Kündigung ohne neuen Job/Burnout?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Blauelagune
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Kündigung ohne neuen Job/Burnout?

Beitrag Mi., 20.02.2008, 23:42

Bin 43 Jahre und schon ca. 10 Jahre im jetzigen Job (Sekretariat/Assistenz). Ständig kommen immer mehr Aufgaben dazu (es werden zwar neue MA eingestellt, die allerdings ein anderes, neues Aufgabenfeld bekommen und mich daher nicht - wie immer wieder versprochen, entlasten)gleichzeitig wird verlangt, dass ich meine Mehrstunden im Vergleich zum Vorjahr um mind. 50% kürze. Mein Aufgabengebiet ist sehr vielseitig. So bin ich Einkäufer und Assistent der Werbeleitung bzw. der ganzen Werbeabteilung, zuständig für Archivierung von diversen Drucksorten, für die Sauberkeit in unserem Abteilungslager etc. und das bei 30 Std./Woche (es war eigentlich mein Wunsch, die Stundenanzahl zu reduzieren, da ich die nächsten 3 Jahre verstärkt für meine Tochter da sein möchte. - Sie ist in der Pubertät und ich spüre, dass sie mich derzeit mehr denn je braucht. Der Wunsch nach Stundenreduktion wurde umgehend abgelehnt).
Ich fühle mich durch die ständig wachsenden Aufgabenbereiche total überfordert, komme mir vor wie ein Hamster im Laufrad und habe so auch den Kopf nicht frei für meine Tochter. Nicht einmal meine Träume in der Nacht sind noch privat, da ich von der Firma bzw. bestimmten Arbeitsabläufen, die kürzlich total neu dazu gekommen sind und einfach mir aufgebrummt wurden, da sich sonst keiner damit auseinandersetzten will, träume. In den letzten 2 Jahren bin ich auch viel anfälliger geworden für Infektionen etc. (u.a. Lungenentzündung und Hörsturz - so etwas hatte ich noch nie zuvor!). So kann ich doch nicht mehr lange weiter machen (bis zum Ruhestand sind es immerhin noch ca. 20 Jahre). Dazu kommt noch, dass mein Chef ein Chaot ist und die Prioritäten nicht richtig zu setzen weiß und je mehr MA eingestellt werden, umso chaotischer wird er.
Habe aber ein total schlechtes Gewissen meiner Family gegenüber , da ich schon 43 Jahre alt bin und doch meinen LG nicht alleine das Geld nach Hause bringen lassen kann. Ich weiß ja nicht, was mir in meinem Alter noch für Möglichkeiten offen stehen. Ich muss sagen, dass ich in meiner jetzigen Firma nicht schlecht verdiene und es für uns - finanziell gesehen - schon eine Erleichterung ist.
Andererseits habe ich das Bedürfnis noch einmal was anderes zu tun (und die jetzige Stelle nicht bis zur Pensionierung zu besetzen).
Kann mir jemand einen Rat geben???

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Gärtnerin
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Beitrag Fr., 22.02.2008, 20:27

Hallo Blauelagune,

die Frage ist, wie schlimm es für dich ist, d.h. wie schnell du dort raus möchtest. Wenn du meinst, du kannst es noch ein bisschen länger aushalten, dann schau dich doch nebenher nach etwas anderem um und kündige erst, wenn du etwas gefunden hast. Vielleicht findest du sogar eine Stelle mit geringerer Stundenzahl? Manchmal hilft schon die Tatsache, dass man anfängt, etwas zu unternehmen, dass man ein wenig aus dem "Hamsterrad-Gefühl" herauskommt.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich selber einmal eine Stelle gekündigt habe, ohne etwas Neues zu haben. Es ging einfach nicht mehr anders, wenn ich mich nicht kaputt machen wollte. Das Problem war, dass ich nicht einmal Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte, weil ich noch nicht lange genug eingezahlt hatte. Und trotzdem war mir klar, dass ich kündigen musste. Ich hatte 4 Wochen Kündigungsfrist und habe mich während der 4 Wochen, die ich noch arbeiten musste, nach etwas Neuem umgeschaut. Obwohl es auch damals schon schwierig war mit Stellen, habe ich tatsächlich gleich etwas gefunden, wenn auch in einem ganz anderen Bereich. In meinem erlernten Beruf konnte ich sowieso aus Gesundheitsgründen nicht arbeiten und war daher für ALLES offen, egal ob Toiletten putzen oder sonst etwas.

