Abstinent, aber alkoholfreies Bier

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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proky
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Beitrag Mi., 19.12.2018, 07:36

@ Nico
@ spirit-colonge

Ich möchte und ich werde Euch nicht in Euren Ausführungen wiedersprechen, ganz im Gegenteil! Ihr habt beide Recht mit dem was Ihr sagt. Schließlich war ich lange genug in der Prävention tätig, SHG, KHS, um zu wissen um die Richtigkeit Eurer Aussagen und natürlich auch die Gefahren meines Handelns.

Ich für mich behaupte: Ich werde den Schritt zum höher dosierten Bier oder anderen alkoholischen Getränken nicht wagen, weil ich haargenau weiß das ich ein Gift zu mir nehme, welches mir körperlich und psychisch nicht bekommt. Nach 13 Jahren Präventionsarbeit, plus meine eigenen Entgleisungen, die mir gezeigt haben was der Alkohol anrichten kann.
Desweiteren behaupte ich, dass ich stabil genug bin diesen Schritt zum alkoholfreien Bier machen zu können ohne dabei einen Rückfall im klassichen Sinne bei mir zu verursachen.

Die Frage ist jetzt:

Bin ich jetzt der Esel der sich in seinem Übermut aufs Eis begeben hat?

Oder habe ich mich in 13 Jahren psychisch soweit entwickelt und gefestigt, dass ich diesen Schritt vollziehen kann?


Eine Antwort darauf wird nur die Zeit bringen...

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Nico
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Beitrag Mi., 19.12.2018, 10:19

Eine endgültige Antwort kann nur die Zeit bringen, stimmt.
A b e r ;) wenn du dir jetzt im Rahmen deiner Möglichkeiten sicher wärst, wozu dieses Thema hier aufrollen?
Mir kommt vor, ich spüre in deinen Zeilen eine gewisse Angst und da stellt sich mir schon die Frage warum du es dann riskierst?
Ok, ich bin doppelt solange weg von dem Zeug wie du, aber ich schreibe in solchen Threads um wieder einmal daran erinnert zu werden, weil es für mich ansonsten überhaupt kein Thema mehr ist.
In dir scheint es nachwievor noch sehr zu arbeiten.

Solange das bei mir so war, hab ich keinerlei Experimente gemacht.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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proky
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Beitrag Do., 20.12.2018, 11:35

Es ist korrekt, auch hier mag ich Dir nicht widersprechen.

In der Tat, ich habe Angst und das ist auch gut so!

Denn, die Angst verhindert das ich größere Dummheiten mache, wie zum höher dosierten Bier oder anderen Getränken zu greifen.
Schließlich war ich jahrelang von der gleichen Einstellung geprägt die Du und spirit-colonge: "Bloß die Finger vom alkoholfreiem Bier lassen, wer das trinkt wird i.d.R. rückfällig!"

Das es auch anders gehen kann habe ich durch meinen (damals unbewussten) Konsum mit Malzbier erfahren, mittlerweile habe ich auch in einem anderen Alkoholforum trockene Alkoholiker kennengelernt die seit Jahren alkoholfreies Bier konsumieren, zudem meine Überzeugung, dass wir nicht gänzlich abstinent, sondern alkoholarm leben.

Ich gönne mir wieder etwas, von dem ich jahrelang dachte das es mir schaden könnte. Mittlerweile sehe ich es anders und ich freue mich über meine neue Erkenntnis.

Und ja, ich habe ein Mitteilungsbedürfnis. Deswegen schreibe ich in dieses Forum. Vielleicht gibt es ja auch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen...
Ich schreibe aber auch, um mir selbst die möglichen Gefahren eines Rückfalls selbst vor Augen zu führen.

Ich jedenfalls bin bereit meine These auf die Probe zu stellen und bin davon überzeugt das es für mich funktioniert.

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proky
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Beitrag Do., 20.12.2018, 11:45

Eines möchte ich definitiv nicht, irgendjemanden dazu überreden es mir gleichzutun!

@ Nico
@ Spirit-colonge

Ihr zwei seit sehr lange trocken, bei Nico sind es 26 Jahre, bei spirit weiß ich nicht - aber ihr zwei seit einen langen erfolgreichen und für Euch zufriedenstellenden Weg gegangen auch ohne alkoholfreies Bier. Dann geht diesen Weg auch weiter.
Ich befand mich auch auf dem gleichen Weg, möchte nun aber für mich einen neuen Weg ausprobieren. Wir drei laufen in die gleich Richtung, ich nutze halt den Paralellweg.

In diesem Zusammenhang,

@ Nico: Weiter oben schriebst Du etwas von radikalen trockenen Alkoholikern.
Welche Erfahrungen hast Du mit diesen Menschen gemacht?

Im Vergleich zu meinem hier geschilderten Bild - ihr zwei auf dem Weg, auf dem sehr viele Menschen trocken geworden und i.d.R. auch geblieben sind - ich auf dem paralellen Weg, auf dem viele Menschen schon gescheitert sind...

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Sehn-Sucht
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Beitrag Do., 20.12.2018, 15:09

proky hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 11:35 Ich gönne mir wieder etwas, ....................

Ich jedenfalls bin bereit meine These auf die Probe zu stellen und bin davon überzeugt das es für mich funktioniert.
Wie der Kölner sagt: "man muss auch jönne könne" ;-) - kann ich, glaube ich, normalerweise. Ich komm an meine Grenze, merke ich, wenn ich jemanden wie dich, proky, der du schon langjährig trocken bist, solch einen geqirlten Unsinn, geboren auf Übermut, propagieren lese.

