Persönlich übergriffig in Foren

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Rezna
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Persönlich übergriffig in Foren

Beitrag Fr., 10.01.2014, 01:23

Ich erlebe es immer wieder in Foren, dass ich nach einer sachlichen Äußerung persönlich angegriffen werde. Ich formuliere zwar mitunter hart und direkt, aber ich greife damit nie jemanden persönlich an sondern nur Systeme oder Themen an sich. Die Reaktionen sind daraufhin immer wieder übergriffig, zielen direkt darauf ab, mich als Person zu diskreditieren oder mir wehzutun.

Mit so etwas kann ich nur schwer umgehen - mich macht das völlig fertig. Mittlerweile habe ich schon so gut wie keine Kontakte mehr. Im Real-life nicht, aber auch im Internet zieht sich das Netz immer enger. Meine Nerven werden durch so etwas mehr als strapaziert und meine Reaktion ist oft der totale Rückzug aus diesem Forum, oder für einige Monate der Rückzug aus dem Internet und persönlichen Umfeld. Andererseits will ich mir nicht den Mund verbieten lassen, mir verbieten lassen, eine Meinung zu einem Thema zu haben. Ehrlich - MUSS man hinnehmen, persönlich angegriffen zu werden, wenn man auf ein Thema als Grundsatz (also nicht persönlich) antwortet? Warum kann die Reaktion darauf nicht auch sachbezogen sein? Einerseits finde ich es niveaulos und billig, wenn den Leuten dann nichts besseres einfällt, als auf mich persönlich hinzuhacken - andererseits tut es eben echt weh. Oft wende ich mich, obwohl ich koche, kopfschüttelnd ab und reagiere nicht mehr, weil es ohnedies sinnlos wäre.

Vorhin habe ich das wieder erlebt (nicht hier). Manche Angriffe gehen da persönlich wirklich so weit, dass ich im ersten Moment gar nicht luftholen kann. Vor allem, weil es mich immer unvorbereitet trifft, da es eben um ein Sachthema geht und plötzlich - Peng - ernte ich eine Ohrfeige auf persönlichster Ebene. Sowas hebt mich aus den Angeln. Ich schreibe ohnedies so gut wie nichts mehr in Foren - eben deswegen. Ich bin kurz davor, mich wirklich vollkommen aus der sozialen Welt zu verabschieden - nicht nur im Real-life sondern auch virtuell, weil ich das einfach nicht verkrafte.

Wenn ich jemanden persönlich angreife und da kommt was zurück - damit habe ich kein Problem. Aber wenn mir jemand einfach so auf die Füße tritt, weil ihm meine Meinung zur allgemeinen Wetterlage nicht gefällt - das begreife ich nicht - das macht für mich jede Kommunikation zu einem unberechenbaren Pulverfass, weil ich ständig damit rechnen muss - egal worum es geht - dafür teilweise auch unzusammenhängend persönlich attackiert zu werden.

Beim letzten Zwischenfall (heute) wurde ich dann endlich einmal wirklich ausfallend (für meine Verhältnisse, was eh noch harmlos ist), weil es mir reichte. Ich kann nicht dauernd nur schlucken oder daraus einen Scherz machen, um damit umzugehen, es langt, Souveränität hin oder her, das pack ich nimmer - zumal eben die totale Abschottung in Aussicht steht, die ich eigentlich nicht will. Normalerweise schreibe ich etwas und freue mich auf Antworten, reagiere ... aber immer öfter merke ich, dass ich zu einem "Threadsch***er" werde. Also meine Meinung hinrotzen und hinter mir die Sintflut, weil ich es nicht durchstehen würde, wieder persönlich attakiert zu werden. Aber so bringt das auch nichts. Bleibt schweigen. Nie wieder die Meinung sagen. Aber das ist auch kein Weg, auf Dauer. Was sonst? Vorsichtshalber immer gleich die Keule auspacken und ordentlich an alle Mitdiskutanten austeilen, damit diese einerseits begreifen, dass da Sturm aufkommt - ich andererseits von Angriffen nicht überrascht werde, weil ich sie bewusst provoziere? Das kann es auch nicht sein.

