SVV nach Klinikaufenthalt

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Lila 6
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SVV nach Klinikaufenthalt

Beitrag Do., 01.07.2010, 07:00

Hallo.
Ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema etwas schreiben sollte, da mir dieses Thema extrem schwer fällt. Ich habe immer Angst für mein selbstverletzendes Verhalten(SVV) kritisiert zu werden. In meinem näheren Umfeld kann niemand verstehen, warum ich mich schneide.

Ich hatte mich das erste Mal mit 15 Jahren geritzt. Ich hatte in dieser Zeit noch mehr Probleme als ohnehin schon und da viel mein Blick auf ein Messer, dass auf einem Heuballen lag und benutzte es. Als ich später auf diese "Kratzer" angesprochen wurde, hatte ich behauptet, dass dies meine Katze getan hätte. Dieses Ansprechen war mir allerdings so peinlich, dass ich es nicht weiter gemacht hatte. Außerdem wollte mich meine Pflegemutter zu einer Therapeutin schicken, wenn ich es noch einmal machen würde und dies wollte ich auf gar kein Fall.
Als ich dann mit 21 Jahren extrem starke Ängste entwickelte, die ich übrigens immer noch habe, musste ich zur Therapie in eine Klinik. Dort wurde mir irgendwann alles zu viel und ich habe wieder angefangen zu ritzen. Die Therapeuten dort wollte ersteinmal nichts dagegen unternehmen. Dies würde erst an weiteren Klinikgängen behandelt werden. Danach habe ich allerdings immer wieder die Therapien in der Klinik (4*) abgebrochen.

Ich frage mich nun, warum habe ich ausgerechnet in der Klinik wieder angefangen mich zu verletzen? Ich habe viele kennen gelernt, die ebenfalls in der Klinik angefangen haben sich selbst zu verletzen, warum? Was ist der Auslöser? Was macht ihr gegen die Blicke von anderen? Wie könnt ihr verhindern, dass ihr euch schneidet?

Lila 6

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Delphin2
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 16:37

Hallo Lila6!

Ja das mit dem kritisiert deshalb zu werden kenne ich auch. Allerdings macht dies noch keiner, machen sich nur alle sorgen. Da ich das in anspannungssituationen mach, also wenn errinnerungen hochkommen von den vergewaltigungen...

Warum du in der Klinik dich nagefangen hast selbst zu verletzten weiß ich natürlich nicht, klar. Aber vielleicht hast du da an was gearbeitet was dir schwer fiel. Und das war da alles zu anstrengend oder so... Was haben denn dort die Therapeuten dann gemacht? haben die mit dir versucht herauszufinden woran es lag das du es gemacht hast?
Hast du dir mal überlegt eine ambulante Therapie zu machen? Ist vielleicht dann besser als stationär bei dir?

Ich kümmere mich nicht so viel darum wenn andere schauen. Die wissen ja auch nicht warum ich es mache und wie es mir geht(na okay wenn jemand nur auf meinen Arm schaut finde ich es auch schlimm aber das geschiet ja nicht so häufig)..

Wie man das verhindern kann weiß ich noch nicht. Bin gerade wieder mehr dabei und meine Psychologin meinte erst letztes mal zu mir ob eine akutklinik im Moment nicht besser wäre, damit ich lernen kann mich dem zu distanzieren.. Also da kann ich dir leider nicht so helfen.
Aber ich hatte es schon mal wo ne Zeit lang etwas half. Eisakkus aus dem Tiefkühlfach. Tut auch weh, macht aber keine Narben.
Habe von einer aus ner Klinik mal gehört das es auch helfen soll auf etwas scharfes zu beißen oder etwas zu riechen. Oder zu fühlen..

Mit lieben Grüssen,
Delphin2
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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Syra
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 17:04

Liebe Lila 6!

Zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr erwachsen von Dir finde, Dich mit den Auslösern für Dein Verhalten zu beschäftigen. Du scheinst nach anderen Lösungen zu suchen. Es gibt hier im Forum und bestimmt auch im Internet Listen mit Dingen, die man tun kann ehe man sie selbst weh tut. Schau Dich mal ein bisschen um.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass bei mir dieses Verhalten erst nach Beginn einer (ambulanten) Psychotherapie begonnen hat. Ich war sehr schockiert. Aber ich habe für mich festgestellt, dass es da aufgetaucht ist, als ich meine eigenen Bedürfnisse wieder vermeht gespürt und wichtig genommen habe.
Vielleicht magst Du ja auch mal in diesen Thread reinlesen: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 20&t=12867

Liebe Grüße,
Syra

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Lila 6
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Beitrag So., 04.07.2010, 17:47

Delphin2 hat geschrieben:Da ich das in anspannungssituationen mach, also wenn errinnerungen hochkommen von den vergewaltigungen...
Diese Situation kenne ich, es ist einer meiner Auslöser. Dazu kommen noch Anspannungen wegen Suizidgedanken, Stressabbau und weiteres. Dies wollen viele Menschen nicht verstehen. Mein eigener Vater behauptet, dass ich nur nach Aufmerksamkeit schreien will, dabei kennt er mich erst seit drei Jahren. In dieser Zeit habe ich ihn erst drei Mal gesehen und an sonsten jedes halbes Jahr mal telefoniert. Trotzdem empfinde ich seine Äußerungen als verletzend.
Ich kann ihm und auch anderen meine Gründe nennen, aber die meinen, dass es auch andere Wege geben müsste...
Delphin2 hat geschrieben:Was haben denn dort die Therapeuten dann gemacht? haben die mit dir versucht herauszufinden woran es lag das du es gemacht hast? Hast du dir mal überlegt eine ambulante Therapie zu machen? Ist vielleicht dann besser als stationär bei dir?
Die Therapeuten haben nichts gemacht, außer das ich ein Zettel ausfüllen musste, warum ich mich selbstverletzt habe und wie ich dies in Zukunft unterlassen könnte. Dies hat mir überhaupt nichts gebracht, ich weiß warum ich dies tue und ich habe meine Gründe.
Eine Therapie habe ich schon häufiger versucht zu machen, aber ich habe nur den einen Klinikaufenthalt, wo ich anfing mich zu ritzen, durchgezogen. Die anderen habe ich abgebrochen. Dies kannst du genauer in meinen anderen Themen nach lesen.
Delphin2 hat geschrieben:Aber ich hatte es schon mal wo ne Zeit lang etwas half. Eisakkus aus dem Tiefkühlfach. Tut auch weh, macht aber keine Narben.
Habe von einer aus ner Klinik mal gehört das es auch helfen soll auf etwas scharfes zu beißen oder etwas zu riechen. Oder zu fühlen..
Diese Skillmethoden kenne ich natürlich, aber bei mir ist das Problem, dass ich diese Skills nur bis zu einem bestimmten Punkt durchführen kann. Irgendwann bringt dies nichts mehr und ich greife doch zur Klinge. Es ist nur ein heraus geschiebe. Es kostet mich jedesmal unmengen an Kraft dieses Herrauszogern zu verbringen und jedesmal aufs neue zu verlieren. Dieses Verlieren zieht dann so runter, dass meine innere Anspannung hoch schnellt.
Lila 6

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Delphin2
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Beitrag So., 04.07.2010, 22:00

Hallo liebe Lila6!

Ich kenne auch so Äußerungen das es anders gehen müsste, aber sie sind zum Glück nicht häufig(nur von Oma und die sehe ich nicht häufig).
Und andere Wege daraus aus der Anspannung finde auch ich schwierig zu finden...
Ich wurde damals auch in der einen Klinik so behandelt das ich Zettel ausfühlen musste und das mir gar nichts brachte. Meine ambulante Psychologin macht dies ein wenig besser. Okay ist trotzdem noch nicht besser geworden(also das mit dem ssv) aber sie versucht andere Sachen. Versucht mit mir das ich mich mehr dann distanzieren kann...Aber das kann ich im Moment noch nicht. Oder sie hat mir gesagt das wenn ich in so ner Starre bin dann versuchen soll mich zu bewegen anstatt da mehr rein zu kommen und zur klinge zu greifen. Aber das klappt gar nicht...Also bis jetzt nicht wirklich. Oder wenn die Erinnerunngen kommen schnell an was anderes denken..Ist auch noch nicht möglich.

