Praxis in Privatwohnung - stört euch das?

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Maika
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Praxis in Privatwohnung - stört euch das?

Beitrag Di., 19.11.2013, 14:35

Ich würde gerne mal wissen, wie es anderen damit geht, wenn die Praxis des Therapeuten aus einem Zimmer seiner Privatwohnung besteht. Mir ist das mittlerweile mehr als einmal begegnet und es hat mich jedes Mal gestört. Wobei ich nicht sagen kann, dass ich deshalb keine Therapie dort angefangen hätte, da kamen sicher noch andere Dinge dazu.
Ich glaube, für mich spielten da mehrere Aspekte rein. Einerseits haben mir diese "Zimmerpraxen" das Gefühl vermittelt, dass es vielleicht keinen richtigen Raum für mich gibt, weil es in beiden Fällen weder Wartezimmer noch Patiententoilette gab. D.h. ich musste dann, mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, auf der Straße warten, weil ich gebeten wurde, sehr pünktlich zu kommen. Also nicht mal plusminus 5 Minuten.
Andererseits ist mir die Vermischung von Privatraum und Praxisraum extrem unangenehm, einer saß mir ungelogen in Flip-Flops gegenüber und eine in Hausschuhen. Das hat bei mir echt Fluchtreflexe ausgelöst.

Andererseits scheint das ja nicht mal so unüblich zu sein, vielleicht schreibt hier ja auch jemand, dass das ziemlich bald völlig egal ist und man es nicht mehr so wahrnimmt?

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luftikus
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:07

Ja, das stört mich auch ein wenig, aus den bereits von Dir genannten Gründen. Zumindest ein Vorraum mit Wartemöglichkeit wäre schon sehr angenehm, denn da ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln komme kann ich nicht immer auf die Minute pünktlich sein. Deshalb komme ich meistens etwa 10 - 15 Minuten früher an, aber es ist unangenehm, diesen Zeitraum durch Herumstehen irgendwo in einem Wohngebiet verbringen zu müssen. Vor allem bei Regen oder Kälte kann das auf die Dauer ein wenig nerven.

Generell finde ich praxisähnliche Räumlichkeiten auch vertrauenserweckender als einen wohnungsähnlichen Therapiebereich, noch dazu, wenn die Praxis von außen gar nicht als solche zu erkennen ist. Mein letzter Therapieversuch fand in so einer Wohnung statt: in einem ganz normalen Wohngebäude, normale Wohnungstür, ohne Praxisschild. Am Klingelschild nur der Name, keine Berufsbezeichnung... Da fragte ich mich ehrlich gesagt zunächst, ob das wirklich ein zugelassener Therapeut sein konnte...

Die beiden Sitzungen liefen übrigens dann so ab: ich klingelte an der Außentür, an der Straße. Nach geraumer Zeit (während derer ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt richtig bin), öffnete er die Tür, bat mich in das Gesprächszimmer. Dann verschwand er in einen anderen Raum und tauchte erst nach einigen Minuten wieder auf. Ich fand dieses kommentarlose Wartenlassen auch etwas seltsam...

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maki
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:24

Als Klient würde mich stören, wenn ich dann eben auf der Straße warten muss. Manchmal komm ich früher und wenns kalt ist, dann ist das unangenehm.
Außerdem will ich mich nicht vom Privatleben der Therapeutin ablenken lassen. Weil dann fang ich nur an, mir Blödsinn zusammenzureimen, dass sie es schöner hat und besser und dass ich sie näher kennen lernen wollte, vllt. beneide ich sie dann auch oder ich denk mir anders rum, omg, wie lebt die denn...
Aber prinzipiell würd ich sowas nicht ablehnen.

Im Gegensatz dazu würde es mich aber viel mehr stören, wenn ICH die Therapeutin wäre. Ich würde nicht wollen, dass jemand unbedingt weiß, wo ich wohne und zu finden bin, wenn ich hier manchmal lese, wie weit so einige ins Privatleben der Therapeuten einzudringen versuchen. Ne. Ich würde auch abschalten und mich abgrenzen wollen nach der Arbeit.

Und gibt ja auch Leute, die auch Schwierigkeiten machen können.

Da gabs ja mal eine Komödie, wo ein Klient seinen Therapeuten verfolgt und er ihn schließlich zu seiner Familie mitnehmen muss unter einem Vorwand :D

Nene, wär nichts für mich.