Oder ist die einzig zulässige Kommunikationsform - auch wenn es um Sachthemen geht - Gruppenkuscheln, Heuchelei, Zuneigungsbekundung oder sinnfreies Mitjammern, auch wenn technische Lösungen gefragt sind? Mir wurde gesagt, ich schriebe "zu sachlich", weswegen die Leute (auch wenn es um Technik geht) nicht damit klarkämen. Das kann es doch nicht sein, bitteschön.

Mir ist bewusst, dass die Ursache meist Neid oder Angst ist, weswegen Leute plötzlich so übergriffig reagieren. Der heutige Angriff kommt für mich wieder aus heiterem Himmel. Es ist noch nicht einmal so, dass diese Leute mich kennen oder es eine Vorgeschichte gibt. Es gibt keine alten offenen Rechnungen und mitunter läuft man sich das erste Mal über den Weg.

Ich hätte mal gut Lust, in so einem Fall richtig aufzudrehen und der entsprechenden Person eine argumentative Abreibung zu verpassen, die voll unter die Gürtellinie geht - einfach nur, weil ich die Nase von solchen Leuten so dermaßen voll habe. Ich will ihnen dann nur noch schaden, einfach nur grundsätzlich schaden. Es ist sinnlos, wo einer weg ist, kommen tausend nach - wie Kakerlaken - daher mach ich es nicht. Befreiend wäre es schon mal.
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sweet_hom_hh
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 01:42

Erstmal
Es ist schwireg (für mich gerade) mir ein Urteil darüber zu machen da ich so zu sagen keinen "Angrifsbeispiel" habe. Kann nur oberflächlich sagen dass ich sachliche Beiträge sehr schätze, aber manchmal kommt es auch auf ein geschildertes Problem und Emotionen die mit dem verbunden sind, an. Vielleicht kommt eine "zu sachliche" Äusserung einfach als kalt an? Vielleicht fühlen sich die Menschen deswegen angegriffen, verletzt und gekränkt? Könnte mir vorstellen. Du kannst ruhig sachlich bleiben aber zB etwas feinfühliger schreiben, betonen dass du EINE Situation in Frage stellst, oder Kritisierst oder was auch immer, aber nicht die Person die es verfasst hatte?
Ich bezweifle das Heuchlerei erwünscht ist, aber etwas Mitgefühl und wie og Feingefühl ganz gewiss.... Ich denke gut "verpackte" Sachligkeit kommt immer gut an

Ich hoffe ich konnte Dir irgendwie helfen
ta tü ta ta

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Rezna
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 02:47

Hi, danke.

Es ging in dem Forum um keine persönlichen Fragen, die jemanden emotional oder so berühren. Es war eine rein sachliche Frage. Also nach dem Farbraum etwa, oder Autolack oder dergleichen. Also keine Befindlichkeitsfrage bei der man feinfühlig sein muss, sondern ganz nüchterne Sachfragen.
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 09:31

Magst du mal ein Beispiel geben?
Läuft es so ab: "Ich würde Autolack xy empfehlen" - und jemand anders antwortet: "Du dumme S.a.u. Halt die F.r.e.s.s.e!"???

Ich kann mir das konkret nicht vorstellen, was sich da abspielt, denn wenn es so wäre, wie ich das (sehr verkürzt) dargestellt habe, wäre das doch sehr seltsam, nicht?

Das mit der Gruppendynamik hast du ja selbst erwähnt. Du weißt ja, wie das läuft: Es gibt meist einen Anführer (oder einen, der sich dafür hält und der das dann auch so ausstrahlt) und die, die sich beim Anführer einschleimen, bis sie absaufen. Das sind dann plötzlich ziemlich viele Leute, die scheinbar die 'Mehrheit' bilden und die schon alleine durch dieses Mehrheitsgefühl ausstrahlen, dass sie sich für besser halten. In diesem Rahmen kann es schon sein, dass ein Anderer - erst recht, wenn er keinen Wert legt auf Schleimereien - sich damit unwohl und in die Ecke gedrängt fühlt.

