Zwanghafte Atemkontrolle

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.

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RudiWien
neu an Bo(a)rd!
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Zwanghafte Atemkontrolle

Beitrag Fr., 11.02.2011, 11:05

Hallo,
ich leide nun schon seit 9 Monaten daran,dass ich mich bei jedem Atemzug den ich mache selbst kontrollieren muss und nicht abschalten kann.Der Mensch atmet ja von alleine und das auch unbewusst,aber ich muss mich wie gesagt an jeden Atemzug denken und das kostet auf die Dauer sehr viel Kraft und bringt mich an meine Grenzen.Das Ganze macht mich auch höchst depressiv,nur hat mir bist jetzt auch kein Medikamant dabei geholfen
Ich dachte jetzt,dass mir vielleicht Hypnose helfen könnte um diese Zwangsgedanken auszuschalten

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mikra
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 20:04

Hay RudiWien!

Weist du denn, was das für ein Auslöser war warum du jetzt Zwangsgedanken hast?

Der Mensch atmet unbewusst, weil unser vegetatives Nervensystem dafür sorgt das wir Atmen, weil sonnst würdest du im Schlaf ersticken! Sag mal wie schläfst du den eigentlich ein wenn du die Zwangsgedanken hast? Wann fangen diese denn immer an? Fangen die bei dir gleich nach den Aufwachen an?
Wenn du mir mehr darüber erzählst kann ich dir vieleicht helfen!

l.G.

Mikra
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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Draußen
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 20:53

Hallo Rudi,

ich kann die leider keinen Rat geben. Vor zwei Jahren hatte ich auch eine Phase mit Zwangsgedanken meine Atmung betreffend. Das ging einige Wochen. Ich fand das total schrecklich, immer diese Zweifel, ob der Sauerstoff im blut reicht, oder ob ich schonwieder am Hyperventilieren bin. Geschlafen hab ich in der Zeit kaum noch und wenn doch bin ich oft mit dem Gefühl halb erstickt zu sein aufgewacht. Bei mir hat sich irgendwann gezeigt, dass das maskierte Panikatacken sind. Nachdem ich das begriffen hatte, wurde es langsam besser.

Weiß nicht, ob du damit was anfangen kannst

gx draußen

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Leonicula
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Beitrag Sa., 19.03.2011, 17:24

Hi!

Ich kenne dieses Fokussieren auf die Atmung gut. Leide schon sehr lange darunter. Da hilft es einem wenig, wenn man zu hören bekommt 'Das macht der Körper doch von allein."
Aber es tut schon mal gut, zu sehen, dass man damit nicht alleine ist, oder?
Liebe Grüße und viel Kraft
Leo

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spinner
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Beitrag Fr., 01.04.2011, 16:06

Hallo,

Ja kenn das Problem auch nur zu gut!! Man darf sich einfach nicht fertig mach, und Rückschläge hinnehmen.
Dann gehts langsam bergauf!!

LG

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muetze100
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Beitrag Mi., 15.02.2012, 09:53

Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob nach so langer Zeit noch jemand da ist. Seit Anfang des Jahres lässt mich auch der Gedanke nicht mehr los: ich atme ein Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff und wenn ich das nicht tu, dann sterbe ich... fühle mich abhängig von der Luft und kontrolliert und kann an nichts anderes mehr denken... sind das nun Zwangsgedanken oder eine generalisierte Angststörung? Oder steht das symbolisch für was anderes? Fühle mich nämlich gerade allem ausgeliefert, woran ich denke.
Eva

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Leonicula
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 11:02

Liebe Eva,
also, wenn du meine Beiträge gelesen hast, dann weißt du, dass es mir ähnlich geht, mal mehr mal weniger. Bei mir hängt es eindeutig damit zusammen, wie es mir psychisch geht. Wenn der Druck zu groß wird, dann konzentriere ich mich automatisch auf körperliche Funktionen, um nicht an meine aktuellen Probleme denken zu müssen. Das läuft natürlich nicht so bewußt ab, wie ich es dir jetzt schildere. Was ich empfehlen kann sind Entspannungsübungen (Jackobson z. b. ) und dass du gut auf dich aufpasst und dich vor möglichst vielen Stressquellen schützt, bzw. mit einem Therapeuten darüber sprichst, wie du in Zukunft solche Überlastungesituationen vermeiden kannst.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
Deine Leonicula

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muetze100
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 11:19

Hallo!
Danke für die Antwort. Naja, bei mir liegt es auch viel an zu wenig Beschäftigung. Sobald ich nicht abgelenkt bin, muss ich zwanghaft daran denken. Denke, ich habe einfach Angst vor jeglicher Art von Abhängigkeit und will die Kontrolle behalten. Wer hat einen guten Gedanken diesbezüglich, den man sich denken kann, wenn man denkt: ich hänge von der Luft ab!

