An die Frauen hier: Thema Männer/Sex und DER Therapeut

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SamuelZ.
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An die Frauen hier: Thema Männer/Sex und DER Therapeut

Beitrag So., 13.06.2010, 10:01

Hallo zusammen,

in der letzten Sitzung (mein Therapeut ist männlichen Geschlechts) ging es endlich um mein negatives Männerbild. Ich vermute, mein Männerbild hält mich davon ab, auf Männer zuzugehen, Beziehung in Betracht zu ziehen, Freundschaften zu suchen.

Auf den Gedanken, dass Männer mir näher kommen könnten, oder allein schon um mich werben könnten, reagiere ich sofort und extrem mit Gefühlen der Wut, des Ärgers, evtl der Angst. Ich ziehe sofort alle Mauern hoch, verbarrikadiere mich.

Im Gespräch mit meinem Thera, erkannte ich, dass es meine Befürchtung ist, dass diese von mir versorgt werden wollen. In emotionaler und sexueller Hinsicht. Diese Versorgungsansprüche drängen mich in die Rolle der mütterlichen/schwesterlichen Versorgerin. Ich hasse diese Rolle. Ich will sie nicht.

Zweitens: Allein männliches "Werbungsverhalten" turnt mich ab. Ich vermisse dann die Authentizität. Sie verstellen sich (Interesse, Zuhören, Aufmerksamkeit), um etwas zu erreichen (Sex, mütterliche Zuwendung, Beziehung zum Vorzeigen).

Drittens: Wenn sich mir ein Mann werbend nähert oder ich vermute/unterstelle, dass er Absichten verfolgt, bedrückt mich plötzlich eine große Last der Verantwortung. ER will, dass ich darauf reagiere. Ich werde genötigt, zu reagieren: anerkennend/Hoffnungen machend oder abweisend. Ich empfinde dies wirklich als Nötigung.


So!

Mein Therapeut meinte nun, dass ich eigentlich Angst hätte, "nicht zu genügen", "nicht gut genug zu sein". Also die Selbstwertthematik. Ich würde befürchten, den Wünschen und Hoffnungen des Mannes nicht nachkommen zu können.

Meine emotionale Reaktion darauf: NEIN! Hallo!?! ICH WILL NICHT VERSORGEN!!! (Ärger, weil ich mich nicht verstanden fühlte).

Ich hatte den Eindruck, es falle ihm schwer, die weibliche Perspektive nachvollziehen zu können.

Therapeut: Warum ziehen sie sich dann nicht anders an? Dann verringern Sie die Möglichkeit, dass Männer auf Sie aufmerksam würden?

Ich: Sie wollen wissen, warum ich kein Kopftuch trage und in Sack und Asche gehe???

Th: Neeeeein, dann würde "Mann" ja neugierig, was darunter stecke.

----------

Dieser Teil war sehr unergiebig, wie ich finde. Ich überlege mir, ob ich dieses Thema nicht lieber mit einer TherapeutIN besprechen sollte.

ICH spüre v.a. meinen Ärger, meinen Hass beim Gedanken an die bedürftige Männerwelt.
ER, mein Thera, meint, ich fühle v.a. meine eigene Unzulänglichkeit, es diesen Männern nicht recht machen zu können.

Das ist falsch! Das fühle ich gar nicht.

Entweder prescht mein Therapeut in seinen Deutung wieder so schnell nach vorne, dass ihm niemand mehr folgen kann oder er kann/will mich einfach nicht verstehen. Ich nehme ihn als befangen wahr.

Wie seht ihr den Fall? Fühlt ihr euch verstanden, wenn ihr eurem Therapeuten eure Gefühle über das andere Geschlecht schildert?

Zum anderen würde mich interessieren, ob ihr diese Wut angesichts einer vermeintlichen "Versorgerinnenrolle" kennt?

Liebe Grüße

Sandy

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estelle
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Beitrag So., 13.06.2010, 10:30

SandyZ. hat geschrieben:ICH spüre v.a. meinen Ärger, meinen Hass beim Gedanken an die bedürftige Männerwelt.
Hallo Sandy,

wie kommst du denn darauf dass Männer bedürftig sind?