Was mich aber an deinem Beitrag irritiert, ist, dass es dir damit so schlecht geht. Normalerweise würde man ja raten: "Wenn eine Community so primitiv ist oder so schlecht geführt wird, dann suche dir doch eine andere" - aber das Problem scheint dich ja zu verfolgen. Bei so was liegt dann erst mal auch die (berüchtigte) Frage nahe: "Wo ist der eigene Anteil?" - Es kann z.B. sein, dass du selbst da ein 'ungünstiges' Verhalten wiederholst, das so subtil ist, dass man dir zunächst mal gar nichts vorwerfen kann. Vermutlich läuft das auch unbewusst ab, sodass du selbst ratlos bist. Es könnte ja sein, dass du beim Anderen diese Reaktionen hervorrufst, z.B. indem du evtl. signalisierst: "Ihr könnt mich mal, denn ich bin nicht berührbar" - und das provoziert dann die Anderen.

Es kann auch sein, dass du schriftlich ganz anders rüberkommst, als du dich real fühlst. Das ist bei mir der Fall: Da ich mich ziemlich souverän ausdrücke, hat der Leser den Eindruck, er habe es mit einem selbstbweussten Menschen zu tun - was jedoch nicht der Fall ist. Es ist so, dass meine Ausdrucksfähigkeit offenbar überdurchschnittlich hoch ist, während der Rest meiner Psyche in Teilen durchaus unreif ist - diese große Diskrepanz wird dann hin und wieder zum Boomerang...

Wenn du so halbwegs weißt, ob und was du anders machen könntest - bzw. wenn du für dich herausgefunden hast, dass du an deinem Verhalten den Anderen gegenüber nichts ändern möchtest -, dann geht es 'nur noch' darum, dich vor den Angriffen zu schützen - ändern kannst du das Verhalten der Anderen ja eh nicht. Es bringt also nicht so viel, sich die Frage zu stellen: "Warum sind die so gemein zu mir?", sondern die Fragen lauten: "Was könnte ich an mir verändern?" und: "wie kann ich mich schützen?" - und schützen kannst du dich am besten, indem du selbst gut zu dir bist. Ich würde mir keinen Panzer zulegen, denn das macht dich womöglich arrogant... Aber du könntest die Angriffe der Anderen dort lassen, wo sie hingehören: beim Anderen. Stattdessen könntest du dir einen Kakao machen und dir sagen: "Ich bin mit meinen Beiträgen zufrieden; dass Andere die nicht so schätzen können, ist schade, aber deshalb muss ich mir ja meine Freude über meine eigenen Gedanken nicht kaputtmachen lassen".

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Madja
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 10:08

Hallo Rezna,

ja Du "etwas anders" schreibst, muss ich Dir doch nicht sagen. Ich kann das nicht so gut begründen aber Deine Beiträge liest sich "mit einem spezifischen Geschmack im Mund".
Du darfst IMMER eine Meinung haben. Und Du darfst die immer im Internet posten. Du muss aber damit rechnen, dass deine Beiträge alle möglichen Menschen lesen werden.
Magst du mal ein Beispiel geben?
Läuft es so ab: "Ich würde Autolack xy empfehlen" - und jemand anders antwortet: "Du dumme S.a.u. Halt die F.r.e.s.s.e!"???
Stellt euch vor. Es gibt einen Mann der Probleme mit der Mutter hat. Sie ist sehr dominant. Dazu hat er eine Hexe als Ehefrau und noch schlimmere Schwiegermutter. Gerade gestern hat er erfahren, dass die Frau Auto mit genau diesem xy Lack will und er findet die Farbe abstoßend. Der arme Mann sucht Zuspruch im Internet und dann findet Rezas Empfehlung. Ich könnte mir vorstellen, dass ihm sowas wie: "Du dumme S.a.u. Halt die F.r.e.s.s.e!" rausrutscht
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw

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Tristezza
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 10:41

Rezna hat geschrieben:Mir ist bewusst, dass die Ursache meist Neid oder Angst ist, weswegen Leute plötzlich so übergriffig reagieren.
Also weißt du doch, warum man so auf dich reagiert. Was in deinen Beiträgen erzeugt denn bei anderen Neid oder Angst?

