In Foren über (Beziehungs-)Probleme reden: ja/nein?

Alle Themen, die in keines der obigen Foren zum Thema "Psychische Leiden und Beschwerden" passen.
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Wurstel
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In Foren über (Beziehungs-)Probleme reden: ja/nein?

Beitrag So., 27.01.2013, 13:55

Wurstel (Realname nicht angegeben)


Soeben habe ich mich hier angemeldet. Und zwar ganz unübich für mich nicht mit meinem Realnamen. (Bei der Anmeldung wird empfohlen, KEINEN Realnamen zu verwenden und auch keinen Namen, woraus man auf Rückschlüsse auf die Person ziehen kann.)

Es ist so, daß ich diverse Probleme mit verschiedenen Leuten (Familie, Freundes- und Bekanntenkreis) habe. Es ist auch sehr oft passiert, daß ich finanziell (und wohl auch sonstwie) ausgenützt worden bin. Ich habe darüber auch lang und breit in diversen Internetforen diskutiert.

Wegen meiner Probleme habe ich öfters eine Psychotherapie gemacht, derzeit bin ich wieder in einer.

Mein Therapeut meint, es ist schlecht, daß ich da im Internet soviel über meine Probleme diskutiere. Er sagt, daß man daraus sehr leicht erkennen kann, was ich für ein Mensch bin, wenn ich da alles offenlege und daß daher zumindest ein Teil jener Leute kommt, die mich ausgenommen haben. (Konkret meinte er damit einen bestimmten Mann, der seiner Ansicht nach aus einem jener Diskussionsforen gekommen ist und sich zunutze gemacht hat, was er von meinen Postings her über mich gewußt hat.)

Daher stelle ich jetzt einmal die grundsätzliche Frage:
Ist es gut oder schlecht, wenn man in Diskussionsforen über seine Probleme schreibt?

Persönlich möchte ich dazu sagen, daß ich ein sehr offener Mensch bin und daß mir die Gesprächspartner fehlen. Ich wurde so erzogen, daß ich immer alles erzähle; meine Eltern meinten, mit Geheimnissen fängt das Verbrechen an.

Es ist nun zwar so, daß ich in einer Therapie bin, aber das ist eine Stunde wöchentlich (oft wird die Stunde eh massiv überzogen), und ich habe SEHR viel zu erzählen.

Es ist dann in den Foren oft so, daß man mich als beratungsresistent bezeichnet. Dazu muß ich sagen, daß mir oft Ratschläge, welche mir gegeben werden, unpassend erscheinen. Und zwar aus zwei Gründen: Einmal ist es so, daß die Leute nicht wissen (und wohl nicht nachvollziehen können), in welcher Situation ich bin - sie sagen mir zwar, was sie täten, wenn sie in meiner Situation wären; das Problem ist jedoch, daß sie nicht in meiner Situation SIND und daher MEINE Situation nicht wirklich einschätzen können und daher für mich unpassende Ratschläge geben. Und zum anderen ist es so, daß die Leute ja deshalb nicht Bescheid wissen, weil ich ja auch nicht alle Details in Postings schreiben kann (mir wird von den Leuten oft vorgeworfen, viel zu lange Postings zu schreiben) und daher notgedrungen Daten fehlen - ich habe es schon oft erlebt, daß ein unwichtiges (und daher nicht berücksichtigtes) Detail das Ergebnis um 180 Grad verdreht hat.

Soweit also mal mein extrem kurzes Anfangsposting.

Was meint Ihr hier zu diesem Thema?
Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?


Wurstel

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Fundevogel
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Beitrag So., 27.01.2013, 14:35

Hallo Wurstel,

also erstmal willkommen hier im Forum.

Deine Eingangsfrage(n) möchte ich klar beantworten wie folgt:
Das kommt darauf an.

Du hast deine Fragen glaube ich auch schon selbst beantwortet.
Du hast bereits schlechte Erfahrungen gemacht.
Und du wirst wohl auch weiter über Beziehungsprobleme im Internet reden wollen,
sonst hättest du dich nicht hier auch noch angemeldet.

Schlechte Erfahrungen kann man immer machen, ob im Internet oder im RL.
Aber im RL lernt man Menschen besser kennen und kann sie besser einschätzen.

Vielleicht solltest du lieber mal überlegen, wieso dir das ständig passiert,
daß du an schlechte Menschen gerätst, obwohl du eine Therapie nach der anderen machst.

