Richtige Therapie finden

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich
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Grünes Wasser
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Richtige Therapie finden

Beitrag Do., 10.03.2011, 00:06

Hallo!

Ich weiß, dass man hier nicht konkret nach Therapeuten fragen darf, aber mir wären bestimmte Bedingungen für eine Therapie sehr wichtig. Um diese zu erläutern, erkläre ich hier einiges über mich:

Ich beschäftige mich selbst gern mit Psychologie, schon seit meiner frühsten Jugend. Ich glaube, ich weiß, wo meine größten Probleme liegen und was die Ursachen für meine psychische(n) Erkrankung(en) sind. Auch bin ich es gewöhnt, Probleme selbst zu lösen. Ich habe mich auch selbst mit Hilfe von Selbsttherapie von Jugend an behandelt, ich denke auch, dass ich damit einige Erfolge erzielt habe. Allerdings war das hauptsächlich auf Symptombehandlung bezogen, wodurch es mir zwar wesentlich besser geht, die eigentlichen Ursachen aber nicht behoben wurden.

Ich bin nun an dem Punkt, wo ich zugeben kann, dass ich dafür Hilfe brauche. Allerdings lehne ich Therapien, die darauf abzielen, bestimmte Verhaltensweisen durch Training zu ändern, für mich persönlich ab. Ich brauche eine Therapie, die mir hilft, bestimmte Traumata zu verarbeiten, also eine Therapie, die die Ursachen behandelt.

Weiters ist mir wichtig, dass mich der oder die Psycholog_in ernst nimmt und dass ich meine eigenen Theorien, warum ich psychisch krank bin, äußern kann und dass diese auch beachtet werden.

Zusammenfassend will ich eine Therapie, bei der die Ursache meiner Erkrankung behandelt wird, wo ich aber selbstbestimmt an der Heilung arbeiten kann. Der Therapeut / Die Therapeutin soll meine eigenen Theorien zu meiner Erkrankung ernst nehmen und mir unvoreingenommen zuhören. Ich hätte gern eine Therapie, bei der mir geholfen wird, meine Vergangenheit mit Hilfe zu bewältigen und eine_n Therapeut_in die mir mit fachlicher Kompetenz als Unterstützung für die Heilung zur Seite steht, wo ich aber die Heilung möglichst selbstbestimmt mit meiner eigenen Kraft erreichen kann.

Wie finde ich eine möglichst passende Therapie? Außerdem bräuchte ich die Therapie auf Krankenkassa, weil ich sie mir mit meinen eigenen finanziellen Mitteln nicht leisten kann.

Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt und beantworte natürlich gerne offene Fragen.

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metropolis
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Beitrag Do., 10.03.2011, 00:26

Hallo Grünes Wasser,

irre ich mich oder weißt du eigentlich bereits selbst welche Therapieform am besten zu dir passt? Du beschreibt so genau deine Erwartungen. Hast du dich schon mal mit den einzelnen Therapieverfahren, die von der Krankenkasse übernommen werden, auseinandergesetzt?

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Grünes Wasser
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Beitrag Do., 10.03.2011, 00:52

Hallo,

ich war in meiner Jugend bei zwei Therapeuten, deren Behandlung mir aber nichts gebracht hat. Ich weiß zwar genau, welche Therapieformen ich nicht will und die mir auch nichts bringen werden, aber ich kenne mich mit den Therapien, die von der Krankenkasse angeboten sind, nicht so genau aus.
Mir ist da eher aufgefallen, dass viele nur auf ein Problem behandeln (Suchtverhalten, Beziehungsprobleme, etc.), ich brauche aber eine Therapie, die mir hilft meine Vergangenheit aufzuarbeiten und die Ursache meiner Krankheiten zu heilen, nicht die Auswirkungen davon, die habe ich gut im Griff.

LG

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metropolis
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Beitrag Do., 10.03.2011, 00:58

Durch dein Ausschlussverfahren scheinst du dein Verfahren bereits ausgesucht zu haben. Deine Erwartungen und Wünsche passen meiner Meinung nach sehr gut auf eine Psychoanalyse.
Wird das in Ö von der KK übernommen? Hast du du dich über Psychoanalyse schon einmal informiert?
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Theodor Storm

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Grünes Wasser
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Beitrag Do., 10.03.2011, 01:37

Hallo,

danke für deinen Tipp, ich werde mich über Psychoanalysen informieren! Ich muss sagen, ich habe erst vor kurzem begonnen, mich über Therapieformen zu informieren, weil ich erst jetzt akzeptieren konnte, dass eine Therapie unvermeidlich ist.

Ich habe mich eher damit beschäftigt, was in meinem Leben falsch läuft, was ich ändern muss und wie das mit meiner Vergangenheit zusammenhängt. Ich weiß also zum Beispiel schon, dass ich sicher eine soziale Phobie habe.

Also kurz gesagt: Ich weiß das Problem, weiß, dass ich es nicht selbst lösen kann (nur stark vermindern, aber das reicht mir nicht) und dass die einzig richtige Lösung eine Therapie ist. Ich wusste nur nicht, wo ich ansetzen sollte, weil es so viele Therapieformen gibt, ich aber viele davon für mich persönlich nicht als sinnvoll erachte (Gruppentherapien, Verhaltenstherapien).

