Komplexe wegen Aussehen

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Nico
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 09:46

Ich schätze mal da geht es eher darum ob der Patient mit dem Thera kann und ned umgekehrt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nev3rMind
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 12:15

Wer je in Therapie war weiß dass dieser Vergleich nicht stichhaltig ist. Nimmt der Chirurg zuerst eine Probeoperation mit dir vor? Warum müssen Thera und Patient sich wohl erst mal kennenlernen? Weil im Psychotherapieraum mit Antipathie nichts erreicht werden kann. Es muss durchaus eine positive Empathie bestehen und Nev3rMind muss davon ausgehen können, sonst ist Miserfolg vorprogrammiert.[/quote]

Exakt, diese Vergleiche können nur von ignoranten Menschen kommen die sich damit nicht auskennen. Ich gehe doch nicht zu einem Arzt und erzähle ihm meine Geschichte wenn ich genau weiß das sie ihm egal ist? Da kann ich auch zu einem x beliebigen Menschen hingehen oder zu Carpincha.
Nico hat geschrieben:Ich schätze mal da geht es eher darum ob der Patient mit dem Thera kann und ned umgekehrt.

Der Therapeut wird doch dafür bezahlt, also muss er mir auch helfen. Und klar wenn ich nicht mit dem Thera kann nehme ich die Sache meistens nichtmehr ernst und sabotiere meine eigene Therapie, ist mir jetzt schon mehrfach passiert.

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Nico
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 12:47

Ja genau, der Thera wird dafür bezahlt, dass er versucht dir zu helfen und genau das ist sein Job.
Aber es ist nicht sein Job, dass du für ihn etwas ganz besonderes sein musst, auch wenn hier sehr viele davon ausgehen dass es so ist.
Der Patient muss mit dem Thera können, sonst bringt es nix, der Thera kommt mit allen zurecht die sich innerhalb seiner Schmerzgrenze bewegen, wobei es natürlich Teil seines Jobs ist, dem Patienten das Gefühl zu vermitteln er sei für ihn etwas ganz Besonderes, wenn dem auch in der Regel überhaupt nicht so ist.
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 13:35

Nev3rMind hat geschrieben: Ich gehe doch nicht zu einem Arzt und erzähle ihm meine Geschichte wenn ich genau weiß das sie ihm egal ist?
würd ich auch nicht machen.
Nev3rMind hat geschrieben: Der Therapeut wird doch dafür bezahlt, also muss er mir auch helfen. Und klar wenn ich nicht mit dem Thera kann nehme ich die Sache meistens nichtmehr ernst und sabotiere meine eigene Therapie, ist mir jetzt schon mehrfach passiert.
Bei einem ersten Aufenthalt in einer Klinik (dort, wo auch diese Sadisten-Oberärztin war) hatte ich einen Psychotherapeuten, an den erinnere ich mich nur noch dunkel, meist saß er schweigend da und ich konnte nichts mit ihm anfangen, die Gespräche mit ihm haben mir auch nicht geholfen. Überhaupt wirkte die ganze Station eher negativ auf mich.

Als mir ein paar Jahre später nahegelegt wurde, wieder stationär an eine andere Klinik zu gehen, war ich zuerst nicht sicher, ob ich das machen soll. Hab mir dann aber gedacht, ich probiers und wenns mir nicht hilft, dann brech ich den Aufenthalt ab.
Und dort hab ich dann Glück gehabt und einen Arzt als Betreuer bekommen, der mir auf Anhieb sympathisch war.
Er war humorvoll und hat sich auch von mir nichts gefallen lassen. Er wusste irgendwie intuitiv, wie er mit mir umgehen musste und er war der erste Therapeut, der mir wirklich geholfen hat.

- Da war ich aber vorher schon bei einer ganzen Anzahl anderer Therapeuten.

Wie ists bei dir Nev3erMind, was hast du bis jetzt für Erfahrungen mit Therapeuten gemacht?

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Beitrag Mi., 22.07.2015, 13:42

Nico hat geschrieben: der Thera kommt mit allen zurecht die sich innerhalb seiner Schmerzgrenze bewegen
cool formuliert
wobei ich das so sehe, dass da auf alle Fälle dazugehört, dass der Therapeut mir gegenüber eine positive Grundhaltung hat und mit ehrlicher Aufmerksamkeit zuhört.

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Nico
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 13:45

Ja klar das gehört zur professionellen Einstellung dazu, hat aber nix mit persönlichen Sympathien zu tun.
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Ambiente
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 14:46

Nico hat geschrieben:...der Thera kommt mit allen zurecht die sich innerhalb seiner Schmerzgrenze bewegen..
Das ist tatsächlich ein Punkt, den ich noch nie verstanden habe. Wenn ich hier im Forum so lese, wie die Therapeuten ihre Patienten/Kunden "rausschmeissen", den Kontakt plötzlich abbrechen oder zumindest bedrohen, die Zusammenarbeit zu beenden, hätte ich persönlich kaum Lust einen Therapeuten IRL zu suchen. Kann ich als Arzt oder Krankenpfleger auch einen Patienten ablehnen nur, weil er ein Alkoholiker oder Drogenabhängiger, sprich - "zu anstrengend" ist?

