Benzoentzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Dori2007
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Benzoentzug

Beitrag Sa., 19.02.2011, 22:47

Hallo,

ich bin neu hier und habe eine dringende Frage.

Ich habe ca. 15 Monate lang Valium in relativ kleinen Dosen und auch niemals an zwei aufeinander folgenden Tagen konsumiert.

Am 16. Oktober habe ich meine letzten 5mg genommen. Der Entzug war schlimm.

Die Muskelzuckungen und innere Hektik und auch die Aggressionen. Ein Alptraum.

Körperlich war nach drei Monaten alles vorbei. Das Gedächtnis hat sich wieder ganz gut erholt und auch die Konzentrationskraft ist wieder da. Die vergangenen Wochen waren meine kognitiven Fähigkeiten eher die, eines drei jährigen Kindes.

Psychisch habe ich leider das Gefühl, dass ich noch Zeit brauche.

Hat jemand Erfahrung mit Benzoentzügen? Könntet Ihr berichten, wie es Euch ergangen ist und wie lange der Entzug inklusive der Psyche gebraucht hat, bis Ihr wieder vollkommen geheilt wart?

Vielen Dank für jede Antwort!

Dori.

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Seanna
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Beitrag Sa., 26.02.2011, 10:11

Ich habe 4 Jahre lang regelmässig Benzos genommen, zu Ende jeden Tag und über die Höchstdosis weit hinaus.

Entzug hat 6 Wochen gedauert, war die Hölle. Kaum Schlaf, Zittern ohne Ende, nicht-Denken-können, .. und das Ganze auch noch kurz vor dem Abitur. Aber für einen Entzug ist nie der richtige Zeitpunkt und wenn man es einmal auf später verschiebt, tut man's immer wieder und findet immer wieder Ausreden.

Mit meinem Abi hatte ich keine Probleme und nach dem Entzug konnte ich auch keine verminderte Leistungsfähigkeit vom Gehirn her feststellen.

Die zugrunde liegende Störung existiert zwar noch, mit Angst oder Schlafstörungen, weswegen ich die Benzos genommen habe, habe ich aber nur noch selten zu kämpfen.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Bullmastif
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Beitrag Sa., 26.02.2011, 13:26

Das kann ich mir vorstellen, das ein Entzug nicht lustig ist. Ich nehme zur zeit Temestra 3mg am Tag.

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Dori2007
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Beitrag Fr., 04.03.2011, 14:17

Vielen Dank Euch beiden!

Ich bin jetzt ungefähr 4,5 Monate weg vom Valium. Es gibt auch schon immer öfter sehr gute Tage (oder besser, halbe Tage), an denen ich das Gefühl habe, es geht mir fast wieder so gut wie früher.

Wie war das bei Dir, Seanna, wie lange hast Du noch leise Nachwirkungen durch das Benzo gemerkt?

Ich meine jetzt nicht schwere Entzugssymptome, sondern wirklich auch die subtilen Symptome, wie, noch nicht volle Belastbarkeit etc....


LG!

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wizzler
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Beitrag Sa., 05.03.2011, 20:11

Hallo Leute!!
Ich weis nicht ob es ein guter Rat von mir ist aber ich schreibs Trotzdem!!!
Ich war selber ca.5Jahre auf Benzos, extrem Hochdosiert - Rohypnol,Diazepam,Bromazepam,Tetrzepam und alles was ich in die Finger bekam!! Das ging soweit das ich beim Doc ein Stapel Rezepte klaute und sie Fälschte!! Hatte nen ganzen Aktenkoffer voll Benzos!! Ich hörte von heut auf morgen auf null auf! UND HATTE KEINE ENZUGSERSCHEINUNGEN!!!! Mein Mittel erster Wahl, war Hasch!!!!
Morgens,Mittags u. Abens einen geraucht und ich hatte keine Enzugserscheinungen!!
Es gibt jetzt auch Tabletten mit THC die aber noch sehr,sehr Selten verschrieben werden, sprech mit deinem Arzt oder versuch selbst dir zu besorgen!!
Viel Glück
Gruß Wizzler

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Seanna
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Beitrag Sa., 05.03.2011, 22:16

Ganz schlechte Idee. Beim Entzug von Benzos kann es - grade bei hoher Dosis - immer auch zu Krampfanfällen, Atemdepression und Ähnlichem kommen. Damit ist nicht zu spaßen und man sollte es erst recht nicht durch Drogen verstärken oder verändern.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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Dori2007
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Beitrag Sa., 05.03.2011, 22:44

Hallo,

vielen Dank!