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 12:16

es stimmt schon, dass wer postet, auch mit einer Reaktion rechnen muss.
Wer "hart und direkt" schreibt, zieht wahrscheinlich umso mehr Resonanz nach sich.

Obwohl ich mir nciht wirklich vorstellen kann, wie man "hart und direkt" zum Thema Autolack schreiben kann und darauf dann auch noch eine beleidigende Antwort bekommt. Die oben genannten Beispiele "Halt die Fr...., du Ar..." kann ich absolut nicht ernst nehmen

Weiters ist natürlich Mehreres interessant:

1. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum änderst du dann nicht deine Ausdrucksweise (wie immer sie auch aussehen mag)? Das hat nichts mit Meinung verbieten, Schönrederei oder Einknicken zu tun, sondern mit adäquatem Umgang miteinander.

2. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum postest du dann so oft? Denn nach häufigem Posten liest sich die Situation schon.

3. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum ist das so? Was genau wird da in dir bewegt?
Andere können auf dich neidisch sein (warum eigentlich sollten sie das sein?), das kann man auch als Kompliment nehmen. Aber bei dir weckt dieser Mechanismus ja aggressivere Reaktionen wie
Ich hätte mal gut Lust, in so einem Fall richtig aufzudrehen und der entsprechenden Person eine argumentative Abreibung zu verpassen, die voll unter die Gürtellinie geht - einfach nur, weil ich die Nase von solchen Leuten so dermaßen voll habe. Ich will ihnen dann nur noch schaden, einfach nur grundsätzlich schaden. Es ist sinnlos, wo einer weg ist, kommen tausend nach - wie Kakerlaken - daher mach ich es nicht. Befreiend wäre es schon mal.
Wenn mir Foren nicht guttun, meide ich sie.
Wenn mich User öfters aufregen, sperre ich sie.
Oder ich lasse das Forum sausen.

Und gut ists.
Wäre das keine Option für dich?

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 13:07

Ganz ehrlich, warum rumjammern und nicht einfach in ein Forum wechseln, welches besser moderiert wird oder sich eben der Umgang untereinander maßgeblich unterscheidet?
Wenn ich in einem Forum nicht klar komme weil der Umgang mir nicht passt geh ich woanders hin. Es gibt zu jedem Thema tausend Foren oder Anlaufstellen, da brauch ich mir doch nicht das eine da antun wenn ich empfindlich bin?
Und wenn man aber in dem Forum bleiben will muß man sich eben anpassen warum sollen sich alle Mitglieder einem anpassen nur weil das Mitglied bissl Drama spielt? Dann muß man eben reinschnüffeln, die Dynamik kennenlernen und seinen Schreibstil dafür etwas ändern, eben so wie man sich die reaktionen wünscht.
Für mich wärs nix, aber ich hab auch kein Problem mit gebelver.
..:..

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Silencia
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Beiträge: 194

Beitrag Fr., 10.01.2014, 13:22

Hallo Rezna =)

Ich kenne das gut. Viele Leute haben Probleme, wenn ihnen nicht Recht gegeben wird oder es gibt noch hundert andere Gründe. Auf solche Angriffe muss man grundsätzlich immer vorbereitet sein bzw. damit rechnen.

Ob sachliche Themen oder nicht, manche Menschen nutzen jede Gelegenheit ihr "Hirnkrankheit" an anderen auszuleben . Was hilft? Ignorieren, Verarschen, maßlos übertreiben
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Méabh
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Beiträge: 366

Beitrag Fr., 10.01.2014, 13:52

Hi Rezna,

ich habe das auch schon oft erlebt.

Beispiele:

Ich möchte ein Gedicht bei einem Wettbewerb einreichen - frage in einem Forum deswegen nach einer Formsache und kriege direkt im Anschluss daran ein so mieses Abwatschen, weil ich ein Komma in der Frage nicht gesetzt hatte.
"So was wie du, ein Satzzeichen vergessend, so was sollte im Grunde gar nicht schreiben dürfen!"