Wärst du evtl. auch bereit, in einem anderen Bereich zu arbeiten? Dann sind die Chancen sicher besser. Deine/eure finanzielle Situation kannst du selber am besten einschätzen, d.h. wie weit ihr auf deinen Verdienst angewiesen seid. Hast du schon mit deinem Lebensgefährten darüber gesprochen?

Die Gärtnerin
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Blauelagune
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Beitrag Fr., 22.02.2008, 22:53

Liebe "Gärtnerin",

vielen Dank für Deine Antwort, ich dachte schon mein "Problem" interessiert niemanden, obwohl ich überzeugt bin, dass es vielen so geht.

Ja, Du fragst, wie schlimm es für mich ist : ich spiele mich seit mittlerweile ca. 3 Jahren mit dem Gedanken , zu kündigen und es ist also keine momentane Laune, falls dieser Eindruck entstanden sein sollte. Jedes Mal habe ich das dann wieder beiseite geschoben, in der Meinung, es wird schon wieder (mir wurde ja immer wieder "Entlastung" versprochen, denn das ganze Jahr "Vollgas" geben geht - für mich zumindest - nicht. Andere brauchen vielleicht diesen Kick, aber ich bin von Natur aus eher ein ruhiger, ausgeglichener Mensch (gewesen)). Ich stehe von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende ganzjährig ständig unter Strom, habe dauernd Blasenentzündungen, weil ich mir den Gang zur Toilette immer wieder verhalte, da ich einfach keine Zeit habe eine Pause zu machen. Sehr viele Jobs werden - wenn sie es nicht von Haus aus schon sind - auf Priorität 1 gesetzt von meinem Vorgesetzten. Einerseits will er , dass ich möglichst eigenständig arbeite (ich auch), andererseits funkt er immer dazwischen, mit irgendwelchen unerwarteten und natürlich ultradringenden, unaufschiebbaren neuen Jobs (die oft aufgrund Nachlässigkeit anderer entstehen und ich - als letzte in der Kette, ausbügeln muss), die dann den Großteil meiner Arbeitszeit beanspruchen. Daraus resultiert, dass ich am Abend des öfteren frustriert nach Hause gehe, zumal ich die Aufgaben, die ich erledigen wollte, nicht erledigt habe.
Auf der anderen Seite erwartet mein Chef, dass ich meine Mehrstunden, wie schon erwähnt, zu 50 % reduziere. Er behauptet, dass ich durch die Tatsache, dass wir inzwischen mehr Leute in der Abteilung sind, weniger Aufgaben habe (was totaler Irrsinn ist, da ich keine meiner Aufgaben abgeben konnte, - im Gegenteil, es ist noch mehr dazugekommen) und dadurch weniger Stunden machen müsste. Ich fühle mich jetzt wirklich irgendwo "veräppelt", und frage mich, will mich der mobben oder versteht er es wirklich nicht. Versuche, ihn darauf hinzuweisen, versteht er als Kritik an seiner Person, die er gar nicht verträgt oder aber werde ich belächelt mit dem Zusatz "ja so schlimm wird's schon nicht sein". Ich finde es schade, wir hatten bis vor ca. 4-5 Jahren gut zusammengearbeitet (waren auch die einzigen in der Abteilung). Je mehr Leute dazukommen, umso chaotischer und meiner Meinung nach "verwirrter" wird er aber.