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Pinguin Pit
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:33

Hallo Maika,

bei meiner Therapeutin ist die Praxis auch in ihrem Privathaus. Gartenweg rein, durch die Haustür, Garderobe im Flur, rechts fünf Stufen hoch, wieder rechts und man ist drin. Den Rest sehe ich gar nicht mehr.
Es gibt eine Patiententoilette, aber kein Wartezimmer, dafür von Frühjahr bis Herbst Stühle im schönen Vorgarten (sehr schön in der Sonne), wo man sich hinsetzen kann/darf. Sie erlaubt den Patient/innen sogar, während ihrer Urlaubsabwesenheit sich dort hinzusetzen, wenn die "Sehnsucht" zu groß wird (Übergangsobjekt Garten sozusagen), die Nachbarn wissen Bescheid, sodass niemand ungewollt zum Einbrecher mutiert..
Wenn es regnet oder schneit und ich bin früher da, hat sie mich auch schon eher reingebeten, ich selber wollte das gar nicht, weil ich ihre Pause nicht stören möchte. Ich brauch auch immer ein paar Minuten, um mich zu sammeln nach Anfahrt (auch Öffis) und Fußweg, das kann ich draußen am Besten, es gibt ein Vordach, wo man geschützt stehen kann.
Es gäbe auch noch einen Sessel im Flur, das wäre mir aber unangenehm, weil ich nicht weiß, ob man durch die Praxistür hören kann, was drinnen gesprochen/telefoniert wird, außerdem müsste man dafür anklingeln.
Meine Therapeutin würde sich niemals mit Hausschuhen in ihre Praxis setzen, sie ist normal gekleidet und hat Straßenschuhe an.

Es ist also insgesamt ein abgeschlossener Bereich mit annehmbarer Ausstattung und sehr seriös, mich stört dort nichts.

Ich war noch bei zwei anderen Therapeutinnen:
-eine mit Praxis in der 3. Etage unterm Dach, Toilette weiß ich nicht, Warten auf der Straße, kein Unterstand, sehr unfreundlich, dunkel
-eine mit Praxis mitten in der Wohnung, Haustür zu den Sprechzeiten immer offen, sodass man herein konnte, im Wartezimmer (sehr persönlich eingerichtet) konnte man Sprechen durch die Praxistür hören und der Praxisraum selbt wurde mit Sicherheit auch privat genutzt, so wie er eingerichtet war.
Diese beiden haben mir von den Räumlichkeiten und dem Drumrum überhaupt nicht zugesagt, weil ich mir wie ein Eindringling in die Privatspäre vorkam, das hätte sich mit Sicherheit auch nicht gegeben.

Allgemein ist das in meiner Stadt aber üblich, die Praxisräume in Privathäusern zu haben. Leider ist damit fast immer auch verbunden, dass die Zugänge nicht barrierrefrei sind, sehr unschön das.

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stern
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:34

Mir geht es umgekehrt... ich finde sterile Praxen nicht so angenehm. Bisher war auch Regelfall (bei mir... Probetherapeuten inklusive), dass die Therapie in Wohnräumen (also in Gebäuden, die als Wohnhaus genutzt werden) abgehalten wurde. Allerdings separat angemietet, also die private Wohnung des Theras war an einem anderen Ort.

Einmal war Wohnung und Praxis des Therapeuten in einem Haus (zwar mit gleicher Eingangstüre... aber dann führte ein Gang in den Praxisbereich, so dass ebenfalls eine gewisse räumliche Trennung gegeben war). Da fühlte ich mich auch nicht so wohl, was aber auch anderen Gründen lag. Obwohl alles eigentlich sogar sehr edel eingerichtet war (und auch die Lage eine bessere war), hatte ich da nicht wirklich eine Wohlfühlatmosphäre.

Unvorstellbar wäre es für mich nicht (weil für mich anderes wesentlicher ist)... aber ich bedauere es auch nicht, wenn beides räumlich getrennt ist. Liegt vermutlich daran, dass ich ganz andere Prioritäten habe... und mein Bauchgefühl (das sich aus vielen intuitiven Faktoren zusammensetzt, die ich gar nicht alle einzeln benennen könnte, spielt auch eine wesentliche Rolle).