Da muß doch an deinen Verhaltensweisen auch etwas zu ändern sein,
sodaß dir nicht immer das selbe passiert und du aus deiner Passivrolle rauskommst?
Fundevogel


Vincent
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Beitrag So., 27.01.2013, 14:38

Moin Wurstel,
Wurstel hat geschrieben:Daher stelle ich jetzt einmal die grundsätzliche Frage:
Ist es gut oder schlecht, wenn man in Diskussionsforen über seine Probleme schreibt?
Wenn du dich hier umschaust, siehst du, dass es viele Leute tun. Allerdings kannst du auch erkennen, dass es meistens zu Mißverständnissen kommt, weil die Wirklichkeiten des Einen eben nicht die Wirklichkeiten des Anderen sind. Höchst individuelle Erfahrungen lassen sich eben nicht abgleichen und in Form gießen.

Aber sicherlich ist es allzu menschlich, dies dennoch zu tun. Und schon sind Erfahrungen aus einem Guss. Sie dienen dann als Diskussionsgrundlage. Aus dem Grund bin ich wohl selbst sehr skeptisch, wenn es um Höchstpersönliches gehen soll - mir mein Gegenüber aber nicht gegenwärtig ist.

Konkreter zu deiner Frage: Du kannst es natürlich versuchen, deine Probleme zu schildern. Dann nimmst du dir aus den Antworten das, was du für dich verwenden kannst. Allerdings: Sei dir bewußt, dass das Diskutieren in einem virtuellen Raum letztlich stets auf einem höchst abstrakten gemeinsamen Nenner geschieht. Doch das ist ja wohl genau die Erfahrung, die du bisher selbst gemacht hast. Wieviel du bereit bist von dir preiszugeben, mußt du aber entscheiden.
Wurstel hat geschrieben:Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?
Was hat es denn nun damit auf sich?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Dampfnudel
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Beitrag So., 27.01.2013, 14:42

Hallo Wurstel,

willkommen im PT-Forum! Ich glaube, grundsätzlich lässt sich die Frage nicht beantworten, ob es gut ist, in Foren seine Probleme zu diskutieren oder nicht. Es kommt immer darauf an, wie man es macht, warum, was für ein Forum das ist, was für Leute dort noch sind uvm.

Wenn Du das üblicherweise mit Deinem Realnamen machst, finde ich das schon problematisch, weil Du sehr viel über Dich preisgibst, was u. U. missbraucht oder gegen Dich verwendet werden kann. Es sind eben nunmal nicht alle Menschen lieb und gut und auf Deinen Vorteil bedacht. Gerade wenn Du schon die Erfahrung gemacht hast, dass Du öfter ausgenutzt wirst, sollte Dir diese Gefahr ja bewusst sein.
Wurstel hat geschrieben: Es ist dann in den Foren oft so, daß man mich als beratungsresistent bezeichnet. Dazu muß ich sagen, daß mir oft Ratschläge, welche mir gegeben werden, unpassend erscheinen. Und zwar aus zwei Gründen: Einmal ist es so, daß die Leute nicht wissen (und wohl nicht nachvollziehen können), in welcher Situation ich bin - sie sagen mir zwar, was sie täten, wenn sie in meiner Situation wären; das Problem ist jedoch, daß sie nicht in meiner Situation SIND und daher MEINE Situation nicht wirklich einschätzen können und daher für mich unpassende Ratschläge geben. Und zum anderen ist es so, daß die Leute ja deshalb nicht Bescheid wissen, weil ich ja auch nicht alle Details in Postings schreiben kann (mir wird von den Leuten oft vorgeworfen, viel zu lange Postings zu schreiben) und daher notgedrungen Daten fehlen - ich habe es schon oft erlebt, daß ein unwichtiges (und daher nicht berücksichtigtes) Detail das Ergebnis um 180 Grad verdreht hat.
Hier beschreibst Du ja selbst einen Teil von Problemen, die bei Forendiskussionen auftreten können und die auch immer wieder auftreten werden, weil sie ja in der Natur der Sache liegen.
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir klarmachst, was Du eigentlich genau von der Diskussion möchtest und dann versuchst, prägnant und präzise die dafür nötigen Informationen bereitzustellen
Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?
Nö, aber wo diese Gefahr besteht, gebe ich auch meine Identität nicht preis. Dafür, dass man sich so weit schützt, dass man sich nicht irgendwelchen missbräuchlichen Aktionen aussetzt, ist gerade im Falle von Internetdiskussionen wirklich jeder selbst verantwortlich, finde ich.