Natürlich könnte ich versuchen, mit zuerst einen Job zu suchen (wobei ich nicht unbedingt einen Sekretärinnen/Assistentinnen Job ausüben muss, auch andere Bereich wären für mich vorstellbar, um deine Frage zu beantworten - allerdings eher nicht Raumpflege-Tätigkeiten, gesundheitlich bzw. körperlich bedingt). Wahrscheinlich würde mein neuer Arbeitgeber aber erwarten, dass ich innerhalb 1-2 Monaten beginne (was in den meisten "unteren" Jobs bzw. "Nicht-Manager-Jobs"so vorausgesetzt wird). Das wiederum würde bedeuten, dass ich beim jetzigen Arbeitgeber "nur" die gesetzliche Kündigungsfrist einhalten könnte und dadurch sämtliche Abfertigungsansprüche verliere (und dabei es geht um einen Betrag, den ich nicht vernachlässigen kann). Wenn ich den jetzigen Arbeitgeber allerdings erkennen lasse, dass ich betr. Austritttermin noch verhandlungsbereit sein kann, dann ist das wieder anders. Ich hätte dann auch die Gelegenheit meine Arbeiten ordnungsgemäß an eine Nachfolgerin zu übergeben und somit auch evtl. üblen Nachreden vorzubeugen (und auch ein halbwegs gutes Arbeitszeugnis zu erhalten). Außerdem hätte ich dann ca. weitere 3-4 Monate, mir eine Arbeit zu suchen. Eine fixe Zusage beim jetzigen Arbeitgeber für weitere 3-4 Monate fix zu bleiben hätte allerdings wieder zur Folge, dass ich - sofern ich, sagen wir im ersten Monat, eine Stelle finden würde - nicht beim neuen Arbeitgeber beginnen kann (und ob der dann so lange auf mich wartet, ist auch die Frage).

Finanziell ist es so, dass mein LG ein gewöhnlicher Arbeiter ist, und wir ohne mein Einkommen nicht auf Dauer auskommen können, weil wir ja auch eine Tochter zu versorgen haben. Er ist prinzipiell nicht dagegen, dass ich kündige, sagt aber immer wieder, dass dies alleine meine Entscheidung ist (obwohl er an meiner gegenwärtigen "Jammerei" fast verzweifelt, wie ich meine...).

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Beitrag Sa., 23.02.2008, 10:16

Blauelagune hat geschrieben:ich spiele mich seit mittlerweile ca. 3 Jahren mit dem Gedanken , zu kündigen und es ist also keine momentane Laune, falls dieser Eindruck entstanden sein sollte.
Nein, dieser Eindruck ist (zumindest bei mir) nicht entstanden.
Wahrscheinlich würde mein neuer Arbeitgeber aber erwarten, dass ich innerhalb 1-2 Monaten beginne (was in den meisten "unteren" Jobs bzw. "Nicht-Manager-Jobs"so vorausgesetzt wird).
Das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Du kannst doch auch mal Glück haben. Warum stöberst du nicht ganz unverbindlich in Zeitungsanzeigen und Online-Börsen?

Natürlich kann es sein, dass du nicht auf Anhieb den perfekten Job findest, dass du finanzielle Abstriche machen oder einen weiteren Anfahrtsweg in Kauf nehmen musst. Aber wenn du von deiner jetzigen Arbeit dauernd seelische und gesundheitliche Probleme hast, überleg dir, ob du den Preis bezahlen willst.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
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Blauelagune
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Beitrag Sa., 23.02.2008, 20:38

Warum stöberst du nicht ganz unverbindlich in Zeitungsanzeigen und Online-Börsen?

Hallo liebe "Gärtnerin",

ich suche schon mehr oder weniger "verzweifelt" seit Dezember fast täglich in div. Zeitungen und auch im Internet. Allerdings bin ich anscheinend psychisch schon so angegriffen, dass mir vorkommt, jede Arbeit für die meine Qualifikationen gefordert werden, ist mindestens genauso stressig wie mein derzeitiger Job. Wenn Worte wie "belastbar" im Inserat vorkommen, dann verzichte ich immer auf eine Bewerbung. Denn belastbar bin ich zur Zeit einmal sicher nicht. Obwohl: es ist ja immer relativ, vielleicht würde sich herausstellen, dass der neue Job doch nicht so eine große Belastung ist als der alte. Und darum denke ich, wenn ich mich in eine Situation versetzten würde, aus der ich gezwungen wäre, einen neuen Job zu suchen (also Kündigung ohne neuen Job) nur wirklich was in Bewegung kommt. Sonst bleibe ich evtl. noch Jahre in diesem Job, werde immer älter (für den Stellenmarkt nicht wirklich von Vorteil), unglücklicher usw. Wie das ausgehen kann, wird mir natürlich niemand sagen können. Und auch nicht, wie ich alles "psychisch" überstehe.