Wartebereiche wären für mich entbehrlich... teilweise gab es welche, teilweise nicht. Wenn ich etwas zu früh dran bin, warte(te) ich halt noch etwas im Auto mit Musik.

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Am Klingelschild nur der Name, keine Berufsbezeichnung... Da fragte ich mich ehrlich gesagt zunächst, ob das wirklich ein zugelassener Therapeut sein konnte...
Ich meine, ein Praxisschild ist sogar Pflicht... ohne fände ich auch seltsam. Ich kenne es nur mit Schild.
öffnete er die Tür, bat mich in das Gesprächszimmer. Dann verschwand er in einen anderen Raum und tauchte erst nach einigen Minuten wieder auf. Ich fand dieses kommentarlose Wartenlassen auch etwas seltsam...
meine Thera hat mir gleich beim Erstkontakt erklärt, wie sie das handhabt... da musste ich zwar dann auch noch etwas warten, aber so war das in Ordnung. Ohne Begrüßung zu verschwinden fände ich bei einem ersten Kontakt auch seltsam. Wenn ich hingegen weiß, wie die Gepflogenheiten sind, ist das (für mich) etwas anderes.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Broken Wing
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:47

Nein. Ist nicht drin. Die Praxis kann durchaus in einem Wohnhaus untergebracht sein, aber gleichzeitig auch noch in der Wohnung ist mir zu viel. Man stelle sich vor, nebenan streiten die Kinder, oder es gibt irgendwie Zoff. Bestärkt zudem auch mein Vorurteil gegenüber Therapeuten. Keine Ausbildung (eher Einbildung), überteuert und dann auch noch keine Praxis?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


leberblümchen
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:48

Maika, das ist interessant: Bei meinem Therapeuten findet sich all das, was du nicht magst - aber trotzdem ist es nicht seine Privatwohnung. Es gibt keine Patiententoilette, und so traue ich mich auch nicht, aufs Klo zu gehen. Ich war nur einmal drinnen, als ich mir - auf seinen Ratschlag - dort die Haare trockengerubbelt hab. Es war ein sehr schönes Bad, aber eben leider nicht nur für die Patienten. Somit unvorstellbar für mich, es zu benutzen.

Ein Wartezimmer gibt es auch nicht, und auch bei meinem Therapeuten stehen die Leute manchmal auf der Straße. Ich komme immer so, dass mir das niemals passiert. Wenn ich mit Bus o.ä. fahren müsste, würde ich lieber einen Spaziergang einlegen.

Flipflops hat mein Therapeut nicht an, aber trotzdem ist es doch normal, dass man auf der Arbeit Hausschuhe oder zumindest andere Schuhe trägt als auf der Straße, oder? Ich dachte da jetzt an Friseure oder Leute, die beim Arzt arbeiten usw. Warum also nicht ein Therapeut? Muss ja nicht gerade mit irgendwelchen pinken Puschelpuschen sein...

Ich war manchmal bei Ärzten, die auch psychotherapeut. arbeiten - und wie stern sehe ich das so, dass das auf mich total kühl wirkt, selbst wenn die Praxis stilvoll eingerichtet ist. Mittlerweile könnte ich mir ein Wartezimmer gar nicht vorstellen - so ist auch die Illusion schöner, alleiniger Patient zu sein...

Ich habe mal irgendwo gelesen (kann aber auch gut sein, dass ich mich irre), dass es nicht erlaubt ist, eine Praxis in seiner eigenen Wohnung zu haben, zumindest wenn es nicht eindeutig abgegrenzt ist, z.B. durch einen zweiten Eingang. Aber wie gesagt: muss nicht korrekt sein.

Und ein Schild - obwohl Pflicht - gibt es bei 'uns' auch nicht, was ich sehr angenehm finde.

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luftikus
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Beitrag Di., 19.11.2013, 15:59

leberblümchen hat geschrieben:Ich komme immer so, dass mir das niemals passiert.
Wie machst du das dann, dass du immer exakt zum Beginn der Sitzung kommst? Mir würde das nicht gelingen - mal wär ich zu früh, mal zu spät dran. (naja, unsere öffentlichen Verkehrsmittel sind auch nicht übermäßig zuverlässig, und wenn man noch umsteigen muss, dann wird die Anreisezeit sowieso ziemlich unberechenbar...)