In welcher Sache denn bedürftig?

Das könnte vielleicht ein Irrtum von dir sein?

Gruß,
Violetta.

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pinguin
Helferlein
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Beitrag So., 13.06.2010, 10:35

Hallo Sandy,

ich sehe es ähnlich wie violetta. Woher kommt diese feste Überzeugung, dass die Männer bedürftig sind?
Und weil dein Thera vielleicht gar nicht bedürftig ist, bietet er dir eine andere Deutung an. Er entspricht da nicht deiner Überzeugung, ist aber nicht befangen, finde ich.

Unabhängig davon wäre es ja wichtig herauszufinden, warum du dieses bedürftige Männerbild in dir trägts, woher das kommt und wie es vielleicht zu ändern geht. Denn deine Emotionen darauf sind ja schon sehr heftig, wie du sie beschreibst.

meinst du du kannst das mit deinem Thera besprechen?

VG
pinguin
Für den, der keinen Hafen hat, weht der Wind immer aus der falschen Richtung.
(Seneca)

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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 10:56

Hallo liebe Sandy


Mir geht es momentan in einem ganz ähnlichen Thema wie dir: mein Thera und ich sprachen in der letzten Stunde wiedermal über meine Attraktivität bzw. über meine Annahme, dass ich ebendiese NICHT habe. Also ich erzählte, dass ich mich mein Leben lang hässlich fühlte und wie ich damit umgegangen bin. Also ging es im Prinzip um die Wirkung auf Männer. Aber irgendwie ist das Thema zäh, wir finden kein gemeinsames Verständnis für die Problematik, immer wieder muss ich seine Deutungen korrigieren, weil es nicht stimmig klingt. Das ist anstrengend, zumal meine Unattraktivität wohl das unangenehmste Thema ist, das ich mir denken kann.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich kann deine Frustration verstehen, aber ich glaube bspw. nicht, dass ein männlicher Therapeut gerade bei solchen Themen der falsche Ansprechpartner ist. Im Gegenteil, besser geht es gar nicht, als es mit demjenigen das Problem zu besprechen, an dem es sich äußert. Wer kann besser meine Attraktivität beurteilen als ein Mann. Auch in deinem Fall ist dein Thera nicht unbedingt inkompetent, denn er kennt dieses männliche Balzverhalten und die Erwartungen, die Männer einer potentiellen Partnerin entgegenbringen.

Warum es aber trotzdem nicht wirklich klappen will bei solchen Frauenthemen? Weil wir mit dem konfrontiert werden, was unserer Meinung das Problem erst verursacht hat: der Mann und sein Begehren. Da sitzt mir leibhaftig ein Mann gegenüber, der mich anschaut, der mich begutachten und bezüglich meiner Attraktivität mustern kann. Welch ein Horror. Was ist wenn ich recht behalte? Was ist wenn er mich auch hässlich findet? Was ist wenn er mich eigentlich attraktiv fand und sich aber nun durch meine Schilderungen abwendet, weil er erkennt wie abstoßend ich bin? Puuh, wirklich ein rotes Tuch dieses Thema. Ich habe am Freitag mächtig mit mir gekämpft.

Aber ich denke es lohnt sich mit ihm dran zu arbeiten, mal genau hinzuhören, was er sagt, vielleicht auch mal zuzulassen, dass es stimmen könnte, was er sagt, auch wenn es sich abwegig anhört. Ich bin durch die heftige Abwehr und den Widerstand sowieso so vernebelt, dass ich einen wahren Kern in seinen Aussagen per se nicht hören will. Und wenn es diesen wahren Kern doch nicht gibt, kann man doch gemeinsam herausarbeiten, wie es sich wirklich verhält.

