Panik vor AMS & Vorurteilen

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 30.12.2012, 08:13

Puuhh, ich lese interessiert mit. Und verstehe beide Seiten. Ehrlich.

Ich selber hatte 2 mal kurz mit dem AMS zu tun, da sie für mich als Selbstständige nicht zuständig waren. Einmal, ist schon sehr lange her, habe ich über die Job gesucht - da bekam ich absurde Angebote, wo nicht mal der Name der suchenden Firma richtig geschrieben war... Einmal brauchte ich eine Bescheinigung, dass ich eben keine Ansprüche an sie hätte, das hat mich 2 Tage gekostet, bis sie das verstanden hatten... Diverse Horrorstories kenne ich auch aus meinem Bekanntenkreis, und nicht zu knapp. Für mich selber habe ich immer 3 Kreuze gemacht, dass ich auf den Verein nicht angewiesen bin... aber, aber, aber...

wer ohne Job, Einkommen und (ganz wichtig) Versicherung dasteht, braucht sie einfach. Und ja, sobald man in deren System hineinkommt wird man zum unmündigen Herdenvieh, das nehmen muss, was ihm gegeben wird und seine Individualität draussen abgeben darf. Das ist für niemanden angenehm.
Und jetzt gibts genau 2 Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen. Man kann seine Energie ins Protestieren, Schimpfen und Ärgern invenstieren und sich damit selber noch ein bissi fertiger machen, oder man sieht das Ganze eben als notwendiges Übel und versucht das Beste draus zu machen. Toll ist es niemals, wird es nie sein, soll es ja auch nicht sein. Insofern entscheide ich mich aus rein praktischen Gründen, und weils die Nerven schont, für Freudsleidens Einstellung.Lieber die Energie darein investieren, aus der Situation rauszukommen, als drüber zu schimpfen.

@arta: ganz auf die Leistungen verzichten und von Ersparnissen leben klingt zwar verlockend, aber das kann ganz schlimme Konsequenzen haben - Verlust von Versicherungsansprüchen. Wenn Du mal über 50 bist, beisst Du Dich dafür in den Allerwertesten, weil die verlorenen Zeiten kannst Du nie wieder aufholen, und das spürst Du dann im Alter im Börsel, und das tut dann RICHTIG weh. Ich verstehe nicht, was es für einen tieferen Sinn hat, Leistungen, die einem rechtlich zustehen, einfach liegen zu lassen. Das schadet Dir massiv und nutzt nur dem bösen System, gegen das Du rebellierst.
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FreudsLeiden
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Beitrag So., 30.12.2012, 09:13

ich wollt eigentlich nicht mehr reinschauen, weil

aber danke Ratlosigkeit. ich hab bei dem letzten Deppenkurs ( der mit Flash, haha ) einen Mann über 50 kennen gelernt, der auch sagt, er kriegt so schnell sowieso nichts mehr, also tut er was, was für ihn gut ist, und hat einen Profikurs Photoshop gemacht, für´s private Fotografieren halt Klar ist das arbeitsmarktpolitisch Blödsinn und davon abgesehen, sowohl er hätte die 1.500 Euro lieber selbst verbraten und ich hätt mir für 990 Euro auch was besseres gewusst. Aber so läuft der Laden eben nicht und es hat für mich einfach etwas mit Erwachsenwerden zu tun, Spielregeln - die in Österreich jetzt aber wirklich fantastisch sind - einzuhalten. Also z.b. das Hartz 4, das würde mir den letzten Nerv ziehen, wo du um ein Stück neue Tapete ein Ansuchen stellen musst. Das ist totale Bevormundung. Deshalb gehen die Deutschen in Grenzregionen alle nach Ö, wenn sie können.

Wie du das mit Arta meinst, weiß ich nicht ganz. In der Zeit, wo man arbeitslos gemeldet ist, werden keine Versicherungsmonate für die Pension eingezahlt, so viel ich weiß. Aber grundsätzlich würde ich schon nicht auf die Krankenversicherung verzichten wollen. Alleine die Kosten die Kasse auflistet sind bei mir so ca 900 Euro jährlich.
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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 30.12.2012, 09:45

Die Zeiten der Arbeitslosigkeit werden als "Ersatzzeiten" gerechnet - bringen zwar keinen finanziellen "Gewinn" aber verhüten quasi Schaden. Sie werden als Versicherungsmonate angerechnet. Sollte man das Pech haben z.B. mit 58 (gesundheitlich - psychisch/physisch) nicht mehr volle einsatzfähig zu sein, kann man dadurch mit halbwegs normalen Bezügen zeitgerecht in Pension gehen.
Das Problem ist, dass sich niemand vorstellen kann, wie er mit 55, 58 oder 60 drauf sein wird - wenn man Pech hat, ist man eben nicht mehr fit (passiert vielen), und dann die Aussicht haben, vielleicht noch 10 oder 15 Jahren arbeiten gehen zu müssen, damit man nicht von 800.- im Monat dahinvegetieren muss - Nein danke. Man vergisst nur zu leicht, dass die Ausgaben im Alter oft steigen - man braucht eventuell Unterstützung, Betreuung, Pflege.