Ich denke, dass andere Drogen, um die wirklich moderaten Symptome, die jetzt noch da sind zu bekämpfen, nicht das Mittel der Wahl sein sollte. Vor allem, da ich seit mindestens 15 Jahren keine Tüte o.ä. mehr geraucht habe. Ich trinke nicht mal Alkohol. Nicht mal an Silvester.

Es geht mir auch langsam aber stetig besser. Ich merke nur noch eine gewisse Stimmungslabilität und die Blastbarkeit ist noch nicht wieder ganz hergestellt.

Ich würde mich immer noch für Erfahrungsberichte interessieren. Vielleicht mag ja jemand hhier noch etwas dazu schreiben.

Dass Leute nach Langzeit- und Hochdosisabhängigkeit ohne Entzugserscheinungen absetzen, hört man immer wieder. Das sind aber eher die Ausnahmen. Freut mich aber sehr für Dich, wizzler!!!

Nach wie vor, bitte schreibt mir etwas zu dem Thema, wenn Ihr mögt!!

Liebe Grüße!!!

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anarchistin
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Beitrag So., 06.03.2011, 18:59

hy dori,

also ich hatte den benzoentzug nach gut 3 monaten hinter mir (war sehr hoch dosiert und hatte noch ein paar andere sachen gerade entzogen). um ehrlich zu sein bin ich aber den benzos eigtl. am längsten nachgehangen...hatte dann auch viel mit panik etc zu kämpfen;-( hmmmm...also alles in allem würde ich sagen dass ich die benzos etwa 1-2 jahre vermisst hab. und nach wie vor greif ich eher zu tabletten als zu andren drogen. warum...? naja- schnell verfügbar, easy zu dosieren, "legal" und sehr fix in der wirkung...

ich kann nach wie vor absolut nicht verstehen, dass nach wie vor derart leichtfertig von den ärzten mit benzos umgegangen wird *kopfschüttel* gerade weil der entzug sehr langwierig und auch u.U. gefährlich ist (epileptische anfälle, panik, krampfanfälle aller art...)
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Dori2007
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Beitrag So., 06.03.2011, 21:04

Hallo anarchistin,

vielen Dank für Deine Antwort!!!

1-2 Jahre...das sind ja muntere Aussichten...Es ist aber nunmal eine harte Droge. In England, wo man versucht das Verschreiben von Benzodiazepinen zu unterbinden, wird sogar im Paralament darüber diskutiert!

[quote][ich kann nach wie vor absolut nicht verstehen, dass nach wie vor derart leichtfertig von den ärzten mit benzos umgegangen wird *kopfschüttel* gerade weil der entzug sehr langwierig und auch u.U. gefährlich ist/quote]

Ich kann das[b] LEIDER[/b] nur zu gut verstehen! Es werden weltweit milliarden mit Benzodiazepinen verdient. Das ist eine Tatsache. Das Menschenleben eines "kleinen" Bürgers wiegt dagegen nicht mehr als eine Daunenfeder.

Auch wenn ich vermutlich nicht mehr als einen müden Rölpser ernten werde, trage ich mich mit dem Gedanken, die Ärztin, die mir so leichtfertig Diazepam verschrieben hat, ohne mich dezidiert darauf aufmerksam zu machen, wie schädlich und u.U. lebensgefährlich die Droge ist, zu verklagen.

Aber ich habe noch eine Frage: Ist es möglich, dass man während des Entzugs eine Überempfindlichkeit gegen Chemikalien entwickeln kann? Ich rede über Haarfarbe. Ich habe mir vor drei Tagen die Haare gefärbt und danach wieder sehr mit Anspannung, harten Muskeln, Nervosität und Irritationen zu tun gehabt.

Weiß jemand etwas darüber? Ich weiß, dass das wahrscheinlch eine eher seltene Frage zu dem Thema ist.

LG!

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anarchistin
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 08:12

hmmm, also das bzgl chemikalien kenn ich so nicht. es kann nur sein dass die benzos quasi i-wie flashback-artig nachwirken...das könnt ich mir schon vorstellen...
und das verklagen einer ärztin: kostet denk ich mehr zeit, geld und nerven als was es bringt. leider. viele ärzte gehen ja genauso schleissig mit substitutionspräparaten um ;-( solange die polizei und der staat nur die kleindealer und konsumenten verfolgt, wird sich nix ändern. die pharmafirmen und die verschreibenden ärzte sind da eigtl in wirklichkeit die wahren gross-dealer. aber die sind ja anscheinend "unantastbar" ...;-((((
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Dori2007
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 09:27

Hallo anarchistin,

vielen Dank!

Ich habe ein englischsprachiges Benzoforum entdeckt. Habe da mal gefragt. Da schreibt man mir, dass es ein sehr bekanntes Phänomen ist, dass eine Übermepfindlichkeit gegenüber Chemikalien während des Entzugs herrscht. Hab´ich´s mir doch gedacht.