So jetzt fällt mir nichts mehr ein.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

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Elena
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:04

SandyZ. hat geschrieben:ER, mein Thera, meint, ich fühle v.a. meine eigene Unzulänglichkeit, es diesen Männern nicht recht machen zu können.
SandyZ. hat geschrieben:Warum ziehen sie sich dann nicht anders an? Dann verringern Sie die Möglichkeit, dass Männer auf Sie aufmerksam würden?
Ich finde, er macht das Problem, das Du hast, an Dir fest, und das gefällt mir nicht daran. Du bist unzulänglich, Du kannst nicht versorgen, Du solltest Dich anders kleiden....Warum in aller Welt solltest Du dies tun, damit die Männer kein Interesse an Dir finden? Vielleicht solltest Du am besten noch zehn Kilo oder zwanzig Kilo zunehmen??? Quatsch beiseite, es ist doch nicht des Rätsels Lösung, sich durch Unattraktivität die Männer vom Leib zu halten, sondern es geht darum, warum Du so fühlst, wie Du es beschrieben hast. Da hast Du scheinbar gravierende Erfahrungen gemacht, denen Du unbedingt aus dem Weg gehen willst.
SandyZ. hat geschrieben:Drittens: Wenn sich mir ein Mann werbend nähert oder ich vermute/unterstelle, dass er Absichten verfolgt, bedrückt mich plötzlich eine große Last der Verantwortung. ER will, dass ich darauf reagiere. Ich werde genötigt, zu reagieren: anerkennend/Hoffnungen machend oder abweisend. Ich empfinde dies wirklich als Nötigung.
Da fände ich es wichtig, mal genauer hinzuschauen, was es damit auf sich hat, einen Flirt schon als Nötigung zu empfinden. Du scheinst Dich dabei ganz schön in die Enge getrieben zu fühlen....?
Sowas fände ich sehr wichtig, wenn dies zum Thema in der Therapie werden würde, und nicht irgendwelche oberflächliche Tipps zu Deinem Outfit
SandyZ. hat geschrieben:Ich hatte den Eindruck, es falle ihm schwer, die weibliche Perspektive nachvollziehen zu können.
So sehe ich es auch, er macht es sich da ganz schön leicht.....
SandyZ. hat geschrieben:Entweder prescht mein Therapeut in seinen Deutung wieder so schnell nach vorne, dass ihm niemand mehr folgen kann oder er kann/will mich einfach nicht verstehen. Ich nehme ihn als befangen wahr.
Ja, sehe ich genauso. Er geht da m.E. nicht genügend in die Tiefe.
SandyZ. hat geschrieben:Wie seht ihr den Fall? Fühlt ihr euch verstanden, wenn ihr eurem Therapeuten eure Gefühle über das andere Geschlecht schildert?
Ja, sehr! Aber dies liegt daran, dass sie eine Frau ist. Ich finde sie immer sehr solidarisch.
SandyZ. hat geschrieben:Zum anderen würde mich interessieren, ob ihr diese Wut angesichts einer vermeintlichen "Versorgerinnenrolle" kennt?
Nein, die kenne ich garnicht, weil ich diese Rolle nicht einnehme, nie eingenommen habe, und es auch nicht tun werde! Ich hatte meine Mutter da wirklich sehr als Vorbild, die eine ebenbürtige Beziehung mit meinem Vater führt. Ich persönlich finde, dass versorgende Frauen auf mich oft so wirken, dass sie sich ganz klein machen, versorgen, um ihren Mann an sich zu binden. Nur leider stehen die meisten Männer da überhaupt nicht drauf. Die Versorgung ist das sogenannte Bindeglied. Aber meiner Meinung nach sollte das Bindeglied etwas ganz anderes sein, ich rede da von gemeinsamen Hobbys, Humor, Vertrautheit und vieles mehr. Bei dem Gedanken, einen Mann zu versorgen verkrampfe ich innerlich, fühle mich eingeeengt und nicht als Person wahrgenommen, sondern nur als Funktion. Weiss nicht, ob Du weisst, was ich meine? Die Männer, die ich bisher hatte, hatten noch nie den Anspruch von mir versorgt zu werden, da sie selber autonom sind und dies garnicht wollen.
Ich denke, wenn Du mich kennen würdest, würdest Du an meiner Ausstrahlung auch sehen, dass kein Mann von mir erwarten würde, dass ich ihn versorge, die denken wahrscheinlich von Anfang an, vergess es .