Eine sachliche Frage nach einem Rezept für Weihnachten, in einem Backforum - da kam die Antwort, dass ich offenbar auch nur so ein kaufendes und fressendes Konsumar***ch bin, das den Sinn von Weihnachten kaputt macht.

Eine sachliche Frage nach der Stelle, an die man sich wendet, wenn man ein streunendes Tier gesehen hat, das verletzt scheint - bekommt die Antwort: "Du hast den doch sicher selber ausgesetzt und willst den jetzt los werden, weil du das arme Tier noch rumlaufen siehst."

Oder wenn ich für jemand Anderen in einem Forum - auf dessen Bitte hin - was frage, kommt IMMER einer, der ja ganz genau weiß, dass alles in Wirklichkeit um mich geht und ich aber zu feige sei, mich zu outen und unfähig, mich damit auseinander zu setzen. Buäärk. Ja, klar.

Iich hab es nie auf mich bezogen, weil ich mich jeweils in den Foren überhaupt erst neu registriert hatte, um die Frage stellen zu können. Mich konnte also keiner "kennen".

Aber was ich mache: Ich lese dann ein bisschen in diesen Foren herum und - bis auf zwei Foren, in denen ich wirklich gern bin, ist irgendwie ein schnelles Belfern und Treten und Herabsetzen an der Tagesordnung.

(Mir fällt grade ein - mein Freund hat in einem PC - Forum nach irgend einer Software für seinen PC gefragt. Die einzige Antwort, die er bekam, war: "Wer so ein altes Teil überhaupt noch benutzt, kann wirklich nicht mehr ganz dicht sein." Der PC ist um die 5 Jahre alt.)


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Rezna
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 15:15

Hi, danke fürs Feedback - ich versuche mal, soweit auf alles einzugehen.
leberblümchen hat geschrieben:Magst du mal ein Beispiel geben?
Okay. Nehmen wir mal an, es ist ein Fotoforum.
Thema: Vertragliche Regelung bezüglich fotografierter Menschen in der Streetfotografie in Hinblick auf eine Veröffentlichung in einem Magazin.
Diskussion: Es besteht eine grundsätzliche Unsicherheit. Die einen veröffentlichen "einfach" ohne Vertrag und sch***en sich nichts, andere kommen mit leicht recherchierbaren Fehlinformationen, wieder andere setzen sich intensiver mit der Materie auseinander - auch, weil es sie selbst betrifft.
Ich schreibe, dass ich plane, mich als Fotograf selbständig zu machen, mich also auf "irgendwie so halt" nicht einlassen möchte und daher ein großes Interesse habe, dass diese Frage geklärt ist. Ich bringe mich mit meinen Rechercheergebnissen und Argumenten ein - die aber allesamt immer noch eine gewisse Rechtsunsicherheit erzeugen - beziehungsweise neue Fragen aufwerfen. Ich erkläre auch, dass ich bereits Anfragen an einen Anwalt verschickt habe, um diese Sache zu klären und das Ergebnis alle wissen lassen werde. (Bis dahin ist die Diskussion zwar gelegentlich hart - aber es geht ja auch um ein strittiges Thema und Desinformation kann für Einzelne verdammt böse enden - bis dahin aber blieb es trotz allem sachlich - es ging ja um nichts Persönliches).
Plötzlich fährt mich ein User an, (mit dem ich sonst nie Kontakt hatte, mit dem es also keinerlei Vorgeschichte gibt) wie ich nur auf diese jämmerliche Idee kommen kann, meine Zukunft darauf aufzubauen, die Öffentlichkeit mit meinen unnötigen Fotografien vollzuspamen, das wäre extrem lästig, braucht kein Mensch und ich solle mir gefälligst einen Job suchen ... (Soweit mir bekannt, kennt er meine Fotos nicht - wohl aber dass ich zb. Stilleben fotografiere - was offenbar nicht seinen Geschmack trifft).
Tristezza hat geschrieben:Was in deinen Beiträgen erzeugt denn bei anderen Neid oder Angst?
leuchtturm hat geschrieben:Andere können auf dich neidisch sein (warum eigentlich sollten sie das sein?)
Im genannten Beispiel erfuhr ich durch Recherche (ich wollte wissen, warum der mich plötzlich so angreift, ich habe ihm nichts getan und war eigentlich bis zu dem Moment sogar auf seiner Argumentationslinie) dass die Person im Gegensatz zu mir mit seinen Fotos keinen Anklang findet. Aufgrund der Websitestruktur ist zumindest ersichtlich, dass er nur ein oder zwei positive Reaktionen erhalten hat, ich aber an die hundert. Für mich ergab sich daraus die Erklärung, dass es nur Neid sein kann. Was anderes fällt mir eben dazu nicht ein.
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Rezna
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 15:22

