Muskelschwäche: somatoforme Störung??

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 30.05.2015, 16:34

Das klingt doch eigentlich ganz gut!! Wirst Du denn in die Klinik gehen, wenn die sich melden (die 4 Wochen sind ja noch nicht rum), und dann im Anschluss bei ihr weitermachen, oder wirst du gleich anfangen bei ihr? Und dann pausieren für die Zeit in der Klinik?

Was sagte sie dazu, dass Du auf der Warteliste stehst?

Wie geht es dir inzwischen? Spürst du körperlich eine Veränderung? Besser drauf scheinst Du ja zu sein!!

Liebe Grüße,
Silence
Hello darkness, my old friend...

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Juliya92
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Beitrag Sa., 30.05.2015, 18:03

Ich denke schon dass ich dann in die Klinik gehe wenn die sich melden werde auf jeden Fall bei ihr bleiben danach!
Sie findet das auch Schlimm mit der langen Wartezeit! Sie hat noch mehr Leute die ganz dringen auf einen platz warten. Wobei das doch so wichtig ist!
Nee körperlich spüre ich leider noch nichts, aber das
kann auch dauern hat sie gemeint naja hoffentlich bald!

Lg


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Juliya92
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 14:29

Lieder kann ich nur einmal in der Woche zu ihr, da sie viele andere Patienten hat... In der restlichen Zeit fühle ich mich dann wieder ein bisschen verloren.
Versuche spazieren zu gehen fühle mich dabei aber wie blei und hab immer Angst mir könnten gleich die Beine einklinken... Wie viel Schwäche ist noch normal bei der Psyche?

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Chancen
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 16:05

Juliya92 hat geschrieben:Wie viel Schwäche ist noch normal bei der Psyche?
Da gibt's keine Norm. Wenn's dir psychisch nicht gut geht (und so hört es sich an), kann das den ganzen Körper zum Erliegen bringen. Psyche und Körper sind eins und lassen sich nicht trennen.

Chancen

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SoundOfSilence
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 16:50

Einmal die Woche ist wenig - weil es dir so schlecht geht - aber für die "Zustände" mit Wartezeit etc. ist es richtig viel! In meiner Wartezeit bei der ersten Therapie konnte ich im Schnitt alle 3 Wochen einen Termin ergattern...
Deshalb hat mir damals die Klinik so gut getan - das gings gleich richtig los, sozusagen rund um die Uhr... Und im Anschluss hat dann ein wöchentlicher Termin ambulant erstmal gereicht, da gings auch schon viel besser und ich konnte wieder arbeiten und "normal" leben (also hatte ich auch wieder Ablenkung)...
Leider ist es tatsächlich so, dass die Psyche den Körper "komplett" lahmlegen kann... Ich wundere mich selber gelegentlich auch darüber, wie heftig das sein kann und immer noch "nur" psychisch bedingt ist...
Bleib tapfer,
Silence
Hello darkness, my old friend...


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Juliya92
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 19:21

Chancen hat geschrieben:
Juliya92 hat geschrieben:Wie viel Schwäche ist noch normal bei der Psyche?
Da gibt's keine Norm. Wenn's dir psychisch nicht gut geht (und so hört es sich an), kann das den ganzen Körper zum Erliegen bringen. Psyche und Körper sind eins und lassen sich nicht trennen.

Chancen
Oje ich denke das wird noch eine ganze Weile bis ich wieder fitt bin :(


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Juliya92
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Beitrag Mi., 03.06.2015, 19:25

SoundOfSilence hat geschrieben:Einmal die Woche ist wenig - weil es dir so schlecht geht - aber für die "Zustände" mit Wartezeit etc. ist es richtig viel! In meiner Wartezeit bei der ersten Therapie konnte ich im Schnitt alle 3 Wochen einen Termin ergattern...
Deshalb hat mir damals die Klinik so gut getan - das gings gleich richtig los, sozusagen rund um die Uhr... Und im Anschluss hat dann ein wöchentlicher Termin ambulant erstmal gereicht, da gings auch schon viel besser und ich konnte wieder arbeiten und "normal" leben (also hatte ich auch wieder Ablenkung)...
Leider ist es tatsächlich so, dass die Psyche den Körper "komplett" lahmlegen kann... Ich wundere mich selber gelegentlich auch darüber, wie heftig das sein kann und immer noch "nur" psychisch bedingt ist...
Bleib tapfer,
Silence
Naja ich bin ja dankbar für alles was ich kriegen kann... Dann wenigstens einmal die Woche das hast du recht... Macht mir eben nur Angst weil die Symptome immer stärker werden und ich das Gefühl habe es muss ganz schnell was passieren!
Denke auch das die Klinik mir gut tut weil man dann endlich mal am Ball bleibt.
Hab nur große Panik mich bald nicht mehr bewegen zu können ;(


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Juliya92
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 16:40

Meine Psychologin hat mir nun bestätigt das ich schon seit 10 Jahren unter eine sozialen Phobie leide :( mein Körper war wohl immer angespannt und verkrampft und jetzt können die Muskeln nicht mehr und sich schwach!

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SoundOfSilence
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Beitrag Sa., 06.06.2015, 17:05

Hallo Juliya,

das ist manchmal hart, so etwas zu hören, aber wenn man die eigentlichen Probleme nicht erkennt, dann kämpft man gegen Windmühlen. Also ist es gut, dass jetzt zu sehen und den Zusammenhang zu merken.

Wie fühlst du dich denn damit?

LG, Silence
Hello darkness, my old friend...


