Therapeutin hat Urlaub - mir geht es schlecht...

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AmyinmeinemHimmel
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Therapeutin hat Urlaub - mir geht es schlecht...

Beitrag Di., 08.07.2014, 10:06

Hallo ihr Lieben!
Ich bin seit längerer Zeit stille Mitlesen hier. Das hier wird mein erster Beitrag und ich bitte jetzt schon mal darum mir etwaige Fehler nachzusehen.
Ich bin 31 Jahre alt, mache seit Dezember 2013 eine Therapie. Ich wurde als Kind und Jugendliche von meinem Vater und seinen "Freunden" missbraucht. 2010 ist er in Folge von jahrelangem Alkoholmissbrauch verstorben und erst da "trauten" sich meine Erinnerungen daran an die Oberfläche. Es hat 3 Jahre lang gedauert bis ich die passende Therapeutin gefunden habe und nun fühle ich mich endlich gut und sicher aufgehoben. Wir haben viel zusammen am meiner Stabilität gearbeitet und sind dann in die Traumakonfrontation eingetreten, die aber dazu geführt hat, dass es mir immer schlechter ging. Wir haben zusammen entschieden, dass die Konfrontation im Moment zu viel für mich ist und wir erst mal weiter an meiner Stabilität arbeiten um mich wieder mehr alltagstauglich zu bekommen. Das hat bis vor 3 Wochen auch sehr gut geklappt, ich hatte das erste Mal seit Monaten das Gefühl ich wäre wieder dazu bereit mir neue Arbeit zu suchen und wenn auch nur stundenweise ( die habe ich auf Grund längerer Krankschreibung Anfang 2014 zu allem Übel auch noch verloren).
Vor 3 Wochen bin ich dann einem der damaligen Täter auf der Straße begegnet. Das war so schlimm. Ich hatte ein Flashback und war völlig weggetreten. Ich war unendlich froh dass mein Freund dabei war und mich aus dieser Situation rausgeholt hat. Es fühlte sich an als würde es um Leben und Tod gehen. Wie es mir seitdem geht...es ist wirklich sehr schwer zu beschreiben. Chaos...absolutes Chaos.
Ich hatte danach noch 2 Std. bei meiner Therapeutin in denen sie mich ganz gut auffangen konnte. Für die letzte Stunde sollte ich ein Bild von mir selbst malen, weil ich an meine Gefühle gar nicht mehr ran kam. Was dabei raus gekommen ist damit hätten wir beide nicht mit gerechnet. Ich fand das Bild grauenhaft, also das was es gezeigt hat. Trotzdem fühlte ich mich dabei nicht richtig. Bis ich es ihr gezeigt habe und sie mir ihre Reaktion darauf. Bis dato habe ich bezüglich des Missbrauchs nie etwas wie Trauer oder Wut gespürt. Ich habe so heftig geweint wie seit Jahren nicht mehr. Das erste Mal konnte ich spüren, dass es nicht meine Schuld war...dass sich dieses Mädchen nicht wehren konnte...
Jetzt ist meine Therapeutin im Urlaub. Noch 3 Wochen...die erste Woche ging es mir den Umständen entsprechend gut, aber jetzt merke ich wie ich immer weiter abrutschen. Ich dissoziiere wieder häufig, kann kaum essen und weine sehr häufig. Sie hat mir angeboten sie anrufen zu können wenn es mir schlecht ginge. Oder sogar im Notfall einen Termin bei ihr haben zu können. Aber irgendwie gibt es da einen Teil in mir der sagt " mach es bevor du ganz unten bist" und den anderen der sagt "lass ihr ihren Urlaub, der ist wichtig für sie und ihre Familie, du überlebt das". Ich weiß ihr Angebot so sehr zu schätzen und weiß auch dass sie es ernst gemeint hat. Sie war bis jetzt immer sehr verlässlich und sehr engagiert.
Was würdet ihr machen? Vielleicht findet hier jemand ein paar Worte die es schaffen, dass ich mich besser fühle. Sorry, dass es so lang und auch ein wenig unübersichtlich geworden ist...Falls ihr Fragen irgendwo zu habt, könnt ihr sie gerne stellen.
Liebe Grüße

