Psychiatrieaufenthalt: förderlich oder schädlich?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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agonie
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Beitrag Sa., 25.06.2011, 22:13

ich weiß leider nicht wie das in österreich ist, aber der beste ansprechspartner wird da wohl deine krankenkase sein, also ruf einfach mal dort an.

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autumnflower
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Beitrag Sa., 25.06.2011, 23:10

So wie ich das verstehe, dient eine Reha zur Erholung, weniger therapeutische Angebote. Bis der Antrag durch ist, dauert es scheinbar eine ganze Zeit. Dann gibt es noch psychosomatische Kliniken, Wartezeiten sind sehr unterschiedlich, aber dort ist das Spektrum der Therapieangebote grösser. In Dt. bekommt man wohl schneller einen Platz in einer Tagesklinik, vielleicht wäre das auch was, frambuesa? Müsste es ja auch in Ö geben.
Psychiatrie ist nur für den Notfall und so einfach kommt man dort nicht hin, meiner Erfahrung nach. Bei mir stand das mal zur Diskussion, als es mir ganz schlecht ging. Mein Psychiater hatte sich geweigert und hinterher erzählte er mir, dass er nicht das Risiko einer Traumatisierung eingehen wollte. Macht mich heute immer noch ein bisschen sprachlos.

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ENA
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Beitrag Sa., 25.06.2011, 23:29

Öhm,...jetzt nimmt die Verwirrung wieder zu...: Wo ist der Unterschied zwischen einer Kur (Erholungskur, Psychosomatischen Kur???) und einer psychosomatischen Klinik?
...und wenn es da so einen Unterschied gibt, wie bekommt man dann so eine KUR und was muss man haben dafür? Reicht Stress?

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fairytale
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Beitrag So., 26.06.2011, 03:04

ENA - vielleicht hilft dir diese Seite ein wenig weiter : http://www.kur-und-gesundheitsurlaub.de ... lagen.html

Ich glaube auch, dass bei einer Kur und einer psychosom. Klinik unterschiedliche Kostenträger sind.

Und zu Psychatrien : Ich befand mich gerade eben erst zwei Monate auf einer akkut geschlossenen Psychatrie. Und es ist ganz anders, als man es sich vorstellt - den Eindruck habe zumindest ich gewonnen.
Natürlich gibt es dort Leute die in ihren Psychosen gefangen sind, die Stimmen hören oder eine heftige Manie durchleben.
Aber ich habe wundervolle Gespräche geführt mit Patienten dort. Es gibt zwar viele, die wirklich am Ende sind aber trotzdem - es sind ja auch nur Menschen.
Mir hat der Aufenthalt auf der Station sehr geholfen.
Ich möchte mir Froot Loops in die Haare fädeln und im Regen spazieren gehen. Dann läuft mir ein Regenbogen die Schultern runter.
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Tristezza
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Beitrag So., 26.06.2011, 08:09

Eine "Kur" gibt es in Deutschland leider nicht mehr. Es gibt Rehas, die an die Stelle der "Kur" getreten und eigentlich nicht zur Erholung, sondern eben zur Rehabilitation gedacht sind, zum Wieder-Fit-Machen für das Arbeitsleben, und dementsprechend ein sehr umfangreiches Programm haben. So hat es der Leiter der Psychosomatischen Klinik erklärt, in der ich letztes Jahr war. Trotzdem kam bei mir oft sogar Langeweile auf, besonders von Freitag Mittag bis Sonntag Abend, weil dann kaum Aktivitäten angeboten wurden und man das Wochenende auch nicht zu Hause verbringen durfte. Menschen, die ein Burnout haben, wird es vermutlich anders gehen, für diese sind zumindest die Wochenenden erholsam. Ich war ganz froh, als die sechs Wochen vorbei waren. Die meisten Patienten wirkten übrigens, im Gegensatz zur Psychiatrie, ziemlich normal. Geselligkeit war wichtig, viele sind jeden Abend ausgegangen und haben sich prächtig amüsiert. Undenkbar in einer Psychiatrie...

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Anne1997
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Beitrag So., 26.06.2011, 08:32

Nur als Ergänzung: "Kuren" gibt es als Begriff nur noch für Mutter-Kind-Kuren.
Und: Stress, chronisch, reicht aus... (leider nur Links für Deutschland, sorry!)

Links:
- Reha-Kuren-Link 1
- Rehakliniken 1 (eine Auswahl mit weiterführenden Infos) oder Rehakliniken 2.

Zur Frage nach psychosomatischen etc. Kliniken: Link 3 (zumindest zur Info hilfreich).
Hausärzte/Internisten könnten evtl. hilfreich sein (so man einen hat) bzw. Eltern (soweit möglich) / Krankenversicherung kontaktieren, einfach fragen.

