Immer muss ich mich melden!

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 00:47

markus90 hat geschrieben: Anscheinend habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, ich meinte lediglich, dass es apps gibt wodurch leute sich kennenlernen, wie lovoo etc. nicht dass diese einen echten zwischenmenschlichen kontakt ersetzen sollten.
Ich dachte, du meinst Apps, die dem Nutzer vorgaukeln, er sei nicht alleine, sondern Teil einer tollen virtuellen Community. Das mag kurzfristig funktionieren, aber nicht auf Dauer.
Kennenlern-Apps sind mir völlig fremd.
markus90 hat geschrieben: aber zum Thema: die Dauer eines Kontaktes schließt sich mit Oberflächlichkeit nicht aus, doch anscheinend sind sich hier die meisten einig was einen guten Bekannten oder ähnliches kennzeichnet, wieso spricht man das Thema dann nicht einfach an, wenn es kein oberflächlicher Kontakt ist, könnte man doch sagen, dass man es gerne hätte wenn man sich nicht immer selber melden muss.
Na, was meinst du, was ich gemacht habe? Ich habe es angesprochen, und zwar nicht nur einmal, sondern mehrfach. Immer freundlich und ohne Vorwürfe oder Anklagen. Die Leute gucken dann irritiert, wissen manchmal gar nicht, wo das Problem ist ("Ich dachte, dass ist nicht so wichtig" o. "Ich wusste nicht, dass du auf deine Anfrage eine Antwort wolltest"), sagen, sie hätten vergessen sich zu melden/nicht mehr dran gedacht, erklären, dass sie sowieso keine Zeit für die angefragte Sache gehabt hätten (warum sie dann nicht absagen können, ist mir allerdings ein Rätsel), oder drucksen rum, weil sie sich ertappt fühlen, geloben zähneknirschend Besserung - und bessern sich nie. Oder versuchen sich in die Opferrolle zu manövrieren, weil sie ja eh schon immer Probleme mit Feedback/Rückmeldung geben hätten, natürlich auch wüssten, das das ein Problem ihrerseits sei, daran arbeiten wollen, aber eben nicht über ihren Schatten springen können (nur springe ich auf diese Mitleidsheischerei nicht mehr an, der Trick ist nämlich ausgelutscht und einfach zu billig).
markus90 hat geschrieben: Nur dadurch würde man den anderen quasi in die Pflicht nehmen sich bei einen zu melden, dadurch würde doch eine Kontaktaufnahme seinen ungezwungenen Charakter verlieren.
In guten Freundschaften gibt es meiner Meinung nach nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Die man aber nicht als Pflichten ansieht, sondern als Selbstverständlichkeiten, und die man gerne tut. Wie das Sich-Kümmern, wenn der Freund krank o. traurig ist, oder eben dass Sich-Melden, wenn der Freund Kontakt aufnimmt.
markus90 hat geschrieben: Insofern ist es so wie es ist eh sinnvoll, wenn sich derjenige meldet der meint, dass es eine gute idee ist sich zu melden.
Aha. Demnach müsste es bei mir so bleiben wie es ist: Ich melde mich immer.
Nö, hab ich keinen Bock drauf. Dann lieber die "Freundschaft" in den Wind schiessen. Zum Affen machen lasse ich mich nicht.

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Eremit
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Beitrag Do., 29.12.2016, 00:59

Alyssa hat geschrieben:In guten Freundschaften gibt es meiner Meinung nach nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Die man aber nicht als Pflichten ansieht, sondern als Selbstverständlichkeiten, und die man gerne tut. […]
Dann allerdings wäre es keine Pflicht mehr …


Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 01:25

Ich muss meine Antwort aufteilen, da zu lang:
Sunna hat geschrieben: Wenn beide mit einseitigen Beziehungen einverstanden sind, wollen sie das gleiche.
Das ist für mich ein erneuter Widerspruch.
Wie können ZWEI Beteiligte mit einer EINseitigen Beziehung zufrieden sein?
Bei einer EINseitigen Beziehung gewinnt immer nur EINER.
Ich verstehe auch nicht, wie man als mündiger selbständiger klar denkender und handlungsfähiger Mensch mit einer EINseitigen Beziehung einverstanden sein kann?
Ist man der Gewinner einer solchen Beziehung, sollte man schon aus moralisch/ethischen Gründen versuchen, diese Beziehung zweispurig zu gestalten (sonst kriegt man nämlich fix den Stempel des "egoistischen A******chs" aufgedrückt).
Ist man der Verlierer einer solchen Beziehung, sollte man doch relativ schnell merken, dass man nur "Kosten" hat, und sich aus der Beziehung entfernen, solange man noch frei genug zum eigenen Handeln ist und genug eigene Resourcen hat.
Sunna hat geschrieben:Weil ich es so schlecht erklärt habe, möchte ich es noch einmal anders erklären. Es funktioniert wie bei einem Tauschring, bei dem nicht direkt, sondern über Ecken getauscht wird.
Das nennt sich Netzwerk. Netzwerk(e) hat wohl jeder.
Für manchen sind diese Netzwerke einfach nur Systeme, die ihnen helfen, das zu bekommen, was sie wollen. Mit Freundschaft hat das dann wenig zu tun. Da ist es dann auch normal, dass es Kontakte gibt, wo sich jemand nur meldet, wenn er etwas will.
Für andere sind Netzwerke mit Freundschaft verbunden. Da geht es nicht darum, diese Netzwerke möglichst clever zu nutzen, um am besten das zu bekommen, was man will. Da geht es dann auch um Fairness und Ausgeglichenheit. In freundschaftlich gefärbten Netzwerken kommen Leute, die sich nur melden, wenn sie was wollen, langfristig nicht gut an.
Sunna hat geschrieben:Wenn die Absprachen stimmen, ist es kein Problem.

Genau das ist der Knackpunkt.
Sunna hat geschrieben:Die wichtigste Basis ist, dass alle mit derartigen Beziehungen einverstanden sind und das gleiche wollen. Es ist nicht so, dass wir das mündlich aushandeln. Es ist auch nicht so, dass sich dessen jeder voll bewusst ist.
Nein, sowas wird nie ausgehandelt. Sowas funktioniert wie ungeschriebene Gesetze, und es funktioniert, weil alle in der gleichen Gesellschaft und mit ähnlichen Werten und Normen aufwuchsen, man sozusagen "weiss" was man in welcher Situation zu tun hat und wie man sich in welcher Situaton zu verhalten hat.
Sunna hat geschrieben:Es ist klar, dass so etwas nicht für jeden geeignet ist. Diese Variante hat auch ihre Tücken. Für mich funktioniert es jedoch gut genug und wenn nicht, weiß ich mir zu helfen.
Was machst du, wenn es für dich nicht funktioniert?
Sunna hat geschrieben:Auf jeden Fall erwarte ich nicht, dass alle Beziehungen in direkter Linie ausgeglichen sind.
Nein, das erwarte ich auch nicht bei allen Beziehungen. Bei Beziehungen, die unter "echte langfristige Freundschaft" laufen erwarte ich das aber schon.
Sunna hat geschrieben:Für gewöhnlich weiß ich aber, für wen das noch so gilt. Wenn das jemand nicht möchte, gehe ich die Beziehung anders an.
Was machst du dann? Was änderst du dann in der Beziehung?
Sunna hat geschrieben:Da bin ich flexibel (bzw. versuche im Rahmen meiner Möglichkeiten flexibel zu sein). Allerdings weiß ich, dass ich mit Menschen, die immer eine ausgeglichene direkte Beziehung wollen, schlecht zurechtkomme, weil ich große soziale Kontaktschwierigkeiten habe.
Was meinst du damit?


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Beitrag Do., 29.12.2016, 01:27

Sunna hat geschrieben:In Beziehungen kann ich (fast) nur unterschiedlich viel beitragen.
Ist das nicht bei jedem so?
Mal investiert man viel in eine Beziehung, trägt viel bei, mal investiert man wenig und trägt entsprechend weniger bei. Trotzdem können beide Arten von Beziehungen gut laufen und fruchtbar sein - wenn denn das Gegenüber in gleicher Menge investiert bzw. das Gefühl hat, es kommt genug zurück. Wenn es so läuft, dass es irgendwann ein Ungleichgewicht auf einer der beiden Seiten gibt (einer investiert nur, der andere nimmt nur), wird die Beziehung über kurz oder lang auseinanderbrechen. (Beziehungen, in denen über lange Zeit solch ein Ungleichgewicht besteht, sind für mich keine Beziehungen mehr, das sind krankhafte Abhängigkeiten, aus denen sich keiner der Betroffenen lösen kann)
Sunna hat geschrieben:Außerdem kann mein System morgen schon zusammenbrechen, weil irgendetwas eben nicht klappt, was ich bisher übersehen habe. Während ich früher hochmisstrauisch in Beziehungen war und im Prinzip gar keine mehr aufbauen konnte, erlebe ich Beziehungen heute zunehmend als sehr positiv. Hier werden viele negative Bilder über Beziehungen angesprochen, die ich früher kannte, aber heute zunehmend hinter mir lasse. Meine Beziehungen funktionieren nicht alle, aber auch das ist okay. Selbst solche Situationen kann ich als dazugehörig akzeptieren und relativ positiv mit ihnen umgehen.
Kannst erklären, was sich bei dir und deiner Sichtweise geändert hat, dass du jetzt so locker in Beziehungen gehst und alles für dich ok ist?

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Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 01:28

Eremit hat geschrieben:
Alyssa hat geschrieben:In guten Freundschaften gibt es meiner Meinung nach nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Die man aber nicht als Pflichten ansieht, sondern als Selbstverständlichkeiten, und die man gerne tut. […]
Dann allerdings wäre es keine Pflicht mehr …
Schrieb ich ja auch...


Eremit
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Beitrag Do., 29.12.2016, 01:40

Auch, ja, aber Du widersprichst Dir dabei. Ist es nun eine Pflicht – also etwas, das man tun muss – oder eben eine "Selbstverständlichkeit", die gerne übernommen wird, die also optional ist?
Alyssa hat geschrieben:Wie können ZWEI Beteiligte mit einer EINseitigen Beziehung zufrieden sein?
Wenn man es ganz genau nimmt, kann es so etwas wie eine einseitige Beziehung gar nicht geben.


Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 02:14

Sind Pflichten immer ein Muss?
Und sind Selbstverständlichkeiten immer optional?
Gibt es sowas wie selbstverständliche Pflichten?
Gibt es sowas wie verpflichtende Selbstverständlichkeiten?

Mir fällt dabei nur ein Beispiel ein:
Die Mutter, die ihrem Kind die Windeln wechselt, weil es eine Pflicht ist, die sie aber ganz selbstverständlich tut.
Ist da jetzt ein Widerspruch?

bzgl. der EINseitigen Beziehung zwischen ZWEI Menschen:
Das kommt nicht von mir, da bezog ich mich auf Sunna, die glaubt, dass einseitige Beziehungen funktionieren können, wenn die zwei Beteiligten einverstanden sind:
"Wenn beide mit einseitigen Beziehungen einverstanden sind, wollen sie das gleiche." -- Quelle: viewtopic.php?p=907314#p907314
Für mich sind einseitige Beziehungen zwischen zwei Leuten nicht möglich.


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Beitrag Do., 29.12.2016, 02:39

Alyssa hat geschrieben:Sind Pflichten immer ein Muss?
Ja, immer, egal, ob es sich um eine gesetzliche oder moralische Pflicht handelt.
Alyssa hat geschrieben:Und sind Selbstverständlichkeiten immer optional?
Kommt darauf an, was Du mit "Selbstverständlichkeit" meinst. Vielleicht gibt es einen besseren Begriff für das, was Du meinst.
Alyssa hat geschrieben:Die Mutter, die ihrem Kind die Windeln wechselt, weil es eine Pflicht ist, die sie aber ganz selbstverständlich tut.
Ist da jetzt ein Widerspruch?
Von einer Wickelpflicht habe ich noch nie etwas gehört, genausowenig davon, dass ein Kind zu wickeln selbstverständlich sei, denn das ist es nicht, auch nicht für Mütter.


Alyssa
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Beitrag Do., 29.12.2016, 03:55

Eremit hat geschrieben:
Alyssa hat geschrieben:Sind Pflichten immer ein Muss?
Ja, immer, egal, ob es sich um eine gesetzliche oder moralische Pflicht handelt.
Woher weisst du das?
Eremit hat geschrieben:
Alyssa hat geschrieben:Und sind Selbstverständlichkeiten immer optional?
Kommt darauf an, was Du mit "Selbstverständlichkeit" meinst. Vielleicht gibt es einen besseren Begriff für das, was Du meinst.
Wohl eher, wie du meinen Begriff deutest.
Welchen Begriff würdest du wählen?
Eremit hat geschrieben:
Alyssa hat geschrieben:Die Mutter, die ihrem Kind die Windeln wechselt, weil es eine Pflicht ist, die sie aber ganz selbstverständlich tut.
Ist da jetzt ein Widerspruch?
Von einer Wickelpflicht habe ich noch nie etwas gehört, genausowenig davon, dass ein Kind zu wickeln selbstverständlich sei, denn das ist es nicht, auch nicht für Mütter.
Nun, es gibt die (sogar gesetzlich festgelegte) Pflicht der Eltern, für ihre Kinder zu sorgen (findet das nicht statt, spricht man von Vernachlässigung, und im schlimmsten Fall kommt das Jugendamt). Sorgen fürs Kind bedeutet auch, es hygienisch zu versorgen. So gesehen eine Pflicht, die bei Nichteinhalten mit Strafe geahndet werden kann.
Selbstverständlich, weil eine Mutter, die ihr Kind liebt (= enge Beziehung), auch die unangenehmen Dinge (oder Pflichten) ganz selbstverständlich erledigt.


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Beitrag Do., 29.12.2016, 04:56

Alyssa hat geschrieben:Woher weisst du das?
Das ist die allgemeine und allgemeingültige Definition.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pflicht
Alyssa hat geschrieben:Welchen Begriff würdest du wählen?
Gute Frage, er müsste das genaue Gegenteil von Pflicht sein. Privileg trifft's nicht. Vielleicht gibt's dafür auch gar keinen eigenen Begriff.
Alyssa hat geschrieben:Nun, es gibt die (sogar gesetzlich festgelegte) Pflicht der Eltern, für ihre Kinder zu sorgen (findet das nicht statt, spricht man von Vernachlässigung, und im schlimmsten Fall kommt das Jugendamt). Sorgen fürs Kind bedeutet auch, es hygienisch zu versorgen. So gesehen eine Pflicht, die bei Nichteinhalten mit Strafe geahndet werden kann.
Dennoch gibt es keine Wickelpflicht, nur eine Obsorgepflicht, die noch dazu sehr, sehr schwammig formuliert und ziemlich beliebig ausgelegt wird. Eine Obsorgepflicht schließt keine Wickelpflicht ein. Ein Kind, das nicht gewickelt wird, wird nicht zwangsläufig vernachlässigt.
Alyssa hat geschrieben:Selbstverständlich, weil eine Mutter, die ihr Kind liebt (= enge Beziehung), auch die unangenehmen Dinge (oder Pflichten) ganz selbstverständlich erledigt.
Weder die Liebe zum eigenen Kind, noch die Sorge um dieses ist selbstverständlich, deswegen gibt es ja Gesetze, die das Wohl des Kindes sicherstellen sollen. Im besten Fall kümmert man sich um das eigene Kind, weil die Instinkte einen dazu verleiten. Nur sind Instinkte wieder etwas ganz anderes als Selbstverständlichkeit.

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Beitrag Do., 29.12.2016, 11:33

@Eremit
Was ist denn deine meinung zum thema? Siehst du freundschaften auch so wie manch anderer hier, eher so an dass es quasi "egal" ist wer sich meldet? Oder sollte es nicht ausgeglichen sein, und das aber eine selbstverständlichkeit sein in einer tieferen freundschaftlichen beziehung (so wie Alyssa und ich das sehen..) ?
Bis jetzt hast du dich ja nur auf den unterschied pflicht-selbstverständlichkeit versteift..


Eremit
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Beitrag Do., 29.12.2016, 12:23

Um wieder auf das Thema zurückzukommen:

Ich kenne das auch, dass sich manche Menschen selten bis gar nicht bei mir melden. Ich kenne das aber auch, dass ich derjenige bin, der sich selten bis gar nicht meldet. Bin ich schwer bis gar nicht erreichbar, liegt das meistens daran, dass es mir schlecht geht oder ich einfach zu viel zu tun habe. Insofern erscheint es logisch, diese Möglichkeit auch bei meinem Gegenüber in Betracht zu ziehen, wenn sich dieses selten bis gar nicht meldet. Vielleicht braucht mein Gegenüber eben Abstand und Zeit, um einige Dinge auf die Reihe zu bekommen.

Ich kenne natürlich auch Fälle, in denen sich Menschen wirklich immer nur dann bei mir gemeldet haben, wenn sie z.B. Geld brauchten oder sich etwas "ausborgen" wollten oder einen Kummerkasten brauchten. Mit solchen Menschen habe ich allerdings schon seit längerem keinerlei Kontakt mehr, weil ich gelernt habe, im Vorfeld Grenzen zu ziehen bzw. erst gar keinen Kontakt mehr zu solchen Menschen herzustellen.


Sunna
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Beitrag Do., 29.12.2016, 12:47

Ich klinke mich aus der Diskussion aus, da ich ausführlich erklärt habe, inwiefern für mich einseitige Beziehungen funktionieren können und warum sie für mich dazugehören. Mit meinen Beziehungen fühle ich mich jedenfalls ganz wohl und sehe meine Kontakte grundsätzlich positiv, was, soweit ich wahrnehme, auch auf Gegenseitigkeit beruht. Wie genau ich es geschafft habe, zu einem so positven Menschenbild zu kommen, obwohl ich eigentlich extrem misstrauisch bin, kann ich nicht erklären. Ich wollte eigentlich nur ein anderes Bild anbieten, wie man Beziehungen noch wahrnehmen kann, aber vermutlich kann ich es einfach nicht verständlich herüberbringen.

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Seelenträne
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Beitrag Do., 29.12.2016, 13:26

Eremit hat geschrieben: Ich kenne das auch, dass sich manche Menschen selten bis gar nicht bei mir melden. Ich kenne das aber auch, dass ich derjenige bin, der sich selten bis gar nicht meldet. Bin ich schwer bis gar nicht erreichbar, liegt das meistens daran, dass es mir schlecht geht oder ich einfach zu viel zu tun habe. Insofern erscheint es logisch, diese Möglichkeit auch bei meinem Gegenüber in Betracht zu ziehen, wenn sich dieses selten bis gar nicht meldet. Vielleicht braucht mein Gegenüber eben Abstand und Zeit, um einige Dinge auf die Reihe zu bekommen.
In betracht zieht man das natürlich! Aber siehst du das als selbstverständlich an wenn man sich nicht mehr meldet ist das ok für dich? somit schliesst du von dir auf den anderen und hast aber eigentlich keine "beweise" dafür dass dein gegenüber genauso denkt wie du und einfach gerade ruhe braucht und zeit? Ohne eigentlich genau zu wissen wieso er/sie sich plötzlich nicht mehr meldet? Da läuft man doch gefahr verar**** zu werden! Das ist der unterschied, denn mich würde das wurmen wenn sich die person ganz plötzlich zurückzieht! Oder habt ihr dann auch über diese thematik gesprochen und dass es "normal" ist sich nicht mehr zu melden? Dann ist es natürlich was anderes!
Aber es geht ja auch darum dass ich mit der person über genau die dinge gesprochen habe und sie sich einfach nicht mehr von sich aus meldet! Genau das find ich merkwürdig!
Und wie schon öfters angesprochen wurde kann man in einer tiefergehenden freundschaft das offen aussprechen wenn man eben gerade zeit und ruhe braucht..da ist keiner böse, im gegenteil ich wäre erleichtert wenn mir das die person sagen würde damit ich bescheid weiss! Aber genau das tun die leute ja nicht! :D darum geht es glaube ich Alyssa und mir schon die ganze zeit
Eremit hat geschrieben: Ich kenne natürlich auch Fälle, in denen sich Menschen wirklich immer nur dann bei mir gemeldet haben, wenn sie z.B. Geld brauchten oder sich etwas "ausborgen" wollten oder einen Kummerkasten brauchten. Mit solchen Menschen habe ich allerdings schon seit längerem keinerlei Kontakt mehr, weil ich gelernt habe, im Vorfeld Grenzen zu ziehen bzw. erst gar keinen Kontakt mehr zu solchen Menschen herzustellen.
Ja das is e klar..über diese thematik brauchen wir hier denk ich gar nicht reden..jeder halbwegs gesunde mensch der sich nicht veräppeln lassen will, würde zu solchen den kontakt einstellen...


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Beitrag Do., 29.12.2016, 13:52

Seelenträne hat geschrieben:In betracht zieht man das natürlich! Aber siehst du das als selbstverständlich an wenn man sich nicht mehr meldet ist das ok für dich?
Es ist immer öfter "okay" für mich. In den meisten Fällen melden sich die Leute dann irgendwann wieder "aufgeladen", wodurch die gemeinsam verbrachte Zeit an Qualität gewinnt.
Seelenträne hat geschrieben:[…] somit schliesst du von dir auf den anderen und hast aber eigentlich keine "beweise" dafür dass dein gegenüber genauso denkt wie du und einfach gerade ruhe braucht und zeit? Ohne eigentlich genau zu wissen wieso er/sie sich plötzlich nicht mehr meldet? […]
Na ja, solange keine Kommunikation etabliert werden kann, lässt sich das natürlich nicht beweisen, nur annehmen. Rein statistisch fahre ich mit meiner Annahme – leider – recht gut, um nicht zu sagen/schreiben: immer besser.
Seelenträne hat geschrieben:[…] Da läuft man doch gefahr verar**** zu werden! […]
Die Gefahr besteht natürlich, aber die besteht sonst ja auch.
Seelenträne hat geschrieben:[…] Oder habt ihr dann auch über diese thematik gesprochen und dass es "normal" ist sich nicht mehr zu melden? […]
Diesen Fall gab es auch, wenn auch seltener. Üblicherweise reime ich mir die Gründe selbst zusammen.
Seelenträne hat geschrieben:[…] Und wie schon öfters angesprochen wurde kann man in einer tiefergehenden freundschaft das offen aussprechen wenn man eben gerade zeit und ruhe braucht.. […]
Jeder Mensch hat seine eigene Definition von Freundschaft, erst recht von tiefergehenden Freundschaft, das ist mal das Eine. Das Andere ist, dass ein Ansprechen schwierig ist, das können die wenigsten Menschen.

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