Ihre positiven Berichte

Dieser Bereich ist speziell Erfolgsberichten und positiven Erfahrungen in und durch Psychotherapien gewidmet. Wie war es und was hat Ihnen geholfen? Lassen Sie uns positive Erfahrungsberichte sammeln, die Mut machen.
Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag So., 23.09.2012, 04:45

Ich bin jetzt seit 1 Jahr in Therapie und kann wirklich von JEDER monatlichen Sitzung sagen, dass sie mich weitergebracht hat. Und in der Zeit dazwischen hab ich auch fleißig Selbsttherapie betrieben, viele Fachbücher gelesen, das Gelernte umgesetzt und bei jeder Sitzung einen Fortschritt vorweisen können. Trotzdem ist der Weg noch weit, allein nur um ein bisschen Ordnung in mein Leben zu bringen.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung

Benutzeravatar

Frank
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 45
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 08.10.2012, 16:06

farbklang hat geschrieben:eine (tablettenabhängige) bekannte hat gemeint: "nach 20 jahren psychotherapie habe ich gelernt, dass man sich nur selbst helfen kann.
Diesen Satz unterstreiche ich sofort! Man muss sich selbst helfen, dann funktioniert es auch! Man muss in der Therapie mitarbeiten, man muss sich seiner eigenen Seele bewusst werden. Was kann man dann alles über sich erfahren. Dinge, die wirklich helfen.

Genau das ist das am häufigsten anzutreffende Missverständnis in der Therapie: Sich zurücklehnen, den Therapeuten machen lassen: "los, heile mich, du wirst immerhin dafür bezahlt", selbst aber nichts tun. Das kann natürlich wirklich nicht funktionieren. Dann muss man zwangsläufig zu diesem Schluss kommen:
farbklang hat geschrieben:...ich denke, dass psychotherapie nichts bringt. ich kenne niemanden, dem psychotherapie geholfen hätte
der im Widerspruch zum oben zitierten Satz steht. Und an allem ist der Therapeut schuld, der taugt nichts, der sieht meine Krankheit gar nicht, der hat nur Sprüche drauf, usw.
Der Therapeut leitet nicht den Patienten, sondern der Patient den Therapeuten. Nur dann geht es voran, liegt ein Weg vor einem.
Wie mein Stiefvater einmal sagte: "Leute, fangt doch mal an, an euch zu arbeiten, anstatt immer alles dicht zu machen."

Benutzeravatar

VerwandteSeele
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 75

Beitrag Do., 01.11.2012, 10:10

Hallo,
ich bin neu hier, habe aber schon oft in diesem Forum geschmökert und mir viele interessante und wertvolle Impulse geholt, es gibt wirklich tolle Beiträge hier (die negativen habe ich ignoriert)! Für mich ist es eine ganz neue Erfahrung, ich habe noch nie in einem Forum "mitgeredet".
Ich bin seit knapp vier Jahren in Therapie und kann mir nicht vorstellen, damit aufzuhören.
Es ist eine wundervolle Zeit - ich habe gelernt, mich zu lieben und auf Menschen zuzugehen, das ist echt harte Arbeit und mit vielen Schwierigkeiten und Widerständen verbunden. Ich habe immer noch Phasen wo ich sehr kämpfen muss, um nicht im Selbstmitleid zu versinken. Aber jede Krise macht mich stärker und selbstbewusster und mit meiner einfühlsamen und liebevollen Therapeutin an meiner Seite ist alles immer wieder sehr gut und hilfreich weitergegangen. Ich liebe meine Therapiestunden und freue mich immer sehr, meine Therapeutin zu sehen. Wir haben die gleiche Wellenlänge, verstehen uns mit Humor und Sticheleien genauso, wie bei ernsten, schwierigen und traurigen Themen. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihr, bringe sehr viel ein, weiß, dass ich alles - wirklich alles! - zu ihr sagen kann. Im Moment habe ich gerade ein Problem mit ihr und ich kann die nächste Stunde kaum mehr erwarten, damit wir das klären können und ich mich wieder ausgeglichen fühle. Ich weiß, dass sie mich verstehen wird.
Ich habe meiner Therapeutin viele meiner Gedichte gewidmet und das hier ist mir selbst sehr wichtig:

Du hast mir gelernt
in mir selbst zu leben
und meiner Seele zarte Berührung zu geben
Du hast mir gelernt
meinen Weg zu finden
und Ängste an geduldige hilfreiche Worte zu binden
Du hast mir gelernt
schweigende Pausen zu begrüßen
und dass Antworten das Denken versüßen
Du hast mir gelernt
im Leben zu wandern
meines zu lieben und auch das der Anderen
Du hast mir gelernt
sanfte Tränen zu weinen
und die Wut nicht zu verneinen
Du hast mir gelernt
alles Glück in meinem Inneren zu haben
Zweifel und Schuld endgültig zu begraben
Du hast mir gelernt
mit dem Herzen zu lächeln
nicht den Schleier der Trauer zu bemängeln
Du hast mir gelernt
die Minuten glücklich und friedvoll zu erleben
und entspannt nach Ruhe zu streben
Du hast mir gelernt
mit meiner Seele zu fühlen
und meine Stunden mit Träumen zu füllen
Du hast mir gelernt
mein Selbst zu erkennen
und meine zarten Gefühle zu benennen
Du hast mir gelernt
meine Fantasie zu entdecken
und meine Bilder in mir zu wecken
Du hast mir gelernt
die Wahrheit zu verstehen
und meinen Schmerz mit Liebe zu versehen
Du hast mir gelernt
ungesagte Worte zu verzeihen
und den Zauber der Verwandlung zu befreien
Du hast mir gelernt
meine innere Kraft zu erspüren
und die Energie auch mal zum Nichts tun zu verführen
Du hast mir gelernt
mein Geheimnis zu bewahren
und immer wieder neue Pfade zu bejahen
Du hast mir gelernt
den Menschen mutig zu begegnen
und sie voll Vertrauen zu bewegen
Du hast mir gelernt
den Code der Verdrängung zu besiegen
und nicht die eigenen Gedanken zu bekriegen
Du hast mir gelernt
meine Kraft aus dem Heute zu gewinnen
mich auf Neues zu freuen mit all meinen Sinnen

Danke, dass ich so viel lernen durfte

Benutzeravatar

Anne1997
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 53
Beiträge: 625

Beitrag Do., 01.11.2012, 10:31

Liebe VerwandteSeele,

so berührend wie du schreibst....
wunderschön, dass Du diese nahen Worte, Gedanken und Gefühle mit uns hier teilst,
das erfordert auch viel Mut und Öffnung.
Einfach: Danke!

Alles Gute für Dich und hier im Forum!
anne

Werbung

Benutzeravatar

VerwandteSeele
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 75

Beitrag Do., 01.11.2012, 10:36

Danke Anne,
es freut mich, dass es dir gefällt und deine Worte berühren mich sehr ....
Alles Liebe für dich

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9712

Beitrag Do., 01.11.2012, 10:52

VerwandteSeele hat geschrieben:habe aber schon oft in diesem Forum geschmökert und mir viele interessante und wertvolle Impulse geholt, es gibt wirklich tolle Beiträge hier (die negativen habe ich ignoriert)! Für mich ist es eine ganz neue Erfahrung, ich habe noch nie in einem Forum "mitgeredet".
Ich bin seit knapp vier Jahren in Therapie und kann mir nicht vorstellen, damit aufzuhören.
Es ist eine wundervolle Zeit - ich habe gelernt, mich zu lieben und auf Menschen zuzugehen, das ist echt harte Arbeit und mit vielen Schwierigkeiten und Widerständen verbunden. Ich habe immer noch Phasen wo ich sehr kämpfen muss, um nicht im Selbstmitleid zu versinken. Aber jede Krise macht mich stärker und selbstbewusster und mit meiner einfühlsamen und liebevollen Therapeutin an meiner Seite ist alles immer wieder sehr gut und hilfreich weitergegangen. Ich liebe meine Therapiestunden und freue mich immer sehr, meine Therapeutin zu sehen. Wir haben die gleiche Wellenlänge, verstehen uns mit Humor und Sticheleien genauso, wie bei ernsten, schwierigen und traurigen Themen. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihr, bringe sehr viel ein, weiß, dass ich alles - wirklich alles! - zu ihr sagen kann. Im Moment habe ich gerade ein Problem mit ihr und ich kann die nächste Stunde kaum mehr erwarten, damit wir das klären können und ich mich wieder ausgeglichen fühle. Ich weiß, dass sie mich verstehen wird.
Ich finde das schön, was Du hier schreibst, über Deine Therapeutin und auch dass alleine das Lesen hier reicht. Über Letzteres denke ich auch öfters nach,...ebenso über den Gedanken, wie lange Therapie?.