Was Deine Haltung zur Anzeige von Ärzten betrifft, kann ich Dich zwar verstehen. Nur, haben wir es hier mit einem echten Missstand in der Gesellschaft (übrigens weltweit) zu tun. Die Pharma verdient Milliarden durch die Herausgabe von Benzodiazepinen und Antidepressiva. Womit wir wohl bei dem Grund für die unzulängliche Beschreibung der Entzugssymptome, bzw., der Unterschlagung einiger Fakten, was die Schwere des Entzugs betrifft, wären. Wie ist das möglich? Immerhin ist die Pharmaindustrie verpflichtet ALLE Nebenwirkungen, Entzugssymptome etc., aufzulisten.

Warum wird nicht klar und deutlich ausgesprochen, dass ein Benzoentzug härter, gefährlicher und langwieriger als ein Heroinentzug ist?

Es wird in Kauf genommen, dass der "kleine" Konsument süchtig wird und die Sucht (Entzug inklusive) u.U. nicht überlebt.

Fazit:

Bei der Berechnung der Benzowirtschaft wird die Gutmütigkeit und das Kuschen des sogenannten kleinen Bürgers mit einberechnet.

Genau die Haltung, die Du zeigst, führt dazu, dass die Pharma genauso weitermachen kann. Sie führt dazu, dass weiterhin Menschen dran glauben müssen, weil sie glauben, ihre Stimme zählt sowieso nicht.

Wenn morgen eine million Anzeigen aufgrund von Verschreibungen von Benzodiazepinen ans Licht kämen, würde vielleicht wirgendwann schon etwas geschehen.

Wenn jeder Benzogeschädigte und jeder der von Antidepressiva abhängig gewordene Anzeige erstatten würden und Gerichtsverfaren anstrengen würden, wäre unsere Stimme schon hörbarer.

Ich denke, die Haltung, ach, ich habe doch sowieso keine Chance, also versuche ich es gar nicht erst, ist mehr als gefährlich.
Die Pharma hofft still und leise auf genau diese Haltung bei uns. Nur dann kann sie unbehelligt weitermachen, mit ihrem makaberen Spiel.

Ich für meinen Teil habe große Schwierigkeiten (je mehr sich der Entzug verzieht, umso mehr) wie ein getretener Hund dazusitzen und nichts zu tun. Stelle Dir einmal vor, Du wurdest zusammengetreten. Und jetzt, nachdem ein Jahr später Deine Knochen heilen und auch die letzten Hämatome abgeheilt sind, sollst Du einfach mit Deinem Leben weitermachen, als sei nicht geschehen?
Nur, weil Du glaubst, Du kannst sowieso nichts ausrichten? Sorry, das geht nicht.

Ich werde alles versuchen, was nur geht. Ich werde abwarten, bbis ich wieder komplett stabil bin und dann Anzeige erstatten und zur Spiegelredaktion rennen. Was auch immer...

Aber gar nichts zu meiner Gegenwehr unternehmen? Das geht nicht!

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anarchistin
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 11:52

hm, ja...du hast schon bis zu nem gewissen grad sicher recht.

weisst du, wenn ich zb zusammengeschlagen werde, dann ist das etwas das "passiert". es passiert mir quasi ungerechterwese. da kann ich klagen und habe auch eine chance das es gehört wird und ich recht bekomme. bei einem benzoentzug ist da (für mich) eine eindeutige situation: der patient ist erwachsen und kann lesen. in der packungsbeilage steht ua drinnen :
- Nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt durch eine schrittweise Verringerung der Menge geklärt werden, ob eine Einnahme des Arzneimittels weiterhin nötig ist.
- Die Einnahmedauer darf 4 Wochen nicht überschreiten.
- Eine Verlängerung der Einnahme über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute ärztliche Untersuchung erfolgen.
daher glaube ich nicht, dass es sinn macht zu klagen, da der arzt/richter...auch auf die eigenverantwortung und die packungsbeilage verweisen wird. weisst wie ich mein? daher empfinde ich es als sinnlos hier zu klagen. da halte ich es für sinnvoller, etwas suchtpräventives zu tun. um andere zu warnen, zu informieren und ihnen zu helfen.

etwas anders sieht die sache allerdings aus, wenn ein arzt einem OFFENKUNDIG süchtigen (alk, drogen) einfach benzos verschreibt (und das vielleicht noch in rauhen mengen). denn von einem süchtigen kann man nicht erwarten dass er ne packungsbeilage ernst nimmt bzw die tabs so konsumiert wie vorgeschrieben. genauso bedenklich fände ich es auch wenn man einem drogensüchtigen der gerade frisch entgiftet von ner thera kommt, die dosis an substi.medis verschreibt die er VOR der thera konsumiert hatte (gefahr einer überdosierung etc).
das MUSS man klagen- ob man eine chance hat oder nicht...das muss an die öffentlichkeit...

