Kohlenhydrate - nein danke

Gesunde Kochrezepte, Ernährungstipps und Wege aus der Fehlernährung - hier können Sie Ihre diesbezüglichen Schwierigkeiten, Empfehlungen und Erfahrungen austauschen.
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luftikus
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 11:45

Vincent hat geschrieben:Weil wir kaum noch wissen, wer wir sind, deklarieren wir uns zur reinen Funktion, die kontrolliert am Laufen gehalten werden muss.
Das liest sich so, als ob die Menschen früher wesentlich besser Bescheid gewusst hätten. War das wirklich so? Und wann war deiner Ansicht nach das beste Zeitalter?

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Vincent
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 11:59

panta hat geschrieben:Für mich ist meine Ernährungsweise ausgewogen.
Gut.


@Luftikus
Ich glaube, die Menschen hatten einst einfach noch ein gesünderes (Selbst-)Empfinden, bevor sie sich ein Beispiel an den Techniken genommen haben, die sie selbst entwickelten.
Die Beantwortung deiner Frage wäre sehr komplex und an einem bestimmten Zeitalter sicherlich nicht festzumachen.
Für mich steht jedenfalls fest, dass wir uns mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften und der Psychologie immer mehr von uns selbst entfremdet haben, auch wenn die Absicht wohl eigentlich die war, uns besser zu begreifen.

Aber hier geht es ja allein um Ernährungsmöglichkeiten. Vielleicht sollten wir an dieser Stelle die soziologischen Deutungen eher unterlassen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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luftikus
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 12:12

Ich persönlich denke, dass die Menschen in vergangenen Jahrhunderten häufig nicht zu sehr auf innere Bedürfnisse und ausgewogene Ernährung geachtet hatten. Vermutlich hat man über lange Zeit hinweg überwiegend das gegessen, was gerade verfügbar war (und das war nicht immer das gesündeste, beste oder sinnvollste). Im Winter war wohl meistens nur wenig gesundes Essen verfügbar, da musste man mit eingelegtem, gepökeltem, oft verdorbenem Essen auskommen... Und auch im Sommer war die Ernährungslage stark abhängig von der Großwetterlage, von immer wieder auftretenden Tier- und Pflanzenseuchen, etc.


Vincent
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 12:25

Sie aßen, was die Jahreszeiten und wirtschaftlich-politischen Gegebenheiten ihnen ermöglichten.

Heute gibt es (fast) alles an Nahrungsmitteln das ganze Jahr über. Über die Bedenklichkeit dieser Unnatürlichkeit müssen wir hier nicht reden, geschweige denn darüber, welche (bedenklichen) Methoden zur Massenproduktion von Nahrungsmitteln weltweit eingesetzt werden, um die verwöhnten Menschen im Westen, die sich ja schließlich gesund ernähren wollen, zu beliefern. Ja, um deren 'Bedürfnisse' zu befriedigen.
Zuletzt geändert von Vincent am Mi., 06.08.2014, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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luftikus
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 12:39

Vincent hat geschrieben:Heute gibt es (fast) alles an Nahrungsmitteln das ganze Jahr über. Über die Bedenklichkeit dieser Unnatürlichkeit müssen wir hier nicht reden,
Nunja, ich würde behaupten wollen, dass diese neuzeitliche Unnatürlichkeit uns doch trotz gewisser negativer Begleiterscheinungen eine verbesserte Ernährungsituation gebracht hat. Die frühere jahreszeitlich abhängige Ernährung hat letztlich wohl auch oft zu Mangelerscheinungen oder Vergiftungen geführt (wenn die gelagerten Lebensmittel mal wieder verschimmelt oder z.B. von Mutterkorn befallen waren).


Vincent
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 13:06

Das hat alles Vor- und Nachteile. Damals mögen es natürliche Vergiftungen und Mangelerscheinungen gewesen sein; heute sind wir zwar 'satt', aber wer weiß letztlich, was wir da so zu uns nehmen?! Möglicherweise sind Antibiotikarückstände oder Rückstände von Insektenschutzmitteln dabei langfristig nur das geringste Problem.

