Muskelschwäche: somatoforme Störung??

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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Juliya92
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Muskelschwäche: somatoforme Störung??

Beitrag Di., 12.05.2015, 12:48

Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen
Ich habe eine extreme Muskelschwäche am ganzen Körper, meine Arme und Beine sind schwer wie Blei, aufrecht sitzen fällt mir schwer.
Ich schaffe es nicht mehr meinen Alltag zu bewältigen, wegen dieser extremen Schwäche.
Ich wurde Neurologisch untersucht ohne Befund.
Trotzdem habe ich panische Angst vor ALS!!
Geht es jemandem genauso??? Mit der extremen Schwäche und das ihr denkt ihr seit organisch krank?
Ich bin übrigens w und 22 danke!

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SoundOfSilence
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Beitrag Di., 12.05.2015, 22:41

Hallo Juliya,

genauso geht es mir nicht, aber ich kenne durchaus auch so ein Schwächeempfinden im Körper, wobei es längst nicht so ausgeprägt war wie Du es beschreibst.
Ich kann verstehen, dass es dir schwerfällt, psychische Ursachen DAFÜR in Betracht zu ziehen, ich rate dir aber, auch diesen Bereich "anzugehen" und dir geeignete Ärzte/Therapeuten zu suchen. Du bist SOOOO jung - lass das nicht chronisch werden und die Jahre vergehen, bis du dich (richtig) behandeln lässt.
Auch deine Angst vor einer schlimmen Krankheit kann ich, teilweise, nachvollziehen - aber: du wurdest doch gut untersucht! Kannst Du gar kein Vertrauen darein haben?
Vielleicht magst Du mal schrieben, wie Du auf ALS kommst, welche Symptome "passen" - UND WELCHE NICHT PASSEN...

Liebe Grüße - nicht verzweifeln!
Silence
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Juliya92
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Beitrag Mi., 13.05.2015, 08:34

Hallo danke für deinen Beitrag.
Bin leider durch Googlen auf ALS gestoßen.
Bei mir hat es begonnen mit einem Schweregefühl
im Kopf und starken Nackschmerzen.
Irgendwann bekam ich dann das Gefühl mein Rücken können mich nicht mehr halten, beim sitzen oder so... Und nun ist alles schwer Arme und Beine auch.
Es kommt mir vor als würde mir jemand den ganzen Tag von oben auf die Schultern drücken.
Jede kleinste Bewegung ist anstrengend, Komme seht schnell aus der Puste...
Jaa die Ärzte haben mehrere Blutuntersuchung, Nervenwasser Untersuchung, MRT vom Kopf, Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule, EKG, Nervenleitgeschwindigkeit und Transkranielle magnetstimulation mit mir gemacht.
Ein EMG hielten die Ärzte für unnötig aber soweit ich weiß wäre das die wichtigste Untersuchung gewesen bei ALS. Ich weiß ja nicht ob man denn bei ALS in den anderen Untersuchungen eine Veränderung hätte sehen müssen.

Zu der Zeit wo meine Symptome begonnen haben.
Ist mein Opa an Krebs gestorben. Wir haben ihn zuhause gepflegt und es war einfach schrecklich.
Am Ende hat das Morphium nicht gewirkt, sogar die Ärzte waren geschockt und sagten uns so einen Fall hatten sie noch nie :(

Parallel dazu hatte ich meine Abschlussprüfung von der Ausbildung, auch keine leichte Zeit für mich Ich hatte mich praktisch selbst ausgebildet da mein Ausbilder keine Zeit hat. Habe mich in meine Ausbildung auch oft überfordert gefühlt, weil ich schon zu Beginn rießen Aufgaben alleine bewältigen musste.

Bin seit 5 Jahren in einer Beziehung und sehr glücklich. Die Beziehungen hat mich am Anfang viele
Nerven gekostet und es sind viele Tränen geflossen.
Aber nun ist alles perfekt! Aber ich weiß ja nicht in wie weit sowas später noch ausbrechen kann.


Viele Danl

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SoundOfSilence
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Beitrag Mi., 13.05.2015, 15:36

Puh, du hast einiges hinter dir. Ich denke schon, dass das große Belastungen waren, die sich ja jetzt vielleicht niederschlagen - Who Knowes...