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Feenya
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Beitrag Di., 08.07.2014, 10:19

AmyinmeinemHimmel hat geschrieben: Sie hat mir angeboten sie anrufen zu können wenn es mir schlecht ginge. Oder sogar im Notfall einen Termin bei ihr haben zu können. Aber irgendwie gibt es da einen Teil in mir der sagt " mach es bevor du ganz unten bist" und den anderen der sagt "lass ihr ihren Urlaub, der ist wichtig für sie und ihre Familie, du überlebt das".
Ich bin nur Angehörige eines psychisch Kranken und habe keine eigene Erfahrung mit Therapeuten und Therapien.
Aber nachdem was ich mit meinem Mann mitgemacht habe, möchte ich dir zum Anruf raten.

Mein Mann hat auch immer auf alle anderen viel mehr Rücksicht genommen, als auf sich selber. Er kann da nicht "egoistisch" handeln.
Und diese Rücksichtnahme hat ihn viel tiefer in die psychische Krankheit getrieben, als es nötig gewesen wäre.

Rufe an! Deine Therapeutin weiß doch darum, wie wichtig es für deine psych. Gesundheit ist, dass du sie "jederzeit" erreichen kannst. Sonst hätte sie dir dieses Angebot sicher nicht gemacht, sondern gleich von vorneherein gesagt, dass sie nicht gestört werden möchte.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*

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Marzipanschnute
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Beitrag Di., 08.07.2014, 10:34

Du könntest alternativ auch bei einem Kriseninterventionsdienst in deiner Stadt anrufen.
Ich kann die Scheu gut verstehen.
Auf der anderen Seite ist deine Therapeutin eine Erwachsene die für sich selber sorgen kann... Und wenn ein Termin mit ihr dich unbeschadet über die nächsten Wochen bringt würde ich nicht zu lange zögern.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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SüdlichderNordsee
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Beitrag Di., 08.07.2014, 11:27

Sie hätte das Angebot nicht gemacht, wenn es ihr nicht ernst gewesen wäre.
Also ruf an - trau dich.

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 08.07.2014, 11:43

Vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich weiß, dass das Angebot von Seite meiner Therapeutin ernst gemeint ist. Ich weiß nicht mal genau warum ich es nicht in Anspruch nehmen kann. Immer wenn ich den Hörer in die Hand nehme und ihre Nummer wählen möchte blockiert sich irgendetwas in mir. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Sie da in einem so privaten Bereich störe...dass ich ihr irgendwann zu viel bin...dass ich auf Zurückweisung stoße ( in dem Sinne, dass es mir nicht schlecht genug geht um sie stören zu dürfen). Ich weiß, dass es Blödsinn ist. Sie ist soooooo verständnisvoll. Manchmal bringt es mich um den Verstand. Ich frage mich dann immer ob es ernst gemeint ist...kann gar nicht glauben, dass jemand so verlässlich ist. Ich kenne das aus meinem Leben überhaupt nicht - außer von meinem Freund. Meine ganze Familie hat sich von mir abgewendet. Meine Mutter hat mir meine Erinnerungen zwar bestätigt nimmt meinen Vater aber immer noch in Schutz. Er sei krank gewesen...ich müsse sehen wie da jetzt damit klar komme...
Ich weiß nicht warum jetzt gerade diese Angst vom im Stich gelassen werden in Bezug auf meine Therapeutin hoch kommt. Oh mann...