Ich musste mal 2 Jahre ganz ohne Unterstützung durchhalten - ich konnte mich über die Selbstständigen freiwillig kranken- und unfallversichern - das kostete so um die 150 Euronen im Monat. Freiwillige Pensionsversicherung kostete allerdings nochmal so um die 300.- zusätzlich. Das gab mein Börsel echt nicht her, also verzichtete ich drauf.
Privat versichern ist erstens noch viel viel teurer, zweitens können einen die Versicherungsagenturen nach Ermessen ablehnen (für die Krankenversicherung, wenn man z.B. Raucher ist, oder generell aus Altersgründen - die arbeiten ja gewinnorientiert. Bei einem 50jährigen ist die statistische Wahrscheinlichkeit dass er mehr Leistungen braucht als er einzahlen kann schon eher hoch) und drittens bieten die keine Pensionsversicherung. Nur Lebensversicherungen, die man in Renten umwandeln kann - aber da brauchts ein Kapital von 10.000.- etwa (eher mehr) um auf 100 Euronen im Monat zu kommen. Das muss man erstmal haben und 100 Euronen bringen auch nicht grad einen akzeptablen Lebenstandart. Und dann gibts verschiedene Formen der "Arbeitsausfallsversicherungen", aber die sind echt unerschwinglich teuer, da muss man mit einem 6stelligen Umsatz daherkommen.

Unterm Strich ist es einfach brutal billiger und rentiert sich, sich ein bissl vom AMS verarschen und quälen zu lassen. Ich seh das halt pragmatisch. Aber ich hoffe, dass ich selber nie in die Situation komme, weils eben wirklich nicht lustig ist.
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Rezna
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Beitrag So., 30.12.2012, 17:16

@leserin
Zu deiner Frage.
Es geht nicht darum ARBEIT auszuschließen, sondern die Methoden (Deppenkurse, Erpressung, Drohbriefe) des AMS nicht an mein Leben zu lassen. Ich lebe von meinem Erstparten nicht, um nicht arbeiten zu müssen, sondern um für das AMS nicht greifbar sein zu müssen.
Auch, und deswegen kann ich das "ein bisserl AMS-Verar..e ist es doch allemal Wert" nicht unterschreiben, weil ich psychisch einfach noch nicht so weit bin, mich wieder ins Berufsgetümmel zu werfen, suche ich derzeit auch noch nicht aktiv nach einem Job. Eine für mich temporäre Angelegenheit die wider erwarten einen hohen therapeutischen Wert hat.
Natürlich könnte man jetzt sagen: Na wenn du den AMS-Druck psychisch nicht packst und auch noch nicht berufsfähig bist, dann beanspruche doch eine IPension.
Ich habe es tatsächlich versucht. Ich musste mir auf die Nase fassen, einen Strich entlang gehen und den Beruf meines Vaters kennen. Weil ich das konnte, galt ich mit 50% Einsatzfähigkeit für voll Berufstätig (den Schrieb habe ich hier und er ist unfassbar). Natürlich, und meine Sozialarbeiterin riet mir auch dazu, könnte ich hartnäckig bleiben, vor Gericht ziehen.
Die Sache ist nur: KÖNNTE ich das, bräuchte ich keine IPension. Mein Problem ist GERADE das, GERADE dieser Behördenwahnsinn, dieses hin und her Gedränge und damit die latente Unterstellung, Schmarotzer zu sein. DAMIT komme ich nicht klar. Der Schritt vor Gericht würde mich seelisch so kaputt machen, so auslaugen, dass ich das IPensions-Jahr bräuchte, mich NUR ALLEIN davon zu erholen. Nach einem Jahr ging das alles wieder von vorne los. Und ab nächstes Jahr gibt es das IP-Jahr nicht einmal mehr, sondern man gerät sofort in eine AMS-REHA Maßnahme. Quasi ab Erstellung der Diagnose. Entweder man ist dann DAUERHAFT Berufsunfähig, ODER ein AMS-Kunde, selbst wenn man mit der Chemo kämpft.
Ich stellte in den ersten Wochen, die ich von meinem Erspraten lebte, etwas fest, das ich nicht erwartet hätte: Es ging mir nach und nach besser. Das erste mal seit meinen Zusammenbrüchen, dass ich wirklich sagen konnte, dass es Bergauf ging. Nicht einmal die Reha vermochte das, oder die Therapie, oder die Tabletten. Innerhalb weniger Monate entwickelte ich mehr Selbstvertrauen, ich kann anderen Menschen wieder in die Augen sehen und - das wohl allerbeste - meine Kreativität kehrt endlich, endlich zurück. Man kann fast sagen, derzeit schreibe ich um mein Leben, weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll, wünschte, ich könnte parallel an meinen Ideen arbeiten. Insofern hast du recht, ich arbeite mehr, als ich das auch in meiner Bertufstätigkeit tat. Aber nur das was mir Spaß macht. Und mittlerweile halte ich sogar Pausen ein. Noch könnte mein Erholungsmanagement besser sein, aber immerhin merke ich schon, wann es höchste Zeit ist, zumindest ein paar mal im Kreis zu gehen und meine Gliedmaße auszuschütteln.