so seh ich das ganze...
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Isaac
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 13:42

ich seh es auch so das letztendlich ICH dafür verantwortung trage was ich einnehme
wenn ich will finde ich mir immer einen arzt der mir so zeug verschreibt, und wenn nicht das, dann gibt es einen "markt" dafür

benzos generell verdammen will ich nicht, es ist noch immer das mittel nummer 1 bei zb Alkoholentzug und ich bin dankbar das ich sie damals hatte
"Von all den Dingen die ich im Lauf der Zeit verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten"

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Ive
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 13:46

Nein, den Ärzten oder dem Staat oder überhaupt den anderen die Schuld für meine Sucht in die Schuhe zu schieben, halte ich für nicht zielführend, nur für eine bequeme Abschiebung der eigenen Verantwortung.

Wie sagen die AAs gern: "Niemand hat mir den Mund aufgemacht und das Zeug reingeschüttet!" Nicht anders ist es auch mit den Benzoes. Dass ich krank war zum Zeitpunkt der Einnahme, ist keine Rechtfertigung; wir haben alle schon von der süchtig machenden Wirkung gehört, und selbst wenn nicht, können wir nicht von anderen erwarten, dass sie für uns die volle Verantwortung übernehmen.

Deshalb fänd ich Klagen gegen Ärzte oder die Eliminierung solcher Hilfsmittel unstatthaft. Es werden ja auch keine Messerfabriken geschlossen oder keine Wäscheleinen mehr hergestellt, weil immer wieder Leute Messer und Leinen missbrauchen.

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Dori2007
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Beitrag Mo., 07.03.2011, 14:06

Das ist vielleicht vereinzelt grundsätzlich eine sinnvolle Aussage.

Ich halte es jedoch für richtig in diesem Fall einmal genauer hinzusehen. Ich bin leider nicht die einzige, der das passiert ist.

Ein Laie kann keinesfalls differenzieren, was genau Sucht und schon gar nicht Abhängigkeit von einem Medikament bedeutet!

Wie Ihr wisst, gibt es sehr unterschiedliche Süchte von komplett unterschiedlichen Substanzen.
Die Gefahr, die von einer, beispielsweise Nikotin- oder Marhiuanasucht ausgeht, ist eine vollkommen anadere, als die, einer Heroinsucht (mit der die Abhängigkeit von sogennanten psychoaktiven Substanzen übrigens verglichen wird!) oder gar einer Cracksucht. Die Entzüge unterscheiden sich erheblich in der Länge und der Gefahr für Körper und Psyche!

Wenn also ein Patient, dem Diazepam verordnet wurde auf dem Beipackzettel liest

[
quote]•Nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte vom Arzt durch eine schrittweise Verringerung der Menge geklärt werden, ob eine Einnahme weiterhin nötig ist.
•Die Einnahmedauer sollte 4 Wochen nicht überschreiten.
[/quote]

oder

[
quote]•Die Notwendigkeit einer Einnahme ist in kurzen Zeitabständen durch einen Arzt zu prüfen.
•Nach längerer Einnahme (über eine Woche) schrittweise Verringerung der Mengen, um Entzugsbeschwerden, wie z.B. Unruhe, Angst, Schlafstörungen oder Krampfanfälle, zu vermeiden.
•Es können widersprüchliche Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen oder unangemessenes Verhalten bei der Einnahme des Arzneimittels auftreten. Die Einnahme ist dann zu beenden.
[/quote]

kann der das i.d.R. nicht richtig einschätzen!

Ich konnte es nicht und ich bezweifle, dass es andere, die noch nie etwas von Medikamentenabhängigkeit gehört haben, können!

Richtiger wäre ein deutlicher Hinweis. Etwa so:

VORSICHT:

Nach mehrwöchiger Einnahme von Diazepam ist ein Abhängigkeit mit schwerwiegenden Folgen gegeben! Der Entzug kann schwerwiegende Folgen bis hin zum Tode nach sich ziehen!
Der Entzug kann u.U. mehrere Monate bis hin zu einem Jahr und länger dauern. Es ist nicht auszuschließen, dass das Gehirn bleibende Schäden durch durch die regelmäßige Einnahme von Diazepam Ratiopharm davonträgt!!!

Dann wäre auch der naivste unter den Patienten gewarnt. Und nur darum geht es mir! Die Angaben auf dem Beipackzettel unmissverständlicher zu machen.

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