Was hast du denn jetzt vor?

Ich schau wegen ALS in meine schlauen Medizinbücher rein heute Abend, gut?

Liebe Grüße
Hello darkness, my old friend...

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Juliya92
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Beitrag Mi., 13.05.2015, 16:04

Jaa danke das wäre sehr nett.
Ich möchte diese schreckliche Krankheit nicht haben, hab doch noch so viel vor in meinem Leben

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SoundOfSilence
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Beitrag Mi., 13.05.2015, 20:45

Hallo nochmal,

also, in meinen Büchern stehen als Minimalkriterien für ALS: Muskelschwäche, Muskelschwund, Muskelzuckungen, entzündliche Vorgänge (nachweislich in Blut und Liquor), veränderte Nervenleitfähigkeit, verändertes EMG

Fürs Verständnis: Um ALS definitiv zu diagnostizieren muss ein EMG gemacht werden, aber der HINWEIS auf ALS findet sich vorher in der Art der Symptome und eben auch durch veränderte Werte - das hat bei dir nicht hingehauen, sonst hätten die Docs ein EMG gemacht.

Jetzt hast Du diverse Möglichkeiten: Du bittest deinen Neurologen um ein Gespräch und erklärst ihm ganz offen, was deine Sorge ist, dass Du durch diese Angst blockiert wirst, und dass Du ausdrücklich darum bittest, das ein EMG gemacht wird - damit Du dich SICHER fühlst.
Oder Du beginnst, deine Symptome und auch deine ANGST als Zeichen für ein psychisches Problem zu sehen und überlegst dir, wie du es "symptomatisch" bekämpfst (also z.B. was dich in deiner Angst beruhigen könnte) und wie Du es "ursächlich" bekämpfst (also was eigentlich das Problem dahinter ist und wie Du es lösen kannst bzw. wo Du Hilfe dafür bekommst). Vor allem solltest Du dir überlegen, was für Hilfsangebote Du wahrnehmen möchtest (Psychotherapie, wenn ja welche; ambulant oder stationär etc.)... Übrigens: Du kannst auch BEIDES GLEICHZEITIG angehen...

Dann habe ich noch eine Idee: Sind deine Symptome immer gleich oder gibt es auch mal bessere Tage/Stunden? Falls ja dann kann es sinnvoll sein, ein Symptomtagebuch zu führen, in dem Du aufschreibst, welches Symptom in welcher Ausprägung WANN aufgetreten ist - und was Du davor/dabei/danach gemacht, gedacht und gefühlt hast. Dabei solltest Du nur kurz das Symptom schildern und ausführlich beobachten, was "Drumherum" war. Und: meist genügt es, das über einen gewissen Zeitraum zu tun (wichtig ist, sich nicht zu sehr darauf zu fixieren)

Bist Du eigentlich krankgeschrieben, oder kannst du noch arbeiten gehen? Wirst Du von deinem Freund unterstützt? Gibt es sonst jemanden, dem Du vertraust, und der vielleicht auch mal mitgehen kann zum Neurologen?

Wichtig ist, dass Du AKTIV bleibst - lass dich nicht hängen, Du bist SOOOOO JUNG! Und: Du hast ja selber geschrieben, dass Du noch viel vor hast! Und das wirst Du auch machen können - aber vorher musst Du jetzt dieses Hindernis nehmen... Sei mutig!!
Hello darkness, my old friend...


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Juliya92
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Beitrag Do., 14.05.2015, 14:34

Hallo danke für deine liebe Nachricht,

Bei mir wurden folgende Untersuchungen durchgeführt :
Blutuntersuchung
Nervenwasser
MRT vom Kopf, Halswirbelsäule und Brustwirbelsäule
Nervenleitgeschwindigkeit
Transkranielle Magnetstimulation
Langzeit EKG
Schilddrüsenwerte
Leberwerte
alles war ohne Befund, die Werte waren top

Also denkst du man hätte hier schon etwas sehen müssen im Bezug auf ALS oder auch andere Erkrankungen?

