Grossen Teich auf Colorado nämlich. Am 8.November kommt die nächste Welle der Legalisierung in den U.S.A. über Volksentscheide und hoffentlich bald auch rüber geschwappt, eines schöneren Tages mal geltend drüben wie hüben. Cannabislegalisierung und ein liberaler regulierter Markt funktioniert. Und niemand ist dadurch gezwungen Drogen zu nehmen. Drogen ab 18 Jahren oder 21 Jahren. Jugendliche sollen weiter davon abgehalten werden. Sollten sie zur Droge greifen, sind sie immerhin nicht vergiftet gestreckt. Das ist ja auch das Gute am Schlechten vom Alkoholkonsum. Schlecht sind Alkoholvergiftungen. Noch schlechter wären grosse Mengen gepannschter vergifteter Alkohol auf dem Markt durch illegale Schnapsbrennerei. Nicht nur Liebe kann blind machen, auch die Liebe zu etwas. Das lässt sich mit Selbstbestimmtheit sagen.
Recht auf Menschenwürde
Man kann unschuldigen Menschen mit Knast drohen, sie kontrollieren, gängeln, schikanieren, missachten, ignorieren, verurteilen, bestrafen und in Gefängnisse stecken. Bis heute gibt es diese Politik, die bis hin zur Verelendung führt und als Konzept und Prinzip auch führen soll, um argumentieren zu können, seht, das passiert (Kinder), wenn man diese und jene Drogen nimmt. Dahinter steckt mitunter also Kalkül und Methode. Siehe Umgang mit Heroinjunkies in den 1970er Jahren bis in die jüngste Vergangenheit. Es gab hier das Umdenken, Junkies nicht verelenden zu lassen und es gibt Substitution oder Originalstoffvergabe. Beschaffungskriminalitaet wird so bekämpft. Die Zahl der Drogentoten ist rückläufig. Konsumenten leben sozial integrierter und gesünder. Der Drogen-Check ist als Prävention noch die Ausnahme, wird aber immer wieder angedacht. Was geht. Zeit dass sich was dreht.

Durch den Krieg gegen Drogen und der Drogen-Apartheid lässt sich nicht der Traum von einer besseren gerechteren Welt aus eben dieser Welt schaffen. Und mit dem Traum von einer besseren Welt haben doch eigentlich fast alle Menschen etwas gemeinsam. Die Wege der Menschen sind ergründlich. I have a dream.
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Mom
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Beitrag So., 20.11.2016, 19:06

Hallo S.Wortschatz,
irgendwie habe ich hier einen Filmriss! Die ersten 15 Seiten hast Du geschildert wie hart es ist, nicht mehr zu kiffen etc. und dann kommt der Artikel "Recht auf Rausch" von Dir. Warum?
Ich habe einen 19 jährigen Sohn, der seit 4 Jahren kifft. Bin davon überzeugt, dass es mittlerweilen auch schon mal was anderes ist.
Seit diesen Anfängen ist er ein vollkommen anderer Mensch. Schule in der 11 abgebrochen, von zuhause weg etc..
Ich glaube Du kennst diese Lebensläufe zur Genüge. Mit diesen Menschen ist für uns Nicht-Kiffer kein Auskommen mehr. Sie leben konstant in ihrer eigenen Welt. Allerdings dort leben sie alleine. Der psychische Druck, den diese Menschen auf ihre Umwelt ausüben ist für Eltern, Nicht-Kiffer-Freunde etc. nicht zu ertragen. Er lässt sich von KEINEM etwas sagen und rennt somit von einem Driss in den Nächsten. Wollte unbedingt seinen Führerschein machen und hat auch das mittendrin aufgehört, mit dem täglichen Vorwurf, warum er seinen FS nicht hat mit 16 machen dürfen. In dieser Lethargie hat er nun schon den guten Teil seiner bisherigen Jugend zugebracht. Ich habe ihn rausgeschmissen, nachdem er KEINE Regeln mehr akzeptiert. Nun ist er bei seiner Grossmutter, die ihn aufgenommen hat. Jetzt, nach 4 Monaten, ist sie am Ender ihrer Kräfte und möchte eigentlich nur noch, dass er geht.
Der "Kollateralschaden", den solche Menschen hinterlassen, ist beträchtlich! Tut mir leid, wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin, aber ich kann Befürworter der freien Mahriuana Ausgabe nicht verstehen. Besonders, wenn manche jetzt wissen, wohin der ganze Konsum führt. Es wäre toll, wenn ihr Euch jetzt mal mit um die Jugendlichen kümmert, die immer noch meinen, dass ihr Leben so viel besser läuft als vorher. Macht Euch auf in die Schulen.....da boxt nämlich der Papst im Kettenhemd!
Trotzdem nette Grüsse
Mom