Diese Diskussionen sind komplex und können nur ad absurdum führen.
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hope_81
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 13:51

Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


montagne
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 14:29

Themis hat geschrieben:
Genau das trifft auf mich zu. Ich schaffe es nicht anders. Ich bin auch so eine Schwarz-Weiß-lerin.
Ich gestehe. Ich schaffe es zumindest, mir einmal in der Woche etwas zu gönnen, das ich ansonsten vom Speiseplan gestrichen habe. Das geht.
Beim Alkohol fällt es mir leicht. Ich trinke wenig, hin und wieder ein Glässchen Genusswein. (Das sollte man ja bei LCHF auch nicht, weil es die Fettverbrennung stoppt, aber hin und wieder an einem lauen Sommerabaned darf es dann schon sein).

Auf Dauer möchte ich KH reduziert halten, auf Süßes und Weißmehl verzichten, und nur morgens KH essen - als Müsli oder Vollkornbrot. Das habe ich schon mal versucht, aber es ist mir nicht gelungen. Vielleicht schaffe ich es auf diesem Weg. (Habe lange Jahre nicht gefrühstückt, den Hunger am Vormittag wegen Zeitmangels ignoriert, und kam mit einemr super unterzuckerung heim. Rasch ein Snack, welcher mir rasche Energie gegeben hat, und abends der große Appetit - Zeit der Ruhe und Erholung, Belohnungsessen.)

Bitte jetzt keine Moralpredigten, wie falsch das ist, es ist mir bewusst. Zur Ernährungsumstellung gehört auch immer eine Lebensumstellung. Wenn man nämlich auf sich selbst achtet, wird alles anders ...

Hm, nein, ich bin sicher, dass ich es schaffen werde, denn zum ersten Mal tut mir die Art, wie ich mich ernähre, gut.
Das finde ich persönlich nachvollziehbar. Geht mir ähnlich. Und ich bin mir sicher Low Carb kann ein guter Einstieg sein, sich etwas mehr von Kohlenhydraten, vor allem Zucker zu entwöhnen. Ich habe es ja gemerkt, als ich drauf geachtet habe, kaum Zucker zu essen, Kohlenhydrate maßvoll und in Form von Vollkorn, Hülsenfrüchten, blieben Heißhungerattacken aus und das Gewicht ging runter. Jetzt habe ich es 2 Jahre lang wieder lockerer genommen und das Gewicht ging rauf. Und je mehr Zucker und Weißmehl ich esse, umso mehr "brauche" ich davon. Wenn ich es reduziere, brauche ich es weniger. Und meinem Magen (nicht Mann ) geht es mit weniger Kohlenhydraten deutlich besser.
Abgesehen davon, dass ich es mir ganz ohne Kohlenhydrate nicht vorstellen kann. ich meine, ich hab ja einen gewissen Energieverbrauch, irgendwo muss es ja kommen, bin ich da eben aus gesundheitlicher Sicht skeptisch. Aber wie gesagt, ich denke allgemeine Aussagen kann da wohl niemand seriös treffen. Man muss sehen, was einem gut tut und vllt. auch, welche erbliche und gesundheitliche Konstitution man mitbringt.




Und nochmal zur allgemeinen, aktuellen Diskussion:
Wer will den wirklich seriös sagen, was richtig ist? Die einen sagen vegan, high carb, die anderen low carb (interessanterweise gehts selten um Mischkost). Nur niemand kann wohl die Wahrheit auf seiner Seite wähnen. Es gibt schlanke Veganerinnen, ja, aber wenn ich an vegane Kochbuchautorinnen denke, wie Nicole Just (da gibts noch eine), dann find ich die ehrlich gesagt bisschen pummelig. Wenn ich deren Rezepte so essen würde, wäre ich das auch und ich mache immerhin einiges an Sport. Dann gibt einen veganen Kraftsportler, finde ich sehr interessant. Seine Leistungen sind beachtlich, seine Plautze jedoch auch (wie bei vielen Kraftsportlern, was mich wieder denken lässt, es ist eher Konstitution als was anderes).
Dann wieder gibts die Paleo-Fraktion und zumindest diejenigen, die damit in der Öffentlichkeit stehen, wie Crossfit-Athleten, haben schlicht Fitness-Modell-Maße (Blutwerte wären mal interessant, darüber spricht aber natürlich niemand).
amor fati

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luftikus
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 15:01

montagne hat geschrieben:Man muss sehen, was einem gut tut und vllt. auch, welche erbliche und gesundheitliche Konstitution man mitbringt.
Das ist im Prinzip auch meine Ansicht.

Problematisch könnte es höchstens sein, wirklich zu fühlen, was einem gut tut. Denn die Ernährung wird nicht nur über körperliche Bedürfnisse gesteuert, sondern auch über Gewohnheiten, die Erziehung, usw.

Ich persönlich esse momentan eine Art Wechselkost: ich pendle immer so hin und her zwischen verschiedenen Komponenten. Einen Tag eher Fleisch, am nächsten dann Fisch, dann die geliebten Pasta, dann mal wieder ein großer Salat, eine Gemüsesuppe, etc. Das ist weder High- noch Low Carb, nicht vegetarisch und auch sonst keiner Vorgabe folgend... Ob es gut ist, oder ob es etwas Besseres für mich gibt, gilt es vielleicht herauszufinden...

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panta
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 15:04

@montagne
Meine Blutwerte habe ich letzte Woche erst checken lassen, alles Top. Vor meiner Umstellung hatte ich mit hohen Harnsäurewerten zu kämpfen, musste eine zeitlang sogar Medikamente nehmen, und obwohl ich gemessen am Durchschnitt der Bevölkerung wohl eher viel Fleisch esse, nämlich jeden Tag, hat sich bei mir dieser Wert nun wieder eingependelt.
Ich glaube tatsächlich, dass es verschiedene Stoffwechseltypen gibt. in meiner Familie bspw. hatten und haben alle weiblichen vorfahren (ururoma, Uroma, Oma, Mutter) Diabetes Typ 2. eine genetische Disposition ist also gegeben, dennoch konnte man bei mir bisher nichts feststellen und ich persönlich glaube, dass dies mit meiner Ernährung zusammen hängt. Ich glaube, dass "mein Stamm" Probleme mit der Verstoffwechslung von Kohlenhydraten hat. Diabetes ist eine stoffwechselerkrankung die mit dem hohen Konsum von kohlenhydraten assoziiert ist, deshalb lasse ich diese gleich so gut wie ganz weg und siehe da, immerhin bin ich fast 40 und keine Spur von Diabetes, da hingen die meisten meiner Vorfahren bereits "an der Spritze".
Und da mag es andere Menschen geben denen bekommt der hohe Konsum von Fleisch nicht, ich denke man muss einfach rausfinden was einem gut tut und was der Körper braucht. Körper ist nicht gleich Körper.

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luftikus
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Beitrag Mi., 06.08.2014, 15:09

panta hat geschrieben:Meine Blutwerte habe ich letzte Woche erst checken lassen, alles Top.
Meine Blutwerte werden auch regelmäßig getestet, und auch bei mir sind sie jedesmal im grünen Bereich, obwohl mein Fleischkonsum vermutlich oft über dem empfohlenen Richtwert liegt. Ich denke auch, dass am besten jeder für sich herausfinden sollte, was ihm gut tut und schmeckt. Gerade bei der Ernährung gibt es anscheinend nicht die einzig wahre Ernährungsform.


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Themis
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Beitrag Do., 07.08.2014, 07:11

Liebe panta!
Danke für deinen Beitrag und den Link über Paleo-Ernährung! Diese Seite ist sehr gut, und beantwortet viele meiner Fragen und beinhaltet Themen, die ich quer verteilt übers Netz und in Büchern gelesen habe.

Mein einziges Problem an dieser Form der Ernährung ist, dass ich nicht so viel Fleisch essen mag. Einerseits mag ich es nicht so gerne, und andererseits ist es ein Luxusessen, das mit Tierleid und Massenproduktion verbunden ist. Dies werde ich lösen, indem ich verstärkt regional einkaufen werde. Das ist hier gut möglich. Ich freue mich, dass ich verstärkt in Supermärkten regionale Produkte finde, die direkt vom Bauern aus der Gegend stammen.

Danke für deine Rezepte! Ich bin eine Süße, ja . Morgens ist mir ein Omelette zu schwer, das mag ich nur selten. Ich esse lieber Joghurt mit Leinsamen und Kokosflocken, möglichst Heidelbeeren (die sind im Moment leicht verfügbar - nur was gebe ich im Winter rein?). Das erfrischt mich und ist nicht so schwer.

Das Omelette gibt es eher zu Mittag. Ich mag es auch gerne mit frischen Tomaten und Eierschwammerl (Pfifferlinge). Kokosfett verwende ich nicht, da bin ich mir nicht sicher, inwieweit diese doch auf gerodetem Regenwald gezüchtet wurden. Da nehme ich lieber Butter oder Butterschmalz zum Braten. Ansonsten Olivenöl, und mein Lieblingsöl ist heimisches Leinöl. Super lecker und gesund.
panta hat geschrieben:Man kann auch toll "improvisieren" bspw. mache ich pizza aus Thunfisch- oder aus blumenkohlteig, schmeckt sehr lecker, oder Blumenkohl lässt sich püriert wie Kartoffelbrei verwenden und geschreddert (im Mixer) wie reis. Wenn ich Lust auf nudeln habe drehe ich mir welche aus zuccini oder Möhren, hab mir dazu einen speziellen Küchenhelfer gekauft.
Wie machst du die Pizza? Den Kartoffelbrei aus Blumenkohl (wir sagen Pürrer aus Karfiol) habe ich schon versucht, aber ich mag keinen Karfiol, egal, in welcher Variante.

Mal schaun, welche Rezepte ich noch finde, und die leicht in den Alltag einzubauen sind. Danke nochmal!
Ich bin nicht meine Geschichte


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Beitrag Do., 07.08.2014, 07:24

Carla1 hat geschrieben:Warum ich LCHF für extrem ungesund halte?
Weil ein hoher Fettkonsum langfristig nun mal die Entstehung aller möglichen Gesundheitsprobleme begünstigt:
- Übergewicht (wen wundert's?)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Krebs
- Diabetes
- Alzheimer
- Schwächung des Immunsystems
...
Hier gibt es ja nun sehr widersprüchliche Meinungen. Das größte Problem ist wahrscheinlich die gemeinsame Zufuhr von zu vielen Kohlenhydraten und gleichzeitig fettem Essen. Junk-Food wie Burger, Pommes und Co, Schnitzel, Schweinsbraten ...
Die Art von Essen, die gefühlt direkt auf die Hüften wandert, und nach der Mahlzeit zu Trägheit führt.
Ich praktiziere das (tendenziell) schon sehr lange so - schon instinktiv, bevor ich angefangen habe mich mit Ernährung zu beschäftigen, da es mir damit einfach am besten geht. Ich esse mich immer pappsatt, bin kerngesund, super leistungsfähig und spindeldürr. Gesunde Ernährung kann so lecker und einfach sein!
Dann hast du ja deine ideale Ernährungsweise gefunden! Ich habe in den letzten Wochen entdeckt, wie schlecht ich auf Kohlenhydrate reagiere bzw. wie positiv auf meine neue Ernährungsweise. Ich bekomme kein Zittern mehr, wenn ich hungrig werde (früher schlackerten mir regelrecht die Knie), sondern habe einfach Hunger. Mein Bauch fühlt sich nach dem Essen nicht angefüllt, ich habe keine Verdauungsprobleme mehr, und bin einfach zufriedener. Außerdem bin ich weg von den Süßigkeiten. was mir sowohl psychisch als auch physisch gut tut.
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Beitrag Do., 07.08.2014, 08:00

hopeless81 hat geschrieben:Eigentlich ist es doch so einfach,
esse ausgewogen und gesund. Weder radikal die eine, noch radikal die andere Seite ist zu empfehlen.
Ausgewogen und gesund. Das ist nicht einfach, zumindest in unserer Gesellschaft. Wenn man erstmal anfängt, die Etiketten auf den Lebensmitteln zu lesen, muss man das meiste wieder ins Regal zurückstellen.
Wenn ein Marathonläufer nur Eiweiß und Co isst, na dann hat er ein Problem, isst ein Bodybuilder nur Kohlenhydrate, dann hat der ein Problem.
Deshalb muss er sich auch Gedanken über seine ideale Ernährung machen.
Der normale Mensch, welcher keinen Leistungssport betreibt, der soll in Maßen und ausgewogen essen. Alle anderen passen sich halt den Umständen an...
Das ist mir jetzt zu diffus. Was ist denn ausgewogen? Genau darum geht es hier ja. Was ist gesund? Wir sollten nie vergessen, dass wir Konsumenten (sowohl in der Nahrungskette als auch als DER Wirtschaftsfaktor) kaufen kaufen kaufen sollen. Produkte sollen an den Mann/an die Frau gebracht werden, viel, schnell, mit Tricks und Manipulation.
Kann doch nicht so schwer sein? Schade, dass wir immer mehr den Bezug zu unseren Instinkten verlieren, der Körper weiß eigentlich ganz genau was er wann braucht.
Genau deshalb mache ich mir Gedanken über meine Ernährung. Ich spüre, was mir gut tut, wenn ich mich bewusst darauf einlasse. Und das impliziert Denken.
Wenn ich mich meinem Instinkt hingebe, stopfe ich Zuckerzeugs in mich rein, um mich in guten Zeiten zu mästen, damit ich in Hungerzeiten nicht sterbe. Das ist unser Instinkt: Überleben. Am besten geht das mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten, die rasch in Speicherfett umgewandelt werden, welches nur in Notsituationen wieder mobilisiert wird. Hunger kommt ja nicht erst, wenn unsere Reserven aufgebraucht sind, sondern bei leerem Magen. Das wäre "natürlich betrachtet" lebensbedrohlich. Heute hätten wir das gerne, das würde uns nämlich rank und schlank halten, aber bei Nahrungsmangel schnell verhungern lassen.

Hunger entsteht unabhängig von bestens gefüllten Fettdepots, um einerseits benötigte Energie mit aktuell verfügbarer Nahrung zu erzeugen, und andererseits die Reserven möglichst nicht anzugreifen.

Das zu den Instinkten.

Erzwungene Hungerphasen gibt es in unserer Generation kaum noch, außer in Kriegszeiten und Ausnahmefällen. Wir sind die Diät- und Sportgeneration, eine neue Erfindung der Menschheit. Wir bewegen uns im Alltag kaum, arbeiten nicht mehr schwer, und stehen einem Überangebot an Nahrung gegenüber.
Wie verrückt ist es denn eigentlich, in der Gegend herumzulaufen, auf dem Rad zu fahren, sich anzustrengen, um Bewegung zu machen und sein Gewicht zu halten, Muskeln aufzubauen, möglichst viele Kalorien zu verbrennen? Das ist, aus der "Perspektive der Natur" wider jeder Vernunft. Kein Tier würde das jemals tun. Es würde seine Kräfte schonen, um den Überlebenskampf erfolgreich führen zu können.

So, das mal quer durch´s Gemüsebeet.
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Themis
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Beitrag Do., 07.08.2014, 08:10

Was ich richtig lecker finde sind Tomaten, Paprika, Pfefferoni, Kartoffeln aus eigem Anbau, saftiges Vollkornbrot, Marillen, Kirschen, Beeren, ... Obst und Gemüse nicht aus Ägypten oder Spanien, sondern die vom Baum/Strauch etc. um die Ecke.

Ein Apfel direkt vom Baum, der nie chemisch behalndelt wurde, eine Mostbirne, bei der es das Zahnfleich einkringelt - welch Erlebnis . Das schmeckt nach etwas, das ist gut und gesund.

Die EU in Eintracht mit den USA will das aber nicht und arbeitet aktiv gegen alte Sorten, gegen Kleinbauern, gegen Regionalität und Selbstständigkeit. Neues Thema ... Freihandelsabkommen ...
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