Herzliche Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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mitsuko
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Beitrag So., 27.01.2013, 15:11

Das beste was du in einem Forum bekommen kannst, ist ein anderer Blickwinkel auf dein Problem als der den du ohnehin selbst einnimmst. Sowas kann meines Erachtens vieles auslösen und dir helfen mal anders an deine Geschichte ranzugehen als über die Sackgasse, über die du es schon die ganze Zeit versuchst und die dir bisher keine Lösung beschert hast. Eigentlich sucht ein Fragesteller meiner Meinung nach hier nicht die Lösung, sondern einen Input wie er selbst eine Lösung finden kann. Wenn du nur annehmen kannst, was zu 100 % deinem eigenen Denken entspricht, dann kannst du es dir vermutlich tatsächlich sparen mit anderen über irgendetwas reden zu wollen. Dann wirst du aber auch nicht weiter kommen, denn bei einem Beziehungsproblem ist es ja auch das wesentliche anzunehmen, dass es da einen anderen Menschen gibt, mit einem unterschiedlichen Empfinden zu dem jeweiligen Problem.
Manchmal merkt man, dass Teilnehmer sehr bewertend oder missbilligend werden. Ich glaube auch, das liegt oft daran, dass sie was persönliches mit dem Thema verbinden, bei mir zumindest. Bei sowas denke ich, dass es dem Threadersteller nicht immer was nützen kann, obwohl ich manchmal Kritik auch sehr angebracht finde. Kommt halt immer drauf an. Ich würde mich als Themenstarter auf eine Diskussion, in der ich nur blöd angemacht werde, nicht einlassen, bemerke aber gerade an neuen Teilnehmer oft, dass die sich schwer tun mit sowas umzugehen. Ist auch tricky. Reagierst du pampig, wird dir das in den höchsten Tönen vorgeworfen. Versuchst du dich drauf einzulassen, kann es auch sein, dass diejenigen noch mehr aufdrehen.
Andererseits denke ich, wem das in einem Forum schwer fällt, der tut sich wahrscheinlich auch außerhalb schwer und muss da auch für sich eine Lösung finden.
Wurstel hat geschrieben:Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?
Mit dem Begriff ausnehmen kann ich hier wenig anfangen, klingt sehr dramatisch. Möchtest du erklären was du damit meinst?
Menschen versuchen dauernd andere für ihre Zwecke zu benutzen. Das muss für den anderen nichtmals schlecht sein. Klar passiert mir das. Wenn mir was unangenehm ist, sage ich es oder kappe irgendwann auch die Unterhaltung.

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Wurstel
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Beitrag So., 27.01.2013, 15:23

Wurstel


Wie ich merke, wurde mein Beitrag von /Beziehungen & Partnerschaft/Sonstige Beziehungsprobleme/ nach /Psychische Leiden und Beschwerden/Sonstige Problembereiche/ verschoben. Da hatte ich wohl das falsche Forum erwischt. (Was mich zum Problem bringt, daß ich anfangs auch nicht gewußt habe, wo ich meinen Beitrag hinstellen soll [dieses Problem habe ich oft] und daher das meiner Ansicht nach Passendste ausgesucht habe - es geht ja auch beim Posten in Diskussionsforen auch um eine Beziehungs-Angelegenheit.)
Fundevogel hat geschrieben:Deine Eingangsfrage(n) möchte ich klar beantworten wie folgt:
Das kommt darauf an.
Man merkt, Du hast Humor!
Fundevogel hat geschrieben:Du hast deine Fragen glaube ich auch schon selbst beantwortet.
Du hast bereits schlechte Erfahrungen gemacht.
Das sehe ich ein bißchen anders.

Mein Therapeut ist der Ansicht, daß ein bestimmter Mann aus einem Diskussionsforum kam. Dies habe ich heute in jenem Diskussionsforum gepostet; dort wurde mir geantwortet, daß dem nicht so ist. Und ich glaube auch, daß sich hier mein Therapeut irrt. Ich habe keinen jener Leute, die mich ausnutzen, übers Internet kennengelernt, sondern stets auf anderem Wege, also immer im "Real Life".
Fundevogel hat geschrieben:Und du wirst wohl auch weiter über Beziehungsprobleme im Internet reden wollen,
sonst hättest du dich nicht hier auch noch angemeldet.
So ist es.
Fundevogel hat geschrieben:Schlechte Erfahrungen kann man immer machen, ob im Internet oder im RL.
Aber im RL lernt man Menschen besser kennen und kann sie besser einschätzen.
Das ist, was ich überhaupt nicht kann: Menschen einschätzen.
Außerdem möchte ich das auch ein wenig hinterfragen: Ich will ja keine Vorurteile haben.
Fundevogel hat geschrieben:Vielleicht solltest du lieber mal überlegen, wieso dir das ständig passiert,
daß du an schlechte Menschen gerätst, obwohl du eine Therapie nach der anderen machst.
Das frage ich mich allerdings auch.

Mein Therapeut meinte dazu, daß man mich sehr schnell durchschauen und dann entsprechend auf mich zugehen kann, um mich auszunützen.
Fundevogel hat geschrieben:Da muß doch an deinen Verhaltensweisen auch etwas zu ändern sein,
sodaß dir nicht immer das selbe passiert und du aus deiner Passivrolle rauskommst?
"Passivrolle"?
Was meinst Du damit?