Ich denke ich werde zur Sicherheit noch ein EMG
machen lassen beim Neurologen!
Dann kann ich mit sicher sein dass es nichts neurologisches ist. Dann bleibt ja nur noch die psyche oder vielleicht etwas immunologisches?

Nee leider sind die Symptome immer da und
gehen leider nicht weg oder werden mal für ein paar Stunden besser :(

Bin leider schon seit einem halben Jahr krankgeschrieben. Jaa meine Freund und meine Familie unterstützten mich sehr

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 14.05.2015, 18:08

Hi!!
Ich bin geschockt, dass das bei dir schon soooo lange geht...
Aber du bist daheim, oder? Brauchst du Pflege? Kannst du überhaupt zum Arzt gehen oder ggf zu einer Therapie?? Krass...
Ich würde an deiner Stelle erwägen in eine Klinik (am besten für PSYCHOSOMATIK) zu gehen, da dort auch nochmal Diagnostik gemacht wird - und zwar mal alles aus einer Hand. Die setzen dir das mit den Befunden auch genau auseinander. Denn: wie bereits gesagt, auf ALS müsste sich auch ohne EMG in den anderen Untersuchungen ein Hinweis zeigen - aber es geht ja auch darum, dir die Angst zu nehmen - das ist auch wichtig!!!
Versuch es mal beim Neurologen, das mit dem EMG, aber bedenke, dass du jetzt auch nicht viel länger so weiter machen kannst. Und einen Therapie - Platz muss man ja auch erstmal haben.
Außerdem mach dich doch mal schlau über Somatisierungsstörung, Hypochondrie etc... Gibt ja hier im Forum auch viele Erfahrungsberichte, vielleicht erkennst Du dich an der einen oder anderen Stelle wieder.
Zum Thema Klinik hab ich im Theater "chronische Schmerzen und Psyche" hier im Psychosomatik - Forum ganz viel von meiner Erfahrung geschrieben - falls es dich interessiert!

Alles Gute - kannst ja mal schreiben wie es weiter geht bei dir!!
Silence
Hello darkness, my old friend...

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 14.05.2015, 18:10

viewtopic.php?f=14&t=34427

Hier der Thread (nicht Theater - doofes T9) chronische Schmerzen und Psyche

LG
Hello darkness, my old friend...


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Juliya92
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Beitrag Do., 14.05.2015, 21:41

Jaa die lange Zeit macht mir auch echt Angst :(
Ich versuche alles aber die Wartezeiten bei den Psychologen sind echt zum verzweifeln :(
Nee gepflegt werden muss ich noch nicht,
aber wenn es mal soweit kommt und es fest stehen sollte das es organisch ist und nicht wieder so werden kann wie es einmal war, dann möchte ich lieber sterben :(
Es macht mich so unglaublich traurig und wütend soo jung schon solche Probleme zu haben.

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 14.05.2015, 22:17

Das kann ich dir nachfühlen - als ich Abi gemacht habe, wurde mir klar, wie eingeschränkt mein Leben ist - und wie unfair das ist... Ich war echt verzweifelt. Und ich habe damals ähnlich gedacht wie du, das ich nicht bereit bin das wieter mitzumachen wenn das noch viel schlimmer würde... Ein kleiner Trost: Man findet letztlich fast immer einen Weg, auch mit Einschränkungen umzugehen. Und manche Schranken lassen sich tatsächlich sprengen...

Pass auf bei der Therapeutenwahl. Lass dich nicht von langen Wartezeiten zu sehr abschrecken, es soll ja auch jemand gutes sein (und nicht nur jemand, der gerade Zeit hat)... Käme denn Klinik für dich in Frage?

LG,
Silence
Hello darkness, my old friend...


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Juliya92
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Beitrag Fr., 15.05.2015, 17:11

SoundOfSilence hat geschrieben:Das kann ich dir nachfühlen - als ich Abi gemacht habe, wurde mir klar, wie eingeschränkt mein Leben ist - und wie unfair das ist... Ich war echt verzweifelt. Und ich habe damals ähnlich gedacht wie du, das ich nicht bereit bin das wieter mitzumachen wenn das noch viel schlimmer würde... Ein kleiner Trost: Man findet letztlich fast immer einen Weg, auch mit Einschränkungen umzugehen. Und manche Schranken lassen sich tatsächlich sprengen...