Ich selber kenne das gut das ich dann schnell wieder in so Momente komme..wie du..

Du hast geschrieben das mit den Vergewaltigungen ist einer deiner Auslöser..Darf ich fragen ob es Familienangehöriger oder jemand anderes war? Und ob du den jenigen angezeigt hast?

Mit freundlichen Grüssen,
Delphin2
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Lila 6
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Beitrag Mo., 05.07.2010, 07:46

Das von Außen auf die Probleme schauen, ist meiner Meinung nach so gut wie unmöglich. Wie soll man sich distanzieren, wenn man mitten in seiner Vergangenheit steckt? Es ist immer sehr einfach diese Sprüche zu sagen, aber ob diese Person sich ebenfalls dran halten kann...
Delphin2 hat geschrieben: Du hast geschrieben das mit den Vergewaltigungen ist einer deiner Auslöser..Darf ich fragen ob es Familienangehöriger oder jemand anderes war? Und ob du den jenigen angezeigt hast?
Durch die Vergewaltigungen hat sich mein Selbstbild zum negativen Verändert. Ich hasse mich selbst, obwohl viele mir sagen, dass ich eine wunderbare Person bin, ich kann ihnen das einfach nicht abnehmen.
Mein Vergewaltiger kam nicht aus meiner Familie. Ich habe ihn in einem Sportverein kennen gelernt. In dem ich 10 Jahre war. Er hat mich innerhalb von 2 Jahren jede Woche mindestens 2 Mal vergewaltigt. Ich habe ihn jede Woche etwa 2-4 Mal getroffen, dadurch dass dann endweder Übungsstunden oder Auftritte waren. Ich kam nur von ihm los, als ich aus dem Verein ausgetreten bin.
Ich habe ihn niemals angezeigt, es war zuviel für mich. Jedes Mal, wenn er mir nun über den Weg läuft, kommt alles wieder in mir hoch. Dies trifft auch bei anderen Personen zu. Ich hatte die Befürchtung, dass mir eh niemand glauben würde. Dies hat sich wenig später auch bestätigt.

Natürlich gab es aber auch andere Auslöser für meine SVV. Unteranderem wegen meinen leiblichen Eltern, dem Kinderheim, meinen Pflegeeltern, Schule...
Außerdem ritze ich mich auch, wenn ich meine Ängste nicht mehr kontrollieren kann (s. andere Themen von mir).

Lila 6

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Delphin2
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Beitrag Di., 06.07.2010, 19:39

Hallo Lila6!

Ich kenne das mit dem hassen. Ich hasse mich als das Person und meinen Körper auch seitdem richtig(wobei gehört ja sowiso alles irgendwie zusammen). Und ich kenne das auch. Das können mir andere tausendmal sagen das ich wunderbar bin... glauben tue ich es sowiso nicht.
Also verstehe ich dich vollkommen.

Gott ist das schlimm was du geschrieben hast. Ist dir ja richtig häufig passiert. Bei mir war es dagegen nur ein halbes Jahr und dann aber auch fast jede Woche. Aber gut das du dann aus dem verein ausgetreten bist. War vollkommen richtig.
Ich verstehe das dir das zu viel gewesen wäre mit der Anzeige. Ist mir eigentlich im Moment auch noch so viel aber meine Therapeutin möchte das eigentlich das ich es mache.. weiß aber noch nicht genau.
Und das heißt er wohnt bei dir in der Nähe.. weil du meintest er läuft dir noch übern Weg? Mir läuft mein Onkel ja auch noch übern Weg. Wo ich ihn das letzte Mal gesehen habe hatte er total kalte Augen.. Habe ihn eigentlich nicht ansehen wollen aber er kam so schräg gegangen mir entgegen.. Schaut er dich dann auch komisch an?