Sinarellas hat geschrieben:Wenn ich in einem Forum nicht klar komme weil der Umgang mir nicht passt geh ich woanders hin.
Sinarellas hat geschrieben:warum ... nicht einfach in ein Forum wechseln, welches besser moderiert wird oder sich eben der Umgang untereinander maßgeblich unterscheidet?
Es ist das Supportforum zu einer Seite, mit der ich beruflich in Verbindung stehe. Einfach von der Seite verschwinden kannn ich nicht, da meine wirtschaftliche Existenz daran hängt. Ich kann also nur vermeiden, mich im Support zu betätigen, was ehrlich gesagt nicht immer machbar ist, da zwangsläufig gelegentlich eben technische/rechtliche Fragen anfallen - wo soll man sie sonst stellen, wenn nicht im Seiteninternen Supportforum. Würde ja auch nichts bringen, im Fotocommunity-Support bezüglich technischer Probleme im PT-Forum zu schreiben.
leuchtturm hat geschrieben:2. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum postest du dann so oft? Denn nach häufigem Posten liest sich die Situation schon.


Vielleicht steht da eine Begriffsklärung an, was unter "oft" zu verstehen ist. Man kann sagen - so alle zwei bis drei Monate beteilige ich mich aus inhaltlichem Interesse an einer Diskussion (das Thema betrifft mich zb.). Dann kann ich durchaus rund ein bis fünf Kommentare schreiben - je nach Umfang der Diskussion. Da ich früher sehr aktiv war (hier und in anderen Foren schrieb ich fast täglich mehrere Beiträge) finde ich das nicht oft. Aktuell wäre die nächste Stufe nur noch: Nicht posten.
leuchtturm hat geschrieben:1. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum änderst du dann nicht deine Ausdrucksweise
Dazu müsste mir bewusst sein, was an meiner Ausdrucksweise nicht stimmt. Aufgrund diverser Vorkommnisse habe ich andere Teilnehmer gefragt, womit ich solche Reaktionen auf mich ziehe. Die Antwort war, dass ich sehr stark und umfassend argumentiere und dabei sachlich bleibe. Damit könnten eben manche nicht umgehen, da sie nicht "gegen mich ankommen" könnten und daher übergriffig würden. Auf der anderen Seite wird eben gerade meine Art zu argumentieren sehr geschätzt, da ich offenbar stellvertretend für viele andere Leute Worte finde. (Feedback: Sehe ich exakt genau so - aber ich könnte es nie so treffend formulieren, danke.) Übrigends stehen dann die "Zuseher" auch eher verwundert über diese unerwarteten Angriffe da.

Warum ändere ich also nicht meine Ausdrucksweise? Es gab Zeiten, da habe ich alles immer sehr schwammig formuliert, zwanghaft diplomatisch und stets auf Harmonie und Kompromiss aus - aus Angst, jemand könne mir was. Ich kochte und bleichte meine Meinung aus, bis zur Zensur. Mir wurde oft von verschiedenen Seiten geraten, doch einfach "auf den Punkt" zu kommen, etwas "radikaler" zu schreiben, es wäre doch kein Verbrechen, zu formulieren, was ich wirklich denke. Wenn ich eine Meinung habe: Dann raus damit, und zwar nicht zensuriert und dreimal ausgekocht und gebleicht. In gewisser Hinsicht habe ich dann das Extrapolieren forciert - was eben auch viele zu schätzen wissen - eben WEIL ich Dinge auf den Punkt bringe und auf Aspekte hinweise, die oft noch nicht bedacht wurden. Ich hatte aber auch mal eine dickere Haut. Diese existiert seit meinem Burnout faktisch nicht mehr.
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 15:37

