Ist mein Chef ein Psychopath?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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snowfairy
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Ist mein Chef ein Psychopath?

Beitrag So., 15.03.2015, 21:41

Bitte helft mir, ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll.

Ich arbeite seit August letzten Jahres als Sekretärin in einem Unternehmen. Diese Stelle ist auf ein Jahr befristet, eine Elternzeitvertetung, endet also Ende Juli 2015 aber so wie es derzeit aussieht, halte ich es auf keinen Fall so lange dort aus. Die Arbeit hat mir schon von Anfang an nicht gefallen aber am schlimmsten ist, dass ich mit meinem Chef überhaupt nicht klar komme. Das ging sogar soweit, dass ich inzwischen gesundheitliche Probleme bekommen habe. Ich habe extreme Schlafstörungen, jeden Morgen panische Angst davor zur Arbeit zu müssen, oft Kopfschmerzen und Schmerzen in der Brust, die jedoch ohne organischen Befund sind und bin nervlich total am Ende.

In letzter Zeit habe ich viel im Internet recherchiert und bin irgendwann einmal auf das Thema „Es gibt unheimlich viele Psychopathen in Chefetagen“ gestoßen. Und je mehr ich über dieses Thema gelesen habe, um so überzeugter bin ich davon, dass mein Chef ein solches Exemplar ist.

Ich hätte damals schon beim Vorstellungsgespräch merken müssen, dass etwas nicht stimmt. Es war einfach zu gut um wahr zu sein. Der Chef unglaublich charmant, gutaussehend, redegewandt. Er stellte das Unternehmen als offen für neue Ideen, Arbeitsweisen etc. dar. Das hat mir unglaublich gut gefallen.

Was das allgemeine Tagesgeschäft angeht hatte ich keine Probleme: z.B. Posteingang, Rechnungsbearbeitung usw. darin habe ich mich schnell eingearbeitet und es lief ohne Probleme.

Jedoch bei vielem was andere Dinge betrifft, z.B. den Umgang mit den Mitarbeitern, Azubis kam es bald ständig zum Streit. Was mir dabei aufgefallen ist, dass er sehr rücksichtslos und emotionslos, mit den Mitarbeitern umgegangen ist. Auf private Dinge wurde kaum Rücksicht genommen. Zum Beispiel habe ich einmal Ärger bekommen, weil ich einen Mitarbeiter nicht frühmorgens in dessen Urlaub wegen einer Lappalie anrufen wollte. Da hieß es dann ich soll an das Unternehmen denken und nicht an die Mitarbeiter. Auf Urlaubswünsche der Mitarbeiter wird kaum Rücksicht genommen, es wird teilweise Zwangsurlaub verordnet wenn die Auftragslage nicht so gut ist oder Urlaubszettel liegen wochenlang bei ihm auf dem Schreibtisch ohne dass etwas passiert. Er wundert sich, dass der Krankenstand so hoch ist wie nie zuvor. Dabei ist das keine Wunder, wenn man bedenkt wie die Leute behandelt und umhergeschubst werden.

Wenn ich von ihm einen Auftrag bekomme, der außer der Reihe ist, sind seine Aussagen oft total widersprüchlich oder ich bekomme viel zu wenig Informationen, so dass ich oft nachfragen muss. Dann ist er genervt. Oft ändert er auch seine Ansichten, so dass ich oft überhaupt nicht mehr weiß wie ich mich verhalten oder die Dinge angehen soll. Dann wirft er mir vor ich sei unfähig, denn mit der anderen Kollegin, die ich jetzt vertrete, hätte es ja auch geklappt.

Er lügt auch. Den einen Freitag kam er eine Stunde vor Feierabend und gab mir eine Aufgabe. Ich fing dann damit an, es war mir allerdings klar, dass ich an dem Tag nicht ohne Überstunden damit fertig werden würde. 5 Minuten vor dem regulären Feierabend kam er dann erneut zu mir und sagte ich müsse das heute nicht mehr fertig machen. Ich habe mich natürlich gefreut und bin pünktlich weg. Am nächsten Montag gab es dann einen furchtbaren Streit darüber, warum ich die Aufgabe nicht am Freitag fertig gemacht hätte. Er hat einfach gelogen.