LG ELena


Gast
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:05

SandyZ. hat geschrieben: Drittens: Wenn sich mir ein Mann werbend nähert oder ich vermute/unterstelle, dass er Absichten verfolgt, bedrückt mich plötzlich eine große Last der Verantwortung. ER will, dass ich darauf reagiere. Ich werde genötigt, zu reagieren: anerkennend/Hoffnungen machend oder abweisend. Ich empfinde dies wirklich als Nötigung.
Vielleicht sieht das Dein T. umgekehrt ähnlich.
SandyZ. hat geschrieben:Therapeut: Warum ziehen sie sich dann nicht anders an? Dann verringern Sie die Möglichkeit, dass Männer auf Sie aufmerksam würden?
Ach, Du ziehst dich chic und nicht schicklich an. Dann hat er aber recht.

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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:13

Ich vermute, dass die Wurzel des Problem nicht ein Gefühl der Unzulänglichkeit ist, sondern die Unfähigkeit sich abzugrenzen gegenüber den Wünschen, Gefühlen und Erwartungen des Gegenübers.

Letztendlich könntest du in einer Flirtsituation auch etwas vollkommen freiwilliges sehen. Stattdessen empfindest du es als Einforderung einer Antwort. Was ein anderer fühlt und begehrt, wird sogleich zu deinem Problem. Könntest du dich besser abgrenzen, wäre das Empfinden eines Mannes v.a. erstmal SEINES und nicht deines. Was du damit machst, wäre für dich im Idealfall komplett offen und freiwillig.
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Elena
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:16

Sir hat geschrieben:Ach, Du ziehst dich chic und nicht schicklich an. Dann hat er aber recht.
Warum schlägst Du denn in die gleiche Kerbe?
Gehe doch einfach mal auf die Frage ein, die Sandy gestellt hat!

LG Elena

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metropolis
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:19

Was ich nicht verstanden habe, Sandy: Wie ziehst du dich an? Und wie wirkt es deiner Meinung nach auf Männer?
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candle
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:27

Ich schlage auch mal in diese Kerbe! Die Frage, die mich interessiert, wäre: Für wen macht sich Sandy also schick. Als es mir so schlecht ging, war ich unbewußt nicht wirklich schick und das zieht schon gar niemanden an, geschweige denn ich hätte es überhaupt gemerkt.

Sicher ist Kleidung nicht das alleinige Merkaml für Attraktivität, und mir geht es hier auch nicht um diese "Minirockgeschichten" gleichzusetzen mit "nimm mich".

Aber auch für mich bleibt hier ein kleiner Widerspruch offen.

Und ich weiß auch, dass ich mich in den ersten Therapiestunden gestylt habe, vermutlich um meinen schlechten Zustand zu tarnen. Ja, ich weiß das. Ich habe es schon früher so gemacht, dass ich mich dann extrem hübsch gemacht habe, wenn es mir besonders schlecht ging.

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hungryheart
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:38

Elena hat geschrieben: Ich finde, er macht das Problem, das Du hast, an Dir fest, und das gefällt mir nicht daran. Du bist unzulänglich, Du kannst nicht versorgen, Du solltest Dich anders kleiden....Warum in aller Welt solltest Du dies tun, damit die Männer kein Interesse an Dir finden? Vielleicht solltest Du am besten noch zehn Kilo oder zwanzig Kilo zunehmen??? Quatsch beiseite, es ist doch nicht des Rätsels Lösung, sich durch Unattraktivität die Männer vom Leib zu halten,

das meint der thera glaub ich aber auch nicht.
es ist einfach die (wohl provokant gemeinte) frage danach, weshalb sich sandy anziehend, attraktiv, sexy, whatever macht und kleidet (anscheinend tust du das ja sandy...und das ist ja auch gut so) wenn sie gleichzeitig die wirkung, die das zwangsläufig auf die männerwelt hat, ärgerlich oder beängstigend findet.

das zeigt deine ambivalenz diesbezüglich sandy, und darauf will er m.e. hinaus.


ich selbst kenne das, was du beschreibst auch, aber nur ansatzweise und selten.
meist genieße ich meine wirkung auf männer. früher war das sogar -schlimmerweise und gottseidank geschichte- für mich ein quell, aus dem ich mein angeknackstes selbstbewusstsein gespeist habe.
so á la: "wenn ich eine solche wirkung auf attraktive, tolle männer habe, kann ich ja nicht so schlecht sein"
Nimm was du willst und zahl dafür.