In der Tat kann ich mir viel eher vorstellen zu arbeiten, als auch nur noch einen Termin auf dem AMS wahrzunehmen oder einen AMS-Kurs zu absolvieren.

Und: ich habe durchaus gerne gearbeitet, es hat Spaß gemacht. ABER, und das war das Grundproblem für das ich bis heute keine Lösung gefunden habe: Es hat mir meine Zeit und Energie geraubt, die ich zum Umsetzen meiner privat kreativen Ideen brauchte. Und eines weiß ich mittlerweile: Das ist eine der stärksten Säulen meiner Reslilienz. Ich brauche es, um die Kraft für einen Beruf zu haben, mein Beruf raubt mir aber die Kraft für die Kreativität. Ich bin aber an einem Punkt, wo ich so happy bin, nach einer seelischen Wüstendurchquerung doch noch wieder dieses Leben in mir entdeckt zu haben (ich befürchtete, ich wäre tot, alles wäre zu spät) sodaß ich nicht bereit bin, es wieder zu opfern. Ein zweites Mal mache ich das alles nicht mit. Ich bin tatsächlich an diesem Punkt, dass ich lieber tot sein möchte, als wieder in diese Schleife zu kommen, durch die Notwendigkeiten der Arbeit mir den Motor meines Lebens abdrehen zu lassen.

Und nein, es gibt keinen Weg, im Rahmen eines Berufs diese Kreativität auszuleben. Ich hatte genau das in meinem letzten Job getan. Für einen Kunden die Hand spielen ist KEINE Kreativiät. Ich kann hoffen, vielleicht meine Sachen mal verkaufen zu können, aber so naiv bin ich auch wieder nicht, genau damit fix zu rechnen. Ich bin kein Genie oder sowas - eigentlich will ich nur meine Ruhe um mein Ding durchzuziehen, und pasta.
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Rezna
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Beitrag So., 30.12.2012, 17:30

Angst um meine Pension habe ich nicht. Auch als brave Angestellte würde ich nicht glauben, dass meine Pension gesichert ist. Zudem sind in den letzten Jahren viele Menschen in meinem Umfeld gestorben, die unter andere, wegen ihrer Pension keine großen Sprünge gewagt haben. Sie haben sich keine Auszeiten genommen, weil das ja Abschläge bedeuten würde. Und sie sind noch knapp vor oder nach Pensionsantritt verstorben. Und nur, damit ich vielleicht zwei Tage oder zwei Jahre mehr Pension bekomme, verzichte ich nicht auf ein paar angenehmen Jahre in meiner (nicht mehr so frischen) Jugend. Genau genommen bin ich überrascht, vielleicht sogar das 40. Lebensjahr zu überleben. Ich glaube nicht daran, überhaupt 60 zu werden. Dafür ist mir bisher viel zu sehr die Kraft ausgegangen. Ich schaffe nur, mir rund vier Jahre zu geben - und das ist schon enorm viel. Die letzten Jahre war mein Horizont bei zwei Wochen bis zwei Monate.
FreudsLeiden hat geschrieben:Aber am Ende handelst du dir alles selber ein, wenn du nicht richtig reagierst.
Die Fragte ist: Was bedeutet genau RICHTIG reagieren? Heucheln? Oder sich so zu programmieren, dass man GERNE tut was gegen den eigenen Strich, gegen die eigenen Bedürfnisse geht, damit es nicht so sehr nach Heuchelei aus schaut? Das RICHTIGE wäre in meinen Augen, eine für ALLE Seiten probate Lösung, und nicht, dass die eine Seite brav hüpft, wenn die andere Seite das befielt.
FreudsLeiden hat geschrieben:Auch du Eremit kommst doch immer mit deinem Super-extremen Einzelschicksal daher.
Ich kann für mich nur sagen: Ich bin ein einzelner Mensch und was ich erlebe ist mein Einzelschicksal. Ich kann auch berichten wie es anderen Menschen ergeht, die ich kenne - es sind dann Einzelschicksale, wenn die mir von ihren Erlebnissen erzählen. Natürlich könnte ich auch die Statistik Austria zitieren, aber wem hülfe das?
Was meine Betreuer privat für Probleme haben, weiß ich nicht. Welche Gründe sie haben, zu agieren wie sie das tun: ich vermute, schlichte Firmenpolitik, Vorgabe von oben. Und da darf jede Firma ihr eigene Credo erschaffen. Nur, anders als bei anderen Firmen, wo man entscheiden kann, ob man mit der Firmenphilosophie genug harmoniert, um dort Kunde zu sein, ist man beim AMS Zwangskunde. Vielleicht ist auch genau das das Problem. Müssten Arbeitsagenturen um ihre Kunden buhlen, vielleicht sähe es besser aus. Wenn alle Österreicher zu nur einem einzigen Bäcker dürften, und dem pauschal monatlich die Brötchen zahlen müssten, egal ob sie auch welche dann holen und essen, und es gäbe keine Konkurrenz, das Geld ist ausserdem ohnehin da, und zudem ist es besser fürs Geschäft, wenn eher weniger Leute ihre bezahlten Brötchen auch abholen - ich kann mir vorstellen, dass die Qualität auch nicht unbedingt rosig wäre. Dann brauchts keine Topfengulatschen - und wer es wagt, sein Brot abzuholen wäre ohnedies ein Verräter, weil alle anderen zahlen ja auch ohne davon zu zehren.
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FreudsLeiden
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Beitrag So., 30.12.2012, 20:15