Ich hatte schon mehrere Gespräche mit ihm, die allerdings nie etwas gebracht haben. Er sagt mir immer nur, dass er unzufrieden mit mir ist, dass er mehr von mir erwartet hätte etc. Ich komme bei diesen Gesprächen kaum zu Wort, ich versuche immer mich zu rechtfertigen, zu erklären warum ich in bestimmten Situationen so reagiere, wie ich es tue, aber habe das Gefühl ich rede gegen eine Wand oder mir wird ständig das Wort im Munde verdreht. Ich bin noch nie einem Menschen begegnet, der so schwierig ist wie er.

Was soll ich tun, ich halte es dort nicht länger aus, habe schon überlegt selber zu kündigen, obwohl noch kein neuer Job in Sicht ist, nach Feierabend habe ich einfach nie die Kraft dazu noch Bewerbungen zu schreiben. Leider würde ich nach einer Kündigung überhaupt kein Geld vom Amt bekommen, für ALG 2 verdient mein Mann zu viel, der ALG 1 Anspruch wäre erst nach dem kompletten Jahr erfüllt.
Würde mich auch gerne krank schreiben lassen, bis die Firma mich kündigt, aber was sage ich dem Arzt am besten, damit ich auch für mehrere Wochen krank geschrieben werde? War vor kurzem schon einmal beim Arzt, wegen den Schmerzen in der Brust, wurde aber nur für eine Woche krank geschrieben. Habe auch eine Überweisung zur Psychotherapie bekommen wegen „depressiver Episode“ aber da ist es fast unmöglich einen Termin zu bekommen.

Wer kann mir Tipps geben?
Zuletzt geändert von snowfairy am So., 15.03.2015, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Alienia
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Beitrag So., 15.03.2015, 21:55

snowfairy hat geschrieben:dass er sehr rücksichtslos und emotionslos, mit dem Mitarbeitern umgegangen ist. Auf private Dinge wurde kaum Rücksicht genommen. Zum Beispiel habe ich einmal Ärger bekommen, weil ich einen Mitarbeiter nicht frühmorgens in dessen Urlaub wegen einer Lappalie anrufen wollte.
snowfairy hat geschrieben:Auf Urlaubswünsche der Mitarbeiter wird kaum Rücksicht genommen, es wird teilweise Zwangsurlaub verordnet wenn die Auftragslage nicht so gut ist oder Urlaubszettel liegen wochenlang bei ihm auf dem Schreibtisch ohne dass etwas passiert.
snowfairy hat geschrieben:Er sagt mir immer nur, dass er unzufrieden mit mir ist, dass er mehr von mir erwartet hätte etc.
Naja, manche Chefs sind eben in den 50er/60er Jahren hängen geblieben. Ich schätze mal er ist um die 50 Jahre alt?

Alsooo manche Chefs sind eben so. Ich habe da immer auf Durchzug geschaltet und ihn einfach machen lassen.
Das SCHLIMMSTE was man bei solchen Chefs machen kann, ist zu WIDERSPRECHEN. Denn das 1. Gesetz dieser Chef ist: ICH HABE IMMER RECHT.
Du wirst ihn unter Garantie nicht ändern können. Denn: er hat ja immer recht. Also am besten kommt man da durch indem man immer "Ja und Amen" sagt und macht was er will.
Wenn man das auf Dauer nicht kann, dann eben "Ja und Amen" sagen und dir WÄHREND du dort arbeitest was anderes suchen. Für Vorstellungsgespräche eben einen Tag krank schreiben lassen. Geht alles.