Mit freundlichen Grüssen,
Delphin2
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Lila 6
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 06:53

Ich bin zwar aus dem Verein ausgetreten, aber heute mache ich mir selbst vorwürfe, warum ich nicht schon viel eher ausgetreten bin. Ich kann mich in diesem Punkt einfach nicht verstehen.
Delphin2 hat geschrieben:Und das heißt er wohnt bei dir in der Nähe.. weil du meintest er läuft dir noch übern Weg?
Wir wohnen in einer Stadt. Ich weiß genau wo er wohnt, er aber Gott sei dank, weiß er das nicht. Jedesmal wenn ich früher einkaufen gegangen bin, konnte er mir über den Weg laufen, was auch schon passiert ist. Außerdem kann er mir jederzeit durch den Sportverein über den Weg laufen. Ich hatte früher einmal überlegt, ob ich weiter weg ziehen sollte, aber hätte er dann nicht schon wieder gewonnen?
Delphin2 hat geschrieben:Schaut er dich dann auch komisch an?
Er schaut mich nicht komisch an. Er schaut mir direkt in die Augen und wartet bis ich weg schaue. Ich kann ihm nichts engegensetzen, ich habe zuviel Angst vor ihm. Ich habe immer das Gefühl, wenn ich ihm begegne, dass er mich mit seinen Augen auszieht, was aber noch schlimmer ist, er versucht es immer wieder... , selbst wenn mein Mann neben mir steht versucht er mich z.B. in den Arm zunehmen. Natürlich streift er dann ganz ausversehen meine Brüste. Ich könnte kotzen.
Mein Mann könnte ihm jedes Mal verprügeln, aber was bringt das? Ich habe ihn als wir etwa 1 Jahr zusammen waren alles erzählt. Er hasst diesen Mann genau so sehr wie ich. Ich habe ihn gebeten meinen Peiniger nicht anzufassen. Es bringt uns nichts, wenn mein Mann im Knast sitzt und mein Vergewaltiger frei draußen rumläuft.

Mit der Anzeige wäre dies warscheinlich ein Prozess Aussage gegen Aussage und im zweifel gegen den Angeklagten, weil man ihm kaum etwas nach weisen kann. Er hat jedesmal ein Kondom verwendet und hat mich erst angefasst, wenn wir alleine waren. Also gibt es keine Spuren. Es hätte zwar ein paar Personen mitbekommen müssen, aber ob die dann für mich ausesagt hätten...
Einer angeblichen Lügnerin glaubt man ja kein Wort, wie ich leider erleben musste.
Lila 6

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Delphin2
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Beitrag Sa., 10.07.2010, 16:54

Hallo Lila6!

Ist doch gut das du überhaupt da ausgetreten bist. Ich mache mir zum Beispiel immer Vorwürfe das ich hätte ja anders reagieren müssen als er mir weh getan hat. Also zum Beispiel schreien müssen. Und dann denke ch weil ich es nicht gemacht habe bin ich vielleicht auch selbst schuld das es passiert ist.
Und manchmal macht man auch sachen die man selbst nicht versteht an sich.

Ich habe auch schon mal zu meinen Eltern gesagt das ich am liebsten umziehen möchte mit denen. Aber das lässt sich ja nicht einfach so machen. Klar kann versuchen mir ne Wohngruppe für psychisch kranke menschen oder so zu suchen und das weiter weg aber davor hätte ich auch angst irgendwo neu anzufangen alleine da stehen ect.

Und der versucht echt noch dich anzufassen? Wie eklig. ne mein Onkel hat nicht mehr versucht mich anzufassen. Bis jetzt nicht. Aber angst habe ich davor ne Menge das es wieder passiert. Und nicht nur anfassen.
Hast du davor auch noch Angst das es noch mal passieren könnte?