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Beitrag So., 20.11.2016, 21:37

Hallo Mom.
Danke für deinen Beitrag hier. Meine Antwort kann ich nur in mehreren Beiträgen fassen, nicht alleine in einem, also will ich mich in den nächsten Tagen noch damit befassen. Dabei will ich dich nicht von deiner Meinung abbringen. Du hast deine eigenen Erfahrungen gemacht und machst sie noch, Erfahrungen, die niemand in Abrede stellen kann und so wie du sie berichtest und schilderst ist es allzu verständlich und nachvollziehbar zu wünschen, das alles wäre nie passiert und würde nie passieren und für die Zukunft ist zu wünschen, dass es für Dich und eure Situation besser wird.

Die Politik die ich beschreibe, aus meinem Blickwinkel, aus einer Perspektive unter vielen verschiedenen, die Politik, so wie sie ist mit Prohibition, Illegalisierung, Kriminalisierung, Tabuisierung und Ächtung, und so wie sie sein könnte, mit VerbraucherInnenschutz, Aufklärung und Hilfe, ändert nicht unbedingt das Einzelschicksal und dass Menschen so oder so in verschiedenen Konstellationen, nicht als Betroffene. in Familien, Partnerschaften und als Individuum, als KonsumentIn, nicht an der Drogensucht bzw. durch Drogenkonsum einer Person wie auch immer leiden (können).

Ich negiere und ignoriere nicht eure wahre Geschichte und schreibe nicht gegen sie an. Ich schreibe nicht von einer Welt, einer Utopie, in der das nicht mehr geschehen wird, nicht mehr geschehen kann.

Kein Reinheitsgebot / kein VerbraucherInnschutz / kein Jugendschutz

Und das alles was du schilderst, das passiert nicht unter dem Umstand dass Cannabis legal ist, sondern dass Cannabis illegal ist, bzw. es passiert unabhängig davon, ob Cannabis legal oder illegal ist. Bisher ist der Markt mit Angebot und Nachfrage von Cannabis unreguliert. Hunderttausende Menschen kaufen in der EU täglich Cannabis aus unbekannter Herkunft. Es gibt Cannabis mit unterschiedlicher Potenz, wie es Alkohol mit unterschiedlichem Alkohol Gehalt gibt. Stell dir vor, Alkohol wäre verboten und jemand, z.B. eine Jugendliche, möchte ein alkoholisches Getränk kaufen, 0,33 Liter, mit 5 bis 10 Prozent Alkoholgehalt und kauft blindlings eine umdeklarierte unbekannte Flüssigkeit mit 99 Prozent Alkohol, was sie nicht weiss, wovon sie nicht ausgeht, und zwar 3,33 Liter davon, weil es ihr anders auf dem Schwarzmarkt nicht angeboten wird. Und Gift und Schmutz ist auch noch mit drin, wovon die Konsumentin nicht weiss und wovon vielleicht gar auch ein Zwischenhändler nichts weiss. Und stell dir vor, das wäre seit Jahren der Jugendschutz, den einige Eltern und die regierenden Politiker wollen, der angeblich funktioniert, von dem aber viele GesundheitsexpertInnen, Träger der privaten Drogenhilfe und die Konsumenten nicht überzeugt sind, weil sie andere Erfahrungen machen, dass hier der VerbraucherInnenschutz und Jugendschutz so gerade nicht funktioniert.