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ziegenkind
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Beitrag Di., 08.07.2014, 12:24

amy, du hast di die antwort selber gegeben, nicht? du hast angst, sie könnte so reagieren, wie deine mutter. das wird sie aber nicht. da bin ich ganz sicher.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 08.07.2014, 13:36

Ihr hattet alle Recht.
Ich habe mich dazu durchgedrungen mit ihr zu telefonieren. Sie findet es gut, dass ich angerufen habe...sie war sehr verständnisvoll und hat mir mal wieder echt weiter geholfen. Die Sorgen dahingehend waren also mal wieder völlig umsonst. Ich habe ihr auch von meinen Hemmungen bei ihr anzurufen erzählt. Auch das konnte sie auf Grund meiner Geschichte, aber auch der bisher negativen anderen Therapieerfahrungen verstehen. Ihr Angebot gilt weiterhin. Anrufen oder wenn das nicht reicht eine Therapiestunde...
Ich hoffe natürlich, dass es nicht dazu kommen wird und ich erst mal stabil bleibe...
Es tut trotzdem gut zu wissen, dass da jemand im Hintergrund ist der einen auffängt, wenn nichts mehr anderes geht.
Wie handhaben eure Therapeuten das eigentlich wenn sie im Urlaub sind? Oder allgemein zwischen den Stunden? kenne das von meinen bisherigen Therapieversuchen ganz anders...die haben sich ziemlich retraumatisierend ausgewirkt

Vielen Dank noch Mal fürs Mut machen

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CrazyChild
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Beitrag Di., 08.07.2014, 14:29

Ich konnte meine Thera zwischen den Stunden auch immer anrufen, was ich aber nur gemacht habe, wenns gar nicht mehr ging. In all den Jahren war das evtl.fünf Mal. ich mochte es nicht so gerne mit ihr zu telefonieren denn ihre Stimme klang da akustisch so anders.

ansonsten waren emails immer möglich, auch in ihren Urlauben.

Jedoch war diese Rumdumversorgung nur in der intensivsten Zeit gegeben. später dann stieß ich leider nicht mehr auf so viel Verständnis. Da sollte/soll ich dann versuchen, allein zurecht zu kommen. das war und ist hart, da man sich an diese Betreuung natürlich sehr schnell gewöhnt und dann die Welt nicht mehr versteht, wenn es plötzlich anders ist.

aber das muß nicht bei jedem Therapeuten so sein.
LG, CrazyChild

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peppermint patty
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Beitrag Di., 08.07.2014, 18:40

Liebe Amy,

ich mache auch Traumatherapie. Meine Erfahrung dazu ist auch ein sehr intensives Kümmern von Seiten meiner Therapeutin (was ich aber am Anfang sehr boykottiert habe - weil ich so etwas zuvor nie erlebt habe - und ich überhaupt nicht verstand was "das" sollte. Und wieso bei mir, die doch immer die "Starke" ist *hüstel*??). Allerdings habe ich schon öfter gehört, dass sich Traumatherapeut(inn)en sehr kümmern.
So habe ich zB immer Doppelstunden - naja meist noch länger (weil ich auch viel in den Stunden dissoziiere und ich so überhaupt etwas mitnehme), die sie aber nur normal abrechnet. Sie meint bei Traumapatienten hat sie einfach bessere Erfahrungen mit D-Std. gemacht. Zudem darf ich auch mailen und telefonieren (mailen einmal die Woche - telefonieren, wenn es nötig ist, was ich mich aber noch nicht so oft getraut habe). Sie antwortet auch immer.

Jetzt ist meine Thera im KH. Da für mich traumabedingt Trennungen sehr, sehr schwer sind (viele, viele Heim - und Pflegefamilienaufenthalte in meiner Kinder- und Jugendzeit, die ich gerade bearbeite) habe ich für diese Zeit eine Imaginationsübung von ihr aufgenommen bekommen. So kann ich üben und höre zugleich ihre Stimme. Danach würde ich an deiner Stelle auch mal fragen. Mich beruhigt ihre Stimme wirklich gut. Naja und dann bekomme ich für die jetzige Therapiepause ein mal pro Woche eine Karte von ihr geschickt. Recht ordentliches Paket - hat sich auch erst nach und nach so entwickelt. Letzte Sommerferien benötigte ich nur ein Kuscheltier - mehr nicht. Ach ja, dass habe ich jetzt wieder. Was ich auch sehr schön fand, dass wir uns bei der jetzigen Verabschiedung lange umarmt haben - was wir aber noch nie gemacht haben. Fand mich supermutig.