Ein Spaziergang zum Zeitvertreib ist ja mal ganz nett, aber halt nicht jedesmal... Meistens befinden sich die Praxen ja auch in einem Wohngebiet mit mäßiger Attraktivität für Spaziergänger... und wenn ich dann im strömenden Regen an den Vorgärten entlang schleichen muss, dreimal um den Block herum, dann nervt mich das irgendwann... Bei meinem letzten Therapeuten habe ich meistens besonders ausgiebig die Schaufensterauslage des benachbarten Malergeschäfts bewundert, aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf die Farbtöpfe, Bürsten und Pinsel...

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maki
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Beitrag Di., 19.11.2013, 16:08

meien Therapeutin ist übrigens in einer Praxisgemeinschaft. Da wurde eine riesen Wohnung angemietet, mit vielen Räumen und Wartebereich und Klienten WC, die sich Therapeuten und Psychiater teilen. "Unser" Raum ist wie ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer mit bequemen weichen Sesseln und einer Couch. Die Räume der Ärzte sind halt steriler mit Schreibtisch und Stuhl gegenüber..
Auch der Wartebereich ist sehr gemütlich, man kann sich Tee und Wasser nehmen und Zeitungen lesen. Das Bad wurde wie ein kleiner Indoor Garten gestaltet. Es ist leider nur etwas hellhörig, da es ein Altbau ist, aber wirklich mitbekommen tut man von den Gesprächen nichts.

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sadmaso67
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Beitrag Di., 19.11.2013, 16:19

Grundsätzlich wäre es mir "egal", da mir bewußt ist, daß die Kosten ja auch eingespielt sein wollen; wenngleich ich "Praxis" bevorzugen würde, und/oder deutliche Abgrenzung.

Zum Warteraum habe ich ein etwas "zwiegespaltenes" Verhältnis, da ich mich zwar bemüht hatte, möglichst "pünktlich" zu sein; aber dennoch (als Wartender/Im Warteraum/Vorraum) trotz geschlossener Türe "Gespräche" mitbekam -die mich eigentlich nichts angehen; weil der Vorbesucher die Stunde überzog (war eine Praxisgemeinschaft);
als Klient hatte es mich aber gestörrt, daß die Glocke läutete - und somit der Gesprächsfluß gestörrt wurde;
auch wenn der/die Thera -wie in der Schule- ja keine volle Stunde macht, sondern bestenfalls 45-50 min.

Was mich absolut störren würde: Wenn jemand in Hausschlapfen und/oder gar im Morgenmantel (überspitzt ausgedrückt) abhalten würde.
Mich störrte schon der "Ökoholzklunker" den meine Thera trug (ja, auch wenn sie im Anschluß Privatperson ist) - da bevorzuge ich "reduce to the minimum/cassual clothes" also möglichst "bieder/unauffällig"
Ein Freund ist jemand, der Dein Lächeln sieht, und dennoch erkennt, dass Deine Seele weint...

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saffiatou
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Beitrag Di., 19.11.2013, 16:26

Ich habe mir vor einer Weile die gleiche Frage gestellt, weil mein Thera in einer Gemeinschaftspraxis
seine Räume hat und der einer Freundin in seinem Wohnhaus im Sous terrain.

Mir wäre das zu persönlich, ich finde es besser, wenn zwischen dem Privaten des Theras und der
Arbeit ein Abstand ist. Möchte aus den gleichen Gründen die hier angeführt wurden lieber in "richtigen"
Praxisräumen behandelt werden.

Kann mir auch vorstellen, daß es für den Therapeuten besser ist, weil er eben die "Geschichten und
Probleme" in der Praxis läßt, Abstand dazu bekommt.

Es ist mir wichtig wie der Thera gekleidet ist, formal muß sein, daß heißt nicht Anzug, aber eben
auch nicht zu leger, keine Hausschuhe.

In einem Traum vor ein paar Wochen hatte mein Thera einen Jogging-Anzug an und ich war mir
im Traum sicher, daß er mir damit zeigen will, daß ich nicht mehr erwünscht werde, ich fühle mich
durch solche Kleidung auch schnell bedroht. Niemals Hausschuhe!!