Würde man bei Tabak und Alkohol auf Reinheitsgebote, VerbraucherInnenschutz und Jugendschutz verzichten, würde nicht jede/r von einem Rückschritt mit negativen Konsequenzen für die Volksgesundheit sprechen ?

Würde man Kondome und die Pille verbieten würde, gäbe es dann keinen Sex, keine Geschlechtskrankheiten und keine sexuellen Bedürfnisse mehr unter Erwachsenen und unter Jugendlichen ? Wäre es nicht besser, Kondome und Pille gäbe es nur auf dem Schwarzmarkt, wären unter Strafe gestellt streng verboten und würde das unser Gewissen nicht beruhigen, anständiger zu sein und unseren Anstand und unsere Vorstellung von Anstand und Moral auf Teufel komm raus von allen anderen zu erwarten und aufzuzwingen ? Kämen wir uns nicht vernunftbetonter und redliger vor und könnten wir dann nicht beruhigt schlafen und uns auf die Schulter klopfen, denn mit dem Verbot von Pille und Kondomen, wäre dem Jugendschutz ausreichend ausgezeichnet genüge getan ?
Alles Gute,
S.Wortschatz
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Beitrag Mo., 21.11.2016, 00:08

Gleiches Unrecht für fast alle ?
Sollten KonsumentInnen von Alkohol und Tabak und Kondomen, Pille und Psychopharmaka nicht auch in Handschellen genommen werden, wie ich, nur wegen etwas Cannabiskraut bei mir, sich nicht auch auf einer Polizeiwache nackt ausziehen müssen, wie ich, wegen etwas Cannabiskraut bei mir ? Gehört ihnen nicht ihre Mittelchen abgenommen, wie meinesgleichen ?

Ginge es denn den Angehörigen und Ihnen, dir, mir, uns dann nicht gleich viel viel besser in allen Bereichen und Belangen, so in Handschellen, gefesselt, nackt , bestraft, registriert, entehrt, gedemütigt, der Würde beraubt, wegen etwas Cannabiskraut etwa ? Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Gehören nicht alle Menschen eigentlich ins Gefängnis, die in kleinen nebensächlichen Details anders sind wie wir, die Meiers, Muellers, Seehofers und Mortlers ? Warum denn eigentlich nicht ! Die Freiheit, die ich meine, ist alleine die meine, ist nicht die Freiheit des Anderen seine!

Das Grundgesetz mit all den Grundrechten ist anscheinend schon reserviert nur für Helenes Fischer und Fischers Helene. Substanzlos Tag und Nacht. Dann ist das nicht mehr mein Land ! Die Zeiten ändern sich ständig. Etikette Nicorette. Was vorgestern unschicklich war, ist heute Gang und Gäbe. Zum Beispiel die gleichgeschlechtliche Liebe und Ehe.

Es ist / ist es gesellschaftlich so relevant von der Kanzel Wasser zu predigen und Wein zu trinken, als Cannabis zu nehmen und Wasser und Wein zu tolerieren. Was ist bloß mit den Realitäten, dem Realismus los und daran angepasster und orientierter Politik. Deutschland ist doch nicht Papst !

Letztere, CannabiskonsumentInnen, Nicht-Päpste, gehören geschimpft, denunziert, geändert, behindert, vergiftet, gegängelt, geächtet, geteert (hüstel) und gefedert, gefleddert, geschreddert, gekränkt, gestalked, gemobbt, ausgewechselt, geschadet, missioniert, getadelt, gedisst, verfolgt, gepfft und bestraft. Kurzum, ein Kopf kleiner gemacht, gehören wir nicht zu der besseren feinen normalen Gesellschaft.

Hallo Lieblingsmensch, schön dass wir uns kennen. Bei dir kann ich ich sein. Na na na na na na.
Sowas wie mich nennt man zwar nicht Mensch mit Migrationshindergrund, aber mit Integrationschancen, aber so fühlt es sich oft an, so fremd und unerwünscht im eigenen Land zu sein. Wegen einer Kraut- und Rübenpolitik. Cannabis nehmen ist ja so schlimm. Cannabisten aller Länder. Hängt sie höher. Stapelt tiefer. Der Graben, den man zieht zwischen Menschen, er ist noch zu klein. Die Mauer ist zu kurz. Strafen und Bestrafung wirken nicht. Die Sorge um mich, oder die Angst vor mir, zu groß. Danke gleichfalsch!