Sie sagt, wenn ich mich nicht melde geht sie davon aus, dass es mir gut geht. Wenn nicht erwartet sie so viel Verantwortungsgefühl von mir, dass ich melde. Vielleicht sieht deine das ähnlich.

Insofern melde dich bei ihr, nimm ihre Angebote an. Tu dir selbst etwas Gutes. Sei nicht so hart zu dir selbst. Manche Theras geben von Herzen gerne.

LG,
pp

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Di., 08.07.2014, 19:34

Vielen lieben Dank, dass ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt.

Es ist für mich eine wirklich neue aber sehr schöne Erfahrung, dass sich jemand so intensiv und verlässlich um mich kümmert. Wie ihr ja an meinem obigen Beitrag gesehen habt, fällt es mir aber immer noch schwer das zuzulassen. Irgendwie habe ich immer das Gefühl alleine klar kommen zu müssen. Damals war es ja auch so...mit 17 war ich essgestört und habe mich selbst verletzt und tja ich stand alleine da. Meinem Vater wäre es wahrscheinlich am liebsten gewesen ich hätte mich umgebracht, meiner Mutter war es auch egal da sie eh ständig nur getrunken hat. Die Therapeutin die ich mir zu dieser Zeit gesucht habe war eine Katastrophe. Sie hat mich nur unter Druck gesetzt, mit Therapieabbruch gedroht, wenn sich keine Erfolge einstellen. Und das gerade mal nach 10 Stunden...

Dann habe ich meinen Freund kennengelernt, fühlte mich das erste Mal geliebt und akzeptiert. Auch da gab's natürlich diverse Probleme, aber er ist sehr hartnäckig geblieben. Unsere Liebe hat mich geheilt...zumindest vorübergehend. Ich war weg von meinen Eltern, hatte nen super Job. Dann ist ja 2010 mein Vater gestorben und es brach nur so über mich hinein....

Peppermint patty, ich hoffe, dass deine Therapeutin bald wieder gesund wird. Das mit der CD ist eine super Idee. Ich hoffe, dass ich mich traue danach zu fragen. Ich glaube das könnte mir helfen. Mails schreibe ich zwischen den Stunden auch. Das ist mir oft eine große Hilfe, da ich mich schriftlich oft besser äußern kann als mündlich. Wenn Sie keinen Urlaub hat ist das auch nicht mehr so ein großes Problem für mich. Da haben wir auch schon mal telefoniert wenn es ganz schlimm war. Nur jetzt während des ihres Urlaubs ist das so ein riesen Problem...ich denke dann immer an ihre Familie und dass sie sie doch auch braucht.
Wow, das mit der Umarmung ist wirklich sehr mutig von dir. Meine Therapeutin hat mich gefragt ob mir das gut tun würde als ich das letzte Mal so am Boden war. Mein ja kam wie aus der Pistole geschossen. Hat mich selber überrascht...und war mir erst ziemlich peinlich. Aber es tat wirklich gut.

Naja, ich hoffe dass ich das demnächst mal in meinen Kopf kriege, dass ich das Angebot von ihr ohne Hemmungen annehmen kann.

Liebe Grüße

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Betthupferl
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Beitrag Fr., 11.07.2014, 20:07

Liebe amy,

du hast mir mit deinen Beiträgen sehr weitergeholfen!

Denn als ich deine ersten Beiträge gelesen habe, da wollte ich schon fast schreiben, "ruf nicht an",
ich bin nämlich auch so eine Kanditatin, Missbrauch, und dann auch die Erfahrungen in meiner ersten Therapie, die sich sehr retraumatisierend anfühlten...

ich bin nun in Lebensberatung (statt) Therapie, und kann es auch noch nicht fassen,
dass sich Jemand so hilfsbereit um einen bemüht...
zum erstenmal in meinem Leben mache ich "Körperarbeit" um, wieder in meinem Körper zurück zu finden...

was ich aber sagen wollte,
ich finde super, dass du angerufen hast und diese neue Erfahrung machen konntest,
dass macht mir auch Mut neue Erfahrungen wieder zuzulassen, trotz allem...