Natürlich kann ich es verstehen, wenn der Kunde handgreiflich wird oder Nachts alle drei Stunden den Therapeuten anruft...aber so wie ich es hier im Forum lese, bekomme ich fast den Eindruck, als ob die Patienten manchmal sogar psychisch belastbarer sein sollten als die Therapeuten

Ich kann sogar besser die Lehrer verstehen, die ihre "schwierigen" Schüler rausschmeissen wollen, da die Lehrer doch mehrere Stunden täglich mit ihren Schülern konfrontiert werden, aber die Therapeuten sehen ihre Kunden doch meistens nur alle paar Wochen für 50 Minuten (und verdienen sogar etwas mehr dabei..)


Eremit
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 19:03

Ambiente hat geschrieben:Kann ich als Arzt oder Krankenpfleger auch einen Patienten ablehnen nur, weil er ein Alkoholiker oder Drogenabhängiger, sprich - "zu anstrengend" ist?
Natürlich, es sei denn, es liegt ein Notfall vor, in dem Sinne, dass das Überleben des Patienten sichergestellt werden muss.
Ambiente hat geschrieben:aber so wie ich es hier im Forum lese, bekomme ich fast den Eindruck, als ob die Patienten manchmal sogar psychisch belastbarer sein sollten als die Therapeuten
Natürlich ist da die eine oder andere Übertreibung dabei. Ein gewisses Mindestmaß an Belastbarkeit und Selbstbeherrschung ist für das Gelingen einer Therapie allerdings unabdingbar.

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Nev3rMind
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 20:16

Nette Ärzte habe ich bisher nie kennegelernt, lediglich nette Pfleger die meine Situation nicht verstehen konnten und gemeint haben das ich doch normalerweise garnicht auf so eine Station gehören würde. (Man sieht halt immer nur die Fassade eines Menschen^^)

Die Ärzte haben nur immer wieder neue Diagnosen gestellt, wie gesagt das lächerlichste war Schizophrenie.

Mein Humor ist sehr schwarz und zu manchen Pflegern konnte ich sogar teilweise ein relativ freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Sie wussten wie ich Sätze meine und nahmen mich auch nicht immer ernst.

Bei den Ärzten musst du jedoch immer genau aufpassen was du sagst da sie erstmal in die Küche gehen und die Goldwaage herausholen.

In der Tagesklinik wo ich jetzt hinsoll, habe ich sowieso schon wieder ein sehr sehr ungutes Gefühl. Vor allem da eine Frau direkt abgehauen ist als ich mich dort vorgestellt hatte und sagte das die Ärzte nicht wirklich Gespräche anbieten würden sondern nur mit Tabletten um sich schmeissen.

Ehrlich gesagt kenne ich das aus einer Tagesklinik zuvor und habe da nicht wirklich mehr Bock drauf.
Zuletzt geändert von Elfchen am Do., 23.07.2015, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Schon wieder: bitte unterlass die Fullquoten!

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viciente
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 20:40

Nev3rMind hat geschrieben:....... Ehrlich gesagt kenne ich das aus einer Tagesklinik zuvor und habe da nicht wirklich mehr Bock drauf.
.. da bin ich ganz bei dir; das KANN sehr nach hinten los gehen mit den medis. dann brauchst eventuell gar keine therapie mehr, weil du eh ned mehr klar denken und spüren kannst. das kann aus meiner sicht nur eine akute notfallgeschichte sein, wenn gar nix anderes mehr geht! so wirkst du auf MICH hier nicht, ausser du haust ein paar leuten eins in die fresse, weil du grade auszuckst.

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Nev3rMind
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 20:47

Keine Sorge, ich werde niewieder Medis schlucken. Die Nebenwirkungen waren einfach zu heftig. Ich hatte eine 2-3Wochen andauernde Akathisie durch den Mist konnte weder schlafen,sitzen und konnte Gesprächen auch nicht mehr folgen. ES WAR DIE HÖLLE. Aber die Leute die das noch nicht durchgemacht haben werden das nicht verstehen. Hinzu kamen dann noch nette Krämpfe die wieder mit Benzos behandelt werden mussten damit ich da nicht direkt wegsterbe.

Im Notfall würde ich höchstens Tavor nehmen, das ist aber auch keine Option mehr da ich davon abhängig wurde und einen Entzug machen musste.