Die Letzten beissen die Hunde, d.h. die Polizei und die Justiz. Erklären wir doch alle KonsumentInnen von Alkohol, Tabak, Kondomen, der Pille und Medikamente, Cannabis, Sex, Selbstbefriedigung und Heavy Metal für krank und zu unerwünschten Personen. Mit Diskriminierung von Mehrheiten und Minderheiten hat das dann ganz gewiss gar nichts zu tun. Alles tanze nach meiner Pfeife. Warum? Einfach darum !
DAF. Tanzt den Merkelini. Hebt eure Hände.
MfG,
S.Wortschatz
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Beitrag Mo., 21.11.2016, 01:31

Hallo Mom. Hier eine korrigierte Passage.
Es haben sich Wörter eingeschlichen gehabt,
die den Sinn und die Aussagen des Textes verkehren + einige weitere Ergänzungen.
S.Wortschatz hat geschrieben:
Hallo Mom.
Danke für deinen Beitrag hier.
(...)
Die Politik die ich beschreibe, aus meinem Blickwinkel, aus einer Perspektive unter vielen verschiedenen möglichen Perspektiven,

die Politik, so wie sie ist, Politik

mit Prohibition, Illegalisierung, Kriminalisierung, Tabuisierung, Einschüchterung, Desinformierung, Ausgrenzung, Bedrohung, Existenzverhinderung, Bestrafung und Ächtung, höherschwelliger Hilfe,

und so wie sie sein könnte, Politik

mit VerbraucherInnenschutz, Aufklärung und Hilfe, Entkriminalisierung, Legalisierung, Prävention, Aufklärung an Schulen, liberalen Markt, Vorsorge,
drug checking, Gleichberechtigung der Substanzen, Akzeptanz, höher- und niedrigschwelliger Hilfe,

also die Gesetze, die Politik, ändern so oder so nicht in unbedingt zwingender Weise das
Einzelschicksal,
dass Menschen als Betroffene, sei es in Familien, Partnerschaften und sonstwie als Individuum, oder sei es als KonsumentInnen, nicht auch zukünftig an der Drogensucht, bzw. durch Drogenkonsum einer Person, wie auch immer geratend leiden (können).
(...)
Alles Gute,
S.Wortschatz
MfG,
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Beitrag Mo., 21.11.2016, 05:31

3 Videos


Jugendrichter Andreas Müller aus Berlin fasst die Argumente in den letzten Jahren ganz genau zusammen. Niemand der sagen könnte, die Praxis, Realität, Konsequenz und der Alltag aus der Drogenpolitik wären ihm fremd. Ausgerechnet die aktuelle Drogenbeauftragte Frau Mortler hat dagegen keine Ahnung von der Materie. Ihr Argument: "Cannabis ist illegal, weil es verboten ist." Oder auch: "Ich kann nichts für die Drogenpolitik. Ich vertrete sie nur." An letztere Aussage erinnere ich mich aus einer Veranstaltung mit ihr bei der Jungen Union (CDU), die ich besucht habe. Richter Müller hat Frau Mortler für ihre gleichgültige dogmatische uninformierte Haltung kürzlich auch entsprechend scharf kritisiert.

Warum wird nie eine Frau vom Fach oder ein Fachmann Drogenbeauftragte/r der Regierung in Deutschland ?! Wenn es jemals eine/n gab, dann vor meiner Zeit.