Natürlich bin ich schon oft aktiv, und oft geht ja was von mir aus. (Schließlich suche ich ja Anschluß.) Und dabei passiert es oft, daß ich an verschiedene Leute gerate. Ich merke dann schon, daß diese Leute dann Sachen machen, die mir nicht gefallen, und eigentlich sagt mir mein Gefühl, daß ich das von mir Verlangte nicht machen will. Aber da schaltet sich dann mein Verstand ein und sagt: "Moment! Willst du wieder allein sein? Also nimm das gefälligst in Kauf!"

Soweit mal kurz ein sehr kleiner Teil der Problematik.

Habt Ihr irgendwelche Gedanken dazu?


Wurstel

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stern
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Beitrag So., 27.01.2013, 15:34

Wurstel hat geschrieben:Daher stelle ich jetzt einmal die grundsätzliche Frage:
Ist es gut oder schlecht, wenn man in Diskussionsforen über seine Probleme schreibt?
Vielleicht ist der Punkt weniger, dass du in Diskussionsforen schreibst. Sondern dass du generell recht offenherzig, vertrauensselig bist? Das spricht für dich... aber damit läufst du natürlich in Gefahr, dass es nicht jeder gut mit dir meint. Bzw. vielleicht erkennst du auch deine Grenzen nicht gut, so dass du zuviel erzählst (weil du ja auch so erzogen wurdest, vgl.:
meine Eltern meinten, mit Geheimnissen fängt das Verbrechen an.
Also in anderen Worten: Kennst du überhaupt sowas wie ein gesundes Misstrauen? (Viele Menschen sind misstrauisch... aber gegenteiliges, dass man sich jedem anvertraut, kann es auch geben).

Und dann auch noch unter wirklichem Namen zu schreiben: Finde ich schon sehr mutig, um nicht zu sagen: leichtsinnig (würde hier btw. auch geändert werden, wenn es auffällt)
Es ist dann in den Foren oft so, daß man mich als beratungsresistent bezeichnet. Dazu muß ich sagen, daß mir oft Ratschläge, welche mir gegeben werden, unpassend erscheinen.
Man braucht auch keine Ratschläge anzunehmen, die unpassend erscheinen.

Eine Forenmeinung kann ein Feedback sein, Anregung sein, aber nicht wesentlich mehr... ob das umsetzbar erscheint, muss man selbst abwägen. Wer erwartet, dass jemand aufgrund einer Meinung sein Leben komplett (und am besten noch auf der Stelle) umkrempelt, der überschätzt seine eigene Bedeutung vielleicht etwas.

Wenn man natürlich (als anderes Extrem) mit gar nichts etwas anfangen kann, kann es passieren, dass user ans Ende ihres Lateins kommen, was sie noch sagen sollen/können.
Einmal ist es so, daß die Leute nicht wissen (und wohl nicht nachvollziehen können), in welcher Situation ich bin - sie sagen mir zwar, was sie täten, wenn sie in meiner Situation wären; das Problem ist jedoch, daß sie nicht in meiner Situation SIND und daher MEINE Situation nicht wirklich einschätzen können und daher für mich unpassende Ratschläge geben. Und zum anderen ist es so, daß die Leute ja deshalb nicht Bescheid wissen, weil ich ja auch nicht alle Details in Postings schreiben kann (mir wird von den Leuten oft vorgeworfen, viel zu lange Postings zu schreiben) und daher notgedrungen Daten fehlen - ich habe es schon oft erlebt, daß ein unwichtiges (und daher nicht berücksichtigtes) Detail das Ergebnis um 180 Grad verdreht hat.
Und wie gehst du damit um? Für kurze Beiträge bin ich wohl auch nicht bekannt *hüstel*... was daran liegt: mich kurz zu fassen fällt mir eher schwer. Ist halt nicht unbedingt so lesefreundlich, schon klar. Um einen Problembereich zu schildern, braucht es jedoch meist keine lückenlosen Lebenslauf (kommt halt auch darauf an, worum es geht).

noch nicht alles gelesen
Zuletzt geändert von stern am So., 27.01.2013, 16:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag So., 27.01.2013, 15:41

Hallo Wurstel,

interessantes Thema. Ich hab heut gerade meinen Beziehungsstress-Tag und hab schon was geschrieben, und dachte, ich denke mal drüber nach, ob ich es wirklich online stelle, ob die Reaktionen wirklich verkraftet.

Klar bekommst du in einem Forum andere Blickwinkel, das kann schon helfen, vor allem langfristig, wenn die erste Wut über "blöde" Antworten erst mal verflogen ist, kann man schon viel Erkenntnis aus dem ziehen, was andere für Dinge in der eigenen Finsternis sehen.