Pass auf bei der Therapeutenwahl. Lass dich nicht von langen Wartezeiten zu sehr abschrecken, es soll ja auch jemand gutes sein (und nicht nur jemand, der gerade Zeit hat)... Käme denn Klinik für dich in Frage?

LG,
Silence
Ach ja die Abi Zeit die hab ich zum Glück erfolgreich
Hinter mich gebracht hehe...
Jaa ich stehe auf der Warteliste bei einer psychosomatische Klinik aber das kann noch 4 Wochen dauern :(

Kann vielleicht mal jemand über meine Werte gucken ob da irgendwas auffällig ist?


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Juliya92
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Beitrag Fr., 15.05.2015, 17:14

Natrium i. S. 137 (130-152)
Kalium i. S. 4.3 ( 3.4-5.4)
Kreatinin i. S. 0.5 (0.5-0.9)
Ck Wert 58
C3 111 (90-207)
C4 27 (16-24)
CRP <0.1 (0.1-0.6)
Elektrophorese steht hier nur s. Befund?
Albumin 5.02 (3.52-5.04)
Alpha 1 Eiweiß Fraktion 0.36 (0.13-0.39)
Alpha 1 Globuline 0.36 (0.13-0.39)
Alpha 2 Eiweiß Fraktion 0.82 (0.54-0.93)
Alpha 2 Globuline 0.82 ( 0.54-0.93)
Eiweiß Elektrophorese 1.02 (0.59-1.14)
Gamma Globuline 1.38 (0.64-1.49)
IGE gesamt i. S. 21.3 (0-100) was ist IGE? Immunsubtraktion i. S. Keine

Immunglobulin A i. S. 213 (70-500) I
Immunglobulin M. i. S. 218 (40-280)
Immunglobulin G. i. S. 1230 (700-1600)

Eiweiß i. S. 8.60 (6.4-8.3)
Hämoglobin 14.3 (11.5-16)
Erythrozyten 5.07 (4.1-5.1)

MCH 28 (28-33)
MCHC 33 (32-36)
MCV 86 (80-96)

Hämotokrit 44 (36-45)
Leukozyten 10.7 (4-12)
Thrombozyten 324 (100-350)

Quick <100 (70-130)
INR 1 (th.B. 2-3)
TSH basal 1.31 (0.27-4)

ANA negativ
ANCA IFT negativ
ANTI-TPO AK. 18 (0-34)

Rheumafaktoren /
RF < 20 (0-20)

Titin <1.25 (<1.25)
Acetylcholinrezeptoren <0.07 (<0.4)

Bei einem anderen Blutbild waren lediglich folgende Werte leicht abweichend : Erythrozyten 5.5 (3.8-5.2) Neutrophile 76.9 (42-75) Lymphozyten 15 (20-51)

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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 09:23

Hey Süße...
Also, da kann dir hier keiner so drauf antworten, dass es dich wirklich beruhigen würde!!! Du fragst hier anonym in einem SH-forum nach Hinweisen und medizinischen Interpretationen deiner Laborwerte, die deine ÄRZTE für unbedenklich erklärt haben... Glaubst du irgendwelchen Internet-usern mehr als deinen Docs?
Egal was hier jemand schreibt, du glaubst es nicht. Und DARIN liegt das Problem!!
Es ist nicht böse gemeint, ich sehe, dass Du nur endlich Sicherheit willst.... Aber die gibt es nicht hier.... Leider.
Kopf hoch, 4 Wochen Wartezeit ist schaffbar!!!! Und ich bin sicher, Du bist da gut aufgehoben dann!!

Liebe Grüße,
Silence
Hello darkness, my old friend...


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Juliya92
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Beitrag Sa., 16.05.2015, 10:52

Okay habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps wie ich die Zeit zur Therapie überbrücken kann?
Was soll ich den ganzen Tag machen?

Das ganze hat ja schleichend begonnen,
langsam hab ich das Gefühl kaum noch laufen zu können. Ist das so bei Psychischen Erkrankungen,
dass sich die Symptome immer weiter verschlechtern,wenn man nix dagegen unternimmt?

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