Also er gehört eben zur Kategorie Arschlochchef.
In seiner Welt ist er aber der Held und hat immer Recht. Er wird sich von dir nichts sagen lassen und sich nicht ändern.
snowfairy hat geschrieben:ber habe das Gefühl ich rede gegen eine Wand oder mir wird ständig das Wort im Munde verdreht.
Ja, er hat eben Recht (ob das nun stimmt oder nicht ist egal).

Typisch für diese Art von Chef ist auch, dass man sich erst mal beweisen muss, bis sie einen als eine Art Mensch akzeptieren. Vorher ist man nur eine Art "Subjekt" oder so was in der Art.
Ich denke aus seiner Sicht will er dich auch zu mehr Leistung motivieren. Das wäre auch typisch, diese ständig Kritik und dieses "mit der Vorgängerin hat es ja auch geklappt" Gefasel ist das auch typisch.

Das Schlimmste ist eben, wie schon geschrieben, wenn du denkst du könntest da irgendwas dran ändern.

Denk dir einfach, er ist ein Arsch und mach dein Ding.
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snowfairy
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Beitrag So., 15.03.2015, 22:05

Nein, er ist erst Anfang 30. Wenn man ihm zuerst begegnet, denkt man wirklich: Wow, das ist echt ein toller Typ.
Aber ich habe mittlerweile richtig Angst vor ihm.

Zum Glück habe ich einen sehr lieben, verständnisvollen Mann, dem ich immer alles erzählen konnte, aber langsam wird es selbst ihm zuviel, da er ständig mit ansehen muss, wie schlecht es mir geht und nur noch dieser Chef Thema bei uns ist. Mein Mann war übrigens der erste, der gesagt hat, dass mit meinem Chef etwas nicht stimmt, d.h. dass er irgendwie gestört ist.

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candle.
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 14:54

Hallo snowfairy!

Ob dein Chef nun ein Psychopath ist, weiß ich nicht und kann es aus deinem Beitrag auch nicht entnehmen.

Und wenn du eh theoretisch ins ALG II fallen würdest, was ja vor deinem Arbeitsbeginn offenbar auch schon so war, dann ist es doch kein Problem selbst zu kündigen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arzt dich lange genug krankschreibt bis du gekündigt wirst. Das macht ja auch irgendwie (finanziell) keinen Sinn, außer dass du vielleicht für dich die Verantwortung trägst und selbst die Entscheidung trifft aus diesem Arbeitsverhältnis auszutreten.

Und wenn du ALG I erreichen willst, hilft nur eines: Durchhalten! Die Zeit ist ja überschaubar.

Viele Grüße!
candle
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Feenya
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:00

Alienia hat geschrieben:
Das Schlimmste ist eben, wie schon geschrieben, wenn du denkst du könntest da irgendwas dran ändern.

Denk dir einfach, er ist ein ar*** und mach dein Ding.

Wenn es so einfach wäre.
Wenn snowfairy einfach ihr Ding macht, dann wird der Chef noch mehr Gründe zum Meckern haben.

Irgendwie sollte man trotzdem versuchen für jedes Problem eine Lösung zu finden.
snowfairy hat geschrieben: Auf private Dinge wurde kaum Rücksicht genommen. Zum Beispiel habe ich einmal Ärger bekommen, weil ich einen Mitarbeiter nicht frühmorgens in dessen Urlaub wegen einer Lappalie anrufen wollte. Da hieß es dann ich soll an das Unternehmen denken und nicht an die Mitarbeiter.
Könnte es helfen, wenn ihr Mitarbeiter euch verbündet? Leute, die im Urlaub sind, die "schalten" ihr Handy (für die Firma) einfach ab.
Wenn du alle "5 Minuten" anrufst, der urlaubende Mitarbeiter aber immer die Mailbox an hat ...
Was will Cheffe dann machen? Drei Kilometer im Handstand laufen und dabei mit dem Popo wackeln?
Selbst davon wird der Mitarbeiter im Urlaub nicht für ihn erreichbar sein.