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Elena
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:40

metropolis hat geschrieben:Was ich nicht verstanden habe, Sandy: Wie ziehst du dich an? Und wie wirkt es deiner Meinung nach auf Männer?
Und ich verstehe solche Fragen nicht! Es ist doch s***egal, wie Sandy sich anzieht, ob sexy, chick, schicklich, altmodisch....
Es geht darum, was es in ihr auslöst, wenn jemand mit ihr flirtet!!!
Wenn sie sich hausbacken, mit Strickpulli und Wollsocken auf die Strasse begibt, kann es ihr genauso passieren, dass sie von einem "Gleichgesinnten" angebaggert wird, und auch da wird sie das unangenehme Gefühl beschleichen, dass sie sich in die Ecke gedrängt fühlt. Und genau das ist der Knackpunkt, und nicht ihr Outfit!
Natürlich merke ich selber, was es auslöst, wenn ich ein kurzes Röckchen mit Stiefeln trage, die Reaktion der Männer ist etwas anders, als dann, wenn ich in Sportklamotten ums Eck jogge. Aber ich finde das okay und amüsiere mich darüber. Wäre es mir unangenehm, und wollte ich dem aus dem Weg gehen, würde ich mich sehr ärgern darüber, meinen Kleidungsstil ändern zu müssen, weil er halt mal ein Teil von mir ist, der so zu mir gehört. Genauso unangenehm wäre es mir, nicht angemessen mit den männlichen Reaktionen umgehen zu können. Ich meine damit, das eigentliche Problem ist dadurch nicht gelöst, seinen Stil zu ändern, damit man nicht mehr so attraktiv auf Männer wirkt.
Keine Ahnung, ob das jetzt verständlich rüberkam

LG Elena

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Beitrag So., 13.06.2010, 11:49

@Elena

warum denn gleich so pampig? Das war eine neutrale Frage, interessehalber. Wenn du aus einer solchen Frage schließt, Sandy solle ihren Stil ändern, um anders auf Männer zu wirken, dann irrst du dich.
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:54

Elena hat geschrieben:Ich meine damit, das eigentliche Problem ist dadurch nicht gelöst, seinen Stil zu ändern, damit man nicht mehr so attraktiv auf Männer wirkt.
Keine Ahnung, ob das jetzt verständlich rüberkam

natürlich hast du vollkommen recht damit.
andererseits gibt es ja durchaus frauen, die das -um es mal negativ zu formulieren- "von männern angegeifert werden" soooo schlimm finden, dass sie sich bewusst oder unbewusst unattraktiv machen.
indem sie stark abmagern, oder zunehmen und dick werden, indem sie sich tatasächlich unfeminin kleiden, sich nicht pflegen usw.


sandy, genießt du denn deine wirkung auf männer auch irgendwie, oder ist es für dich nur unangenehm?
wie war es denn mit deinem vater? warst du dem gut genug? oder hat er immer an dir herumkritisiert?
wie war es mit deiner mutter? was für ein männerbild hat sie dir vermittelt? ich glaube mich zu erinnern, dass es kein all zu positives war....
Nimm was du willst und zahl dafür.

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candle
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Beitrag So., 13.06.2010, 12:02

Ich finde die Aussage vom Therapeuten klasse und mag diese kindlich naiven pragmatischen Antworten, die den nächstmöglichen Weg aufzeigen, aber wohlweislich in den Ohren des Klienten provozierend wirken. Es soll sicher zum Nachdenken anregen, aber es wird sicher nicht gefordert sein, dass der Kleidungsstil geändert wird.

Und da führt dann der Weg zum eigentlichen Problemthema, wenn Sandy dafür offen ist.

Ist die Frage: Kleidest Du Dich immer so, beruflich, privat oder doch unbewußt Männer anzuziehen, vielleicht gar den Therapeuten?

Und ich erinnere, dass Sandy kürzlich noch Männer aufreißen wollte. Vielleicht ist das ja auch noch gar nicht ganz abgeschlossen?

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