Selbstliebe - ist das möglich?

[UncleK]

"Weil ich mich liebe"
Von der Kunst, mit sich selbst befreundet zu sein
[hr][/hr]
Der moderne Mensch übt Distanz, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst. Dabei heißt es doch: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Eine sinnvolle Selbstbeziehung, so schreibt der Philosoph Wilhelm Schmid in seinem neuen Buch: "Mit sich selbst befreundet sein", ist Grundlage für die Beziehung zu anderen. Ohne Sorge für sich selbst, ohne Mitgefühl für die eigenen erlittenen Verletzungen, Ängste und Nöte, findet der Mensch keinen Weg zu einem DU. Selbstvertrauen und Mitgefühl mit sich selbst sind die Basis für eine gesunde Selbstbeziehung. Wer lernt, sein bester Freund zu sein, lernt auch, sein Versagen anzunehmen. Aber braucht der Mensch für eine geordnete Selbstliebe Religion, einen Glauben und tägliche Übungen. Und hilft das Gebot der Feindesliebe auch bei sich selbst?

Webseite der Reihe "Lebenszeichen" bei WDR 5 (Hörbeitrag, Manuskript)

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[expat]

Man kann sich nicht selbst lieben.

[UncleK]

Liebe ForenteilnehmerInnen,

die heutige Tagesparole lautet

Vielen Dank, expat!

LG
UncleK

[thorn]

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[stern]

@ Uncle: . Tja... da muss ich mir dann wohl einen Tag forenfrei nehmen, denn der Tagesparole kann ich beim besten Willen heute nicht folgen.

@ Expat: Wer ist eigentlich "man"? Du? Ich? Wir alle?

[lemon]

Ich denke, es ist nur möglich einen anderen Menschen zu lieben, wenn man sich in erster Linie selbst liebt.
lemon

mir gelingt das jedoch heute so noch gar nicht

[expat]

Ich denke, es ist nur möglich einen anderen Menschen zu lieben, wenn man sich in erster Linie selbst liebt.
lemon

mir gelingt das jedoch heute so noch gar nicht

Nur eine in sich gespaltener Mensch kann mit de reinen Hälfte die andere Hälfte lieben.
Ich definiere mal kurzerhand Liebe als die positive Verbindung oder Identifikation mit einer
außerhalb von mir befindlichen Sache oder Person.
Man kann sich selbst akzeptieren, mit sich im Reinen sein, zufrieden mit sich sein, in Harmonie
mit der Welt und den Mitmenschen leben, aber sich selbst lieben kann man nicht, selbst wenn
der Volksmund und sogar die Bibel davon spricht. Streng genommen geht das nicht.

[UncleK]

Nur eine in sich gespaltener Mensch kann mit de reinen Hälfte die andere Hälfte lieben.

Woher stammt denn diese Erkenntnis?

Ich definiere mal kurzerhand Liebe als die positive Verbindung oder Identifikation mit einer
außerhalb von mir befindlichen Sache oder Person.

Neeeeneeee, expat. Ich kann mich auch nicht mit ner Konservendose hinstellen und in Ermangelung eines Dosenöffners sagen: "Ich definiere, die Dose sei offen."

Also mal Butter bei die Fische.

LG
UncleK

[expat]

Sapere aude!

[UncleK]

Sapere aude!

Du zuerst! Hic Rhodus, hic salta!

Ach expatchen, Du bist schon so'ne Nummer ...

[Anne1997]

Interessant hier zu lesen: o.k., ohne lateinsiches Zitat !

Bevor ich in der nächsten Therapiestunde auf Grund mancher Kommentare hier alles in Frage stelle, was mir im therapeutischen / theologischen / philosophischen / neurobiologischen etc. Sinne schon geholfen hat, nämlich: größere Selbstannahme und auch -liebe ohne sich von außen her definieren zu müssen bzw. sich der Außenwelt ausschließlich anzupassen (sprich: seelisches Wachstum und mehr Konstanz) u.v.m., möchte ich hier nur zwei kleine Links unterbringen (die wiederum weiter verlinken) und natürlich auch auf Erich Fromm und Schriften von Anselm Grün verweisen (siehe das verlinktes Manuskript im Beitrag von UncleK):

Selbstliebe bei Wikipedia
Abschnitt Selbstliebe im Wikipedia-Artikel über Erich Fromm
Und eine Homepage einer jungen Frau, die Selbstliebe und Selbsthass zur Genüge kennt (und mit diesen Erfahrungen zwei Webseiten konstruiert hat).

Buchtipp: Selbstakzeptanz, Selbstliebe etc.

Wenn das Thema nicht so wichtig wäre (vor 1 1/2 Jahren war mir dieses Thema nur "theoretisch" klar), läse sich dieser Thread hier sehr amüsant.
Das Thema ist laut meiner Erfahrung bei der Arbeit mit vielen Menschen aber ein so ernstes und so wichtiges [damit einem wirkliche Freude und Humor (ganz viel...) nicht verloren gehen], so dass ich hier auch noch meinen Senf dazugeben musste.

Herzlichst,
Anne

[stern]

Ganz nett gemacht zum Thema Selbstliebe ist auch folgende Präsentation:
http://www.palverlag.de/Selbstliebe.swf
Aber logisch...:

Sapere aude!

...mit Verstand (allein) kommt man bei der Selbstliebe nicht weiter.

[expat]

...mit Verstand (allein) kommt man bei der Selbstliebe nicht weiter.

Sapere aude heißt nichts weiter als: Wage es selbst zu denken. Wenn man das in Bezug auf Liebe tut, muss man darauf kommen, dass das mit der eigenen Person nicht geht. Rousseau hat getrennt "amour propre" und amour de soi". Letzteres, wenn ich mich recht erinnere, ist die Selbstakzeptanz, also mit sich im Reinen zu sein, dass andere eine Form von egoistischer Eigenliebe. Der Sprachgebrauch benutzt den Begriff Liebe natürlich, wenn nach meiner ehrlichen und wahrhaftigen Meinung auch falsch.

[Irrlicht]

Ist, @expat, Liebe für Dich eine positive Objektbesetzung, oder wie definierst Du Liebe?
Warum kann nach Deinem Dafürhalten Liebe nicht auf einen selbst bezogen sein?

[Natalie]

Ich tu mir schwer mit dem Gedanken, mich zu lieben. Ich nehme mich jetzt an, was für mich nicht bedeutet, dass ich mich liebe. Ich kann mich akzeptieren, oder mein Handeln als gut für mich empfinden. Aber ob das selbstliebe ist, kann ich gar nicht beurteilen. Vllt liegt es auch daran, dass ich mich selbst noch nicht so lange kenne/sehe ?

Ich könnte auch sagen, ich bewundere meinen Weg. Kann man sich selber bewundern? Aber ich liebe mich nicht dafür, ihn gegangen zu sein. Ich kann eigentlich nur Selbsterfahrung finden, wo ich mir am nächsten bin. Gott, ich schreib schon wieder so ein Wirrwarr daher . Vllt bringts mich ja weiter, und ich kann mich mal lieben, auch wenn ich mir das sehr komisch vorstelle. Ich will doch geliebt werden, und andere lieben

nachdenkliche Grüße
Natalie

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