Cheffe kann nur das erreichen, was ihr ihm als Mitarbeiter erreichen lasst.
Wenn ihr sofort so funktioniert und euch unterbuttern lasst, dann wird Cheffe diese Grenze immer wieder überschreiten.
Weil mit euch kann man es ja machen!
Wenn ihr im Kollektiv und geschlossen auf eure Rechte (Im Urlaub nicht für Cheffe "stand-by" und "Gewehr bei Fuß" zu stehen, das ist euer Recht! Rein rechtlich könntet ihr euch in Timbuktu aufhalten. Da kann euch Cheffe auch nicht zurückpfeifen. Außer ihre wäret der Präsident, der Bundeskanzler oder ein Ministerpräsident/Landeshauptmann, dann müsst ihr auch im Urlaub erreichbar sein. Es könnte ja im eigenen Land eine Katastrophe passiert sein. ) besteht, dann ist Cheffe schon mal geschwächt.
Was möchte er machen? Die gesamte Belegschaft kündigen, weil sie nicht mehr nach seiner Pfeife tanzen?

snowfairy hat geschrieben: ... es wird teilweise Zwangsurlaub verordnet wenn die Auftragslage nicht so gut ist oder Urlaubszettel liegen wochenlang bei ihm auf dem Schreibtisch ohne dass etwas passiert.
Gewisse Wochen dürfen vom Arbeitgeber vorgeschrieben werden. - Zwangsurlaub. Aber ein paar Wochen muss sich auch der Arbeitnehmer selber einteilen dürfen.
Wie lange sich der Chef mit der Unterschrift des Urlaubszettels Zeit lassen dar, darüber würde ich mich mal erkundigen.
Falls du aus Österreich bist, kannst du dich dazu an die AK wenden. Oder habt ihr einen Betriebsrat?

Macht euch kundig! Holt euch eure Rechte schriftlich!


Feenya
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:06

snowfairy hat geschrieben: Wenn ich von ihm einen Auftrag bekomme, der außer der Reihe ist, sind seine Aussagen oft total widersprüchlich oder ich bekomme viel zu wenig Informationen, so dass ich oft nachfragen muss. Dann ist er genervt. Oft ändert er auch seine Ansichten, so dass ich oft überhaupt nicht mehr weiß wie ich mich verhalten oder die Dinge angehen soll.
Dann soll er dir die Anweisungen schriftlich (interne Mail) geben, damit du "Dummchen" ( ...machst dich halt dümmer, als du bist. Der Chef sieht dich ja eh schon als "Dummchen", schlimmer kann es eh nimma werden. ) nachlesen, und somit deine Arbeit richtig machen kannst.
So hast du seine Anweisungen dann schwarz auf weiß.
snowfairy hat geschrieben: Dann wirft er mir vor ich sei unfähig, denn mit der anderen Kollegin, die ich jetzt vertrete, hätte es ja auch geklappt.
Deine Antwort darauf: "Name! Adresse! Telefonnummer! bitte"
Du musst dir nämlich un-be-dingt Tipps von deiner Vorgängerin holen, damit du weißt, wie du deinen Job besser machen kannst.

Weißt du, behaupten kann man (Cheffe) viel, wenn der Tag lang ist. Glauben muss man es nicht. Aber man darf es kontrollieren.
Ich wäre gerne ein Mäuschen, falls du den Mut dazu hast, den Chef nach den Daten der Vorgängerin zu fragen.
Ich traue mich nämlich fast wetten, dass er diesen Spruch dann relativ schnell lässt. Weil er Angst hat, dass du von deiner Vorgängerin noch schlimmere Sachen über ihn erfährst.

snowfairy hat geschrieben: Er lügt auch. Den einen Freitag kam er eine Stunde vor Feierabend und gab mir eine Aufgabe. Ich fing dann damit an, es war mir allerdings klar, dass ich an dem Tag nicht ohne Überstunden damit fertig werden würde. 5 Minuten vor dem regulären Feierabend kam er dann erneut zu mir und sagte ich müsse das heute nicht mehr fertig machen. Ich habe mich natürlich gefreut und bin pünktlich weg. Am nächsten Montag gab es dann einen furchtbaren Streit darüber, warum ich die Aufgabe nicht am Freitag fertig gemacht hätte. Er hat einfach gelogen.
Auch hier: Schriftlich absegnen lassen. Wenn er dich am Freitag "von der Aufgabe befreit" und nicht auf Überstunden besteht, dann lasse dir die Verschiebung von ihm abzeichnen.