In dieser Sendung aus dem Jahr 2015, die im ZDF nach einer Fussball-Übertragung ausgestrahlt wurde, war ich selbst kurz im Bild zu sehen. Wenig später wurde ich von einem Kollegen gemobbt. Er drapierte immer wieder ein Jugendbuch auf einem Tisch und auch auf der Toilettenklinke zum Personal-WC mit dem Titel: "Klaus schmutziges Geheimnis", oder so ähnlich. Außerdem enthielt mir der Kollege Einladungen zu Team-Sitzungen vor und andere Informationen zu Arbeitsabläufen. Aber das ist ein anderes Thema. Auch habe ich Fehler gemacht, mir die Dinge zu sehr zu Herzen genommen und ich war zu empört, als man mich zu einem Gespräch bat, weil ich unfreundlich zur Chefin gewesen sein soll und ich habe die Arbeit zu meinem Leidwesen verloren. Ich habe mich provozieren lassen und dann tatsächlich falsch mit Gegenkritik reagiert. Vielleicht hat mich der Kollege auch beim Global Marijuana March gesehen , einer Cannabis-Demo, an der ich teilgenommen hatte. Zeitweilig lief ich gar mit einer Handschelle am Handgelenk mit. Ich fühlte mich sicher, weil ich monatelang nicht gekifft hatte. Ein Drogentest auf Cannabis hätte mir nichts anhaben können. Es hätte als Ergebnis den Befund negativ ergeben, also kein Cannabis im Urin. Aus Interesse habe ich den Drogen Test aus der Apotheke zum damaligem Zeitpunkt gemacht und zwar mehrmals. Warum der Kollege das Jugendbuch drapierte zweite Erklärung: Der Kollege ging selbst zu Demos, zum fotografieren, bei einer anderen traf ich ihn einmal im selben Jahr an.



Diese Sendung habe ich bei der Ausstrahlung im Fernsehen gesehen, wie übrigens alle drei Videos
MfG,
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Nico
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Beitrag Fr., 02.12.2016, 07:29

Empfehlenswerter Beitrag von FAZ.NET: Laborratten der Drogenpolitik
http://www.faz.net/-gx3-8nuvv?GEPC=s5 via @faz.net
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


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Beitrag Fr., 02.12.2016, 21:24

FAZ-Artikel: Laborratten der Drogenpolitik
Alle Acht-ung vor dem
Rattenfänger aus Frankfurt von der FAZ.


1. Ein einseitiger Artikel, aber das ist noch okay, gibt es doch einseitige Artikel in die eine und andere Richtung. Die alles bedenkende Objektivität kann es so oder so nicht geben.

2. Es geht in dem Artikel wohlgemerkt um Kinder und Jugendliche, und dem Autor Jung fällt nichts besseres ein, als die, die die Drogenpolitik betrifft, als Laborratten zu titulieren.

3. Mir wird nicht klar, was dem Autor allerdings klar zu sein scheint, wenn er es auch nicht ganz klar macht, wer denn nun die Laborratten sein sollen - die Jugendlichen, die im Inland aufgrund der Verbote Cannabis auf dem Schwarzmarkt beziehen, oder die Jugendlichen, die im Ausland Cannabis illegal von einem legalen Markt beziehen. Erstgenannte sind auf dem illegalen Markt Risikenmaximierung ausgesetzt, Risiken durch u.a. Verunreinigung und Unwissenheit über den Anteil an THC, letztere haben eventuell den Vorteil einer Risikenminimierung durch Produktkontrolle und Deklarierung, wenn das Produkt aus dem Shop kommen sollte.

Ich glaube fast, der Autor unterscheidet in Jugendliche,die sich illegal Cannabis vom legalen Markt besorgen,die sind insbesondere Ratten. Jugendliche die sich illegal Cannabis vom illegalen Markt besorgen sind auch Laborratten,nur nicht insbesonders. Absurd das Ganze, wie auch immer gemein/t !

4. Alkohol, Tabak und Psychopharmaka z.B. sind legal, aber wir nennen Konsumenten nicht Laborratten. Auch dann nicht, wenn der Titel darauf abzielen würde, dass Konsumenten durch die Illegalität, den Verzicht auf Verbraucherschutz, Laborratten der Drogenpolitik seien, lehne ich die Zuschreibung, sie als Ratten zu bezeichnen, ganz entschieden ab. Möglicherweise tut er das, weil sie zahlreich sind und sicher als Kampfbegriff.