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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luftikus
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Beitrag Di., 19.11.2013, 16:36

saffiatou hat geschrieben:Es ist mir wichtig wie der Thera gekleidet ist, formal muß sein, daß heißt nicht Anzug, aber eben
auch nicht zu leger, keine Hausschuhe.
Ja, das ist mir eigentlich auch wichtig.

Mein erster Therapeut saß immer in Strümpfen auf seinem Sofa (Beine meistens seitlich hochgezogen), das fand ich damals nicht so toll... bei der zweiten Therapeutin musste auch ich meine Schuhe ausziehen.... und mein letzter Therapeut hatte Birkenstock-Hausschlappen an... Ja, normale, geschlossene Schuhe und normale Kleidung sind mir auch wichtig. Ebenso eine aufrechte, aufmerksame Haltung (also kein freizeitmäßiges Auf-dem-Sofa-Räkeln oder so). Denn sonst fühle ich mich nicht ernst genommen (so ein freizeitmäßiges Herumhängen wirkt auf mich, als ob der Therapeut nicht bei der Sache wäre, oder als ob ihn meine Sache nicht interessieren würde).

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maki
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Beitrag Di., 19.11.2013, 16:39

auch, wenn ich jetzt vielleicht gesteinigt werde. ich fände es ok, wenn sie hausschuhe trägt. halt nicht die plüschschlappen mit hasenohren, aber halt so wie ärzte oder krankenschwestern oder leute im büro sie manchmal tragen.
ich finde es eher unpassend, dass ich mit meinen straßenschuhen in diese räumlichkeiten latsche, wo überall teppich liegt und es schön sauber ist. ich ziehe die schuhe immer aus. vor allem im winter stell ich mir das eklig vor.
ich wäre nicht böse.


kaja
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Beitrag Di., 19.11.2013, 17:00

"Im Gegensatz dazu würde es mich aber viel mehr stören, wenn ICH die Therapeutin wäre. Ich würde nicht wollen, dass jemand unbedingt weiß, wo ich wohne und zu finden bin, wenn ich hier manchmal lese, wie weit so einige ins Privatleben der Therapeuten einzudringen versuchen. Ne. Ich würde auch abschalten und mich abgrenzen wollen nach der Arbeit."

Oh ja das stelle ich mir auch richtig gruselig vor.
After all this time ? Always.

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Maika
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Beitrag Di., 19.11.2013, 19:21

Das Thema scheint ja doch nicht nur mich zu beschäftigen...

Ich glaube die Tatsache von "Hausschuhen" ist nicht an sich das Problem, sondern die Vermischung von privater und beruflicher Sphäre, wenn man den Eindruck hat, dass es eben die Hausschuhe sind, in denen der Therapeut gerade noch gefrühstückt hat und dann quasi nahtlos über den Flur ins Praxiszimmer geschlurft ist.
Obwohl ich es auch unangenehm fände, wenn da jmd. tatsächlich in beigebraun karierten Filzpantoffeln sitzt, das wäre mir zu viel des Guten, egal in welcher Umgebung.
Ich mag auch keine kühle/formelle Umgebung an sich... also würde keine unpersönlich eingerichteten Praxisräume bevorzugen oder sehr formelle Kleidung.

Die Situation von Pinguin Pitt würde mich auch nicht stören glaub ich, wenn die Praxisräume also schon irgendwie abgetrennt sind von der Wohnung. Oder vielleicht ginge es auch für mich, wenn ich draußen warten muss, aber das Haus nicht so stark frequentiert ist und es ein Vordach gibt... also man nicht beim Warten von Menschen mit Kinderwagen oder Einkaufstüten an die Seite gedrängt und (gefühlt) angestarrt wird...

Total skurril klingt für mich die Variante von Leberblümchen. Da wüsste ich gar nicht, wie ich mich damit fühlen würde. Ist das dann das Bad einer Familie oder liegt dann da ein Rasierapparat rum oder Schminkzeug?
So ein Bad würde ich auch nicht so gerne nutzen, finde es allerdings trotzdem noch was anderes, ob man unfreiwillig in die Privatsphäre irgendeines Fremden eindringt oder wenn es das Rasierzeug desjenigen wäre, dem ich gerade bis aufs Intimste mein Herz ausgeschüttet habe (und am Ende hängt dann noch sein vergessener Schlafanzug oder das Handtuch von der Morgendusche am Haken...)

Naja, so weit meine Gedanken dazu...

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