Ein Zettel: Die Aufgabe X, die ich "kurz vor Mittag" begonnen habe und für die ich Überstunden machen müsste, um sie fertig stellen zu können, darf laut "Name Cheffe" am Montag zu Ende geführt werden, damit keine Überstunden anfallen.
snowfairy hat geschrieben: Ich komme bei diesen Gesprächen kaum zu Wort, ich versuche immer mich zu rechtfertigen, zu erklären warum ich in bestimmten Situationen so reagiere, wie ich es tue, aber habe das Gefühl ich rede gegen eine Wand oder mir wird ständig das Wort im Munde verdreht.
Wer sich rechtfertigt, klagt sich an. Wenn du deine Arbeit gut und richtig machst, dann gibt es nichts zu rechtfertigen.
Außerdem wird Cheffe ja auch nicht konkret. Er sagt nur, dass er unzufrieden ist und mehr erwartet.
Das sagt eigentlich nur aus, dass du keinen Grund für Klagen bietest. Er will dich nur "klein" halten, damit er dich weiterhin nach seinem Belieben herumscheuchen und manipulieren kann.

WOMIT ist er unzufrieden? WAS erwartet er? - Er soll einmal ganz konkret die Dinge auf den Tisch legen und konstruktive Verbesserungsvorschläge gleich dazu.


Nagele ihn einmal fest auf: WOMIT sind Sie unzufrieden? WAS erwarten Sie? WIE kann ich es besser machen?


Ich weiß nicht, ob du die Stärke hast, dich so gegen den Chef zu stellen und ihm mit diesem Standing entgegentreten.
Wünschen würde ich es dir.

Falls du es nicht schaffst, dann überlege, was dich daran hindert deine Rechte so durchzuziehen. Was könnte Schlimmes passieren?

Könnte es schlimmer werden als eine Kündigung? Du möchtest ja eh schon selber kündigen. So bekommst du in dem Fall vom Cheffe das, was du eh haben willst.

Dein neues Selbstbewusstsein könnte aber bei deinem Cheffe auch etwas anderes bewirken. Nämlich das, dass er sich nicht mehr traut "das mit dir zu machen".
In dem Fall wirst du ein ruhigeres Arbeitsklima bekommen.
Zuletzt geändert von Feenya am Mo., 16.03.2015, 17:12, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:08

Feenya, meinst du der Aufwand lohnt sich noch für die paar Monate? Ich nicht.

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Feenya
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:18

Naja, es sind ja doch noch 4 Monate.

Selber kündigen ist keine wirkliche Option.
Das mit dem Krankenstand klappt auch nicht wirklich.
Sich noch 4 Monate durchbeißen, und dabei womöglich psychischen Schaden riskieren ....

Sind das Alternativen?

Welche Möglichkeiten siehst du @candle?
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:21

Feenya hat geschrieben:
Welche Möglichkeiten siehst du @candle?
Steht in meinem Beitrag davor davor davor...

candle
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Feenya
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:26

candle. hat geschrieben: Steht in meinem Beitrag davor davor davor...

candle
Ahjoo

Wir wissen aber noch nicht, ob snowfairy aus Deutschland ist.

Bei uns in Österreich gibt es nämlich kein ALG I und ALG II (Harz 4).

Da gibt es nur Arbeitslosengeld bei Kündigung, und bei Selbstkündigung ein paar Monate (3 ? ) kein Geld.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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Beitrag Mo., 16.03.2015, 17:32

Feenya hat geschrieben:
Wir wissen aber noch nicht, ob snowfairy aus Deutschland ist.