danke Ratlosigkeit für die Zahlen, die ich sowieso wissen wollte, weil ich selber auch ab und zu mit den Gedanken spiele selbstständig zu machen. 450 Euro im Monat - und das ist eh die Minimum-Versorgung ist schon viel. Das musst erst verdient werden und übrig bleiben.


@Arta: was du möchtest ist eine Utopie, die genau nach deinen Vorstellungen abläuft und ich bin sicher, selbst daran hättest du noch was auszusetzen. Nun ist es abernicht so, dass du die Chefin in dem System bist und das Sagen hast. Und ich finde, dass dies auch ein großes Glück ist. In einer Gesellschaft wo du und Eremiten das Sagen haben, möchte ich wirklich nicht leben.
Arta hat geschrieben:Das RICHTIGE wäre in meinen Augen, eine für ALLE Seiten probate Lösung, und nicht, dass die eine Seite brav hüpft, wenn die andere Seite das befielt.
ja, und was ist die probate Lösung? Dafür bist du offensichtlich die Expertin! Du hast ja selbst mal geschrieben, sorry wenn ich jetzt Altes zitiere, dass du dich oft ganz toll für Sachen interessierst, und dann plötzlich nicht mehr, und dann daraus nichts machst. Toll. Das heißt, das AMS sollte dir vielleicht eine Ausbildung für 10000 Euro zahlen, damit du am Ende drauf kommst, "doch nicht". Ich unterstelle dir keinen schlechten Willen oder ähnliches, aber für "zurechnungsfähig" halte ich dich auch nicht. "Bewaffnet auf´s AMS gehen"
Und da soll ich dann etwa denken, ach die Arta ist eine Nette und die hat alle Tassen im Schrank.

Und wenn du schon jetzt so super frei bist und jetzt alles machen kannst, warum machst du dann jetzt nicht die Ausbildung, die du möchtest. Oder machst dich selbstständig.

Ach ja klar, ich vergaß, du bist ja noch traumarisiert, von dem Arbeitgeber, der behauptet hat, dass du und das AMS vergast gehört - das ist natürlich ein bequemer Grund langfristig die Arbeit niederzulegen, Perspektiven abzuschaffen, rumzujammern, Endlospostings zu schreiben, Angst und Panik zu verbreiten. Alles genau das, was ich unter "falsch" reagieren zusammenfasse. Das Leben ist immer die Summe aus dem was einem widerfährt und aus dem, wie man darauf reagiert.

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peppermint patty
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Beitrag So., 30.12.2012, 21:02

FreudsLeiden hat geschrieben: Nun ist es abernicht so, dass du die Chefin in dem System bist und das Sagen hast. Und ich finde, dass dies auch ein großes Glück ist. In einer Gesellschaft wo du und Eremiten das Sagen haben, möchte ich wirklich nicht leben.
Arta hat geschrieben:Das RICHTIGE wäre in meinen Augen, eine für ALLE Seiten probate Lösung, und nicht, dass die eine Seite brav hüpft, wenn die andere Seite das befielt.
Was ist an dieser Aussage so mies, dass Du Dich so aufführst? Sie will doch niemanden unterbuttern.
FreudsLeiden hat geschrieben:Du hast ja selbst mal geschrieben, s aber für "zurechnungsfähig" halte ich dich auch nicht. "Bewaffnet auf´s AMS gehen"
Und da soll ich dann etwa denken, ach die Arta ist eine Nette und die hat alle Tassen im Schrank..
FreudsLeiden hat geschrieben: Ach ja klar, ich vergaß, du bist ja noch traumarisiert, von dem Arbeitgeber, der behauptet hat, dass du und das AMS vergast gehört - das ist natürlich ein bequemer Grund langfristig die Arbeit niederzulegen, Perspektiven abzuschaffen, rumzujammern, Endlospostings zu schreiben, Angst und Panik zu verbreiten. Alles genau das, was ich unter "falsch" reagieren zusammenfasse. Das Leben ist immer die Summe aus dem was einem widerfährt und aus dem, wie man darauf reagiert.
[/quote]