Ach so, diese Aussagen, die du als Beispiel erwähnt hast, kenne ich auch. Aber gelingt es dir nicht, das als das zu erkennen, was es ist? Einfach als sinnloses Geschreibsel? Wieso trifft dich das so?

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Rezna
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 15:45

leuchtturm hat geschrieben:Das hat nichts mit Meinung verbieten, Schönrederei oder Einknicken zu tun, sondern mit adäquatem Umgang miteinander.
Das ist die Frage. Wenn jemand die Basics zu den Funktionsweisen eines Grafikprogrammes erfragt und ich auf Google verweise, weil da zu dem Thema rund 100.000 Links (und dabei eine Menge exzellente Tutorials, auch als Video) existieren... Ist das unadäquat? (Zumal ich mir im Vorfeld die Mühe machte, eine wirklich umfangreiche Anleitung zu schreiben, die dem User aber "zu anstrengend zum lesen" war). Ich werde angepöbelt, dass mein Hinweis auf Google "total unnötig und unhöflich" war (wft?) und das "nicht gerade weiterhelfe" (Sorry, aber ich hatte grad den halben Vormittag investiert, um weiterzuhelfen).
Adäquat wäre in solchen Fällen: Ignorieren. (Was ich mittlerweile mache, auch wenn ich mit drei Sätzen helfen könnte - kein Support mehr meinerseits)
leuchtturm hat geschrieben:3. Wenn dich die Reaktion Anderer so runterzieht, warum ist das so? Was genau wird da in dir bewegt?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich wünschte mir, ich wäre so souverän, wie ich mich in solchen Fällen gebe. Weil mir eben auch bewusst ist, dass es Öffentlichkeit ist, warte ich erst ab, bis meine Panik wieder in Zaum ist und antworte souverän, mache dabei aber auch deutlich, dass ich einen solchen Hieb unter die Gürtellinie nicht gut heiße. In der Regel verabschiede ich mich dann auch höflich aus dem Thread und bleibe davon auch konsequent weg. Ich muss mich ja nicht unnötig triggern lassen.
Aber warum ich gar so extrem reagiere, würde mich durchaus interessieren. Mir wird schwindelig, mein Herz rast, ich zittere so heftig, dass ich die Tasten nicht finde (spontan antworten könnte ich also schon aufgrund dessen nicht). Ich bin in einem Zustand von Panik, mein Hirn rauscht, Fluchtmodus ... das ganze Programm. Manchmal knabbere ich tagelang an den Folgen dieser Panik. Ich kenne diese Reaktion auch aus unmotivierten Angriffen aus dem realen Leben. Also wenn eine Diskussion über ein Thema eine Person veranlasst, auf einmal mich persönlich zu attackieren.
Die Ursachen werden in der Kindheit liegen - gab ja ausrechend Material, in dieser Hinsicht einen Schaden abzubekommen. Das zu wissen aber ändert nichts an der Panik, die der Angriff auslöst. Ich kann es eben nur hinnehmen und abwarten, bis es vorbei geht. Allerdings will ich weitere solche Vorfälle meiden, weswegen ich von täglich mehrmals posten, wie damals, auf alle paar Wochen einmal posten, reduziert habe. Weil es mich eben nicht abhärtet sondern immer verletzlicher macht.
leberblümchen hat geschrieben:Es kann auch sein, dass du schriftlich ganz anders rüberkommst, als du dich real fühlst. Das ist bei mir der Fall: Da ich mich ziemlich souverän ausdrücke, hat der Leser den Eindruck, er habe es mit einem selbstbweussten Menschen zu tun - was jedoch nicht der Fall ist. Es ist so, dass meine Ausdrucksfähigkeit offenbar überdurchschnittlich hoch ist, während der Rest meiner Psyche in Teilen durchaus unreif ist - diese große Diskrepanz wird dann hin und wieder zum Boomerang...
Das drückt es ziemlich gut aus. Manchmal frage ich mich schon, welche Person man hinter meinem Geschreibe vermutet. Ich fühle mich da in der Tat wie ein gespaltener Mensch. Die souveräne, starke virtuelle Person (die allerdings auch im Realen Leben in der "Öffentlichkeit" so auftritt - also gegenüber "der Welt) und die "echte" Person, die ein nervliches Wrack ist, total angeschlagen, ohne Haut und verletzbar bis dorthinaus. Man kann mich angreifen und ich pariere souverän und gelassen, auch wenn ich innerlich Amok laufe. Das geht irgendwie parallel - es ist dann, als wäre ich total besoffen oder so, aber eine Art Erwachsenen-Ich manövriert mich gimpflich und so souverän aus der Lage, dass mich hinterher Menschen fragen, wie ich das mache - sie wären ausgeflippt. Der Preis dieser Ruhe ist, dass ich danach tagelang, manchmal wochenlang fix und fertig bin, mich völlig zurückziehe.
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Beitrag Fr., 10.01.2014, 15:55

