Zwangseinweisung durch meinen Psychologen möglich?

Hier haben Sie die Möglichkeit, anderen Ihre Erfahrungen zur Verfügung zu stellen - oder sie nach deren Erfahrungen im Kontext von klinischer Psychotherapie, Psychiatrie und Neurologie zu fragen.
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Siemens
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Beitrag Di., 12.02.2008, 22:35

Ich stell mal die Frage anderster.
Wie sieht es aus mit Menschen die an Schizophrenie leiden aber dagegen keine Medis nehmen wollen und auch keine Selbst- und Fremdgefährdung besteht, haben die ein Recht, so leben zu dürfen oder werden sie Zwangseingewiesen?

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Rote Zora
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 12:00

Siemens hat geschrieben:Ich stell mal die Frage anderster.
und auch keine Selbst- und Fremdgefährdung besteht, haben die ein Recht, so leben zu dürfen
Wenn tatsächlich keine Gefährdung ( auch nicht im Sinne von "Verwahrlosen" o.ä., siehe oben besteht: JA, dann gibt es keinen Grund für eine Zwangseinweisung.

rZ

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sisyphus
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Beitrag Di., 04.03.2008, 19:30

Hallo,

ich habe mir in den letzen Tagen überlegt, was ich machen soll, wenn ich vollkommen am Ende bin und z.b in der Nacht in eine absolute Krise gerate, von der ich das Gefühl habe es gibt keinen Ausweg mehr. Und bevor ich mir selbst zur Gefahr werde, dachte ich, wäre es vielleicht eine Möglichkeit ins AKH auf die Notfallambulanz zu gehen.

Aber wie ist das dann´: wenn ich dort hingehe, werde ich dann automatisch "zwangseingewiesen", oder kann ich dann am nächsten Tag oder nach einer Woche wieder nach Hause? Und wenn ich zwangseingewiesen werde, wie lange muss ich dann dort bleiben? Und welche Möglichkeiten gibt es noch neben dem Akh?

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir diesbezüglich jemand weiterhelfen könnte.

Liebe Grüße,
sisyphus
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stern
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Beitrag Di., 04.03.2008, 19:46

Meinst du, du hältst es bis morgen noch aus?

Was eine Zwangseinweisung angeht, so kann ich mir nicht vorstellen, dass das so ohne weiteres geht (also rein durch das Aufsuchen einer Notfallambulanz). Hast du denn Angst, dass du dir selbst etwas antun könntest (also Suizidabsichten)?

Wenn es bis morgen noch geht, so würde ich morgen zu einem Facharzt gehen und mir an deiner Stelle eine Einweisung ("Überweisung") in ein Krankenhaus holen. Wenn es irgendwie anders geht, so lass' sich bitte nicht zwangseinweisen. Dann hast du nämlich gar keine Mitspracherechte mehr... und das geht auch mittels Gerichtsbeschluss.

Und GANZ WICHTIG: REDE MIT DEINEM THERA ÜBER MÖGLICHKEITEN DER KRISENINTERVENTION. Kann ja nicht sein, dass er dich da hängen lässt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Rote Zora
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Beitrag Mi., 05.03.2008, 12:21

sisyphus hat geschrieben:Hallo,

Aber wie ist das dann´: wenn ich dort hingehe, werde ich dann automatisch "zwangseingewiesen", oder kann ich dann am nächsten Tag oder nach einer Woche wieder nach Hause?
Liebe Grüße,
sisyphus
Hallo Sisyphus,

nein, wenn Du freiwillig hingehst, erfolgt keine Zwangseinweisung.
Und normalerweise kannst Du dann auf eigene Verantwortung auch wieder gehen, wenn Du das willst.

Einzige Ausnahme ist die weiter oben schon beschriebene Gefahr für Fremd-oder Selbstgefährdung. Sprich: Wenn die Ärzte begründete Angst haben, dass Du stark suizidgefährdet bist, werden sie dich nicht nach Hause gehen lassen.

Alles gute
die
rZ

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Siemens
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Beitrag Do., 06.03.2008, 21:42

Wie sieht es eigentlich aus, wenn man Antidepressiva nimmt und irgendwie in ein Streit verwickelt wird und jemand verletzt. Wie wird dann mit einem verfahren der depressiv ist? Wird derjenige dann Zwangseingewiesen, weil er Medikamente nimmt oder bekommt er ne ganz normale Gerichtsverhandlung?
Und wie ist es eigentlich wenn er garnicht schuldig ist, aber trotzdem beschuldet wird, da er Antidepressiva nimmt und das alleine schon gegen ihn spricht, ist er dann benachteiligt?