Bei uns in Österreich gibt es nämlich kein ALG I und ALG II (Harz 4).
Ich glaube zu wissen, weil ich das im ersten Beitrag so gelesen habe.
Da gibt es nur Arbeitslosengeld bei Kündigung, und bei Selbstkündigung ein paar Monate (3 ? ) kein Geld.
Nein! Aber das alles zu erklären scheint mir jetzt auch zu aufwendig und kenne die Ausgangsposition von der TE nicht. Aber um ALG I zu bekommen, mußt du mindestens erstmal ein Jahr einzahlen um den Anspruch zu bekommen.

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global_thinker
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Beitrag Mo., 16.03.2015, 23:18

Hallo snowfairy,
das klingt ziemlich eindeutig nach NPS (Narzisstische Persönlichkeitsstörung) oder auch pathologischem Narzissmus. Ein paar Eigenschaften: rücksichtslos, manipulativ (d.h. können charmant sein wenn notwendig), lügen, nehmen für sich Rechte heraus, die sie anderen nie gewähren würden, keine Empathie, drängen andere in Rechtfertigung, geben immer den anderen die Schuld, halten sich selbst für die größten, entwerten andere Menschen etc.
Erkennst du was wieder ?
Wenn du mehr darüber lesen möchtest:
http://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus
http://www.narzissmus.net/

http://www.amazon.com/Working-Self-Abso ... 1572242922
Ein Buch (auf Englisch), das sich mit pathologischen Narzissten am Arbeitsplatz beschäftigt. Ich persönlich stimme mit dem Buch nicht ganz überein, weil es die Möglichkeiten Im Umgang mit Narzissten zu positiv darstellt.

Das bringt mich gleich zum Thema "was tun":
Auf keinen Fall würde ich irgendwelche Tricks wie Krankenstand oder ähnliches versuchen. Das wird/kann immer in irgend einer Weise auf dich zurückfallen und das ist es einfach nicht wert.
Wie du dir vielleicht schon denken kannst, habe ich (leider) schon reichlich Erfahrung mit diesem Thema und mich im Detail damit auseinander gesetzt.

Zuerst einmal, auf keinen Fall dagegen argumentieren, sich wehren, versuchen deinen Chef zu ändern. So komisch und unfair das klingen mag, aber man hat als Gegenüber keinen normal, rational denkenden Menschen. Man hat es mit einem persönlich gestörten Menschen zu tun. Das Wort Psychopath stimmt jetzt sicher nicht auf deinen Chef, weil Psychopaten die "Gesellschaftskontrolle" fehlt, d.h. sie sind noch eine Stufe über pathologischen Narzissten.
Wie auch immer.

Erste Regel: du kannst die Situation und deinen Chef nicht ändern - vergiss es.
Im Normalfall ist der beste Rat sich von Narzissten zu entfernen oder wo es geht, sich soweit wie möglich fern zu halten. Also bei dir geht eigentlich nur "entfernen".
Allerdings, da es nur mehr 4 Monate sind und du einen Nutzen hast wenn du bleibst, geht vielleicht eine temporäre Lösung, die ich einmal zusammen mit einem Kollegen sehr erfolgreich durchgezogen habe.
Wir mussten in einem Projekt (für eine begrenzte Zeit) einem solchen Narzissten zuarbeiten. Wir haben dann für uns den Deal gemacht, bewusst alle Emotionen auszuschalten und uns quasi total zu unterwerfen. Hat ganz gut funktioniert und wir sind wirklich relaxt über diese Zeit gekommen.
Wenn man das ganz bewusst und rational geplant macht, ist das auch nicht schlimm. Einfach nichts persönlich nehmen - immer unter dem Aspekt, dass man es mit keinem normalen, rationalen Menschen zu tun hat. Von so einem Menschen braucht man auch Kritik oder Beleidigungen nicht ernst zu nehmen. Das kann man natürlich nicht auf die Dauer durchhalten oder man wird dadurch selbst schwer beschädigt, aber für kurze Zeit schon wenn man am Ende einen Nutzen hat.
Soweit meine Gedanken dazu.

