Das schwarze Schaf der Familie

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Xantiana
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Das schwarze Schaf der Familie

Beitrag Mi., 10.11.2010, 19:32

Hey Leute,
auch wenn dieses Thema recht klein sein sollte aber ich muß es mal los werden, Übrigens können sich auch hier Leute zu Wort melden die sich als Schwarzes Scharf der Familie fühlen;
Bei mir in der Familie war es mein mittlerweile verstorbener Vater.

Seit ich mich errinnnern kann wurde er von meiner Mutter schlecht gemacht, sie hat ihn regelrecht gehaßt. Dumm nur daß ich diese Gefühle als Kind gespiegelt habe. (Was ich heute weiß) angeblich, laut erzählungen meiner Mutter, ging meine Ablehnung ihm gegenüber schon als Säugling los, daß ich angeblich geschrieen hätte sobald er mich in den Arm genommen hatte und sollche Dinge. Dies wurde mir schon als Kind erzählt und da sich meine Eltern scheiden ließen als ich gerade mal 4/5 Jahre alt war, konnte ich daß nie so überprüfen, weil es für mich irgend wann zur Normalität gehörte, daß eben mein Vater so zu sagen der Teufel und meine Mutter der Engel in der Familie war.
Hinzu kamm daß ich merkte wie meine ältere Schwester, die ein besseres Verhältnis zu ihm hatte, von meiner Mutter behandelt wurde, Ablehnung und über sie schlecht reden gehöhrten Jahre lang dazu, dies führte dazu daß ich nie den Mut aufbrachte diese Beziehung schon als Jugendliche zu reflektieren und aus einem anderen Blickwinckel zu sehn. Dies beeinflußte sogar die Beziehung zwischen mir und meiner Schwester, es war Jahre lang so daß sie und ich auf zwei Seiten standen, dies änderte sich erst allmählich so traurig es klingt nach dem Tod unsers Vaters.
Ein Wunder daß ich ihn hier als Vater bezeichnen kann, denn der Haß den ich von meiner Mutter übernommen hatte, ließ mich ihn sogar regelcht verleugnen, ich meine ich nannte ihn wenn es mal um ihn ging nur bei seinem Vornamen bzw. als meinen Erzeuger.
Seit meiner 2.Stationären Therapie weiß ich daß ich ihn nicht immer gehaßt habe und ich weiß auch daß ich schöne Errinnerungen an ihn habe nur sind diese leider so tief vergraben daß ich seltens zugriff darauf habe.

Das negative Bild von ihm wurde auch noch verstärkt daß mir regelrecht ein getrichtert wurde, im Sinne von ständigen Wiederholen (denn Stehter Tropfen hüllt den Stein ) Das alle seiner Familienmittglieder, also seine Seite, nicht´s als Versager währen.
Diese Aussagen hingen und hängen immer noch wie das Schwert des Dyamokles über mir. Es ist manchmal sogar daß ich daß Gefühl habe das die Familie meines Vaters verflucht sei!!!!
Und wie gesagt durch die schlechte Behandlung meiner Schwester hatte ich nie den Mut etwas daran zu ändern. Was natürlich keine Entschuldigung sein soll.
Es macht mich nur traurig, daß ich nicht eher bereit war diesen vergiffteten Nebel den mein Vater umgab eher zu lüften. Weil damit auch einfach schmerzhafte Gefühle verbunden sind, schmerzhafte ablehnende Gefühle, denn obwohl mein Dadd (sozusagen mein Stiefvater,) es nie richtig gesagt doch spührte ich vorallem als Teenager diese nonverbale Ablehnung.
Ironie des Schicksals, meinen leiblichen Vater habe ich verteufelt, und von meinem Dadd versuche ich seit Jahren väterliche Anerkennung und Respekt zu bekommen, doch irgend wie- kommt so was nicht emotional an.