Ich denke inzwischen sogar, dass sich mein Vorgesetzter im Verhalten mir gegenüber vielleicht deshalb so verändert hat, weil er glaubt, dass ich in meinem Alter ohnehin nicht mehr wechseln werde bzw. wechseln kann - eine ideale Grundlage mich regelrecht "auszubeuten" . Gibt es so Leute oder bilde ich mir das evtl. nur ein?

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MinaM
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Beitrag So., 24.02.2008, 08:50

Hallo Blauelagune,

Probier es vielleicht mal so:

Wie denkt dein Chef?
Er will das der Laden läuft und ER möglichst wenig Probleme hat. Und genau das tut es ja im Prinzip auch. Dass Frau "Blauelagune" sich dafür abstrampeln muss und psychisch dabei draufgeht interessiert ihn nicht. Ihn interessiert nur das die Arbeiten getan werden und keine Probleme auf ihn zukommen, die ER lösen muss.
Deshalb sorge dafür das er ein Problem bekommt, dass ER lösen muss.
Solange du versucht den Laden am laufen zu halten in dem du dich in 10 Stücke zerreist, hat er kein Problem, die Sache funktioniert für ihn ja! Also, versuche nicht deine Arbeit zu schaffen. Halte deine Arbeitszeit ein, halte die 50% Mehrarbeit ein, geh dann nach Hause, auch wenn Arbeit liegen bleibt. Und so blöd es klingen mag, sie soll sogar liegen bleiben! Denn nur so kannst du deinem Chef zeigen, dass es nicht funktioniert, wie er an die Sache rangeht. Dann MUSS er reagieren und sich eine Lösung einfallen lassen, die hoffentlich diesmal auf eine Entlastung für dich hinausläuft. Natürlich wird er dann zunächst mal auf dich zukommen und herumkeifen: “Fr. Blauelagune , warum ist dies und das nicht gemacht?“ und er wird versuchen, die alte Strategie anzuwenden: „aber Sie könnten doch, und jetzt haben wir ja neue MA...u.s.w“ Aber du brauchst ihn dann nur zu erklären „Chef, ich habe sie mehrfach darauf hingewiesen, das dieses und jenes Problem existiert und das dieses und jenes so nicht machbar ist“. Das wird zwar ein Hickhack mit ihm geben, und das könnte zunächst mal unangenehm sein, aber wenn der Laden nicht „läuft“ , muss er früher oder später sich eine zufriedenstellende Lösung einfallen lassen. Und dazu musst du ihn vielleicht halt ein bisschen zwingen.

viel Glück!

Lg
genua
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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münchnerkindl
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Beitrag So., 24.02.2008, 09:13

Hm, Du könntest mal einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik anstreben... Eben wegen Burnout..

Liebe Grüsse,

Petra

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Blauelagune
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Beitrag So., 24.02.2008, 20:37

Hallo Genua,

vielen Dank für Deinen Tipp, der klingt ja ganz logisch und wird mir auch immer wieder (u.a. von der neuen Kollegin, die sich so verhält, d.h. pünktlich geht usw. ) geraten, aber es ist alles nicht so einfach, wenn der Vorgesetzte gerade mal einen Meter von einem wegsitzt.) Wenn ich etwas nicht erledige (hab' s ja auch schon mal so probiert), dann setzt er mir einen Termin. So werden plötzlich Sachen zu Priorität 1 ernannt, die m.E. gar keine Priorität haben. - Mit ihm auf Konfronation gehen: ich hatte das schon mal in die Richtung, und es hat mir gar nicht gepasst. Ich bin täglich mit total ungutem Gefühl in die Arbeit und das hat das Ganze noch eher verschlimmert als verbessert. So etwas will ich eigentlich nicht noch mal erleben. Lieber gehe ich (das aber nicht ganz freiwillig - denn wenn der Chef auf Urlaub geht, ist es immer ein angenehmes Arbeiten) und lass ihn so weitermachen und wünsche ihm eine Assistentin, die ihm dann zeigt wo's langgeht. Meine jüngste Kollegin empfindet übrigens ähnlich wie ich (hab mit ihr darüber gesprochen), aufgrund Ihres Alters packt sie es vielleicht aber doch noch etwas besser. Sie sagte mir aber auch, dass sie mit ihrem Freund ohnehin bald ein Kind möchte und dann sicher nicht mehr auf diesen Arbeitsplatz zurückkommen möchte.