Nach ALLEM was ich hier im Forum gelesen habe ist das der Beitrag, den ich am allermeisten unter der Gürtellinie finde. Was macht Dich so sauer, dass Du hier so aggressiv wirst? Warum musst Du Die TE so entwerten, ich bin fassungslos. Führst Du einen Kleinkrieg gegen bestimmte user?
Das ist unterstes Niveau und ich hoffe unser Admin schliesst diesen Thread.
Zuletzt geändert von peppermint patty am So., 30.12.2012, 21:32, insgesamt 2-mal geändert.

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FreudsLeiden
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Beitrag So., 30.12.2012, 21:12

Hallo PP, ich möchte zu gerne wissen, was du von mir willst?

Arta und Eremit sparen hier nicht harten Argumenten und insbesondere Eremit tut sich immer gerne mit beißender Ironie hervor. Wer austeilt, darf auch einstecken.

Arta geht auch immer mit Leidenschaft gegen Leute vor, die sich nicht verteidigen können. Und eigentlich möchte ich Arts ein bisschen wachrütteln, dass sie vielleicht doch einmal aufhören möge, sich ewig selbst zu mitleiden und ihr Leben selber in die Hand zu nehmen. Gut mein Ton ist nicht immer nett. Sorry an dieser Stelle an dich Arta. Es liegt mir fern dich zu beleidigen, ich wenn du mir egal wärst, würde ich gar nichts schreiben. Ich kann das einfach nicht mitansehen, wie du dich so hängen lässt. Aber das ist ja nur meine Sicht, also vergiss es, wenn du denkst, du gestaltest dein Leben mit deinem selbstfinanzierten Jahr super. Dann vergiss meine Einwände.

Es ist also völlig unnötig, dass du, PP, hier die beiden verteidigst und der Admin wird sehr wohl wissen, was er zu tun hat, und ich glaube nicht, dass er deine Beratung braucht, um zu wissen welche Threads zu schließen sind. Upps. Jetzt führe ich auch gegen dich schon einen Kleinkrieg.




edit: einige Tiopfehler eliminiert
Zuletzt geändert von FreudsLeiden am So., 30.12.2012, 21:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag So., 30.12.2012, 21:24

Ich finde Deine Beiträge sehr aggressiv, vor allem weil Du persönlich belidigend wirst ! Und ich frage mich warum Du das machst? Soll ich mitlesen und schweigen, wenn ich denke, dass in diesem Thread etwas mächtig schief läuft? Ansonsten will ich ganz sicher NICHTS von Dir!
Und ich habe dem Admin nicht beraten, das empfinde ich NICHT als meine Aufgabe!
Aber ich bleibe dabei was hier gerade geschieht ist unter der Gürtellinie und dabei verteidige ich niemanden!

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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 30.12.2012, 21:33

Freudsleiden... ich versteh Dich auch nicht ganz. Es ist Artas Entscheidung, das muss man respektieren. Wenn sie sich damit wohlfühlt, bereit ist die Konsequenzen zu tragen und genügend Ersparnisse hat, um sich ein völlig unabhängiges Leben leisten zu können - ich muss sagen, ich beneide sie darum. Bei mir wäre das einfach nicht drin. Meine Ersparnisse waren nach 2 Jahren Erwerbslosigkeit aufgefressen, aufgewohnt, eben einfach weg und ich musste sobald ich endlich wieder einen Job hatte, ganz von vorne wieder anfangen, mir etwas aufzubauen. Da war ich auch nicht mehr die Allerjüngste.
Ausserdem fällt Arta der Allgemeinheit nicht zur Last, was ja gleichfalls irgendwie löblich ist. Also lass sie in Ruhe, es ist ihr Leben und geht uns genau nix an.