Es macht mich sehr traurig, daß ich die Möglichkeit zu seinen Lebzeiten nie genüzt habe, heute mache ich mir des wegen große, sehr große Vorwürfe. Doch ich hatte immer Angst, daß wenn ich wirklich mit ihm Kontakt aufnehm das mich meine Mutter und mein Dadd dann "verstoßen" würden. Und diese Angst noch einen Elternteil zu verliehren, schon der bloße Gedanke, ließ mich vor Angst zittern.

Jeh mehr ich meine Kindheit betrachte, desto mehr wird mir klar, daß ich schon sehr früh in einer Welt groß wurde in der es nur Schwarz oda Weiß gab und manchmal, was meine "Eltern" betrifft immer noch existirt.
Komisch nur daß ich meiner Mutter gegenüber nicht wüttend bin, denn schließlich hat sie einen sehr Großen Beitrag dazu geleistet, daß ich diese Emotionale Instabile Persönlichkeitsstörung entwickelt habe.
Jeh mehr ich die Vergangenheit reflektiere desto mehr wird mir bewußt daß dieses Bild Vater böse und Mutter gut, absolut nicht stimmt, daß ich zu sehr die Gefühle meiner Mutter in mir aufnahm, und verinnerlichte als währen es die meinen.

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worst case
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Beitrag Do., 11.11.2010, 12:46

hallo Xantania,

wenn du das jetzt erkennen kannst, ist es ja schonmal gut.
bis zur wut dauert es möglicherweise noch.

meine geschichte hat mit deiner nur das gemein, das ich auch sehr spät erkannt habe, wie die häßlich abfälligen äußerungen meiner mutter vornehmlich über andere menschen, sogar ihre zwillingsschwester, jeglicher grundlage entbehren.

leider hat mich das auch lange negativ beeinflusst, und vor allem das miteinander mit der lieben familie erheblich beeinflusst. leider hat mein vater in das selbe rohr gepustet.

nun, was soll man machen, du erkennst und überdenkst das ganze, und änderst dich.

was war denn deine frage?
fragst du dich, warum du nicht wütend bist?
ich weiß nicht was ich davon halte. ich habe immer "gewußt", dass für meine probleme ein bündel an faktoren "schuldig" ist. meine wut hat das lange behindert, und ich frage mich schon, ob das jetzt gut war oder schlecht. richtig oder falsch, moralisch bedenklich oder ganz normal.

für mein teil gilt, gedanken an meine mutter triggern mich erheblich und ich sollte sie besser lassen.

liebe grüße, s.
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Xantiana
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Beitrag Do., 11.11.2010, 21:11

Danke für deine Antwort worst case,

Eine genaue Frage habe ich nicht, ich hatte nur einfach das Bedürfnis es mal endlich los zu werden. Immer wieder haben sollche Gedanken in den letzten Jahren, seit genau 5 Jahren, durch den Kopf gegangen, doch ich hab´s mir nie erlaubt, diese Gedanken, weil es mir so vorkamm als würde ich ein ungeschriebenes "Gottesgesetz" brechen, denn trotz der vielen Jahre hat meine Mutter den Hass auf ihn immer noch micht überwunden.
Und als ich vor 2Nächten wach lag, wußte ich das ich diese Gedanken nicht mehr länger ignoriern kann.
Ich ändere mich, und damit auch meine Einstellung zu meinem Vater, doch damit kommt die Innerliche Zerrissenheit, denn es ist immer noch so daß mein Vater das schwarze Scharf der Familie ist und über ihn nicht´s "gutes" zu sagen gibt bzw. nicht´s gutes gesagt werden darf, weil dies eine Verleugnung der Tatsachen währe.
Sämtliche Familienmittglieder würden aus allen Wolken fallen und mich für totall verrückt erklären, wenn ich meinen verstorbenen Vater in ihrer Gegenward nicht mehr als meinen Erzeuger betiteln würden, falls mal über ihn gesprochen wird.
Das würde einem Weltzusammenbruch gleich kommen. Weil sich niemand vorstellen könnte daß man auch ein Jahrzehnte aufrecht erhaltenes Gefühl bzw. die Einstellung zu jemanden, überdenken und ändern kann.
Entschuldigt, Hier lief gerade eine Legestenikerrin vorbei. Ich über nehme keine Haftung für die Gramatik und Rechschreibung!