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metropolis
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Beitrag Do., 10.03.2011, 01:56

Grünes Wasser hat geschrieben: Ich beschäftige mich selbst gern mit Psychologie, schon seit meiner frühsten Jugend. Ich glaube, ich weiß, wo meine größten Probleme liegen und was die Ursachen für meine psychische(n) Erkrankung(en) sind. Auch bin ich es gewöhnt, Probleme selbst zu lösen. Ich habe mich auch selbst mit Hilfe von Selbsttherapie von Jugend an behandelt, ich denke auch, dass ich damit einige Erfolge erzielt habe.
hmmm, das kenne ich sehr gut von mir. Ich habe lange gebraucht (bis ich 22 war) bis ich erkannte, dass Selbstanalysen zwar schön und gut sind, aber trotzdem nicht ausreichen.
Ich dachte immer (auch noch am Anfang meiner Therapie), was will mir ein Therapeut denn noch Neues über mich zeigen. Ich weiß doch schon alles. Jetzt muss nur noch jemand kommen und die richtigen Hebel umlegen, damit ich aus meinem Wissen auch etwas machen kann.
In meiner Therapie kam dann aber doch alles anders, geholfen hat es mir schließlich in jedem Fall.
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Theodor Storm

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Grünes Wasser
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Beitrag Do., 10.03.2011, 02:16

[/quote]
hmmm, das kenne ich sehr gut von mir. Ich habe lange gebraucht (bis ich 22 war) bis ich erkannte, dass Selbstanalysen zwar schön und gut sind, aber trotzdem nicht ausreichen.
Ich dachte immer (auch noch am Anfang meiner Therapie), was will mir ein Therapeut denn noch Neues über mich zeigen. Ich weiß doch schon alles. Jetzt muss nur noch jemand kommen und die richtigen Hebel umlegen, damit ich aus meinem Wissen auch etwas machen kann.
In meiner Therapie kam dann aber doch alles anders, geholfen hat es mir schließlich in jedem Fall.[/quote]

Ja, ich dachte auch mal, ich wüsste alles über mich.

Aber ich weiß inzwischen, dass es wohl viele verborgene Ursachen in meinem Unterbewusst sein gibt, über die ich mir nicht klar bin. Aber ich weiß genau so, dass bestimmte Ereignisse und Traumata in meiner Kindheit und vor allem Jugend gibt, die ich nicht verarbeiten konnte und dass diese direkte Auswirkungen auf mein jetziges Leben haben. Dass dahinter noch mehrere Aspekte verbergen können, von denen ich nichts weiß, halte ich aber durchaus für möglich.

Sagen wir's so: Ich weiß, wo man die Therapie "ansetzen" könnte und ich bin mir bewusst, dass ich bestimmte Ereignisse aufarbeiten muss, weil ich direkte Auswirkungen in meinem heutigen Leben spüre und ich diese Auswirkungen auch (zumindest teilweise) auf diese Ereignisse beziehen kann. Aber natürlich weiß ich auch nicht alles, viele andere Dinge spielen mit Sicherheit auch eine Rolle.

Es ist etwas schwierig für mich es zu erklären, ich hoffe ich habe es halbwegs verständlich machen können.

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag Do., 10.03.2011, 06:19

Liebe metropolis,

in Österreich (von wo aus GW schreibt) sind noch weitaus mehr Therapiemethoden anerkannt als nur verhaltenstherapeutische oder psychoanalytische (Deutschland). Insofern kann ich nicht zustimmen, dass sich "Grünes Wasser" nur die Option einer Psychoanalyse bietet. Deren (ausschließliche) Anwendung ist übrigens gerade in der Traumabehandlung etwas umstritten.

Grünes Wasser, ausgehend vom Link "Therapie?" ganz oben auf dieser Seite finden Sie zahlreiche Tipps zum Finden des "richtigen" Therapeuten sowie der passenden Methode (wenn Sie die auf dieser Seite angeführten Links verfolgen, gelangen Sie zu einer nach Menschenbild und Verfahrensweise angeordneten Übersicht der anerkannten Psychotherapiemethoden). Ich hoffe, diese helfen Ihnen - unabhängig von dieser laufenden Diskussion - ebenfalls weiter, um eine gute Entscheidung treffen zu können.

Alles Gute dafür!
R.L.Fellner

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Grünes Wasser
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Beitrag Do., 10.03.2011, 14:45

R.L.Fellner hat geschrieben:Liebe metropolis,

in Österreich (von wo aus GW schreibt) sind noch weitaus mehr Therapiemethoden anerkannt als nur verhaltenstherapeutische oder psychoanalytische (Deutschland). Insofern kann ich nicht zustimmen, dass sich "Grünes Wasser" nur die Option einer Psychoanalyse bietet. Deren (ausschließliche) Anwendung ist übrigens gerade in der Traumabehandlung etwas umstritten.