LG
und alles alles Gute für deinen weiteren Weg
B.
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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Fr., 11.07.2014, 20:34

Hallo Betthupferl,
vielen lieben Dank für deine Antwort! Ich bin auch sehr froh, dass ich mich getraut habe diese Erfahrung zuzulassen. Es ist einfach wunderschön. Ich drohe halt nur schnell wieder in diese alten misstrauischen Muster zurück zu fallen. Leider auch bei meiner Therapeutin. Im Grunde ja verständlich wenn man über Jahre nur Scheiße erlebt hat. Das tut mir immer sehr leid...denn sie ist immer soooooo lieb und verständnisvoll. Aber auch das wird sie richtig einordnen können. Ich hoffe, dass ich irgendwann an den Punkt komme an dem ich ihr voll und ganz vertrauen kann. Das hat sie verdient und vor allem ich auch!

Einen ganz lieben Gruß und alles alles Gute für dich!

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madmonk
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Beitrag Do., 14.08.2014, 08:56

Liebe AmyinmeinemHimmel,

bin hier gerade gelandet, weil ich es schön fand, dass Du hier etwas geschrieben hast: http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 66#p732166

rb24 brauch einfach Hilfe.

Dann habe ich dieses Thread in Deinem Profil gefunden und war wegen des Themas Urlaub des Therapeuten neugierig geworden. Der Grund: ich bin deshalb vor ein paar Tagen hier ins Forum eingestiegen (http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... 3&start=15)

Jetzt habe ich hier Deine Geschichte gelesen und finde meine psychischen Belastungen beinahe klein und nichtig.

Alles Gute was für Dich und den mutigen Weg den Du gehst.

madmonk
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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag Do., 14.08.2014, 09:27

Hallo Madmonk,

vielen lieben Dank für deine lieben Wünsche.
Deine Probleme sind sicherlich nicht klein und nichtig auch nicht gegenüber den meinen. Du leidest darunter und das ist schlimm.
Die Urlaubszeit meiner Therapeutin ist ja jetzt rum. Nachdem ich sie angerufen hatte und mit ihr diesen Notfalltermin ausgemacht hatte, hat sie mir direkt für ihre restlichen 2 Wochen auch noch 2 Termine angeboten. Einerseits war ich darüber verdammt froh darüber, weil es mir verdammt schlecht ging, andererseits war es mir aber auch irgendwie peinlich nicht mal 3 Wochen ohne ihre Hilfe zu können. Aber sie war da mal wieder sehr verständnisvoll. "Ich werde Sie auf gar keinen Fall hängen lassen" sagte sie. Ich finde dieses Engagement schon wirklich enorm und bin froh bei ihr gelandet zu sein. Sie scheint die Situation richtig eingeschätzt zu haben. Durch die ganzen Flashbacks und die dissoziative Problematik hat sich nämlich jetzt auch wieder die ES reaktiviert in der ich in meiner Jugend steckte. Das alles hängt ja alles mit dem Missbrauch zusammen und manchmal drohe ich echt den Überblick und den Halt zu verlieren. Aber auch das werde ich hoffentlich mit ihrer Hilfe in den Griff kriegen.

Ich wünsche dir auch für deinen Weg alles erdenklich Gute und fände es schön dir hier im Forum wieder zu begegnen.

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madmonk
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Beitrag Do., 14.08.2014, 11:53

Danke für die Rückmeldung und die lieben Wünsche. Ich wollte nicht vergleichen und doch findet der Mensch manchmal, dass die eigenen Probleme nicht so groß sind, wie sie manchmal scheinen, wenn er die anderer Menschen wahrnimmt.

Sicher werden wir uns hier noch öfter begegnen.
Einen schönen Tag noch.

madmonk
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