5. In der deutschen Geschichte gab es eine Zeit als man in der Propaganda Juden und politisch Andersdenkende verunglimpfend als Ratten bezeichnete. Die FAZ ist sich nicht zu schade Cannabis-konsumierende Kinder und Jugendliche Ratten der Politik zu nennen. Auch als Kritik gemeint inakzeptabel damit zu kokettieren.

6. Lasse ich das mit den Ratten mal kommentiert hinter mir, was assoziiere ich als erstes mit einem Labor? Ein in der Menschheitsgeschichte neues Experimentierfeld aus Laboren kommend ist die Psychopharmaka. Hier gibt es Versuche an Menschen mit viel mehr Ungewissheiten und Risiken. Cannabis dagegen ist ein altes bekannteste Heilmittel und eine jahrtausend alte Kultur-Droge. Ein Kinder- und Jugendpsychiater wie Prof. Thomasius, der im Artikel zitiert wird, bei allem Respekt für seine Arbeit und Sorge, wahrscheinlich ist eine Nähe zu dem Lager der Pharmalobby und -industrie, mit deren Hilfe er, direkt oder indirekt, sein verdientes Geld verdient. Und die Pharmazie betrachtet Cannabis in der Medizin als Konkurrenz.

7. Der Verfasser des Artikels behauptet, in Ländern mit legalen Zugang zu Cannabis nehmen mehr Jugendliche mehr Cannabis als Jugendliche in Ländern mit illegalen Zugang zu Cannabis. Es werden aber keine Studien genannt, auf die er sich stützt. Diese Angaben der Studien vermisse ich. Wahrscheinlich lagen keine Studien der Aussage zu Grunde.

8. Eine Teil-Überschrift des Artikels lautet: "Cannabis noch keine Alltagsdroge". Argument ist die Drogenaffinitätsstudie 2016 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die folgenden Zahlen daraus:

12 bis 17jährige die regelmäßig Cannabis nehmen:
unter 1 Prozent.

18 bis 25jährige die Cannabis regelmäßig nehmen:
rund 4 Prozent.

Auf der web-Seite des Bundesministeriums für Gesundheit
fand ich folgende Zahlen aus der Studie aus dem Jahr 2015:

12 bis 17jährige die Cannabis einmalig konsumierten:
6,3 Prozent.

18 bis 25jährige die Cannabis einmalig konsumierten:
16,6 Prozent.

Alle Achtung vor Rattenfängern. Cannabis ist also keine Alltagsdroge. Von mir gibts alle Neune.

9. Mein erster Eindruck vom Artikel: Man kann Statistiken drehen und wenden und deuten, wie man es will. Alltagsdroge Cannabis hin oder her. Man sollte im Interesse aller Kinder und Jugendlicher eine Drogenpolitik machen und nicht stolz verkündigen, dass fast jeder fünfte Jugendliche völlig jugendschutzlos ist, wenn und weil er Cannabis vom Schwarzmarkt in Prohibitionszeiten bezieht.

Wobei die hiesige Prohibitionspolitik eine Tabu-Politik ist, die mit der Präventionsmaxime an die Zielgruppe Jugendliche herantritt: nicht sehen, nicht hören, nicht reden, nicht konsumieren.

Der Schwarzmarkt - ich sag es mal so in Anlehnung an dem FAZ-Artikel - ist der Nährboden für Rattengift ! Kinder und Jugendliche sind aber keine Ratten und sollten von der FAZ und vom Staat nicht als Ratten behandelt werden. Weder die Jugendlichen in der Minderheit noch die in der Mehrheit noch in der Gesamtheit ! Jede/r Jugendliche ist schützenswert und ein Mensch. Ob illegal oder legal ist egal !

MfG,
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Beitrag Sa., 03.12.2016, 05:52

FAZ-Artikel: Laborratten der Drogenpolitik

Korrektur und Nachtrag: Mit "Laborratten" im Titel bezieht sich der Journalist Müller-Jung auf eine Aussage von einem Herrn Schaper vom Giftinformationszentrum Nord der Universität Göttingen bei dem Experten-Workshop in Göttingen bezüglich Konsumenten in Colorado.
Zitat Schaper: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien "Laborratten".
Die Notaufnahmen hätten sich in Colorado seit der Legalisierung verdoppelt, steht im Artikel.