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Beitrag So., 07.06.2015, 09:54

Bin froh endlich mit jemandem mal darüber gesprochen zu haben. Für mich war diese soziale Phobie gar nicht so present ich dachte das wäre normal, kannte es ja nicht anders.
Aber klar das der Körper dicht macht wenn man 10 Jahre lang bei den einfachsten Sache Angst verspürt. Beim Bus fahren, in der Schule, auf Feiern eigentlich überall wo Leute sind.
Aber kann das den Körper so schlimm lahm legen das man kaum mehr laufen kann und warum ging es 10 Jahre lang gut?

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Chancen
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Beitrag So., 07.06.2015, 09:58

Es ging 10 Jahre lang gut, weil dein Körper anfangs noch die Energie hatte, damit umzugehen.

Wenn man Karies hat geht's auch erst mal Jahre gut, aber irgendwann kommen die Zahnschmerzen. Und die kommen dann scheinbar plötzlich und heftig.

Dein Körper ist so schleichend geschwächt worden, dass es dir anfangs gar nicht aufgefallen ist, weil alles immer Normalzustand war.
Und dein Körper musste immer lauter schreien und sich bemerkbar machen, bis du ihn gehört hast.

Und das war eben erst jetzt.

Das ist wie Burn-out. Da wehren sich die Leute auch gegen alle Anzeichen und dann sind sie so richtig leer und kaputt.


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Beitrag So., 07.06.2015, 20:01

Das mit dem Karies war ein sehr guter Vergleich danke
Komisch nur das es immer schlimmer wird... Unternehme im Moment viel mit meinem Freund und lenke mich ab und versuche nicht daran zu denken.
Langsam wird das immer schlimmer Vorallem mit den Beinen, fühlt sich an als hätte ich blei an den Füßen und immer dieses zittern.... Wie soll man da keine angst haben :(

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Chancen
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Beitrag Mo., 08.06.2015, 18:06

Es geht nicht darum, dich abzulenken und keine Angst mehr zu haben, sondern darum, die Angst zu spüren und zuzulassen. Zu verstehen, warum sie da ist und dann mit ihr zu leben. Dann kann sie nachlassen.
Aber es dauert und geht nicht von heute auf morgen.

Solange du die Haltung an den Tag legst: bloß keine Angst haben, solange wird sie ganz fest an dir kleben.


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Juliya92
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Beitrag Di., 09.06.2015, 10:44

Chancen hat geschrieben:Es geht nicht darum, dich abzulenken und keine Angst mehr zu haben, sondern darum, die Angst zu spüren und zuzulassen. Zu verstehen, warum sie da ist und dann mit ihr zu leben. Dann kann sie nachlassen.
Aber es dauert und geht nicht von heute auf morgen.

Solange du die Haltung an den Tag legst: bloß keine Angst haben, solange wird sie ganz fest an dir kleben.
Ich will eigentlich nur ablenken von den körperlichen Symptomen die mir Angst machen und so schlimm sind das ich Todesangst bekomme wenn ich zu viel drauf achte und das ist ja auch nicht förderlich oder?
Die Ängste von der sozial Phobie nehme ich an und versuche auch das Problem zu beheben.
Aber mein Körper macht mich wahnsinnig.

Hier nochmal meine Symptome, die 24 Stunden da sind:
-schwerer Kopf, schwacher schmerzender Nacken
-Verspannungen im Gesicht, wenn ich lächle zucken meine Mundwinkel :(
-Schwäche im oberen Rücken, was sitzen und stehen sooo anstrengend macht
-extrem schwere Arme, manchmal wie steif auch die Finger
-schwerer Beine und Füße, durch die Schwäche ist laufen und stehen extrem anstrengend
-Beine spannen nach dem laufen, Schienbeine tun total weh
-nach Bewegung immer ein Gefühl von muskelkarter
-ständige Kopfschmerzen
Ich hab so Angst das es doch was organisches ist und was übersehen wurde!

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Chancen
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Beitrag Di., 09.06.2015, 11:09

Deine Symptome sind klassische Erschöpfungs- und Verspannungssymptome, die nach jahrelanger Anspannung auftreten, wenn man keine Möglichkeit hat, sie anders zu verarbeiten. Manche Menschen machen ganz ganz viel Sport um diese Spannung im Vorfeld immer gleich abzubauen, andere werden alkoholabhängig oder Ess-brech-süchtig oder spielsüchtig, oder beziehungssüchtig. Viele, die unter solcher Anspannung (und Ängsten) leiden, finden eine solche "Möglichkeit" und müssen dann deine spezifischen Symptome nicht erleiden. (Dafür natürlich andere Schwierigkeiten.)

Dein "Schicksal" ist eben keine Alkoholsucht oder Magersucht, dafür aber die schweren Glieder, der Kopf, Schwindel und Unsicherheit, sowie die (Todes)Angst.

Das ist schlimm genug. Es nennt sich einerseits Erschöpfungsdepression (Burn-out) und andererseits Angstsstörung.
Da brauchst du kein ALS oder eine andere schlimme Krankheit mehr, denn mit einer Erschöpfungsdepression, Sozialphobie und überhaupt Angststörung bist du bereits bedient.

Von alleine gehen die Symptome nicht einfach so weg. Entweder du übst richtig fleißig körperliche Entspannung (mithilfe eines Lehrers im Einzeltraining oder Kurs) und machst dazu Psychotherapie und lernst, dich anzunehmen und lockerzulassen - das ist ein Fulltime job! sowohl die Entspannung als auch die Auseinandersetzung mit dir und deiner Geschichte - oder du bleibst weiterhin in deinem Zustand der Angst verharrt und konzentrierst dich ausschließlich auf deine körperlichen Symptome und verlagerst dein Problem so ins Außen, ohne dich WIRKLICH darum zu kümmern.

Abwarten und ablenken wird's nicht besser machen.

Chancen

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