@frambuesa: Du kannst in jedem Alter eine "Kur" / Rehamaßnahme beantragen (zumindest in D), viele junge Erwachsene bekommen dies genehmigt.
Wie wäre es mit einem Gespräch mit jemanden, der Dich ganz gut kennt?
Könnte mir vorstellen, dass eine "nur" wöchentliche Psychotherapie viel bewirken könnte (die "schafft" / wirkt auch unter der Woche ).
Wünsche Dir viel Glück beim Auffinden dessen, was Dir gut tut !

Sonntäglichen Gruß,
Anne

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ENA
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Beitrag So., 26.06.2011, 10:10

Liebe Leute,

danke für die Links und die Infos. Ich kann die im Moment nur nicht alle durch arbeiten. Ist mir zu viel. Bekomme ich nicht hin. Ich öffne die, sehe massenhaft Text, lese ein Teil und bin dann doch nicht schlauer.

So steht in dem einen Link von Anne z.B. "Kur- und Rehabilitationsmöglichkeiten für Betroffene des Burn Out Syndrom" und dass es da eine Spezialkur für gibt.
Also doch Kur?
...und in Annes´Text hier steht, dass es Kuren nur noch als "Mutter-Kind-Kuren" gibt und Tristezza schreibt auch, dass es keine Kuren mehr gibt.

Ja, was denn nun: Spezialkur, wie auf der einen Seite steht oder doch keine Kur?

Ich glaube, ich bräuchte das im Moment ganz einfach:

Kur=........., bei was, wo und wo melden?
Psycho-(somatische) Rehabilitation=.....bei was, wo und wo melden?

Das reicht eigentlich schon.

Fairy: Ja, andere Kostenträger, ich weiß.

Im Übrigen fände ich es für mich auch schrecklich da auch noch um halb sieben aufstehen zu müssen! Für Leute, die komplett aus dem Arbeitsalltag raus sind und/oder Schwierigkeiten haben, eine Struktur in ihren Alltag zu bekommen, ja, okay. ...aber ich arbeite halt, würde wenn vermutlich aus dem Arbeitsalltag eine Pause einlegen (für ein paar Wochen,...ohje, mein Vertrag !!!) und dann da wieder anfangen.
D.h. für mich wäre es angenehmer in so einer Kur, Reha oder sonst was einfach mal mehr Ruhe zu haben und sich trotzdem/nebenbei weiterzubilden, bestimmte Körperübungen, Selbsterfahrungs- und Therapieangebote zu machen.
Gibt es sowas denn jetzt oder nicht???

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Anne1997
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Beitrag So., 26.06.2011, 10:16

Gibt es natürlich!
Viele "Wellness"-Hotels/Sanatorien, viele Bildungshäuser und Klöster, Jugendherbergen usw. bieten solche Dinge an, teilweise bezuschusst.
Habe dies über ein Kloster mal gemacht, war toll, hieß "Auszeithaus" - eine Woche, nicht teuer, einfach gut,
mit Bewegung, Fahrrad, Laufen, Schlafen, Schweigen, mit und und ohne Kontakt (es wohnten zwei Menschen mit mir in diesem Haus), Angebot Kunsttherapie, Angebot Massagen, Einzelgespräch (z.B. systemische Therapie, wer wollte auch spirituell) usw.
Mehr nur per PM.

Und: Kur = gibt es nicht, genauso wenig wie Handy =, Auto=... usw. - die Optionen machens und die Übergänge sind fließend. Psychosomatische Kliniken: siehe mein Link oben (diese machen das natürlich auch, was Du die wünschst, à la Heiligenfeld etc.)! Zu "Kur" siehe Wikipedia!
Dennoch wird das Wort Kur heute mehr und mehr durch Reha ersetzt, obwohl das Wort "Kur" (curare = heilen) oft sinniger ist.

Anne

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ENA
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Beitrag So., 26.06.2011, 11:01

Ja,ja, Anne! Danke Dir!!!
Wollte hier eh nicht mehr soweit auf das Thema eingehen. Passiert nur immer wieder mal, in diversen Threads. Scheint mich ja doch irgendwie zu beschäftigen!
Ich wollte Dir eh noch für was, vor meiner richtigen PM-Antwort, danken, aber ich bin hier grad soviel am PM schreiben und dann noch Beiträge dazu und dann noch solche Links anschauen und dann noch mein Alltagsleben samt Arbeit. der Sorge um meine Hände und meinen mir so wichtigen Unternehmungen, dass ich einfach noch nicht den richtigen Zeitpunkt dafür gefunden habe, Dir das zu schicken!!!