Durch die Wahl der Artikel-Überschrift übernimmt der FAZ-Autor nichtsdestotrotz meines Erachtens nach wohl absichtlich unreflektiert, unkritisch und diesen Kraftausdruck akzeptierend und dazu tendierend diese von mir beanstandete Formulierung und reißerische Bezeichnung der "Laborratten"( gleich Menschen in Colorado).

Man könnte dazu schreiben, dass sich seit der Legalisierung Menschen bei Drogen-Notfällen eher trauen könnten, die Notaufnahme aufzusuchen und Cannabiskonsum anzugeben, weil sie sich damit aus strafrechtlicher Sicht nicht selbst belasten und sich somit nicht sinnbildlich ins eigene Knie schießen. So betrachtet wäre einer Verdoppelung, gar auch einer exorbitanten explosiven Vervielfachung der Notaufnahmen, etwas positives abzugewinnen, weil Menschen bei Drogen-Notfällen diese Aufnahme in Krankenhäuser nicht meiden und ihr fernbleiben, wie vielleicht zuvor und bei der Aufnahme auf Stationen nicht lügen, wie vielleicht bisher.

Colorado hat meiner Kenntnis nach auf Drogen-Notfälle reagiert und den Verkauf von Edibles mit (hohem) THC-Anteil eingeschränkt und zum Teil verboten, wegen der Verwechslungsgefahr mit anderen Lebensmitteln wie Süßigkeiten (Gummibärchen zum Beispiel).
Quelle: http://highway-magazin.de/news/internat ... mibaerchen

Ich kann mir vorstellen, zu Drogen-Notfällen kommt es gerade bei Mischkonsum, wie z.B mit Alkohol oder Halluzinogenen. Die Frage ist für mich auch, ob unter Cannabis-Notaufnahmen auch fälschlicher Weise der Konsum von synthetischen Cannabis mitgezählt wird.

Bei der Veranstaltung in Göttingen war auch der DHV-Vertreter Georg Wurth dabei. DHV steht als Kürzel für den Deutschen Hanfverband.
Quelle dazu: https://hanfverband.de/nachrichten/pres ... genpolitik
DHV-Forum zum Artikel: http://www.hanfverband-forum.de/viewtop ... b0713151dc

Mein Fazit: Es werden im Artikel nur Aussagen von Cannabis-Legalisierungsskeptikern wiedergegeben.
Inhaltlich teile ich die Bedenken und komme trotzdem als Betroffener zu anderen Schlüssen daraus. Nämlich dass eine Entkriminalisierung notwendig ist, dass der unregulierte Schwarzmarkt bekämpft werden muss mit einem regulierten Markt. Ende der Durchsage.

MfG,
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dumbhead
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Beitrag Sa., 03.12.2016, 10:57

Heute baut doch eh schon jeder selbst an. Gibt's echt noch einen klassischen Schwarzmarkt?
Ich kenn das nurmehr als Deals unter Freunden.

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mondlicht
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Beitrag Sa., 03.12.2016, 11:27

Hallo Wortschatz,

ich stimme deinen Argumenten für einen regulierten Markt zu. Ich finde deine Beiträge oben sehr überzeugend und differenziert. Die Risiken und Unzulänglichkeiten eines Verbots liegen auf der Hand, keine Frage.

Für mich persönlich bin ich trotzdem ein bisschen dankbar, dass ich nie einen Coffeeshop um die Ecke hatte, wo ich gutes und leckeres Gras unkompliziert hätte kaufen können. Ich hätte dann mehr konsumiert, obwohl ich Cannabis nicht gut vertrage. Ich hatte früher nach regelmäßigem Konsum ziemlich unangenehme psychotische Beschwerden und bin auch mehrmals nach moderatem Genuss umgekippt davon, bewusstlos geworden oder hatte extremes Herzrasen und Panik. TROTZDEM hatte ich (leider?) sehr tolle Zustände im Rausch, die haben sich in meinem Kopf festgesetzt! Deshalb habe ich immer noch Phasen, in denen ich oft daran denke und gerne rauchen würde. Manchmal tue ich das auch, aber ich kaufe nicht mehr den Dreck von der Straße und daher sind die Gelegenheiten eher selten. Und das ist meiner Gesundheit unterm Strich zuträglich. Was nicht bedeutet, dass ich damit den Schwarzmarkt rechtfertigen möchte. Für mich stellt sich das als Dilemma dar.