Bei dir finde ich die Sache so vertrackt? hast du jetzt den Freund im anderen Forum gefunden oder nicht? Weiß das nur der Thera, ist das seine Theorie? Denkst du das auch.

Weißt du, bei einem deutschen Sprachraum von 90 Mio. Menschen glaubt man schnell mal, jemanden wieder erkannt zu haben. Aber statistisch geht das gegen Null.
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Wurstel
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Beitrag So., 27.01.2013, 15:45

Wurstel

Vincent hat geschrieben:
Wurstel hat geschrieben:Daher stelle ich jetzt einmal die grundsätzliche Frage:
Ist es gut oder schlecht, wenn man in Diskussionsforen über seine Probleme schreibt?
Wenn du dich hier umschaust, siehst du, dass es viele Leute tun. Allerdings kannst du auch erkennen, dass es meistens zu Mißverständnissen kommt, weil die Wirklichkeiten des Einen eben nicht die Wirklichkeiten des Anderen sind. Höchst individuelle Erfahrungen lassen sich eben nicht abgleichen und in Form gießen.
Aha, da gibt es eine kleine unterschiedliche Definition des Begriffes "Wirklichkeit".

Für mich stellt "Wirklichkeit" das dar, was tatsächlich (also wirklich) passiert ist. Wenn man einen Vorgang bemerkt (oder einem ein Vorgang geschildert wird), nenne ich das "Wahrnehmung". Und das, was dann durch die Verarbeitung im Gehirn herauskommt, bezeichne ich als "Wahrheit". Daher gibt es nur eine Wirklichkeit, aber viele Wahrheiten (nämlich die Wahrheit jedes einzelnen Menschen).
Vincent hat geschrieben:Aber sicherlich ist es allzu menschlich, dies dennoch zu tun. Und schon sind Erfahrungen aus einem Guss. Sie dienen dann als Diskussionsgrundlage. Aus dem Grund bin ich wohl selbst sehr skeptisch, wenn es um Höchstpersönliches gehen soll - mir mein Gegenüber aber nicht gegenwärtig ist.
Da habe ich Gegenteiliges erlebt: Beim persönlichen Gespräch spielen oft Emotionen eine große Rolle. Und da ist es natürlich viel leichter, zu etwas überzeugt zu werden, was man eigentlich nicht möchte.
Vincent hat geschrieben:Konkreter zu deiner Frage: Du kannst es natürlich versuchen, deine Probleme zu schildern. Dann nimmst du dir aus den Antworten das, was du für dich verwenden kannst. Allerdings: Sei dir bewußt, dass das Diskutieren in einem virtuellen Raum letztlich stets auf einem höchst abstrakten gemeinsamen Nenner geschieht. Doch das ist ja wohl genau die Erfahrung, die du bisher selbst gemacht hast. Wieviel du bereit bist von dir preiszugeben, mußt du aber entscheiden.
Tja, ich habe sehr viel im Internet gepostet. Ich könnte bestimmt hundert Links von meinen Beiträgen hier reinstellen. Jedoch könnte ich dann gleich hier meinen Namen hinschreiben (was hier ja nicht empfohlen wird), denn dort steht überall mein Name drinnen. (Oft gibt es in jenen Foren auch eine Realnamenpflicht. Hier ist das offenbar nicht so.)
Vincent hat geschrieben:
Wurstel hat geschrieben:Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?
Was hat es denn nun damit auf sich?
Die Ansicht, daß so jemand (der mich dann ausgenommen hat) aus einem Diskussionsforum gekommen ist, hat mir vor einiger Zeit mein Therapeut gesagt. Er meinte, daß ich schon aus diesem Grund nicht in Foren posten sollte.


Wurstel

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stern
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Beitrag So., 27.01.2013, 16:02

Kurzer Einwurf:
FreudsLeiden hat geschrieben:Weißt du, bei einem deutschen Sprachraum von 90 Mio. Menschen glaubt man schnell mal, jemanden wieder erkannt zu haben. Aber statistisch geht das gegen Null.
Sag' das nicht so laut... ich hatte schon einmal einen Wiedererkennungswert. Habe dann in die Antwort etwas geschrieben, das eigentlich nur wir wissen konnten (um mich sozusagen anonym erkennbar zu machen)... und siehe da: so findet man sich wieder (war in dem Fall zweifelsfrei, weil wir uns dann auch per PN austauschten). Absoluter Zufall.
Liebe Grüße
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Vincent
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Beitrag So., 27.01.2013, 16:42