Die Zahlen beziehen sich übrigens auf den Fall, wo man aus der Selbstständigkeit heraus erwerbslos wird - weil mangels Aufträgen das Geschäft krachen geht. Die Selbstständigkeit an sich ist in Ö auch kein Zuckerschlecken, die Zwangsmitgliedschaft bei der SVA hat schon manchen in den Ruin getrieben. Die lassen einem zuerst 3 Jahre Schonfrist (ebenso wie das Finanzamt) und dann rechnen sie zurück und Du musst ein paar tausender auf einmal auf den Tisch des Hauses legen. Kenne einige, die das ruiniert hat.
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FreudsLeiden
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Beitrag So., 30.12.2012, 21:49

Hallo RL: ich hab auch nichts dagegen, dass Arta von ihren Ersparnissen lebt. Was ich so von mir weise, sind ihre Ansagen, die sich gegen Leute richten, die den "Schwachsinn" mitmachen. Ich werde hingestellt, als ob ich nicht nachdenken würde, also ich dumm wäre, weil ich die Situation nicht analysieren kann, und alle, die auf das AMS gehen (müssen oder wollen) die sind irgendwie dumm und/oder unterwerfen sich dem allgemeinen Schwachsinn. Oder man ist eben so arm, weil man keine Ersparnisse hat.

Für mich kommt da soviel Arroganz rüber..."Man kann es sich ja leisten, nicht auf´s Amt zu gehen", man muss nicht in die Trottelkurse gehen. "ich werde beneidet"
Es ist wirklich so, dass jeder jeden Text anders liest. Und diese Überheblichkeit lese anscheinend nur ich.

Ja klar, wär mir das auch lieber, wenn ich nicht die blöden Kurse machen müsste. Aber dafür hab ich ja Arta und Eremit, die mir ständig unter die Nase reiben, dass sie nicht auf Amt müssen.

Und ich frag mich halt auch, wie lange kann das halten? Wie du, RL, eben sagst, lange hält die Nummer keiner durch. Außer Eremit, der scheint so einen Art Lottosechser gemacht zu haben. Geht nie mehr aufs Amt, scheint entweder auf ewig Kohle gemacht zu haben, selbstständig erfolgreich zu sein, oder sonst wie privilegiert zu sein. Anders kann ich mir solche Sätze, wie, "Auf AMS geh ich mein Leben nicht mehr" nicht erklären.
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Ratlosigkeit
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Beitrag So., 30.12.2012, 22:29

Schon merkwürdig, wie unterschiedlich man Dinge liest...
wenn Du tatsächlich Arroganz und Herablassung herausliest, dann kann ich Deine (schon aggressive) Reaktion verstehen.
Aber ich z.B. habe nichts davon herausgelesen, sondern Arta wirkt auf mich eher wie ein Mensch der einfach nicht Kraft hat, sich unangenehmen Dingen zu stellen und (zum Glück für sie) das halt auch nicht muss (sei ihr gegönnt). Sorry Arta, wenn ich falsch liege, aber so kommt es bei mir an. Ich fühle mich da in keinster Weise "herabgesetzt", eher bin ich im Gegenteil froh, dass ich diese Ängste nicht kenne und mich wehren kann. Und Arta hat durchaus mein Mitgefühl in Hinsicht auf ihre angeschlagene Verfassung.
Eremit... naja, er ist zynisch (geworden). Aber auch davon fühl ich mich nicht persönlich angegriffen.

Jedenfalls ist man sicher nicht dumm, wenn man zum AMS geht und mitmacht, und das weißt Du selber eh auch. Zieh Dir den Schuh doch einfach nicht an, er passt nämlich nicht.
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leserin
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 09:30

Hi!

@ Freudsleiden - ich kann deinen Ärger schon verstehen. Denn Arta & Eremit neigen halt einfach dazu, ihre Erfahrungen zu pauschalisieren und alle die ihren daraus reslutierenden Einstellungen nicht folgen (weil sie zum Unterschied von ihnen andere Erfahrungen gemacht haben und andere Einstellungen haben) schon auf (wie ich finde unsympathische Weise) abzuwerten.

So ist halt ihrer Ansicht jeder, der zum AMS geht, jemand der wertvolle Zeit (und somit sich) verschachert und sich ihrer Ansicht nach nur selbst belügt, sich etwas schönredet und nur zu schwach ist, sich zu wehren... (Zum Unterschied von Arta z.b., die sich all dem jetzt entzogen hat. Eremit bezieht so weit ich weiß Rente, von daher mutet sein Gemeckere besonders seltsam an ....)
Das ist ihre Realität und wenn man das berücksichtigt ist ihre Reaktion auch verständlich. Wir werden automatisch zu Feinden, weil wir das ihr so verhasste System dadurch stützen in dem wir halt nicht mit mitschimpfen, sondern es für uns zu nutzen wissen. So werden wir für Arta vermutlich zu, dem AMS gleichgestellten, Tätern und dementsprechend aggro wird sie dann halt. Jucken tut mich das allerdings persönlich nicht.