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Ambiente
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Beitrag Mi., 22.07.2015, 20:49

Eremit hat geschrieben:
Ambiente hat geschrieben:Kann ich als Arzt oder Krankenpfleger auch einen Patienten ablehnen nur, weil er "zu anstrengend" ist?
Natürlich, es sei denn, es liegt ein Notfall vor, in dem Sinne, dass das Überleben des Patienten sichergestellt werden muss.
Naja, ein Arzt darf natürlich die Behandlung eines Patienten ablehnen, wenn er die Grenzen seines Fachgebietes dabei überschreiten müsste. In dem Fall wird das Thema aber sicher auch klar und deutlich mit dem Patienten kommuniziert.
Eremit hat geschrieben:Ein gewisses Mindestmaß an Belastbarkeit und Selbstbeherrschung ist für das Gelingen einer Therapie allerdings unabdingbar.
Wieviel Selbstbeherrschung sollte mann dann in der Therapie haben? Da hört jetzt meine sonst so kreative Fantasie auf.


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Beitrag Mi., 22.07.2015, 23:52

Ambiente hat geschrieben:Wieviel Selbstbeherrschung sollte mann dann in der Therapie haben? Da hört jetzt meine sonst so kreative Fantasie auf.
Nun, wenn man z.B. auf den Therapeuten uriniert, wird das nicht so gerne gesehen. Oder, wenn man mit Einrichtungsgegenständen wirft. Solche Dinge.

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Ambiente
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Beitrag Do., 23.07.2015, 07:55

Eremit hat geschrieben:
Ambiente hat geschrieben:Wieviel Selbstbeherrschung sollte mann dann in der Therapie haben? Da hört jetzt meine sonst so kreative Fantasie auf.
Nun, wenn man z.B. auf den Therapeuten uriniert, wird das nicht so gerne gesehen. Oder, wenn man mit Einrichtungsgegenständen wirft. Solche Dinge.
Ich hatte doch in meinem ersten Nachricht ausdrücklich darauf hingeweisen, daß ich im Fall der Gewalttätigkeit Verständnis hätte. Hier in dem Forum geht es jedoch meistens um stinknormale Thearpiestunden, wo die Therapeuten sich anscheinend schon bei geringsten Konfliktsituationen oder gegenseitiger Unsymphatie schlicht überfordert sind.

By the way, es gibt unzählige Kinder, die ihren Alltag hervorragend mit fliegenden Einrichtungsgegenstände meistern können und sie sogar als "Normalität" empfinden. Auch solche Kinder können später ein ausgefülltes und zufriedenes Leben haben, was allerdings vielen Therapeuten fast unsvorstellbar erscheint.

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Beitrag Do., 23.07.2015, 08:56

Nev3rMind hat geschrieben: Die Ärzte haben nur immer wieder neue Diagnosen gestellt, wie gesagt das lächerlichste war Schizophrenie.
Als ich mal mit dem Ergebnis einer sehr langen psychologischen Testung von mir kam, wo alles Mögliche über mich drin stand, grinste der Arzt, den ich bei meinem zweiten stationären Aufenthalt hatte, und meinte, ich sollte Diagnosen nicht zu ernst nehmen. Er war da immer ziemlich entspannt und cool mit sowas. Meinte, ja klar bräuchte es eine Diagnose, aber jeder Mensch wäre da halt auch was ganz Eigenes.
Nev3rMind hat geschrieben: Mein Humor ist sehr schwarz und zu manchen Pflegern konnte ich sogar teilweise ein relativ freundschaftliches Verhältnis aufbauen. Sie wussten wie ich Sätze meine und nahmen mich auch nicht immer ernst.
Und, würdest du dir einen Arzt so ähnlich vorstellen, wie die waren?
Nev3rMind hat geschrieben: Bei den Ärzten musst du jedoch immer genau aufpassen was du sagst da sie erstmal in die Küche gehen und die Goldwaage herausholen.

Nev3rMind hat geschrieben: In der Tagesklinik wo ich jetzt hinsoll, habe ich sowieso schon wieder ein sehr sehr ungutes Gefühl. Vor allem da eine Frau direkt abgehauen ist als ich mich dort vorgestellt hatte und sagte das die Ärzte nicht wirklich Gespräche anbieten würden sondern nur mit Tabletten um sich schmeissen.
also wenn das so wär, wärs nicht gut.

Ich kenn nur aus stationären Aufenthalten zwei verschiedene Arten:
Einmal so, dass der Arzt gleichzeitig auch Gespräche macht, also Arzt und Psychotherapeut in Einem. Und an einer anderen Abteilung so, dass die Ärzte nur das "medizinische" machen wie Medikamente und die Gespräche macht dann ein Psychotherapeut.

Haben die dir irgendwas gesagt, als du dich vorstellen warst, wie das so in der Tagesklinik ablaufen soll?
Also was alles angeboten wird an Programm?

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