Die Legalität des Alkohols ist für mich kein Argument, Cannabis ebenfalls zu legalisieren. Ich weiß natürlich um die Gefahren des Alkohols für manche Menschen. Diese beiden Drogen sind für mich überhaupt nicht vergleichbar. Ich trinke phasenweise immer mal ein Gläschen Wein, manchmal auch regelmäßig. Manchmal gar nicht. Die allgemeine Zugänglichkeit von Alkohol spielt für mich gar keine Rolle. Ich war nie im Leben so besoffen, dass ich nichts mehr mitbekommen habe. Und ich hatte auch nie diese kreativen und wunderbaren Zustände wie unter Cannabis. Für mich ist Cannabis daher eindeutig "gefährlicher". Das ist wahrscheinlich individuell sehr unterschiedlich. Soll ja auch Menschen geben, die ein paar Mal im Leben einen Joint geraucht haben und nichts besonderes daran finden konnten. Die Illegalisierung des Cannabis ist keine Lösung und lässt sich nicht rechtfertigen, aber für mich persönlich hilfreich.

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mondlicht
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Beitrag Sa., 03.12.2016, 11:29

Dumbhead, vielleicht ist das eine Wiener Erscheinung ...? Klingt sehr interessant! Ich kenne niemand, der selbst anbaut, aber durch regelmäßige Konsumenten.

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dumbhead
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Beitrag Sa., 03.12.2016, 23:59

Kommt sicher drauf an, in welchem Umfeld man sich bewegt. Ich bin sicher, dass es in Berlin jede Menge Leute gibt, die anbauen.
Ich bin übrigens so einer der das nie besonders toll fand. Letztes Jahr kam ich dann plötzlich in so einen Zustand den du beschreibst. Seither bin ich ziemlich scharf auf das Zeug. Aus 2x im Jahr wurde 3x im Monat und aktuell eher 3x die Woche. Da es bei mir jederzeit verfügbar ist, muss ich langsam aufpassen...

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SchnickSchnack
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Beitrag So., 04.12.2016, 07:27

Sehr geerter Herr Wortschatz,

So sehr ich Ihre leicht angeschwurbelten Beiträge manchmal zu schätzen weiß, komme ich nicht umhin zu mutmaßen, dass Sie die Legalitätsdebatte nur vorschützen, um sich selbst ihren eigenen Konsum zu relativieren, geschweige denn heilig zu sprechen. Denn es ist doch um so einfacher, aus der Position des in die Ecke gedrängten zu argumentieren, als sich einzugestehen, dass man den Kampf gegen eine Droge täglich verliert.

Herr Wortschatz, verlieren Sie ruhig, aber dann genießen Sie bitte auch und geißeln Sie sich bitte nicht.

Und wenn Ihnen nach Gewinn ist: Lassen Sie das Kiffen doch einfach bleiben, geben Sie einer psychischen Abhängigkeit nicht eine solche Bedeutung, indem Sie sie immer wieder in Ihrem Geist hin und her wälzen. Es ist im Grunde sehr einfach: Hören Sie auf zu kiffen und lassen Sie es ab dann bleiben.

Viel Erfolg!

P.S.: Ich habe selten jemanden erlebt, der so viel Energie auf so ein Thema verwendet. Überlegen Sie doch mal, ob sie diese Energie auch anders kanalisieren könnten. Z.B. um Hunde aus dem Tierheim auszuführen. Oder bei einer Suppenküche mitzuhelfen. Ach, Sie sind kreativ, Ihnen wird schon etwas einfallen, um aus ihrem "Erste-Welt-Problem" etwas Konstruktiveres zu machen.

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