...und danke auch für Dein wundervolles Gedicht! Finde ich super schön, was Du ihr da schreibst! Hat sie es auch schon gelesen ?

Benutzeravatar

VerwandteSeele
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 75

Beitrag Do., 01.11.2012, 11:05

Liebe Ena,
danke für deine hilfreichen Worte, freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt.
ja, natürlich kennt meine Therapeutin alle meine Gedichte, sie lässt sie sich immer gleich in der Stunde von mir vorlesen und ist auch immer sehr berührt dabei. Dieses mein Talent hat ja die Therapie hervorgebracht, deshalb st es mir wichtig, dass sie alle lesen bzw. hören darf.
Alles Liebe

Benutzeravatar

FiLu
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 133

Beitrag Fr., 28.12.2012, 17:12

Ja, das ist wichtig. Positive Berichte.
Ich habe eine Odyssee an Therapeuten und Stunden hinter mir. Das klingt erstmal nicht sehr positiv - ist es aber rückblickend (Stand heute) gewesen. Ich habe mit einer Verhaltenstherapie begonnen - da war ich gerade irgendwas Ende 20. Ein furchtbarer Therapeut - nicht symphatisch - ich dachte "das müsse so" wie er tat. Er kam oftmals zu spät zu den Stunden (15-20min), ich habe nie etwas gesagt - wie "dumm" von mir (rückblickend gesehen)
Ich habe die Therapie abgebrochen, weil es einfach keine gute Basis zwischen uns gab. Gut! Hab ich gut gemacht!

Danach war ich in Verhaltenstherapie bei einer Frau. Ich dachte "Och- probierste mal ne Frau". Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Haben tolle (oberflächliche) Gespräche geführt. Ich dachte "das muss so" wie sie tut. "Sie wird`s schon wissen". Nach etlichen Stunden brach sie dann die Therapie ab mit den Worten "Es tut mir leid. Wir unterhalten uns ganz prima. Ich unterhalte mich auch gerne mit Ihnen - aber ich komme nicht an sie heran"
Das war erstmal ein Faustschlag ins Gesicht für mich. Aber - der war gut (rückblickend gesehen)

Anschließend war ich auf der Suche nach einem anderen Therapeuten (männlich o. weiblich war mir egal) Ich hatte Vorgespräche bei einer die recht frisch aus der Ausbildung kam - die war überfordert. Ich dachte "ich hab se nich mehr alle", wenn schon die Therapeuten überfordert sind. Doch - ich hab sie noch alle - manchmal nicht nach der Reihe - aber grundsätzlich ist alles da. Auch das hat mir (rückblickend) sehr geholfen.

Dann traf ich auf einen Menschen, der "zufällig" in mein Umfeld zog. Therapeut mit analytischer Ausbildung. Studiert in Soziologie und Philosophie. Wir lernten uns kennen (auf einer anderen Basis als der heutigen). Der spürte schnell, was meine Schwierigkeiten waren und riet mir zu einem stationären Klinikaufenthalt. Ich hab das gemacht. War 4 Monate "weg vorm Fenster" irgendwo im Gebirge in einer Klinik, wo so ziemlich alles an Patienten aufeinandertraf was die psychischen "Störungen" zu bieten haben. Eine wirklich sehr gute Klinik. Die 4 Monate waren anfangs sehr anstrengend für mich. Ich habe viel geweint und mich im Laufe der Zeit anders wahrnehmen können. Es gab diverse Zusatztherapien die ich SEHR genossen habe. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben in einen Sandsack geboxt und war nach einigem schüchternen "dagegendrücken" überrascht welch eine Kraft und Energie ich habe. Aber auch darüber wieviel Aggression in mir steckt.

