Meine Tochter und ihr Heroin Problem

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Pamuk65
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 11:47

Ihr Vater und ich sind schon sehr lange getrennt. Er hatte auch fast 15 Jahre keinen Kontakt zu ihr! Nicht das ich es nicht gewollt hätte, er hat sich nicht darum bemüht. Erst als er sein Alkoholproblem im Griff hatte, dann hat er auch angefangen den Rest seines Lebens aufzuräumen.
Es gibt nichts gutes, ausser: Man tut es (Erich Kästner)

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geronimos secret
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 12:00

Sie hat während der Therapie schon Kontakt zu Hausverwaltungen hier in der Nähe aufgenommen und hat ab 16. Februar eine eigene wohnung mit ihrem Freund. Auf Dauer ginge das hier nicht gut.
Super! Die räumliche Trennung wird dir hoffentlich helfen, Abstand zu gewinnen.

Wie ist dein Verhältnis zu deiner anderen Tochter? Du schreibst irgendwo, dass die sich nicht um das Problem ihrer Schwester kümmert. Liebe Pamuk, das kann sie auch nicht. wahrscheinlich ist sie restlos überfordert. Vergiss über all die Sorgen bitte auch sie nicht. Auch sie braucht eine Mutter!

Aber vor allem: vergesse dich selber nicht! Tu doch einmal etwas nur für dich, etwas das dir gut tut.
Eat Pray Love

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 12:04

Pamuk65 hat geschrieben:Suchtberatungsstelle ja, aber leider keine Angehörigengruppe!
Gibt es da keine online Foren speziell zu dem Thema Anghörige von Drogensüchtigen?

Die Kombination von zwei gerade erst clean gewordenen Süchtigen als Paar finde ich geradezu desaströs. Wenn einer rückfällig wird zieht er den anderen gleich wieder mit in die Scheisse....

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Virtu
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 12:08

Pamuk65 hat geschrieben:Ich habe es beim letzten Rückfall live mit erlebt. Sie hat sich für ihren Rückfall geschämt, sie hat sich nach ein paar Tagen bereits geoutet und wir haben gemeinsam angefangen nach einem Platz für die Entgiftung zu suchen! Es ist so widersprüchlich!
Die meisten Heroinsüchtigen wissen wohin ihre Sucht sie letztlich führt und spätestens nach der ersten Therapie wird der Konsum häufig als Rückfall erlebt, ähnlich wie das bei Alkoholikern auch ist.
Das ist also meiner Erfahrung nach nicht wirklich ungewöhnlich.

Zu viel Scham wegen eines Rückfalls könnte aber auch zur Verleugnung führen, weil man das Eingestehen des Versagens nicht erträgt.

LG

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Nico
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 16:24

@Pamuk65
Es ist ja nicht verwunderlich dass du nervlich sehr angeschlagen bist.
Ich wollte dich nicht angreifen, ich weiß was Eltern süchtiger Kinder mitmachen und du hast mein Mitgefühl.
Weißt du bei der von mir erwähnten Mutter habe ich es immer sehr bewundert wie klar sie stets alles ansprach.
Da gabs kein Schönreden oder zaudern.
Sie hat ihre Tochter auch ganz bewusst anrennen lassen, hat sie nie finanziell unterstützt in ihrer Sucht und hat sogar akzeptiert dass die Tochter eine Scheinehe eingegangen ist um zu Geld zu kommen und noch vieles andere.
Aber diese Frau war extrem stark, hatte stets ihren Humor und war immer zuversichtlich.
Ich habe jetzt keinen Kontakt zu ihr, aber das Letzte was ich gehört habe, war dass die Tochter clean war, Mutter wurde und einen sehr netten Partner hatte.
Du hast ja jetzt einige Kontaktadressen bekommen, ich hoffe es ist die Richtige für dich dabei und wünsche dir alles Gute!
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nico
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Beitrag Mi., 26.01.2011, 19:03

Irrläufer ! Sorry
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tante Käthe
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Beitrag Fr., 28.01.2011, 14:12

Hi Pamuk65,

habe heute erst Deinen Thread gelesen und Du bist ja leider auch mit allem Möglichen gesegnet....

Diese Drogen sind ein Teufelszeug und Du wirst mit keinerlei Drohungen gegen sie ankommen. Wichtig ist, dass Du sämtliches Geld sicherst, ihr nichts in die Hand gibst und konsequent bist. Drohe "nur" das an, was Du selbst auch halten kannst. Dem Grunde nach wäre es das Beste, wenn sie bei Dir nicht leben würde ebenso wenig der Freund.... Sie werden sich sicher bei Dir ausruhen und laben.... viel mehr wohl nicht. Gib sämtliche Verantwortung ab und das fällt leichter, wenn man nicht so sehr an der Basis ist....

Wichtig ist Hilfe durch Nichthilfe. Loslassen, aber nicht Fallen lassen....

Ich habe die Beiträge nicht zu Ende gelesen, daher kann es sein, dass ich wiederhole, was Dir schon geschrieben wurde, sorry.

Es ist übrigens sehr schwer, ein HIlfsangebot in Form von Selbsthilfegruppen etc. für Angehörige Drogenabhängiger zu finden. Gibts bei Euch keinen Elternkreis?
Hier in dier Region bei mir gibt es auch keinerlei Angebote. Man wurschtelt so hin.
In diesem Forum hier bin ich nun schon seit x Jahren präsent, inzwischen nicht mehr so häufig, aber es hat mir viel gegeben und vor allem finde ich immer wieder den Umgang untereinander sehr gut.

Ähm PN schicke ich Dir mal noch.

Schick Dir viele Grüsse und Kraft

Alles Liebe Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
(Albert Einstein)


fensterbrett
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 17:17

Hallo Pamuk,

ich kann meine Tochter auch nicht rausschmeissen.

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geronimos secret
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 20:10

Hallo Fensterbrett,
ich kann meine Tochter auch nicht rausschmeissen.
bist du in einer ähnlichen situation wie pamuk? hast du auch eine drogenabhängige tochter, die bei dir lebt?
Eat Pray Love

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Morgen
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Beitrag Di., 08.02.2011, 13:06

münchnerkindl hat geschrieben: Gibt es da keine online Foren speziell zu dem Thema Anghörige von Drogensüchtigen?
Doch gibt es --> lmgtfy

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Pamuk65
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Beitrag Di., 08.03.2011, 03:16

Es tut mir leid das ich mich ewig hier nicht gemeldet habe und mich für eure tollen Antworten bedankt habe! Ich hatte ein "kleines" Technikproblem und langsam ........ gaaaaaaaaaaaanz langsam *kicher* komm ich wieder durch! Immer wenn ich mich anmelden wollte - weil ich ja Antworten gesehen habe (per email) hatte ich die Meldung "das Forum ist nicht verfügbar" oder so ähnlich!
Jedenfalls danke ich euch allen für eure Antworten und eure Anteilnahme
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Pamuk65
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Beitrag Di., 08.03.2011, 03:20

ach ja - danke ans "münchnerKindl" für die echt witzige Antwort! Es war nicht schwierig auf google - es ist nur schwierig in meiner ländlichen Umgebung! Und in die Zentren zu fahren wie München oder regensburg kann ich mir leider nicht jede Woche leisten! von dem Geld was die Fahrkarte kostet (Bayernticket) lebe ich mindestens 3 tage! HartzIV - und der Tag gehört dir?? Mir nicht - ich muss leider meine Freizeit nach dem Geld einteilen!
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geronimos secret
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Beitrag Di., 08.03.2011, 11:12

Liebe Pamuk,
wie sieht die Situation aktuell bei euch aus?
Eat Pray Love

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Pamuk65
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Beitrag Di., 08.03.2011, 19:28

Hm - also sie hatte einen Rückfall, allerdings einmalig! Hinfallen ist erlaubt, aber auch danach gleich wieder aufstehen! Das ging bis jetzt gut.

Nur ihr Freund *seufz* Der entwickelt sich mehr und mehr zum Problem und meine Tochter ist gerade dabei sich von ihm zu trennen. Ich hoffe für sie, dass sie es schafft. Inzwischen lebt sie nicht mehr bei mir, sondern in ihrer eigenen kleinen Wohnung nicht weit weg. Unser Verhältniss hat sich dadurch schon sehr entspannt. Wenn ihr der Druck zu viel wird, kommt sie schon häufig zu mir aber das ist okay so!
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Juppe
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Beitrag Sa., 14.10.2023, 04:02

Hallo Pamuk,

erst mal meinen höchsten Respekt zu deinem Umgang mit deiner Tochter. Zur erklärung ich bin 49 Jahre und war über 20Jahre Konsument von Opiaten bin Politox. Bin nach der letzten 3Therapie 2011 Abstinent und stehe seit dem wieder voll im Leben(Job,beziehung usw.) Dein Bericht hat mich sehr berührt da meine Mutter ähnliches über 2Jahrzente mitgemacht hat. Durch mein verschulden über die Jahre was mir immer sehr leid getan hat und immer noch tut. Meine Mutter ist vor 5Jahren verstorben und ich bin froh das sie mich noch 7Jahre anders erleben durfte und ich einiges zurückgeben konnte. Meine Mutter hat mich nie im Stich gelassen auch wenn es alle anderen zurecht getan haben. Will damit sagen das es für mich das wichtigste war der liebevolle Kontakt zu meiner Mutter. Es gab zwar keinerlei Finanzielle unterstützung aber ich wusste sie ist da und ich bleibe immer ihr Jung gegen alle wiederstände von außen. Bitte bleibe deinem Kind gewogen sie ist Krank und braucht dich! Ich hoffe ich trete dir damit nicht zunahe und es geht euch gut? Wünsche dir weiterhin Ausdauer und viel Kraft. Es wird sich lohnen. Ps. Falls du Lust hast zu schreiben würde ich das gern machen.
Lieber Gruß
Juppe

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