Wurstel hat geschrieben:Für mich stellt "Wirklichkeit" das dar, was tatsächlich (also wirklich) passiert ist.
Siehst du, hier geht es nämlich schon los: Bei den Begrifflichkeiten.
Wir haben uns zwar auf eine Sprache geeinigt. Jeder verleiht ihr jedoch eine ganz eigene Semantik; eine Semantik, die eben an das Selbstverständnis der eigenen Wirklichkeit gebunden ist.
Über 'Wirklichkeit' denke ich völlig konträr zu dir, nämlich dass es so viele Wirklichkeiten gibt, wie es Menschen gibt. Denn das, was wirklich (also tatsächlich) passiert ist, wird jeder Mensch aufgrund seines Erfahrungshorizonts mitunter völlig anders wahrnehmen und bewerten, als ein anderer.
Es mag zwar eine Realität geben. In ihr haben dann allerdings sieben Milliarden Wirklichkeiten ihren Ereignisort.
Wurstel hat geschrieben:Tja, ich habe sehr viel im Internet gepostet. Ich könnte bestimmt hundert Links von meinen Beiträgen hier reinstellen.
Also, hier hälst du dich ja bis jetzt doch ziemlich zurück.
Du bist als 'Wurstel' hier, nicht mit deinem Realnamen. Damit hast du schonmal eine gute Basis für Anonymität geschaffen. Versuche doch mal ansatzweise dein Beziehungsproblem zu schildern.

Edit: Noch ein kleiner Tipp, um noch mehr Anonymität zu gewährleisten: Vielleicht macht es Sinn, den Wohnort nicht anzugeben, in dem gerade einmal ca. 2.000 Seelen beheimatet sind.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Beitrag So., 27.01.2013, 17:07

hihi, Stern, danke für den Einwurf.


Wurstel: Sag mal, warum schreibst du bei jedem deiner Beiträge am Beginn "Wurstel" Das ist hier kein Funkgerät. Man sieht deinen Namen nebenan im Feld.


Was ich überhaupt nicht verstehe, wie kannst du mit Real Name rumposten, egal wo....
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Wurstel
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Beitrag So., 27.01.2013, 18:17

Wurstel

Dampfnudel hat geschrieben:Ich glaube, grundsätzlich lässt sich die Frage nicht beantworten, ob es gut ist, in Foren seine Probleme zu diskutieren oder nicht. Es kommt immer darauf an, wie man es macht, warum, was für ein Forum das ist, was für Leute dort noch sind uvm.
Das mit dem "wie" verstehe ich nicht. Ich meine, ich habe halt einen bestimmten Schreibstil.

Warum ich poste?
Das hat wohl verschiedene Gründe:
Zum einen ist es so, daß ich ein Mensch bin, der gerne diskutiert (ich habe ein großes Mitteilungsbedürfnis), dem aber oft die Gesprächspartner fehlen.
Zum anderen ist es oft so, daß ich dann eine Frage (oft in einem entsprechenden Forum, beispielsweise auch im Usenet) stelle, weil ich mit einem Problem konfrontiert werde, wo ich keine Antwort weiß oder aber mir etwas komisch vorkommt (letztes geht dann meistens in den Bereich, daß jemand was von mir will, was ich nicht machen möchte).
Und dann kommt es auch vor, daß ich in einem Forum antworte, weil ich eben eine Antwort weiß oder zumindest meinen Senf zu geposteten Beiträgen abgeben will.

Was für Foren das sind?
Zum einen mal Newsgroups im Usenet. Zum anderen aber auch Foren, wo ich teilweise schon sehr lange aktiv sind - jene Community, die ich als meine "Haus-Community" bezeichnen möchte, ist ein geschlossenes Forensystem, wo nur registrierte Mitglieder posten können (und schon sehr lange auch nur dort registrierte Leute dort lesen können); dort besteht auch Realnamenpflicht. Und dann gibt's natürlich auch technische Foren oder Rechtsforen, wo ich diesbezügliche Foren poste.