Méabh hat geschrieben:Hi Rezna,

ich habe das auch schon oft erlebt.

Beispiele: ...
Deine Beispiele treffen ins Schwarze. Gestern etwa war es so, dass man mich an einem Tippfehler aufhängte: Lern erst einmal die deutsche Sprache, von dir Analphabeten lasse ich mir in meiner Position (Alter, Anm.) nichts sagen. Nur dass ich gestern nicht mehr souverän bleiben konnte und dann zurückgeschossen habe. Zwar eh noch verdammt harmlos, aber ich fühlte mich schon wie ein Rowdy.
leberblümchen hat geschrieben: Aber gelingt es dir nicht, das als das zu erkennen, was es ist? Einfach als sinnloses Geschreibsel? Wieso trifft dich das so?
Mein Hirn und mein Körper reagieren nicht konform - sofern man den Zustand der Panik als rein körperliche Reaktion werten will. Absolut weiß ich von meiner Vernunft her, dass das völlig albern und nicht einmal ein Wimpernzucken wert ist, das mit irgendeiner Reaktion zu würdigen - aber mein Körper ist dabei schon dreimal um die Welt gerast - und ja, er zieht dann die Seele mit sich, auch mein Denken, da rennen ja dann die Hormone wiederum, Adrenalin und so weiter. Die Stimme, die sagt: "So ein Unsinn" wird immer leiser und da treibt nur noch blinde Panik.
Davon bekommt der Betreffende User aber nichts mit (in der Regel) weil ich mich souverän gebe - was ja nicht möglich wäre, wenn ich seinen Angriff richtig ernste nehmen und als bösartige Absicht, mir ernsthaft schaden zu wollen, sehen würde. (Würde ich mich real bedroht fühlen, führe ich ganz andere Geschütze auf - mir ist also die "kinderei" eines solchen Angriffs bewusst, sie zersetzt mich dennoch).

Ergänzung: Ich habe Mobbingerfahrung. Ein sicher nicht unerheblicher Grund könnte sein, dass ich unter einem ungerechtfertigten Angriff die Gefahr einer überhand nehmenden Gruppendynamik und eben die Vernichtung durch Mobbung sehe. Dass ich daher übermäßig alarmiert reagiere, könnte ich durchaus darauf zurückführen. Nur leider ... sind solche Dynamiken ja nicht unrealistisch - es ist keine Absurde Gefahr, wie etwa zu denken, Aliens lesen meine Gedanken - sondern ein sehr wahrscheinliches Szenario, das ich vor allem in sozialen Netzwerken (in denen ich aus dem Grund auch nicht mehr verkehre) immer wieder beobachtet habe. Das geht so schnell, so "leicht" und so unerwartet ... dass meine Alarmglocken eben schon sehr, sehr frühl schrillen.
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