P.S.: ein kleiner Nebenaspekt: der großer Erforscher des Narzissmus ist einer letzten österreichischen Psychiater aus der Vorkriegszeit (Otto F. Kernberg), der vor den Nazis flüchten musste; gut nicht ganz , weil er noch ein Kind war als er flüchten musste.
P.S.2: geht jetzt wahrscheinlich ein wenig zu weit, aber das DSM-IV (eine wissenschaftliche Kategorisierung von psychischen Störungen) gibt 9 Kriterien für NPS:
1. hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen zu erbringen, als überlegen anerkannt zu werden)
2. ist stark eingenommen von Fantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe
3. glaubt von sich “besonders” und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen
4. benötigt exzessive Bewunderung
5. hat ein überhöhtes Anspruchsdenken, d.h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder ein automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
6. ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. nutzt andere Menschen aus, um die eigenen Ziele zu erreichen
7. zeigt einen Mangel an Empathie (Mitgefühl): ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen bzw. anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
8. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt andere seien neidisch auf ihn bzw. sie
9. zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten

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snowfairy
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Beitrag Di., 17.03.2015, 10:20

Hallo zusammen. Erst einmal danke für eure Antworten. Besonders an global_thinker. Das was du über Narzissmus geschrieben hast, geht sehr in die Richtung von dem was ich über die Form der Psychopathie gelesen habe, vor der ich denke, dass meine Chef sie hat. Wahrscheinlich sind die Übergänge schleichend.

Was die Krankschreibung angeht. Diese wäre nur dazu da das Arbeitsverhältnis noch etwas hinauszuzögern um noch etwas Geld zu verdienen ohne dass ich mich diesem Stress aussetzen muss. Danach bekomme ich nämlich gar nichts. Für ALG2 verdient mein Mann zu viel. Mit einem guten Arbeitszeugnis dieser Firma rechne ich schon lange nicht mehr.

Das beste wäre natürlich es bis Anfang Juni hier auszuhalten und erst dann zum Arzt zu gehen. Dann könnten die mich erst zu Ende Juli kündigen, was natürlich sinnlos wäre weil der Vertrag dann sowieso ausläuft. Und dann würde ich auch wieder Alg1 bekommen.

Aber ob ich das solange aushalte.... keine Ahnung. Habe jeden Morgen regelrechte Panik bevor ich das Haus verlasse.
Zuletzt geändert von snowfairy am Di., 17.03.2015, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Di., 17.03.2015, 10:32

Übrigens mit den anderen Mitarbeiten verbünden bringt nichts. Einige von ihnen haben zwar schon ab und an einen Spruch, so nach dem Motto "der Chef ist ein bisschen komisch" von sich gegeben aber wenn es ernst wird machen sie bei ihm voll mit.

Meine Vorgängerin habe ich kennengelernt. Sie war noch 2 Wochen lang da bevor sie in Elternzeit gegangen ist. Den halben Tag hat sie mit der Kollegin vom Büro nebenan gequatscht statt mich vernünftig einzuarbeiten. Sie war mir total unsympathisch.


Feenya
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Beitrag Di., 17.03.2015, 17:41

Übrigens mit den anderen Mitarbeiten verbünden bringt nichts. Einige von ihnen haben zwar schon ab und an einen Spruch, so nach dem Motto "der Chef ist ein bisschen komisch" von sich gegeben aber wenn es ernst wird machen sie bei ihm voll mit. 

Okayyyy, dann rufst du die Kollegen eben jedesmal im Urlaub an, wenn der Chef es möchte.
Ob es sinnlose Anliegen sind, ist dann egal.

Wenn sie dich abstänkern, weil du ihren Urlaubsfrieden störst, sagst du ihnen, dass sie "das" dem Chef erzählen sollen. Und dann legst du auf, und machst deine Arbeit weiter.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

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