Was für Leute dort sind?
Naja, also in den Foren, wo ich normalerweise poste, sind keine Leute, die nur Spaßpostings schreiben, sondern solche, die ernsthaft diskutieren. (Was wohl auch damit zusammenhängt, daß in den meisten dieser Foren Realnamenpflicht besteht.) Aber welchen Berufsstand diese Leute haben, das weiß ich (meistens) nicht. Es kommt bei meinem Stammforum hin und wieder auch zu Usertreffen, wo man sich eben auch in natura trifft. (Allerdings kommt da nur ein kleiner Teil der User, weil diese ja über ganz Österreich verstreut, manche auch im Ausland wohnen.)
Dampfnudel hat geschrieben:Wenn Du das üblicherweise mit Deinem Realnamen machst, finde ich das schon problematisch, weil Du sehr viel über Dich preisgibst, was u. U. missbraucht oder gegen Dich verwendet werden kann.
Ich bin es eben von daher gewohnt, mit meinem Realnamen zu posten, weil die ersten Forensysteme, wo ich angefangen habe zu posten, nichts anderes zugelassen haben. Bei meiner "Haus-Community" (damit meine ich oben beschriebenes Forum, wo ich das meiste poste), war es so, daß ich bei der Anmeldung eine Kopie meines Reisepasses und des Meldezettels an den Forenbetreiber schicken mußte, dann erst konnte ich posten und auch die meisten Foren lesen. Beim Posten im Usenet (damals mit Outlook, später mit Outlook Express) war das nicht nötig; allerdings war ich dort ja über meine damalige e-Mail-Adresse (die ich von meinem Internet-Provider erhalten habe) registriert. Und später bei der Registrierung bei Google Groups habe ich dann meine jetzige e-Mail-Adresse angeben müssen und bin natürlich über diese registriert.
Dampfnudel hat geschrieben:Es sind eben nunmal nicht alle Menschen lieb und gut und auf Deinen Vorteil bedacht.
Zu diesem Thema sage ich ganz allgemein:
"Jeder Mensch ist das Produkt seiner Umwelt."
Letztlich kann (meistens) nichtmal ein Mörder was dafür, daß er einer ist.
Dampfnudel hat geschrieben:Gerade wenn Du schon die Erfahrung gemacht hast, dass Du öfter ausgenutzt wirst, sollte Dir diese Gefahr ja bewusst sein.
Das hatte aber bisher nichts damit zu tun, daß ich im Internet gepostet habe. Die Leute, die mich ausgenutzt haben, stammen alle aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis.

[Fortsetzung im nächsten Posting - hier sind nur 5.000 Zeichen erlaubt.]
Zuletzt geändert von Wurstel am So., 27.01.2013, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag So., 27.01.2013, 18:21

Wurstel


[Fortsetzung meines vorigen Postings]
Dampfnudel hat geschrieben:
Wurstel hat geschrieben:[Beratungsresistenz, unpassende Ratschläge, Detaillosigkeit vs. zu lange Postings]
Hier beschreibst Du ja selbst einen Teil von Problemen, die bei Forendiskussionen auftreten können und die auch immer wieder auftreten werden, weil sie ja in der Natur der Sache liegen.
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir klarmachst, was Du eigentlich genau von der Diskussion möchtest und dann versuchst, prägnant und präzise die dafür nötigen Informationen bereitzustellen
Damit habe ich wirklich ein Problem.

Bekannte sagen, daß ich nicht in der Lage bin, Wichtiges und Unwichtiges auseinanderzuhalten und daher oft Wichtiges in den Foren nicht sage, weil ich es für unbedeutend gehalten habe und dann dadurch mir falsche Ratschläge gegeben werden.
Ist es Euch schonmal untergekommen, daß jemand in einem Forum was von Euch gelesen hat und dann an Euch herangetreten ist, um Euch für seine Zwecke zu benutzen oder Euch auszunehmen?
Nö, aber wo diese Gefahr besteht, gebe ich auch meine Identität nicht preis.
Was auch wieder Nachteile hat.

In meinem Fall (wenn ich hier bei der Anonymität bleibe) bedeutet dies, daß ich hier beispielsweise nicht einen Link zu Usenet-Themen posten kann, in denen ich über meine Probleme geschrieben habe. (Und dort steht WAHRLICH viel von mir drinnen.)

Und es wird vermutlich auch schwierig bei der Schilderung meiner Probleme, weil das oft sehr "spezifisch" wird (wenn ich das mal so sagen darf).

Dampfnudel hat geschrieben:Dafür, dass man sich so weit schützt, dass man sich nicht irgendwelchen missbräuchlichen Aktionen aussetzt, ist gerade im Falle von Internetdiskussionen wirklich jeder selbst verantwortlich, finde ich.
Das ist sicher ein allgemeines Problem. Aber das scheint es ja auch im "wahren" Leben zu geben - ist mir zumindest genau dort oft passiert (wenn auch immer wieder anders).


Wurstel
---------------------------------------------------------------------------------
Wenn dir dein Freund eine runterhaut, dann halt ihm die andere Wange hin.
Wenn du das tust, dann ist es gut, dann haut dir dein Freund noch eine runter.
(Zitat irgendwo gelesen)

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Beitrag So., 27.01.2013, 19:08

Wurstel

mitsuko hat geschrieben:Das beste was du in einem Forum bekommen kannst, ist ein anderer Blickwinkel auf dein Problem als der den du ohnehin selbst einnimmst.
Also, selber habe ich offenbar auch einen anderen Blickwinkel als die meisten anderen Menschen. Ich sehe mich als Nexialisten.

Klar ist ein anderer Blickwinkel auf dasselbe Problem (ich nenne das eine andere Wahrheit als meine zur selben Wirklichkeit) recht sinnvoll. Wobei aber auch genau das in den Diskussionsforen gerne dann zu endlosen Debatten führt - also wie man was anzuschauen hat, wie man was bewerten soll und was Dies und Jenes zu bedeuten hat. Ich sage dann oft, daß ich glaube, daß die Dinge ganz anders liegen, als wir sie uns vorstellen können. Ich versuche halt oft, nicht oberflächlich zu sein.