Mit lieben Grüssen,
Delphin2
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Lila 6
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Beitrag Sa., 10.07.2010, 17:47

Ich bin zwar Ausgetreten, aber in meinen Augen viel zu spät. Warum habe ich nicht schon eher reagiert? Warum habe ich es 2 Jahre lang ertragen?
Habe ich ihm falsche Signale gesendet? Habe ich selbser Schuld?
Diese Fragen kennst du genau so wie ich.
Delphin2 hat geschrieben:Und der versucht echt noch dich anzufassen?
Ja, er versucht es immer noch. Zum Beispiel mit einem Vorwand: "Kannst du mir mal aus der Jacke helfen?" Und dann kommt so ganz nebenbei der Spruch, aus meiner Hose könntest du mir natürlich auch noch helfen.
Ich kann dann nichts mehr sagen, ich bin geschockt.
Ich habe immer Angst, dass er mich wieder Vergewaltigt. Ich träume fast jede Nacht von ihm und dies ist schon das Gefühl, als wäre er wirklich bei mir. Trotzdem will ich ihn nie wieder alleine antreffen, was dann passiert weiß ich genau. Es wäre genau wie früher...
Delphin2 hat geschrieben:Klar kann versuchen mir ne Wohngruppe für psychisch kranke menschen oder so zu suchen und das weiter weg aber davor hätte ich auch angst irgendwo neu anzufangen alleine da stehen ect.
Diesen Wunsch kann ich zwar verstehen, aber ändert das etwas an deiner Situation? Es ist egal wo du hingehst, du wirst immer von deiner Vergangenheit verfolgt, dies weiß ich aus eigener Erfahrung.
Angst vor einem Neuanfang habe ich auch, schließlich weiß man nie genau, ob es vielleicht noch schlimmer werden könnte...

Lila 6

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Beitrag Fr., 23.07.2010, 10:51

Hallo,
ich habe mich mal wieder Selbstverletzt. Ich hasse mich dafür, warum muss ich immer wieder zur Klinge greifen?
Es geht mir deshalb gerade sehr schlecht. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll....
Lila 6

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Delphin2
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 21:18

Hallo Lila!

Sorry das ich jetzt erst schreibe war aber vorher im urlaub. Also bis heute.
Wie geht es dir jetzt? Besser ein wenig...?
Du musst dich dafür nicht hassen, das bringt dir gar nichts. Meine Psychologin sagt mir auch immer das es mir gar nichts bringt wenn ich mich selbst dafür hasse weil dann mache ich mich schlecht und das ist nur hinderlich. aber selbst mache ich das immer wieder auch, obwohl sie das sagt. Klingt zwar logisch ist aber schwer umsetztbar.
Habe mich selbst auch im urlaub zwei mal verletzt. Hätte auch besser sein können.
Was war denn bei dir der Auslöser? Bei mir einmal die zeitung(stand was über sowas) und einmal Albtraum...

Mit lieben Grüssen,
Sina
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Lila 6
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Beitrag So., 01.08.2010, 09:01

Also, es geht mir immer noch nicht wirklich besser, aber das liegt an meiner jetzigen Situation.
Delphin2 hat geschrieben:Was war denn bei dir der Auslöser?
Bei mir ist es meistens immer sehr selbe Auslöser. Ich komme nicht mit mir, meinem Umfeld und meinen Ängsten klar. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt kann ich noch gegen den Druck ankämpfen, aber irgendwann reicht das nicht mehr.
Weitere Auslöser sind heftige flashbacks, Albträume und Selbstmordgedanken. Immer wenn ich mich schneide (ritzen kann man das nicht mehr nennen) ist dies meistens als Vorbeugung, so dass ich nicht anderen blödsinn baue. Wenn ich mich dann geschnitten habe fühle ich mich noch schlechter als vorher.
Es ist ein ewiges hin und her.

Mein Therapeut meinte einmal, dass ich mich statt fertig zu machen, mir eher etwas gutes tun sollte. Ich konnte mir darunter nicht vorstellen. Wofür soll ich mich belohnen? Soll ich mich belohnen, obwohl ich schwach war, ich gegen den Druck verloren habe?
Ich habe immer zu ihm gesagt, dass ich mich nicht für eine Bestraffung belohnen kann, dass wäre irgendwie unmöglich. Dies konnte oder wollte er nicht verstehen.
Mein Umfeld kann mein Schneiden auch nicht verstehen. Einige meinen sogar, dass ich mich verletze um im Mittelpunkt zu stehen, dabei ist es genau das was ich auf garkeinen Fall möchte, ich habe sogar Angst davor. Ich finde es auch immer besonders nervig, wenn einige Menschen immer auf meinen Arm schauen, obwohl ich immer versuche diesen zu verstecken. Wie ist das bei dir?
Am schlimmsten finde ich es, wenn sie schauen und du kannst im Gesicht ablesen, wie sie dich abwerten. Warum machen sie nicht ihr Mundwerk auf und fragen? Oder ist es ihnen peinlich, ist es ihnen unangenehm meine Schwäche zu sehen?
Ich zeige nie meine Gefühle, meine Gefühle sind nur über meinen Arm zu sehen, allesandere bleibt versteckt.
Lila 6