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worst case
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Beitrag Do., 11.11.2010, 23:01

ich würde das für mich klar machen und mich aus weiteren "verunglimpfungen" raushalten. da bringt der konfrontationskurs nichts außer streit.

nebenbei sollte man verstorbene in frieden ruhen lassen, d.h. ich finde, man kann schon sehen und sagen was war, aber in hässlichen äußerungen muß ich das nicht niederlegen. soviel respekt muss einfach sein.
das verhalten deiner angehörigen sagt wohl mehr über sich selbst als über deinen vater aus.

so alles in allem denke ich auch, unsere eltern haben das nun verbockt, und hätte ich kinder gehabt, hätte ich vermutlich was anderes verbockt :O/ und im mittelalter war auch alles viel schlimmer

trotzdem kann das sehr schmerzhaft sein.

liebe grüße, s.
Zuletzt geändert von Pauline am Di., 22.08.2023, 05:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Xantiana
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Beitrag So., 14.11.2010, 18:03

Ja da hast du recht, es ist halt traurig daß dieser Haß bei meiner Mutter weiter besteht. Das einzige "wirklich schlimme" was mein Vater gemacht hat, war der Vaterschaftstest den er durch führen ließ als ich 11 Jahre alt war, und dem ging eine Erhöhung meines Unterhaltes vorraus. Aba ansonsten, er hat meine Mutter nie geschlagen oder ihr anders Gewalt angetahn. Natürlich ist mir klar daß wenn eine Beziehung bzw. Ehe scheitert, daß dann immer 2 dazu gehören. Und ich bin mir auch im klaren daß auch er seine Charakterschwächen hatte.
Was ihm vieleicht vor zu werfen währe, währe die Sache daß er eine sehr konservative Beziehungseinstellung hatte, also sich so sah wie das Männerbild in den 50. und 60. war. Der Mann als Oberhaupt der Familie, der alleinige Versorger und die Frau ist für Kinder und den Haushalt zuständig. Das dieses Lebenskonzept konfliktpotenzieal hat ist mir klar, da meine Mutter schon als kleines Mädchen eine (Was ich noch von Erzählungen weiß) selbstbewußt und später auch recht emanzipiert war und ist.
Da sind einfach 2 Lebenseinstellungen auf einander geprallt, die nicht recht zu einander passen, drum prüfe sich, wer sich ewig bindet Plus der Tatsache daß beide sehr jung geheiratet haben. Mein Vater war 19 und meine Mutter 17. und diese Entscheidung war mehr eine - Es ist ein Kind unterwegs Entscheidung, als wirklich klar gedacht.
Natürlich will ich nicht damit sagen, daß die beiden sich nicht geliebt hätten, denn meine ältere Schwester war eindeutig ein Wunschbaby. Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, daß die beiden etwas zu blauäugig an die Sache herangetreten sind.

Was dieses Thema angeht, habe ich so meine Eigene Einstellung, ich finde man sollte erst eine Familie gründen, wenn
A, einmal die Persönliche Reife dar ist,
B, Sich irgend wie ausgelebt hat, sich gewiße Träume erfüllt hatt
C, eine gewiße finanzielle Sicherheit da ist, (mindestens einer von beiden eine unbefristete Arbeitsstelle hat)
leider ist gerade das letztere in unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft nicht mehr gegeben, doch dies ist ein anderes Thema
Entschuldigt, Hier lief gerade eine Legestenikerrin vorbei. Ich über nehme keine Haftung für die Gramatik und Rechschreibung!

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Helferlein
Helferlein
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Beitrag Mo., 21.08.2023, 21:59

Hey, hab dich gelesen. Zu einem möchte ich etwas sagen:

„Was dieses Thema angeht, habe ich so meine Eigene Einstellung, ich finde man sollte erst eine Familie gründen, wenn
A, einmal die Persönliche Reife dar ist,
B, Sich irgend wie ausgelebt hat, sich gewiße Träume erfüllt hatt
C, eine gewiße finanzielle Sicherheit da ist, (mindestens einer von beiden eine unbefristete Arbeitsstelle hat)
leider ist gerade das letztere in unserer heutigen Gesellschaft und Wirtschaft nicht mehr gegeben, doch dies ist ein anderes Thema“

Kann man machen. Kann auch nach hinten losgehen. Ich bin der Meinung, ein Kind lässt sich nicht zu 100 Prozent planen. Ich wusste immer schon, dass ich Kinder will. Am besten viele. Mit 19 war ich ungeplant schwanger. Ausbildung nicht fertig, Vater vom Sohn eine Vollkatastrophe (er hat sich gefangen, die beiden sehen sich inzwischen regelmäßig, Unterhalt fürs Kind zahlt er aber nicht).

Ich habe es alleine hingekriegt, auch mit viel Hilfe von meiner Familie. Als dann all deine Punkte erfüllt waren… Partner, Alter, Arbeit… es hat einfach nicht geklappt. Dann wurde bei mir ein gesundheitliches Problem festgestellt, von dem ich mich ein paar Jahre erholen musste (körperlich). Ich war dann schon über 30. Dann hat es endlich geklappt… Eileiterschwangerschaft… Not-OP, ich habe es nur knapp überlebt. Jetzt kann ich keine Kinder mehr bekommen. Aber mein Sohn ist groß inzwischen, schon fast erwachsen. Kannst du dir vorstellen, wie dankbar ich für dieses eine Kind bin? Manchmal ist eine Überraschung wirklich gut. Ich bin froh, dass ich meine jungen Jahre mit meinem Sohn erleben konnte, dass ich noch richtig viel Energie hatte, dass mir durchwachte Nächte in dem Alter wirklich gar nichts ausgemacht haben. Und dass umso mehr gemeinsame Jahre vor uns liegen.

Ob man dem Kind das andere Elternteil schlecht redet, hat ja nichts mit dem Alter zu tun. Ich mache es zum Beispiel nicht. Ich würde meinem Sohn auch nie erzählen, dass sein Vater mich misshandelt hat nach der Geburt damals. Das traumatisiert das Kind ja. Er weiß unser Verhältnis ist distanziert, aber er darf beide Elternteile lieb haben. Ich kann jetzt natürlich nicht einschätzen, wie es bei deinen Eltern war. Ob dir alles erzählt wurde. Ob du die Möglichkeit hattest, als Erwachsene bei beiden Elternteilen nachzufragen. Ich würde meinem Sohn im Übrigen nie schildern, was sein Vater mit mir gemacht hat. Da soll er lieber denken, ich wäre stur und könnte ewig nicht verzeihen (nicht, dass mich sein Vater jemals für irgendwas um Verzeihung gebeten hätte). Ja, das mit der unterschiedlichen Lebenseinstellung, das habe ich auch gesagt. Dass es manchmal eben nicht passt. Dass trotzdem beide Elternteile ihn lieb haben. Sein Vater hatte damals eine sehr schlimme Phase. Für das Kind geht jetzt keine Gefahr von ihm aus, da bin ich mir sicher. Für mich auch nicht mehr. Aber das, was damals passiert ist, das würde ich keinem erzählen, dem ich einen ruhigen Schlaf wünsche. Nur so als Gedanke.

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NeueWege
Helferlein
Helferlein
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Beitrag Mo., 21.08.2023, 22:01

Wow, sorry sehe gerade, wie alt der Thread ist. Wieso wurde mir das noch als passend zum Thema angezeigt? Sorry fürs Vorholen.

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