Meine Mutter hasst Kinder...

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Christine_Walter
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Meine Mutter hasst Kinder...

Beitrag Mi., 08.01.2014, 20:58

Ich bin nun mal das Kind meiner mutter ,auch wenn ich jetzt erwachsen bin. Aber manchmal tun mir ihre Äußerungen direkt körperlich weh. So meinte sie einmal: "... gestern, das war das erste mal in meinem Leben, dass ich mir gewünscht hätte, einen Panz dabei zu haben." (für Nicht-Rheinländer: Panz ist ein abwertendes Wort für kind, pänz in der mehrzahl aber eher umgangssprachlich). oder sie sagte mir, als das thema drauf kam, wie sie reagieren würde, wenn ein kind frühmorgens in ihr bett kommt und sie weckt. in einer richtig aggressiven, sadistischen tonlage. "ich würde es aus dem bett TRETEN, immer wieder, und wenns das dritte mal auf den harten boden knallt, hat es hoffentlich endlich kapiert, dass es in MEINEM bett nix zu suchen hat". Ein andermal regt sie sich über ihre Freundin auf: "Also, bevor ICH auf was verzichten würde, nur damit der Panz eine warme Jacke bekommt, soweit käme es noch!" "Wenn du damals beim Aldi so gequengelt hättest, ich hätte dich kaputtgeschlagen!" Mich triggern solche Äußerungen, sie tun mir mehr als weh... Wie kann ich damit umgehen?

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Silencia
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 22:23

Liebe Christine!

Du hast da ja ne ganz tolle mutti *Achtung: Sarkasmus*

Warum gibst du dich mit so einer Person ab? Die dir ständig weh tut? Mit herblassenden Äußerungen? Aussagen die dich triggern?

Ja es mag sein dass sie deine Mutter ist, heißt noch lange nicht dass man Kontakt mit ihr haben muss. Du solltest nur so viel Kontakt mit deinen Eltern aufrechterhalten, wie es dir möglich ist. Heißt: so viel wie es dir gut tut und nciht mehr. Verstehst du?

Deine Mutter ist ja echt ein ziemlicher Kotzbrocken *sorry* aber so seh ich das.

Ich habe lange keinen/kaum Kontakt mit meienr Mutter gehabt, weil sie mir auch immer recht nette Sachen gesagt hat (nicht so schlimm wie deine, aber sehr verletzend dennoch). Jetzt ist unser Kontakt besser, ich muss dazu sagen wir haben uns beide geändert und jetzt tut mir ein gewisser Kontakt auch gut. Aber zu viel schadet mir.
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Christine_Walter
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Beitrag Mi., 08.01.2014, 22:31

ich hänge aber auch an meiner mutter, auch wenn es einige dinge gibt, die mich stören und auch früher gestört haben. und abgesehen davon: mein vater ist vor nem jahr gestorben. wenn ich mit ihr brechen würde, hätte ich gar keine eltern mehr

was mich aber am meisten schockt ist, dass ich selbst auch manchmal "harte" äußerungen über kinder vom stapel lasse, aber NIE einem kind tatsächlich weh tun könnte. wenn meine mutter aber sagt: "ich hätte dich kaputtgeschlagen", so weiss ich, dass das stimmt. sie hat mich früher, als ich mit 3 noch ins bett machte, schon immer als "widerliches blag" und "dreckiges aas" und so beschimpft; ich glaube, sie hasst kinder WIRKLICH.

bei mir selbst ist es eher so, dass ich einerseits oft glaube, kinder zu hassen, dies aber einfach ein teil meiner zwangsgedanken und aggressionen ist. und von dem, was muttern mir mitgegeben hat...

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Chancen
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Beitrag Do., 09.01.2014, 10:04

Hallo Christine!

Es tut mir leid, dass du so schreckliche Erfahrungen als Kind machen musstest! Von seiner eigenen Mutter so beschimpft und bedroht zu werden ist das schlimmste was einem kleinen Kind angetan werden kann. Deine Gefühle der Hilflosigkeit und Angst müssen unbeschreiblich gewesen sein!

Dass sich heute, wenn deine Mutter solche Äußerungen trifft, wieder etwas in dir regt ist höchst verständlich! Angst, Wut, Scham, Aggression, da ist wahrscheinlich alles dabei!

Hast du schon mal Alice Miller gelesen?
Die beschreibt sehr gut, was es mit dem Hass auf Kinder auf sich hat.

Kurz: Leute, die Kinder hassen und ihre Wut gegen Kinder ausleben, sind selbst ehemals gehasste Kinder, die ihren eigenen Schmerz über den Hass und die eigene Angst nicht zeigen durften, weil sie sonst fürchten mussten, die Liebe ihrer Eltern zu verlieren. Durch das Verdrängen der Angst und der Wut, empfindet man später dann Wut und Aggressionen, Hass auf die eigenen (oder andere) Kinder oder Menschen im Allgemeinen.