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MrN
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Beitrag So., 19.02.2012, 12:33

Hallo an alle,
das Gute an Eurem Problem ist, daß man das (richtige) Atmen wirklich gut üben kann...

Die Atmung ist nämlich die einzige vegetative Körperfunktion, welche bewußt willentlich beeinflußt werden kann. - Aber eben nur beeinflußt... Gleichzeitig baut es auch eine Brücke zwischen dem Bewußten und Unbewußten. Daher hat die Atmenkontrolle im Yoga auch eine wichtige und zentrale Funktion (und hilft bei der Überwindung von Ängsten...)!
  1. Falls keine ernsthaften körperlichen (neurologischen) Ursachen für die Atemprobleme vorliegen, könnte vielleicht schon eine einfache Übung helfen, die Zwangsgedanken zu lösen und den natürlichen Atemrhythmus zu erneuern:
  2. Und zwar in einer ruhigen und möglichst entspannten Situation einfach nur ausatmen. Irgendwann beginnt man zu pressen - dann erst einmal: "Stop!". Danach ist immer noch genug Luft in den Lungen übrig, daß man locker ein, zwei Augenblicke aushalten kann, bevor Lufthunger einsetzt - mit etwas Übung auch noch länger...
  3. Wenn nun der Drang entsteht wieder einzuatmen - noch einmal ganz bewußt und bis zu Ende ausatmen! Dazu muß man dann schon noch ein wenig - aber nur leicht - nachdrücken, bis die Lungen wirklich leer sind. (Sind sie auch dann noch nicht... - Wenn man angstfrei genug ist, kann man das Spielchen gut noch ein, zwei Mal wiederholen!)
  4. Wenn man sich nun entspannt, dann strömt die frische Luft ganz von allein in die Lungen nach. Das passiert unwillkürlich und wird natürlich als sehr befreiend empfunden - und dieser Effekt, kann vielleicht helfen, zu densensibilisieren (und so allmählich die Ängste und Zwangsgedanken vergessen zu machen...)
  5. Danach kann man mit dem nächsten Ausatmen alles wiederholen.
  6. Wenn nun beim Einatmen ein leichtes Schwindelgefühl entsteht, wäre es vorerst das Signal, aufzuhören. Das Schwindelgefühl ist dabei ganz normal, weil nach dem Einatmen, und ohne den üblichen Rest an Kohlendioxid, in der Lunge der Sauerstoffgehalt höher ist, als für gewöhnlich (und es verschwindet auch schnell wieder). Daraufhin aber könnte es als Panikreaktion zur Hyperventilation kommen! - Wer dazu neigt, der sollte die genannte Übung lassen und erst einmal lernen, tief in den Bauch ein- und entspannt wieder auszuatmen.
  7. Mit etwas Zeit und Gewohnheit macht die Übung dann eher müde. Ideal wäre nun ein kleines Nickerchen im Anschluß, wobei sich der Atem ja ganz natürlich von allein reguliert.

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maybe
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Beitrag So., 19.02.2012, 14:18

Hallo Eva!

Du hast dann aber keine wirklichen Atemprobleme in dem Moment? Also dass du z.B. versuchst, den Atem (-rhythmus) zu kontrollieren und daran verzweifelst, weil du das Gefühl hast, dass es dir nicht richtig gelingt oder so? Es stresst dich "nur", dass du ständig an den Atem und deine Abhgkt. von Luft denken musst?

Ich hab auch manchmal ein Problem mit dem Atmen, d.h. mit dem Atemrhythmus und mit den Gedanken, die dann zwanghaft um diesen Rhythmus kreisen. Aber das ist nur in einer ganz bestimmten Situation so und so speziell, dass ich’s hier erst mal außen vor lass.
Wer hat einen guten Gedanken diesbezüglich, den man sich denken kann, wenn man denkt: ich hänge von der Luft ab!
Ich hab da keinen Gedanken parat, den ich dir empfehlen könnt. Im Prinzip hast du ja Recht: Man hängt total von der Luft ab. Also falsch ist das, was du denkst, ja grundsätzlich nicht. Nur deine gefühlsmäßige Reaktion auf den Gedanken ist sozusagen unpassend.