Hallo Münchnerkindl,

ja natürlich könnte ich mich jetzt auch wg. dem Burnout in Behandlung geben. Das habe ich auch schon in Erwägung gezogen. Aber was passiert dann: ich bin vielleicht Tage, Wochen oder evtl .Monate weg von der Arbeit. Irgendwann bin ich wieder dort (außer man kündigt mir inzwischen, ist dann aber auch blöd wg. Zeugnis etc.)und es wird wieder von vorne losgehen. Damit ist mir dann auch nicht gedient. Ich war ehrlich gesagt zweimal schon knapp davor den ganzen Haufen auf meinem Schreibtisch vor den Augen des Chefs auf den Boden zu streifen (hab's aber dann doch nicht gemacht, obwohl mir danach wahrscheinlich leichter gewesen wäre, aber der Chef hätt's vielleicht anders gesehen Na, und bevor's so weit kommt suche ich doch lieber das Weite und schone besonders meine Nerven.
Ich bin der Meinung, dass man sich selbst ja auch im Laufe der Zeit ändert und verstehe manchmal Leute nicht, wenn sie 40 Jahre und mehr im selben Job sein können. - Die können doch nicht die ganze Zeit immer motiviert sein??

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tangua
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Beitrag Do., 06.03.2008, 21:26

Blauelagune hat geschrieben: ...und wünsche ihm eine Assistentin, die ihm dann zeigt wo's langgeht.
Liebe Blauelagune,

ich hab´ mir mal diesen Satz heraus gegriffen, weil ich ihn hochinteressant finde.

Meine Fragen jetzt: Warum bist Du nicht diejenige, die ihm mal zeigt, wo es lang geht?

Könnte es nicht sein, dass er ggf. Deine Überlastung gar nicht wahrnimmt, weil Du halt immer versuchst, alles, was Dir aufgebürdet wird, zu schaffen? ...Du Dich nie WIRKLICH gemuckt hast? .....Du nie mal mit der Faust auf den Tisch gehauen hast?

Meine Idee wäre, dass Du mal eine klipp und klare Ansage machst, dass das, was Dir an Aufgaben "zuteil" wird, nicht mehr schaffbar ist und Du auch nicht mehr bereit bist, Dich aufzureiben. Hierbei könntest Du auch klar kommunizieren, dass die Zielvorgaben (mehr Arbeiten, weniger Überstunden machen) an sich schon ein Widerspruch sind und diese "Ziele" sich gar nicht vertragen können.

Bedenke bitte immer, dass es auch oft an uns selbst liegt, wenn wir nicht wie gewünscht von anderen wahrgenommen werden. Für mich liest es sich so, dass Du hier noch eine gute Chance hast, durch eigenes aber deutliches Bekunden eine Änderung herbei zu führen. Und insgesamt hast Du ja innerlich ohnehin schon so gut wie gekündigt, also was hättest Du noch zu verlieren?

Und dass Frau mit 43 alt und von Grund auf nicht mehr belastbar ist, halte ich für einen ziemlich schlechten Scherz. Ich werde heuer 42 und habe das Gefühl, mit Belastungen besser umgehen zu können als jemals zuvor. Allerdings bin auch ich im Laufe des (Berufs-) Lebens hin und wieder durch das Tal der Tränen gegangen und habe lernen müssen, mich abzugrenzen und mich klar und unmissverständlich zu artikulieren. Wenn dies Dein "Angstpunkt" sein sollte, wäre es sicher wichtig, daran zu arbeiten und dies nicht zu ignorieren, denn das könnte Dich auch bei einem späteren Arbeitgeber immer wieder einholen.

Ich wünsche Dir einen geraden Rücken, eine Besinnung auf Deine wertvolle Erfahrung und Dein Können, welches Du Dir immerhin in vielen Jahren der Berufstätigkeit angeeignet hast. Wenn das alles Deinem Chef nichts wert sein sollte, kann Dir der Job gestohlen bleiben, Du würdest dort über kurz oder lang wohl niemals mehr froh.

Ich hoffe, ich bin Dir jetzt nicht zu nahe getreten und wenn ich mich mit der einen oder anderen Einschätzung vertan haben sollte, sag´s bitte ruhig, ok?

Liebe Grüße
tangua

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