Es ist wie gesagt nicht so, dass ich das nicht verstehen könnte, weil sie eben ihrer Realität entsprechend handeln und argumentieren. Das es andere Realitäten gibt, wollen oder können sie einfach nicht wahrnehmen.

Und an diesem Punkt scheiterte für mich schon so manche Diskussion mit Arta. Denn sie sieht die Ursache für ihre Situation (die wahrlich nicht zu beneiden ist) ganz generell im Außen. Das fängt mir ihrer Familie an, geht weiter bei den Arbeitgebern und endet(?) bei den Behörden. Sie fühlt sich als Opfer ( ist es zum Teil sicher auch (Kindheit)) und dieser Rolle ist sie durch ihre Weigerung nochmal aufs AMS zu gehen (vielleicht erstmals seit langem?) entkommen, daher fühlt sie sich vielleicht auch gar so erhaben, trotz ihrer eigentlich fatalen Situation.
Weil sie dadurch "Handlungsfähigkeit" erlangt hat. Eine andere Form dieser sieht sie nicht oder hat sie nicht. Die Frage ist halt nur wie lange und welche Konsequenzen das noch haben wird. Ich denke wenn das die einzige Form der Handlungsfähigkeit bleibt, dann sieht's mau aus. Denn im Prinzip hat sie sich nur einen Aufschub gegeben, keine Lösung gefunden. Wenn dieser dazu dient, sich zu erholen, ist das sicher nicht verkehrt (Stichwort Bewaffnung ...). Aber dann müssten halt irgendwann neue Strategien her.

Ich kann mich daher nicht aufregen und ihr Angriff prallt da wirklich an mir ab, sondern denke eher, dass es furchtbar sein muß, sich so ohnmächtig zu fühlen. Das kann ich im Grunde nicht nachempfinden, weil ich eben für mich immer mehrere Möglichkeiten sah und daher nicht aufs AMS angewiesen war. Kurzfristig ja, langfristig nein. Im Prinzip hat das AMS für mich exakt jenen Auftrag erfüllt, den es für mich zu erfüllen hat. Sie haben mir meine erwerbsfreie Zeit finanziert und ich konnte mich so, voll und ganz aber dennoch in aller Ruhe auf (meine) Jobsuche konzentrieren.

Ich kann auch nicht nachvollziehen warum man nur in Extremen lebt/handelt - extreme Aufopferung für einen Job ohne Zukunft (Burnout), übereifriges Verhalten bei der AMS Jobsuche (persönliches Bewerben ohne Termin nach Ignoranz der Bewerbung / heißt Absage) um dann als Resultat im anderen Extrem (im psychischen Out zu nichts mehr fähig) zu landen.
In keinem der von ihr geschilderten Fälle hätte ich so gehandelt. Und ich vermute mal, dass ich deswegen auch ganz andere Erfahrungen gemacht habe. Da greift dann für mich der Punkt Eigenverantwortung und da endet aber irgendwie die Diskussion mit Arta auch regelmäßig. Und dann ist es Zeit zu erkennen, dass weiteres Engagement keinen Sinn ergibt, weil es einfach nicht ankommt. (Warum auch immer!)

Dann könnte man - wenn man denn dazu neigen würde - darin ebenfalls verschwendete Lebenszeit sehen. Sehe ich zwar nicht so, aber trotzdem muß man sich das auch nicht endlos geben.
Ganz nach dem Motto: Wenn du merkst, dass das Pferd auf dem reitest tot ist, steig ab.

In diesem Sinne ...
lg
Leserin


@ Arta, tut mir leid, dass ich nun hier so ÜBER dich geschreiben, statt AN dich, aber ich wollte eben ursprünglich nur FreudsLeiden antworten. Ich mag es jetzt nicht nochmal umschreiben (wegen der Lebenszeit wär's gewesen ), also ersuche ich dich, dir vorzustellen, ich hätte du statt usw. getippt, wenn du dich daran störst, dass ich dich nicht direkt angesprochen hab. War keine Absicht. Ich würde es dir (vorausgesetzt du wärst unbewaffnet ) auch ins Gesicht sagen.
Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute, vor allem für die Zeit nach "dem Jahr" und dass du dann einen neuen Weg für dich findest.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 10:24

Stimme Leserin zu, sehe die Sache ganz ähnlich. Besonders die Sache mit den Extremen, die existieren nämlich meistens nur im eigenen Kopf.
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Rezna
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Beitrag Mo., 31.12.2012, 11:24