Also dann "Danke mal an alle für die Infos hier". Ich steige dann jetzt mal wieder auf PM um, lese hier aber weiterhin mit und schreibe auch dazu, wenn mir etwas dazu einfällt (mit Österreich kenne ich mich nämlich auch nur wenig aus ),

lieben Gruß von mir, ENA!


P.S.: Komme mir grade wieder so doof vor... . Die ENA, die eigentlich soviel weiß über diesen Bereich, stellt solche Fragen! ..aber die hab ich wirklich!!! )

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autumnflower
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Beitrag So., 26.06.2011, 11:40

ENA hat geschrieben:Kur=........., bei was, wo und wo melden?
Psycho-(somatische) Rehabilitation=.....bei was, wo und wo melden?
Mein erster Ansprechpartner wäre mein Arzt, Hausarzt müsste eigentlich auch genauer informieren können.
ENA hat geschrieben:D.h. für mich wäre es angenehmer in so einer Kur, Reha oder sonst was einfach mal mehr Ruhe zu haben und sich trotzdem/nebenbei weiterzubilden, bestimmte Körperübungen, Selbsterfahrungs- und Therapieangebote zu mache
So verstehe ich eigentlich Reha, aber vielleicht vertue ich mich auch. Für mich bedeutet "Rehabilitation" u.a. Erholung, neben der Arbeit an sich.

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ENA
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Beitrag So., 26.06.2011, 11:44

Naja, aber so wie ich gelesen habe, muss man in den sogenannten Rehakliniken bzw. psychosomatischen Kliniken auch um halb sieben/sieben aufstehen und hat 20-30 Stunden Therapie in der Woche. Ich weiß nicht, was daran Erholung sein soll!...

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autumnflower
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Beitrag So., 26.06.2011, 12:29

Bei Erholung würde ich wohl auch nicht in einer psychosomatische Klinik, sondern eher Richtung Wellness, Ayurveda oder so etwas gehen. Ich schicke Dir mal einen Link per PM, dann sprengen wir auch nicht diesen Thread.

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Thread-EröffnerIn
frambuesa
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Beitrag So., 26.06.2011, 18:11

Schön, dass das Thema so viel Aufsehen erregt.
Ich werde mir jetzt mal den Antrag für eine Kur von "per mente" ausdrucken und dann morgen mit meiner hausärztin darüber reden. Es ist hier ganz in der Nähe und klingt so, als wäre es genau das Richtige.
Wer hat mir den Link nochmal geschickt? Ich schau da jetzt nicht mehr durch. Find das ja nie.
Betreffende Person: hast du sowas schon mal gemacht? Weißt du wie lange das dauert, bis so ein Aufenthalt genehmigt wird? Das wird sich diesen Sommer wohl nicht mehr ausgehen oder?

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ENA
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Beitrag So., 26.06.2011, 21:56

frambuesa hat geschrieben: Das wird sich diesen Sommer wohl nicht mehr ausgehen oder?
Also hier in Germany würde das sicherlich mit dem Sommer knapp werden, kannst Du aber auf alle Fälle mal versuchen!

...und was mich auch freuen würde, ist, wenn Du uns bzw. mich hier mal auf dem Laufenden hälst! Interessantes Thema jedenfalls!!!

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luftikus
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Beitrag Mo., 27.06.2011, 09:51

Ich bin vor etlichen Jahren in einer akuten Lebenskrise mal freiwillig in eine offene Abteilung einer psychiatrischen Klinik gegangen, und ich muss sagen, dass mir der Aufenthalt eigentlich schon gut getan hat. Damals empfand ich die Räume der Klinik wie eine Art Schutzzone: in meiner Wahrnehmung konnte ich meine damaligen psychischen Belastungen sozusagen "draußen vor der Tür der Klinik zurücklassen".

Mein Eindruck war, dass diese psychiatrische Klinik nur wenig mit dem zu tun gehabt hat, wie man sich so eine Einrichtung klischeehaft normalerweise vorstellt: die Ärzte und Pfleger behandelten mich jederzeit mit Respekt, ich durfte jederzeit das Haus verlassen (abgesehen von den Terminen, an denen ein Gespräch oder eine Gruppensitzung stattfand), mir wurden keine Medikamente zwangsweise verabreicht (nur auf eigenen Wunsch), und die Atmosphäre war eigentlich ganz angenehm.

Besonders gut hatte mir damals der Kontakt zu meinen durchwegs sehr sympathischen Mitpatienten gefallen. Gerade wegen ihrer "Störungen" fand ich den Kontakt zu ihnen sehr angenehm, keiner war stressig oder unangenehm, sondern es handelte sich um besonders sensible und tiefsinnige Menschen.

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