Um das zu erklären:
Viele Bekannte sehen nur eine ("schlechte") Tat und verurteilen den Täter für das, was er gemacht hat. Ich aber möchte da genauer wissen, wieso dieser Mensch das gemacht hat und komme da oft darauf, daß er nicht anders handeln konnte - wenn man ein paar Hintergründe kennt, dann wird so Manches verständlich. Und wenn ich Derlei dann diskutiere, dann wird mir (beispielsweise im Usenet) gesagt, daß ich mir die Ausreden meiner Schädiger selber einfallen lasse und daß dies denn doch zuweit geht - daß ein Täter Ausreden gebraucht (auch wenn es vielleicht keine Ausreden waren, sondern triftige Gründe für ihn vorlagen), sei ja nachvollziehbar, nicht jedoch, daß sich das Opfer, also ich (ich mag die Bezeichnung "Opfer" in solchem Zusammenhang nicht) derartige Ausreden selber ausdenkt, um damit den Täter zu schützen; dies gehe nach Ansicht der Usenet-Teilnehmer entschieden zu weit.
mitsuko hat geschrieben:Sowas kann meines Erachtens vieles auslösen und dir helfen mal anders an deine Geschichte ranzugehen als über die Sackgasse, über die du es schon die ganze Zeit versuchst und die dir bisher keine Lösung beschert hast.
Sackgasse?
Ich weiß nicht.

Gibt es im Leben überhaupt Sackgassen außer dem Tod?
mitsuko hat geschrieben:Eigentlich sucht ein Fragesteller meiner Meinung nach hier nicht die Lösung, sondern einen Input wie er selbst eine Lösung finden kann.
Um einen Input geht es mir oft auch. (Direkt die Lösung eines Problems in Foren suchen tue ich bei technischen Problemen, also etwa wenn der Computer spinnt. Nicht aber wirklich bei zwischenmenschlichen Problemen.)
mitsuko hat geschrieben:Wenn du nur annehmen kannst, was zu 100 % deinem eigenen Denken entspricht, dann kannst du es dir vermutlich tatsächlich sparen mit anderen über irgendetwas reden zu wollen.
Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt.

Ich meinte, daß ich mein eigenes Wesen berücksichtigen muß. Daher ist es falsch, jemanden zu fragen, wie ER in seiner Situation dieses Problem lösen würde. Vielmehr muß ich ihn fragen, was er in MEINER Situation tun würde. Und da tun sich die Leute offenbar schwer mit der Antwort.
mitsuko hat geschrieben:Dann wirst du aber auch nicht weiter kommen, denn bei einem Beziehungsproblem ist es ja auch das wesentliche anzunehmen, dass es da einen anderen Menschen gibt, mit einem unterschiedlichen Empfinden zu dem jeweiligen Problem.
Natürlich. Ich versuche ja immer in meinen Gedanken nachzuvollziehen, was andere Menschen machen. Nur haut das oft nicht hin, ich komme auf andere Ergebnisse. (Außer bei einigen wenigen Personen, die ich genau genug kenne.)
mitsuko hat geschrieben:Manchmal merkt man, dass Teilnehmer sehr bewertend oder missbilligend werden. Ich glaube auch, das liegt oft daran, dass sie was persönliches mit dem Thema verbinden, bei mir zumindest. Bei sowas denke ich, dass es dem Threadersteller nicht immer was nützen kann, obwohl ich manchmal Kritik auch sehr angebracht finde. Kommt halt immer drauf an. Ich würde mich als Themenstarter auf eine Diskussion, in der ich nur blöd angemacht werde, nicht einlassen, bemerke aber gerade an neuen Teilnehmer oft, dass die sich schwer tun mit sowas umzugehen. Ist auch tricky. Reagierst du pampig, wird dir das in den höchsten Tönen vorgeworfen. Versuchst du dich drauf einzulassen, kann es auch sein, dass diejenigen noch mehr aufdrehen.
Damit habe ich kein Problem. Ich bin keiner, der sich leicht verscheuchen läßt.
mitsuko hat geschrieben:Andererseits denke ich, wem das in einem Forum schwer fällt, der tut sich wahrscheinlich auch außerhalb schwer und muss da auch für sich eine Lösung finden.
Mir geht es unter anderem darum, andere Leute besser einschätzen zu lernen, ohne dabei Vorurteile zu haben.

[Fortsetzung im nächsten Posting]
Zuletzt geändert von Wurstel am So., 27.01.2013, 19:13, insgesamt 1-mal geändert.

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