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stern
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Beitrag Do., 06.03.2008, 22:03

Wird derjenige dann Zwangseingewiesen, weil er Medikamente nimmt
allein wegen der Medikamenteneinnahme nicht.
oder bekommt er ne ganz normale Gerichtsverhandlung?
Das ist schon wahrscheinlicher, wenn er gegen Recht und Gesetz verstossen hat. Eine Depression ist per se keine Entschuldigung für Gewalttätigkeiten .
Und wie ist es eigentlich wenn er garnicht schuldig ist, aber trotzdem beschuldet wird, da er Antidepressiva nimmt und das alleine schon gegen ihn spricht
Wieso sprechen Antidepressive gegen jemanden? Na ja, die Beweislast liegt beim Kläger... und wenn derjenige nicht schuldig ist, wo liegt dann das Problem?

Warum fragst du?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Siemens
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Beitrag Sa., 08.03.2008, 18:38

Nur so. Wollte es einfach nur mal wissen. Dachte das jemand, der Antidepressiva nimmt im Nachteil ist, weil er ja ne Krankheit hat und sich vielleicht ned kontrollieren kann und deswegen Zwangseingewiesen werden muss.

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Kugel
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 14:38

Hallo Ihr,

ich kenne das Ganze auch andersrum. Ich war in einer Klinik zu einer Therapie (von der Tagesklinik) hin überwiesen wurden. Dort wurde mir immer gedroht, wenn ich mir versuche etwas anzutun (Suizid), dann müsste ich die Klinik verlassen...und so kam es auch.

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Dornenstrauch
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Beitrag Mi., 24.09.2008, 20:19

@ Kugel: hää? Du musstest die Klinik verlassen, obwohl du dort wegen depressionen in Behandlung warst? und kamst du dann in ne andere Klinik oder..? find ich komisch...

mein Thera ließ mich letzte woche auch gehen, obwohl ich es nicht versprechen konnte. regelt wohl jeder anders. Obwohl ich eh sagen muss dieses "Versprechen", wenns jmd tun will tut er's.

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Kugel
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Beitrag Do., 25.09.2008, 07:41

Hallo Dornenstrauch,

Ja ich musste bei der Therapie einen Vertrag unterschreiben ... und eine Bedingung war: mir nichts an zu tun.
Ich wurde nach Hause entlassen...dumm gelaufen.

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F43_1
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Beitrag Do., 25.09.2008, 07:59

Solche Behandlungsvereinbarungen werden gerne von den Kliniken verteilt.
Rechtlich absurd und nicht bindend, da der Patient einen privatrechtlichen Vertrag mit der Klinik eingeht. Das Papier ist ehr eine Nötigung.

Aber mal davon abgesehen macht das sicherlich Sinn, wenn man dem Patienten die Augen öffnen will, sich als Klink andersherm gegen "Erpressung" durch Krankheit schützen muss und dem Patienten damit auch eine gewisse Eigenverantwortung zukommen lässt.

Die Klinik wird allerdings niemals einen Suizidanten gehen lassen, das wäre haftungsrechtlich der finanzielle Run jeder Klinik! Also "spielen" die ehr ein wenig Macht aus.
Immer Mensch bleiben!

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Kugel
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Beitrag Do., 25.09.2008, 17:07

Sorry, aber ich habe es leider selber erlebt....

Kugel

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F43_1
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Beitrag Do., 25.09.2008, 17:17

Du hast mich nicht verstanden, glaube ich:

Wenn jemand suizidal ist, darf die Klinik ihn gar nicht gehen lassen.

Somit ist die KLinik zu dem Ergebnis gekommen: Sie/er blufft oder ist eben nicht suizidal........
Immer Mensch bleiben!

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MinaM
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Beitrag Do., 25.09.2008, 18:20

Hallo Kugel,

was hast du denn gemacht? Also was auch immer du gemacht hast, die Klinik wird es wohl nicht als suizidgefährdet eingestuft haben, weil sonst hätten sie dich nie einfach gehen lassen. In diesem Fall hätten sie dich in eine andere Klinik überwiesen und zwar gleich in eine geschlossene.
Die Klinik würde sich strafbar machen, wenn sie jemanden der akut Selbstmord gefährdet ist weg schicken und erst recht, wenn sie ihn genau deshalb weg schicken.

lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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