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Delphin2
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Beitrag So., 01.08.2010, 21:35

Hallo Lila!

Das wurde mir auch mal gesagt das ich mir dann was gutes tun sollte. Habe dies lange diskutiert mit der Psychologin. Ein wenig begreife ich schon was die meinte. Wenn ich mich danach noch runter mache zieht mich das noch mehr runter. Aber wenn ich danach was für mich mache(so wie meine Lieblingsmusik anhören oder ein schönes bad nehmen) dann geht es mir dann vielleicht besser als anders. Aber ich habe dies noch nicht umsetzten können. Finde klingt ein wenig logisch aber nicht umsetztbar. Oder noch nicht umsetztbar....
Wobei ich das sowiso schwer finde mich selbst zu belohnen. Kannst du das bei anderen Sachen, also dich selbst belohnen, wenn du mal was toll gemacht hast?

Ich finde es auch nervig wenn andere darauf schauen. Ich meine das geht die doch nichts an und wenn die was wissen wollen sollen die fragen. Wobei das wäre mir auch unangenehm aber besser als angestarrt zu werden...
Ich verstecke die Arme nicht mehr. Habe ich früher gemacht. Ich mache dies nur noch wenn ich zur Psychologin gehe und ich eine neue Wunde habe. Aber da sie nach fragt ist das auch sinnlos. ich kann nicht lügen. Und fänd dies auch nicht ganz gut. Das heißt die letzten Male habe ich die auch nicht mehr versteckt.
Und im Mittelpunkt zu stehen mag ich auch nicht...

Und du fühlst dich danach schlechter? Bei mir ist das so das es erst besser ist. Weil es lenkt ja ab vom seelischen schmerz... Und dann geht es erst mal besser. Bei mir fängt das erst nach so ner Stunde an das ich denke: bist du blöd was hast du wieder gemacht....

Mit freundlichen Grüssen,
Delphin2
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Lila 6
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Beitrag Mo., 02.08.2010, 10:21

Delphin2 hat geschrieben:Kannst du das bei anderen Sachen, also dich selbst belohnen, wenn du mal was toll gemacht hast?
Ich kann mich auch dann nicht belohnen, denn ich habe immer das Gefühl, das ich es vielleicht auch besser geschafft hätte. Es ist mir auch unangenehm, wenn mich jemand lobt für meine Leistung. Ich laufe rot an, werde ganz klein und würde am liebsten davon rennen.

Ich verstecke meine Wunden, weil ich meine Mitmenschen nicht schockieren möchte. Meine Freunde, Verwandschaft haben sich immer vor den Wunden geeckelt, da diese bei mir sehr tief und klaffend sind. Ich schäme mich vor deren abwärtenden Blicken, diese Blicke können sehr verletzend sein. Ist das bei dir auch so?
Delphin2 hat geschrieben:Und du fühlst dich danach schlechter?
Es geht mir sogar wärend meines schneidens schlecht. Ich zitter, habe Schweißausbrüche und andere Symptome. Im Grunde weigert sich mein Körper gegen diese Selbstzerstümmelung, aber letzendlich gibt er klein bei. Nach dem ich mich verletzt habe, versuche ich damit fertig zu werden, dass ich es wieder gemacht habe. Dies ist unwahrscheinlich Kräfte verzährend. Das Schlimmste daran ist, dass ich damit im Grunde wieder den Grundstein fürs nächste Mal lege.
Wie lange hältst du das ohne Selbstverletzen aus? Was sagt dein Umfeld dazu?
Lila 6

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