Teil zwei (jaja...wenn schon, dann auch ausführlich) Sie sollten hier die begrenzten Worte aufheben Herr Fellner
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)

Benutzeravatar

FiLu
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 133

Beitrag Fr., 28.12.2012, 17:21

Ich habe eine Begleittherapie "Fingermalen" gehabt. Ich dachte "Meine Güte - was sollste denn mit dem Schrott?"
Ich hab`s gemacht und es war eine ganz wundersame Erfahrung. Ich habe die weiche Farbe an meinen Fingern gefühlt - das war so unglaublich schön damit herumzumatschen und dann alles mögliche auf`s Papier zu bringen. Andere waren ziemlich schnell fertig mit ihren Bildern - ich habe bis zum Ende der Stunde herumgemalt und gematscht und gefühlt und gespürt. Bei den "Bildbesprechungen" hat es mich zu Tränen gerührt. Da kam so wahnsinnig viel hoch.

Ich habe mich in der Klinik mit Mitpatienten austauschen können aber auch auseinandersetzen müssen. Das, was ich vorher in meinem Leben nie oder nur ganz ungerne tat habe ich dort gelernt.
Anschließend, nach 4 Monaten, ging es mir gut. Zu einer Anschlusstherapie wurde geraten - aber ich fand nicht den passenden Therapeuten. Verhaltenstherapie wollte ich nach dem Klinikaufenthalt nicht mehr. Ich dachte "analytisch" soll es sein - das tut mir besser.

Ich habe dann eine Therapie angefangen bei dem lieben Menschen, der mir zum Klinikaufenthalt geraten hatte. Das war das Beste was mir passieren konnte. Ich lerne viel über mich. Wahnsinnig viel über Emotionen und Gefühle. Ich gehe nicht immer sanft mit mir um - aber es wird besser. Ich merke zumindest, wann ich es nicht tue.

Früher war der Spruch, der mir am besten gefiel folgender: Sehnsüchtig grüsst der, der ich bin, den, der ich sein könnte.
Heute liegt mir der, der in meiner Signatur anhängt besser.
Ich bin gespannt und neugierig, ob ich ihn einmal ändere - oder ob ich überhaupt noch so einen Spruch benötige.

LG
FiLu
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)

Benutzeravatar

Traurige Seele
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 34
Beiträge: 610

Beitrag Fr., 28.12.2012, 19:19

FiLU, das alles zu lesen hat mich innerlich sehr sehr berührt. Das zeigt mir persönlich, dass es wert ist immer wieder weiterzumachen und niemals aufzugeben egal wie weh es doch manchmal tut.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute für Deine weitere Entwicklung.

LG TS
Ein Weg von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt

Folge Deiner Intuition

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag So., 30.12.2012, 03:56

@FiLu: Danke für Deinen wertvollen zweiteiligen Beitrag. Irgendwie hast Du damit auch einen schönen Abriss der Therapiemethoden geliefert. Danke!

@me: Ich lese sehr viel Fachliteratur, um meine Fortschritte möglichst objektiv beurteilen zu können, indem ich mich selbst aus Expertensicht betrachte anhand der Fachliteratur über meine Problemfelder. Dieser Perspektivenwechsel ist nicht so leicht, aber irgendwann nach x Fachartikeln gelingt er immer besser. Ich erkenne mich wieder in den Fallbeispielen, sehe sogar erstaunliche Parallelen, sogar im Therapieverlauf, und kann deshalb sagen, dass ich nun bei Punkt 4. von Fall X. bin.

Mein Therapeut sagt zwar, dass diese Fälle nicht 1:1 übertragbar seien, aber ich kann mich doch erstaunlich gut wiederfinden und den Prozess der Fallbeispiele auf meine Situation übertragen, wobei ich wiederum auch die Patientensicht in den Fallbeispielen miteinschließe. Daran erkenne ich die Parallelen zu mir, nicht an den äußeren Merkmalen, sondern am Therapieverlauf und den Veränderungen, die der Patient jeweils durchmacht.

Mein Therapeut ist richtig begeistert über meine Fortschritte, die ich durch diese Methode gemacht habe. Er bestätigt meine dadurch erarbeiteten Erkenntnisse.

Trotzdem steht mir noch ein langer, steiniger Weg bevor.

[video][/video]
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

FiLu
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 133

Beitrag Di., 29.01.2013, 14:23

*huch*...ich habe gar nicht gesehen, dass es da Antworten auf meinen Beitrag gab und hatte damit auch gar nicht gerechnet. Mercie. Es ist schön zu lesen, wenn es anderen hilft...in welcher Weise auch immer.