Von daher sind deine eigenen negativen Gefühle Kinder betreffend verständlich. Du warst ein gehasstes Kind und hast um deines Überlebens Willen diesen Hass nicht sehen dürfen und verdrängen müssen.
Deine Mutter wurde wahrscheinlich aus dem Bett ihrer eigenen Mutter getreten und hatte von ihrer eigenen Mutter auch niemals die Liebe und Fürsorge (z.B. einen warmen Mantel) bekommen, und anstatt dass sie trauert und weint, dass ihre Mutter so eine hasserfüllte Person ihr gegenüber war, solidarisiert sie sich mit ihr und dem Hass und trägt ihn weiter auf dich und andere Kinder.

Chancen

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hawi
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Beitrag Do., 09.01.2014, 10:51

Hallo Christine,

schließe mich dem an, was Chancen grad schrieb.
Mich triggern solche Äußerungen, sie tun mir mehr als weh... Wie kann ich damit umgehen?
Gibt sicher nicht nur ein Rezept.
Ich finde, du solltest – soweit irgend möglich – deiner Mutter sagen, zeigen, was ihre Äußerungen, überhaupt ihr ganzes Verhalten, mit dir macht, dass sie dir (immer noch) weh tut. Dass du all das nicht nur persönlich verletzend findest, dass sie (mit-)ursächlich für deine Zwangsgedanken, deine Aggressivität heute ist. Und daneben am besten noch verdeutlichen, was du heute für Konsequenzen ziehen würdest, täte sie es Kindern wirklich an!!!

Zieh Grenzen, mach sie (grad deiner Mutter gegenüber) deutlich!
Dass du (dennoch) an deiner Mutter hängst, kann ich verstehen, nachvollziehen. Auch die Angst, sie zu verlieren, Bindung zu verlieren. Aber das um jeden Preis erhalten? Ich hielte den Preis für zu hoch, wenn du all ihre Aggressionen heute immer noch widerspruchslos, ohne Widerstand erdulden würdest, müsstest.

Und grad auch nach dem, was Chancen schrieb: Vielleicht gibt es ja mal Möglichkeit, dass deine Mutter über ihr Kindsein spricht, über das, was sie womöglich mitmachen musste.
Könnte auch nicht verkehrt sein, finde ich.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Silencia
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Beitrag Do., 09.01.2014, 12:12

Ganz ehrlich Christine du hast keine Mutter. zumindest keine Mutter Sinne einer idealen Mutter. Einer sich kümmernden Mutter, einer liebevollen Mutter.

Also Eltern magst du ja haben, rein genetisch betrachtet, aber richtige Eltern? Was sind das für Eltern? Das klingt hart, ich hab auch lange dafür gebraucht das zu verstehen.

Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass du mit ihr brechen sollst, du solltest den Kontakt auf das Maß reduzieren, dass dir nicht schadet. Und wenn das bedeutet, dass du für eine Weile keinen Kontakt hast dann hast du wenigstens deine Ruhe von einer kinderverachtenden Mutter.

Ich glaube du hast deine Vergangenheit noch nicht genug aufarbeiten können, daher der Drang Kontakt zur Mutter zu haben.
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Christine_Walter
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Beitrag Do., 09.01.2014, 20:30

nein, meine mutter hatte eine liebevolle mum, zumindest bis der jüngere bruder kam, dann waren die "großen" mädels abgemeldet. nur der vater war nicht ganz so nett (aggressiver alkoholiker).

aber was ihr schreibt zeigt mir ganz deutlich, warum ich manchmal glaube, kinder zu hassen (hatte sogar mal ganz krasse zwangsgedanken deswegen). einfach, weil ich es nicht anders gelernt habe. für mich war es immer ein dilemma, gleichzeitig "erwachsen" zu sein, sprich, für sich selbst sorgen zu müssen, und andererseits abhängig zu sein (sich etwas sagen lassen müssen, um etwas bitten zu müssen wie geld für die schule usw.).

meint ihr alice miller, das drama des hochbegabten kindes?

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helene84
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Beitrag Di., 05.04.2016, 19:46

Hallo Christine,

das ist wirklich unterirdisch und ich verstehe voll und ganz das du schockiert bist und dich absolut ungeliebt und ungewollt fühlst. Ohne das ich deine Mutter kenne, befürchte ich, dass ein offenes Gespräch mit ihr wohl kaum einen Sinn haben wird, oder?
Ich glaube, dass ich mich an deiner Stelle von ihr distanzieren würde. Einfach aus dem Grund heraus dich selbst zu schützen. Die Aussagen die sie trifft tun unwahrscheinlich weh und treffen dich immer und immer wieder.
Beschütze dich und gib gut Acht auf DICH!

Ich denke das du damit vielleicht am besten fährst?!

Lieben Gruß, Helene


kaja
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Beitrag Di., 05.04.2016, 19:50

Der Beitrag ist zwei Jahre alt.
Ich denke es würde helfen wenn du etwas genauer liest (Inhalt und Datum) und so keine uralt Threads ausbuddelst
After all this time ? Always.

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helene84
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Beitrag Di., 05.04.2016, 19:55

Um Himmelswillen, das habe ich tatsächlich nicht gelesen.
Dann hoffen wir mal das dass Thema nicht mehr aktuell ist.

LG

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