Trotzdem will ich hier grad schreiben, was ich bisher ansonsten so über das Atmen von Luft gedacht hab: Mit dem Atem verwandelst du ständig deine Außenwelt zu deiner Innenwelt. Und genauso deine Innenwelt zu deiner Außenwelt. Eben war’s noch "Nicht-Du" und im nächsten Moment ist es ein Teil von dir. Bzw. eben war es noch ein Teil von dir (nämlich dein Lungeninhalt) und im nächsten Moment ist es Teil deiner Umwelt. Du BIST die Luft, die du atmest. Und die Umwelt IST die Luft, die du ausatmest. …Keine Ahnung, ich find diese Tatsache manchmal ziemlich erstaunlich. Dass dieser Körper ständig und permanent (und gezwungenermaßen…) in so einem Austauschverhältnis mit seiner Umwelt ist. Und dass es so gesehen gar keine klare Grenze zwischen meinem Körper und der Umwelt gibt (ab wann ist die Luft Teil von mir und nicht mehr von der Umwelt? Da ist ja keine Abschlussklappe an der Nase;))

Hilft dir jetzt wahrscheinlich nicht weiter, meine Ansichten zur Tatsache, dass Menschen atmen… es geht bei dir wohl drum, dass du lernst, dass man im Leben nicht alles kontrollieren kann. (Da ging es in meiner letzten Psycho-Sitzung auch drum). Und zu akzeptieren, dass man einfach Bedingungen oder Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, gegen die man machtlos ist. Das mit deinen Zwangsgedanken ist dann wahrscheinlich auch nur ein Symptom für andere tieferliegende Probleme bei dir?

lg
maybe

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muetze100
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Beitrag Mo., 27.02.2012, 10:53

Hallo ihr Lieben,
ich danke euch für eure Reaktionen! Ja, es wird wohl um Kontrollverlust gehen. Denn ich habe Angst vor dem Gedanken, dass ich vor der Luft nicht fliehen kann... sie ist immer um mich! Und ich habe dann immer Angst, verrückt zu werden... habe aber gelesen, wenn man Angst davor hat, wird man es nicht. Es ist, als hätte ich eine Art Urvertrauen in die Welt verloren, fühle mich überall ausgeliefert.
Kennt das jemand? Bezieht sich auch auf den Himmel, die Wolken, einfach alles. Alles macht mir Angst... zumindest der Gedanke, dass es mich alles bestimmt.
Eva

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muetze100
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Beitrag Di., 06.03.2012, 17:49

Noch jemand hier???

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muetze100
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Beitrag Do., 06.09.2012, 13:07

Hallo ihr Lieben,

viele meiner Ängste habe ich nun bekämpft oder kann sie zumindest irgendwie annehmen. Leider hat sich die Sache mit der Atmung nun verlagert. Zuerst hatte ich Angst vor der Luft, die ich einatmen MUSS... jetzt habe ich Angst vor diesem ganzen Atmungsablauf... es ist, als ob ich mich dabei beobachte und es unheimlich finde.. ich kann auch nicht loslassen und es laufen lassen... ist wie ein Zwang.
Kennt das jemand von euch???

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Leonicula
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 21:00

Liebe Eva, ja das kenne ich sehr gut.
Bei mir ist es ähnlich. Ich habe das Gefühl, dass das Atmen nicht mehr von allein funktioniert sondern ich das aktiv machen muss. So muss ich dauernd daran denken. Das macht einen richtig verrückt. Hast du schon mal mit einem Therapeuten darüber gesprochen? Ich denke, es ist auf jeden Fall eine Art Zwang. Habs auch schon mit Atemübungen und Entspannungstraining versucht. DAs hilft aber nur bedingt. Bin auch grad wieder in so einem Loch drin. Und die meisten anderen können das gar nicht verstehen. Ich hoffe, der Gedanke, nicht allein zu sein, ist schon mal ein kleiner Trost.
Liebe Grüße und viel Kraft!
Leo

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muetze100
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Beitrag Mo., 10.09.2012, 10:51

Hallo,

ich danke dir sehr! Freut mich, dass ich nicht alleine bin. Bei mir tritt diese Angst vorm Atmen im Zusammenhang mit einem Kontrollzwang auf. Alles, was ich nicht kontrollieren kann, erzeugt Panik.
Es fing an mit Reisen in Auto und Zug (wo ich mich ausgeliefert fühlte), dann Flugzeug, irgendwann Angst vor der Dunkelheit, vor einfach allem...
klingt verrückt, ist aber leider so.
Und bei der Atmung macht es einem natürlich besonders Angst.
Wie ist es bei dir? Ist das auch im Zusammenhang mit anderen Ängsten?
Eva

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