Grünes Wasser, ausgehend vom Link "Therapie?" ganz oben auf dieser Seite finden Sie zahlreiche Tipps zum Finden des "richtigen" Therapeuten sowie der passenden Methode (wenn Sie die auf dieser Seite angeführten Links verfolgen, gelangen Sie zu einer nach Menschenbild und Verfahrensweise angeordneten Übersicht der anerkannten Psychotherapiemethoden). Ich hoffe, diese helfen Ihnen - unabhängig von dieser laufenden Diskussion - ebenfalls weiter, um eine gute Entscheidung treffen zu können.

Alles Gute dafür!
R.L.Fellner
Vielen Dank!
Mir schien die Psychoanalyse für mich auch nicht ganz passend, Danke für den Tipp.

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metropolis
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Beitrag Do., 10.03.2011, 14:55

Hallo Herr Fellner,
R.L.Fellner hat geschrieben:Insofern kann ich nicht zustimmen, dass sich "Grünes Wasser" nur die Option einer Psychoanalyse bietet.
Das habe ich auch nicht gesagt. Die Optionen sind ja trotzdem offen, auch wenn PA am besten zu ihren Erwartungen und Wünschen zu passen scheint.
Deren (ausschließliche) Anwendung ist übrigens gerade in der Traumabehandlung etwas umstritten.
Ja, da haben Sie recht. Für die Behandlung von schweren Traumata soll PA nicht geeignet sein. Aber mir stellt sich die Frage, ob Grünes Wasser überhaupt das gleiche unter Trauma versteht wie Sie. Ich glaube es gibt einen Unterschied zwischen dem ugs. Gebrauch des Wortes und der Definition eines Fachmanns. Ist mir zumindest aufgefallen.
Wie auch immer, da muss man individuell bei Grünes Wasser schauen, welche Traumata sie meint und wie sensibel sie darauf reagieren würde.

LG

metro
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Theodor Storm

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Medea
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Beitrag Mi., 25.05.2011, 09:43

Also deine wünsche werden sicherlich in der gestalttherapie zum tragen kommen. Die gestalttherapie ist wohl eine, bei der man sich schrittweise selbst am schopf aus dem Wasser zieht!

Dich selber trainieren kannst du ja schon recht gut wie du schreibst. Bist ja quasi Dei. Eigener verhaltenstherapeut! Find ich super!

Aber bei der gestalttherapie ist es super, wenn der Klient eigene Themen einbringt, weiß was er will und einfach noch nicht so genau, wie er das bewerkstelligen soll...

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Beitrag Mi., 25.05.2011, 10:25

Hallo Grünes Wasser,
Grünes Wasser hat geschrieben:Zusammenfassend will ich eine Therapie, bei der die Ursache meiner Erkrankung behandelt wird, wo ich aber selbstbestimmt an der Heilung arbeiten kann. Der Therapeut / Die Therapeutin soll meine eigenen Theorien zu meiner Erkrankung ernst nehmen und mir unvoreingenommen zuhören.
Natürlich ist es in der Praxis der Punkt, inwieweit ein Therapeut durch seinen Theorierahmen/Ideologie eingeengt ist. Nach dem, was du beschreibst, liegt Pschoanalyse nicht unbedingt nahe. Schau dich einfach um. Wie es klingt, vor allem der letzte Satz, könnte auch die sog. klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie (Rogers & Co) in Frage kommen. Zwar nicht an Ursachenforschung orientiert, aber lässt den Weg "mit-gehend" stark beim Klienten. Kurz: "Wer will, darf." Mit wenig Vorannahmen bzw. Paradigmen.

Gruß
Anastasius

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Grünes Wasser
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Beitrag Fr., 27.05.2011, 01:55

Danke noch Mal für eure Hilfe! Ich war jetzt schon bei einer Psychotherapeutin und habe demnächst meinen zweiten Termin. Werd mal abwarten und mit ihr besprechen, was das richtige für mich ist. Liebe Grüße

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Medea
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Beitrag Fr., 27.05.2011, 12:30

Bräuchte jetzt auch mal euren Rat:
nachdem ich 2 Jahre lang gestalttherapie gemacht habe möchte ich mich nun von meinem thera trennen und was neues beginnen.
Vieles konnte ich für mich positiv verändern ( Abnabelung von Mutter, Abgrenzung von Schwiegereltern, meine extreme Unsicherheit, Kontakt zu Vater hergestellt,...)

mittlerweile kenne ich meinen Therapeuten so gut, dass ich ungefähr weiß was er auf meine fragen antwortet.
Und ich kann mittlerweile sehr gut reden, in mich reinfühlen usw.

Nun möchte ich lernen wie ich beruflich genügend Distanz aufbauen kann und meine Familie mehr im Mittelpunkt meines Lebens sein kann.

Und ich will nun einen neuen Therapeuten. Selbe Therapieform tut der Seele gut, berührt das Herz und aktiviert mich zu aktivitäten?

VT und analytische Verfahren lehne ich für mich persönlich ab.

Ansonsten bin ich für alles offen.

Oder nochmal Gestalt bei einem anderen thera?

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