FreudsLeiden hat geschrieben:Ich unterstelle dir keinen schlechten Willen oder ähnliches, aber für "zurechnungsfähig" halte ich dich auch nicht.
Zurechnungsfähig wäre nicht das ganz korrekte Wort, aber plemplem vielleicht. Ich hab einen Schaden, daß weiß ich. Kommt auch nicht von ungefähr, wie Leserin weiter hinten angedeutet hat. Deine Wahrnehmung ist da schon ganz okay.
FreudsLeiden hat geschrieben:@Arta: was du möchtest ist eine Utopie, die genau nach deinen Vorstellungen abläuft und ich bin sicher, selbst daran hättest du noch was auszusetzen.
Ich bin davon überzeugt, dass das eigentlich jeder wollte, wenn man es ihm anböte. Zumindest glaube ich nicht, dass jemand sich hinwerfen und schreien würde: Nein, bloß keine Utopie.
Ob ich daran was trotzdem was auszusetzen hätte? Du unterstellst mir zwar eine Expertin zu sein, und ein paar andere Dinge, aber alleine schon, dass ich gestört bin wird verhindern, dass ICH mir eine PERFEKTE Utopie ausdenken kann. Sie wird genauso fehlerhaft sein, aber an anderer Stelle. Vermutlich hätte ich auch da etwas auszusetzen - außer freilich, ich könnte beständig nachbessern. Daß es nie perfekt werden kann, liegt an den Naturgesetzen und der Dualität, so könnte ich dem Licht den Schatten nicht nehmen, auch wenn ich das so schön surreal fände.
FreudsLeiden hat geschrieben: Toll. Das heißt, das AMS sollte dir vielleicht eine Ausbildung für 10000 Euro zahlen, damit du am Ende drauf kommst, "doch nicht".
Die Ausbildung hätte die Hälfte gekostet. Meine berufliche Situation betreffend bin ich erstaunlich stabil. Selbst jetzt, nach allem, würde ich wieder in meiner Branche einsteigen, wenn auch mehr Back to the Roots: "Ich suche einen Job mit dem mindestmaß an Verantwortung".
Ich habe "Ausflüge" in andere Branchen gemacht, und sie waren ein Desaster. Ich fühle mich trotz allem noch genau da zu Hause wo ich beruflich her komme. Vermutlich auch meine Gestörtheit - oder wirklich schöne Erinnerungen an die Anfänge, geile und äußerst fruchtbare Dislussionen mit meinen Kollegen. Wir waren alles vermutlich Gestörte, aus deiner Sicht, mit unserer Einstellung.
FreudsLeiden hat geschrieben:Ach ja klar, ich vergaß, du bist ja noch traumarisiert ... das ist natürlich ein bequemer Grund ...
Es ist ein Grund, aber kein bequemer.
In der Tat, wenn ich darüber schreibe, beginne ich zu zittern, bekomme alle Zustände, und ich brauche eine ganze Weile, mich wieder zu beruhigen - weswegen ich auch eine Zeit lang gewartet hab und eigentlich nichts in diesen Thread schreiben wollte. Offenbar aber stecke ich da noch immer zu sehr drin - was mich selber stört. Aber ja, vielleicht klettere ich eines Tages so cool über dieses Thema wie du, trotz, oder wegen anderer Ansichten.
FreudsLeiden hat geschrieben:Arta geht auch immer mit Leidenschaft gegen Leute vor, die sich nicht verteidigen können.
Und warum können sie das deiner Ansicht nach nicht?
FreudsLeiden hat geschrieben:Und eigentlich möchte ich Arts ein bisschen wachrütteln, dass sie vielleicht doch einmal aufhören möge, sich ewig selbst zu mitleiden und ihr Leben selber in die Hand zu nehmen.
Ist das deine Aufgabe?
Im übrigen bin ich wirklich nicht so allergisch gegen Selbstmitleid, wie viele Menschen in unserer Gesellschaft (die Gesellschaft an sich?) sind. Viele Menschen empfinden zu wenig Mitleid mit sich selbst und verhärten. Wer unempfindlich gegen sein ihm widerfahrenes Leid ist, ist es an dieser Stelle meist auch anderen gegenüber. Das beste Beispiel ist immer, wenn Leute meinen, sie haben als Kind auch Watschen bekommen, und es habe ihnen nicht geschadet. Daher sollte bloß keiner behaupten, Watschen hätten ihm geschadet - und ja - auch ein eigener beherzter Schlag ist da gelegentlich drin. Meist sind es GERADE jene aber, denen man anmerkt, dass sie Schaden genommen haben.
Ich habe übrigends auch sehr lange gedacht, Selbstmitleid wäre falsch und war hart gegen mich - und zwangsläufig damit auch gegen andere. Wenn ich über mein eigenes Leid trampeln kann, ist es mir kaum möglich, bei jemand anderen dasselbe Leid als Berücksichtigenswert zu erkennen.
FreudsLeiden hat geschrieben: Es liegt mir fern dich zu beleidigen, ich wenn du mir egal wärst, würde ich gar nichts schreiben.
Ich fühle mich erinnert an: ich schlage dich aus Liebe. Es tut mir selber mehr weh als dir.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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