So eine Therapie ist, und das merke ich im Moment gerade wieder ganz stark, eine Reise. Ein wirkliches Ziel gibt es nicht. Zumindest ist das in meiner Therapie so. Es gibt kein bestimmtes Thema - alles darf sein was ist.
Sie geht über Berge und durch Täler, über`s offene Meer, durch die Wüste, durch unberührten Urwald und so manches Mal auch durch finstere Höhlen. Ich denke, es kommt nicht so sehr darauf an durch all das "durchzugehen", vielmehr darauf, sich alles anzusehen und wahrzunehmen.

Meine Therapie ist nicht nur analytisch sondern auch sehr philosophisch. Ich interessiere mich seitdem wahnsinnig für die Philosophie und damit einhergehend auch für die Psychologie - die ja nun einmal aus der Philosophie stammt. Ich habe viel gelesen, was die Philosophen geschrieben und gedacht haben und habe mir eigene Gedanken dazu gemacht. Mein Therapeut unterstützt mich dabei immer. Ich lese im Moment alles gleichzeitig. Kant`s "Kritik der reinen Vernunft", Hesse`s "Siddhartha", Aristoteles "Nikomachische Ethik", Adorno`s "Minima Moralia" und einiges über Buddhismus und Sufismus. Ich habe über eine FernUni ein Psychologiestudium angefangen (aber abbrechen müssen) Die Skripte habe ich noch. Es ist wahnsinnig spannend - auch wenn vieles davon sehr theoretisch ist.
Ich muss lächelnd an meine Schulzeit zurückdenken. Wenn man mir sagte "Du lernst nicht für die Schule - du lernst für dich". Früher habe ich diesen Satz sowas von albern und unnütz empfunden.
Heute - mit all dem, was ich (bisher) gelesen und gelernt habe kann ich einen Teil aus diesem Satz für mich und für mein Leben mitnehmen: "Du lernst für dich"

Ich würde mich freuen, wenn ich Beziehungen leben kann, wenn mir mein olles schrumpeliges Gehirn nicht mehr vor allem Angst macht und wenn ich eine gewisse Gelassenheit gegenüber allem was ist entwickeln kann.
Es ist einfach eine Reise - jeden Moment eine neue.

LG
FiLu
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)

Benutzeravatar

VerwandteSeele
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 50
Beiträge: 75

Beitrag Di., 29.01.2013, 14:37

Wunderschön wie du das ausdrückst, genau so geht's mir auch, irgendwann hast du dann das Gefühl, dass du an den 'Höhlen' einfach vorbeigehst und freust dich, dass es dich nicht hineinzieht. Meine Reise war und ist ein einziges riesengroßes Wunder.

Benutzeravatar

FiLu
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 42
Beiträge: 133

Beitrag Di., 29.01.2013, 15:08

Auch Höhlen sind ein Wunder ;O).......für mich dann, wenn ich dahin ein Licht mitnehmen darf. Ganz bestimmt aber, sind sie auch ohne Licht eines - aber das wahr-und anzunehmen ....davon bin ICH noch meilenweit entfernt.
"Und dann kam der Tag, an dem es mir größere Schmerzen bereitete, eine verschlossene Knospe zu bleiben, als zu wagen, mich zur vollen Blüte zu öffnen" (Anais Nin)

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 06.02.2013, 08:11

Ich freue mich auch immer wieder über Fortschritte, auch wenn es sich oft ambivalent anfühlt. So habe ich nun die Zusatzdiagnose Zwangsstörung zur anankastischen Persönlichkeit und bin froh darüber, weil dadurch meine eigentliche Problematik viel besser verstanden wird. Ich dachte vorher immer, das gehöre noch zur anankastischen Persönlichkeit, und wunderte mich, weshalb mein WIRKLICHES Problem nicht richtig gesehen wurde. Aber jetzt ist es zum Glück geklärt, nachdem ich x Fachbücher durchforstete und begriff, dass meine Zwänge eben nicht unter die anankastische Persönlichkeit fallen, es also etwas Zusätzliches ist. So konnte ich es thematisieren und beschreiben in der Therapie. Damit bin dem Reiseziel ein Stück näher gerückt. Trotzdem fühle ich mich gar nicht so toll und fit. Noch kann ich es nicht voll umsetzen. Es bleibt ein Herantasten.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag