Posttraumatische Belastungsstörung oder soziale Phobie
Posttraumatische Belastungsstörung oder soziale Phobie
Hallo,
ich weiß nicht genau, wie ich anfangen soll... Ich mache seit über einem Jahr eine Therapie aufgrund sozialer Phobie (meiner Meinung nach), über die Diagnose habe ich noch nie mit meiner Therapeutin gesprochen - ich traute mich bisher nicht zu fragen. Nun habe ich mir u.a. hier im Forum einige Themen über Dissoziationen und komplexe posttraumatische Belastungsstörung durchgelesen und bin mir nicht sicher, ob es nicht das sein könnte. Viele Dinge treffen zu und ich hätte für mich gerne Gewissheit - sozusagen einen Rahmen, auch um das Gefühl zu haben, dass ich nicht komplett irre oder vielmehr alleine damit bin...
Bis jetzt hat meine Therapeutin in den meisten Sitzungen versucht mich zu entspannen (ich habe gelesen, dass Stabilisierung/Entspannung bei PTBS am Beginn einer Therapie steht, dann erst Traumabearbeitung). Zu Beginn der Therapie saß ich aus Angst und Anspannung immer nahezu unbeweglich in meinem Sessel (wie ein Kaninchen vor Schlange), der Person meiner Therapeutin nur allzu bewusst. Ich habe auch Angst mich zu bewegen, weil ich bei dieser fast unerträglichen Anspannung zusätzlich anfange am ganzen Körper zu zittern. Dadurch verschlimmert sich dieser Zustand noch... An normalen Gedankenfluss ist da gar nicht mehr zu denken. Aus dieser Not heraus habe ich mich irgendwann auf den Boden gesetzt mit angezogenen Beinen (zum Schutz) und meine Therapeutin weiter von mir weg. So ist es etwas leichter.
Sie fragt mich auch viel über "wie fühlen Sie sich jetzt gerade etc.", was ich immer kaum beantworten konnte, da ich mich in dem Moment "gar nicht richtig" fühle bzw. große Mühe habe bei mir zu bleiben. Ich schaue während der Stunden immer aus dem Fenster und hab dann das Gefühl, dass sich dann wohlige Watte in meinem Kopf ausbreitet - Gedanken fliegen dahin...konzentrieren fällt mir da sehr schwer. Für mich war das immer eine Art Trance - so wie ich es früher in meinem Kinderzimmer beim Musikhören gemacht hatte. Jetzt hab ich hier etwas über Dissoziation gelesen und frage mich, ob es so etwas ist?
Ich wäre total froh um ein paar Rückmeldungen bzw. über einen Erfahrungsaustausch.
Gruß Nova
ich weiß nicht genau, wie ich anfangen soll... Ich mache seit über einem Jahr eine Therapie aufgrund sozialer Phobie (meiner Meinung nach), über die Diagnose habe ich noch nie mit meiner Therapeutin gesprochen - ich traute mich bisher nicht zu fragen. Nun habe ich mir u.a. hier im Forum einige Themen über Dissoziationen und komplexe posttraumatische Belastungsstörung durchgelesen und bin mir nicht sicher, ob es nicht das sein könnte. Viele Dinge treffen zu und ich hätte für mich gerne Gewissheit - sozusagen einen Rahmen, auch um das Gefühl zu haben, dass ich nicht komplett irre oder vielmehr alleine damit bin...
Bis jetzt hat meine Therapeutin in den meisten Sitzungen versucht mich zu entspannen (ich habe gelesen, dass Stabilisierung/Entspannung bei PTBS am Beginn einer Therapie steht, dann erst Traumabearbeitung). Zu Beginn der Therapie saß ich aus Angst und Anspannung immer nahezu unbeweglich in meinem Sessel (wie ein Kaninchen vor Schlange), der Person meiner Therapeutin nur allzu bewusst. Ich habe auch Angst mich zu bewegen, weil ich bei dieser fast unerträglichen Anspannung zusätzlich anfange am ganzen Körper zu zittern. Dadurch verschlimmert sich dieser Zustand noch... An normalen Gedankenfluss ist da gar nicht mehr zu denken. Aus dieser Not heraus habe ich mich irgendwann auf den Boden gesetzt mit angezogenen Beinen (zum Schutz) und meine Therapeutin weiter von mir weg. So ist es etwas leichter.
Sie fragt mich auch viel über "wie fühlen Sie sich jetzt gerade etc.", was ich immer kaum beantworten konnte, da ich mich in dem Moment "gar nicht richtig" fühle bzw. große Mühe habe bei mir zu bleiben. Ich schaue während der Stunden immer aus dem Fenster und hab dann das Gefühl, dass sich dann wohlige Watte in meinem Kopf ausbreitet - Gedanken fliegen dahin...konzentrieren fällt mir da sehr schwer. Für mich war das immer eine Art Trance - so wie ich es früher in meinem Kinderzimmer beim Musikhören gemacht hatte. Jetzt hab ich hier etwas über Dissoziation gelesen und frage mich, ob es so etwas ist?
Ich wäre total froh um ein paar Rückmeldungen bzw. über einen Erfahrungsaustausch.
Gruß Nova
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.. das solltest du in der form und aus meiner sicht definitiv in der therapie lassen, und - wenn schon - dann sie fragen. du bist nicht irre, sondern dort liegt dein rahmen, du kannst dich aber "irre" machen (lassen), wenn du zu viel an halb-"wissen" nebenher aufsaugst! alleine bist du mit der von dir beschriebenen symptomatik ganz sicher nicht, aber einen rahmen oder eine klärung in bezug auf dich kann dir hier niemand geben. erfahrungen anderer sind für dich nur sehr bedingt relevant.
Dass ich mich verrückt mache aufgrund der Symptomatik, passiert ja, weil es so ist und ich mich alleine damit fuhle - nicht, weil ich manches lese. Ich wollte mich lediglich gerne mit anderen, denen es ähnlich geht, austauschen. Dass ich keine Diagnose bekommen kann, ist natürlich klar.
ja sicher, es ist ja alles deine entscheidung; das war nur meine spontane rückmeldung an dich darüber, was die erfahrung sagt. es mag schon ein vakuum bei dir erzeugen, von der therapeutin (vorerst) keine diagnose zu hören, aber es wird gründe haben weshalb sie das (schon ein jahr) so hält. dann sag ihr eben (oder schreib es ihr - so wie hier - auf, wenn du nicht akut in der symptomatik steckst), dass du dich allein gelassen fühlst .. zu vieles nebenher kann jedenfalls mehr schädlich als nützlich sein; das will ich dir damit sagen. könntest du kein vertrauen entwickeln bzw. fühltest du dich nicht gut aufgehoben bei ihr, wär das eine ganz andere sache - die du aber nicht erwähnt hast.
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Steht dir aber neuerdings sogar gesetzlich zu...Nova hat geschrieben:Hallo,
ich weiß nicht genau, wie ich anfangen soll... Ich mache seit über einem Jahr eine Therapie aufgrund sozialer Phobie (meiner Meinung nach), über die Diagnose habe ich noch nie mit meiner Therapeutin gesprochen - ich traute mich bisher nicht zu fragen.
Na, wenn du hochgradig angspannt bist, ist das ja naheliegend... daraus lässt sich aber keine Störung ableiten. Das müsstest du wirklich erfragen, wenn du das wissen willst.Bis jetzt hat meine Therapeutin in den meisten Sitzungen versucht mich zu entspannen (ich habe gelesen, dass Stabilisierung/Entspannung bei PTBS am Beginn einer Therapie steht, dann erst Traumabearbeitung).
Auch das könntest du ansprechen.sozusagen einen Rahmen, auch um das Gefühl zu haben, dass ich nicht komplett irre oder vielmehr alleine damit bin...
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ich werde sie beim nächsten Mal fragen...dann kann ich berichten.
Der Punkt ist halt nur, dass man auf manche Dinge nicht von selbst kommt, weil sie für einen selbst ganz normal erscheinen. Man kennt es eben nicht anders.
Der Punkt ist halt nur, dass man auf manche Dinge nicht von selbst kommt, weil sie für einen selbst ganz normal erscheinen. Man kennt es eben nicht anders.
.. ja; und notfalls - wenn du angst vor deiner "starre" haben solltest - schreibst du eben den inhalt deiner bedenken aus dem ersten beitrag samt fragen - sinngemäss - vorher auf einen zettel und drückst ihn ihr in die hand, falls du es tatsächlich nicht sagen können solltest; das gibt dir sicherheit, die du dann vermutlich gar nicht brauchen wirst.Nova hat geschrieben:Ich werde sie beim nächsten Mal fragen...dann kann ich berichten.
Ist ja auch logisch... also deswegen bist du ja in Therapie, dass dich jemand etwas unterstützt und ggf. auch manches erklärt. Ich würde an deiner Stelle gar nicht so viel Begriffen verwenden, die es sein könnten... sondern eher beschreiben, wie es dir geht. Dass man sich aufgrund bestimmter Symptomatiken unnormal fühlt, soll es geben... oder auch, dass man etwas als normal ansieht, weil man es nicht anders kennt... aber das kannst du ja auch ansprechen, worauf ein Behandler dann eingehen können sollte.Nova hat geschrieben:Der Punkt ist halt nur, dass man auf manche Dinge nicht von selbst kommt, weil sie für einen selbst ganz normal erscheinen. Man kennt es eben nicht anders.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 11.10.2014, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
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Hallo Nova,
ein Indiz für eine PTBS ist, wenn dir traumatische Erlebnisse in deinem Leben - insbesondere in der Kindheit - widerfahren sind. Ist denn irgendetwas in Richtung Gewalt (körperlich und/oder sexualisierte), frühe Heimunterbringung oder schwerer Unfall etc. in deinem Leben vorgefallen?
Eine Traumatherapeutin entspannt nicht zu Beginn einer Traumatherapie, sondern übt Stabilisierungsübungen und Entspannungstechniken ein. Vielleicht meinst du das?
Ich finde es auch gut, diese Fragen mit ihr zu erörtern, denn dann weisst du woran du bist und musst nicht irgendwie "herum spekulieren". Und dann könntest du sehr viel konkreter an dir arbeiten, weil du dann genauer weisst wo deine "Schwachpunkte" liegen.
Aber in einem Punkt gebe ich dir absolut Recht, es erscheint einem alles als total normal, weil man es eben nicht anders kennt. Selbst das Leiden ist so normal. Und ich könnte mir vorstellen, dass das was du beschreibst schon dissoziieren sein könnte, aber dissoziieren ist nicht nur ein Symptom einer PTBS… Und PTBS ist nicht gleich PTBS, schon gar nicht eine kPTBS...
ein Indiz für eine PTBS ist, wenn dir traumatische Erlebnisse in deinem Leben - insbesondere in der Kindheit - widerfahren sind. Ist denn irgendetwas in Richtung Gewalt (körperlich und/oder sexualisierte), frühe Heimunterbringung oder schwerer Unfall etc. in deinem Leben vorgefallen?
Eine Traumatherapeutin entspannt nicht zu Beginn einer Traumatherapie, sondern übt Stabilisierungsübungen und Entspannungstechniken ein. Vielleicht meinst du das?
Ich finde es auch gut, diese Fragen mit ihr zu erörtern, denn dann weisst du woran du bist und musst nicht irgendwie "herum spekulieren". Und dann könntest du sehr viel konkreter an dir arbeiten, weil du dann genauer weisst wo deine "Schwachpunkte" liegen.
Aber in einem Punkt gebe ich dir absolut Recht, es erscheint einem alles als total normal, weil man es eben nicht anders kennt. Selbst das Leiden ist so normal. Und ich könnte mir vorstellen, dass das was du beschreibst schon dissoziieren sein könnte, aber dissoziieren ist nicht nur ein Symptom einer PTBS… Und PTBS ist nicht gleich PTBS, schon gar nicht eine kPTBS...
.. zumal selbst eine sozialphobie - je nach dem - wieder auf unterschiedlichste ursachen rückführbar ist, und somit u.a. auch auf traumata beruhen KANN.
Zuletzt geändert von viciente am Sa., 11.10.2014, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Wobei wiederum trotzdem keine PTBS vorliegen muss… Nur wenn, dann wäre vermutlich die PTBS die Hauptdiagnose, weil eben auch die Sozialphobie auf die/das Trauma(ta) beruhend wäre/n. Also fragen...viciente hat geschrieben:.. zumal selbst eine sozialphobie - je nach dem - wieder auf unterschiedlichste ursachen rückführbar ist, und somit u.a. auch auf traumata beruhen KANN.
@ peppermint patty:
Also ein bestimmtes traumatisches Ereignis wie Missbrauch oder Unfall etc. hatte ich nicht. Ich hatte halt eine etwas schwierige Kindheit, da ich die Ehestreitigkeiten meiner Eltern miterleben musste und auch einen ziemlich autoritären Vater hatte (Liebe zeigen und geben war da nicht).
Meinst du mit Stabilisierungstechniken z.B. dem inneren Kind einen sicheren Platz zu geben? Das hatte ich mit meiner Thera gemacht. Ansonsten macht sie viel: Konzentrieren auf angenehme Gefühle (gebunden an bestimmte Orte), die ich mir in Zeiten der Anspannung ins Gedächtnis rufen soll oder Konzentration auf nichtangespannte Körperteile um von den angespannten abzulenken.
Also ein bestimmtes traumatisches Ereignis wie Missbrauch oder Unfall etc. hatte ich nicht. Ich hatte halt eine etwas schwierige Kindheit, da ich die Ehestreitigkeiten meiner Eltern miterleben musste und auch einen ziemlich autoritären Vater hatte (Liebe zeigen und geben war da nicht).
Meinst du mit Stabilisierungstechniken z.B. dem inneren Kind einen sicheren Platz zu geben? Das hatte ich mit meiner Thera gemacht. Ansonsten macht sie viel: Konzentrieren auf angenehme Gefühle (gebunden an bestimmte Orte), die ich mir in Zeiten der Anspannung ins Gedächtnis rufen soll oder Konzentration auf nichtangespannte Körperteile um von den angespannten abzulenken.
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