Viel Spass mit deinen Experimenten! Nur zu! Ich fürchte, dass du, wenn du heulend, wimmernd erneut an der Flasche hängst, uns leider über den Ausgang nicht berichten wirst.

Sehn-Sucht (seit langem trocken, aber nicht nüchtren)

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Nico
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Beitrag Do., 20.12.2018, 15:51

@proky
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber ich bin 29 Jahre trocken ;)
Und ich trinke ja alkoholfreies Bier also ist unser Weg nicht so verschieden.
Ich hab halt erst damit angefangen als es für mich selbst keinen Zweifel gab, dass es funktioniert und darin unterscheiden wir uns.

Radikale trockene Alkoholiker - ja kenne ich.
Wobei man unterscheiden muß zwischen radikal trockenen Alkoholikern ( die einfach nix annähernd alkoholisches konsumieren) und eben radikalen trockenen Alkoholikern ( die Alkohol ganz generell verteufeln u dämonisieren, ganz egal um welche Person es geht).

Ersteren ist nichts entgegenzuhalten denn sie gehen einen für sie selbst passenden und richtigen Weg.
Letztere sind wie alle anderen ( egal in welcher Weise) radikalen Menschen irregeleitet und ungenießbar.

Weil du betonst dir mit alkoholfreiem Bier etwas zu gönnen, weißt du, dass die meisten Rückfälle nicht passieren wenn es einem beschizzen geht, sondern wenn es einem sehr gut geht und man sich ( eben) einmal etwas gönnen will weil man es verdient hat?

Leidest du wenn du kein alkoholfreies Bier trinken kannst?
Ich schreibe extra nicht darfst denn dürfen tust du ja.
Wir alle dürfen trinken was wir wollen, niemand kann es uns verbieten und keiner verbietet es uns.
Würdest du ( wenn du gefahrlos könntest) gerne normales Bier trinken?
Ich nicht, ich würde nicht mehr beschwipst oder gar betrunken sein wollen, auch nicht wenn ich genau wüsste, dass nach einem kleinen Kater wieder alles ok wäre.

Hättest du schon mal das Gefühl, dass du dir ein kühles Apfelschorle g ö n n s t ?
Warum nicht?
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spirit-cologne
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Beitrag Do., 20.12.2018, 16:03

proky hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 11:45 @ Nico
@ Spirit-colonge

Ihr zwei seit sehr lange trocken, bei Nico sind es 26 Jahre, bei spirit weiß ich nicht - aber ihr zwei seit einen langen erfolgreichen und für Euch zufriedenstellenden Weg gegangen auch ohne alkoholfreies Bier. Dann geht diesen Weg auch weiter.
Äh, nur um das richtig zu stellen, ich war nie alkoholabhängig, war genau genommen sogar noch nie betrunken und nehme Alkohol eigentlich nur in Lebensmitteln zu mir, habe aber sowohl im privaten Umfeld als auch beruflich viele Erfahrungen damit gemacht, habe also mehr eine Außenperspektive. Die ist zwar vielleicht nicht so nah dran, als wenn ich selbst getrunken hätte, aber dafür bezieht sie sich auf eine ganze Reihe von Menschen, bei denen ich die Entwicklung in ihrem Verhältnis zum Alkohol über längere Zeit beobachten konnte. Ich habe auch nicht gesagt, dass alkoholfreies Bier zwangsläufig zu einem Rückfall führen muss. Ich habe lediglich geäußert, dass ich deinen Grund für den Konsum fraglich finde und dass man sich gut überlegen sollte, warum genau der Genuss dieses Lebensmittels so wichtig ist und soviel mehr an Lebensqualität bringt und ob es wirklich das ohne Zweifel vorhandene Risiko Wert ist.

Für sich den eigenen Weg zu finden - auch bezüglich eines trockenen (oder wie du sagst: alkoholarmen) Lebens - ist etwas, dass einem ohnehin keiner abnehmen kann. Es ist dein Leben, deine Lebensqualität aber eben auf ggf. dein Rückfall, den du dann ausbaden musst. Deshalb wäre ich die letzte, die dir sagen würde, "wie es richtig geht", das musst du schon selbst herausfinden - auf eigene Gefahr.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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proky
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 15:17

spirit-cologne hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 16:03
Für sich den eigenen Weg zu finden - auch bezüglich eines trockenen (oder wie du sagst: alkoholarmen) Lebens - ist etwas, dass einem ohnehin keiner abnehmen kann. Es ist dein Leben, deine Lebensqualität aber eben auf ggf. dein Rückfall, den du dann ausbaden musst. Deshalb wäre ich die letzte, die dir sagen würde, "wie es richtig geht", das musst du schon selbst herausfinden - auf eigene Gefahr.
Entschuldige bitte liebe spirit-cologne, davon wusste ich in der Tat nichts das Du nicht alkoholkrank bist - zum Glück bist Du es nicht!
Wie schon gesagt, ich nehme Deine Kritik gerne zur Kenntnis und ich werde sie auch nicht in Zweifel stellen!

Vielleicht hast Du Recht und ich habe die Gefahr unterschätzt und mich überschätzt...

Vielleicht habe aber auch ich Recht, als trockener Alkoholiker für mich wieder den Genuss eines “zweifelhaften” Getränkes zu kultivieren und daran seine Freude zu haben...

Damit schließt sich der Kreis liebe spirit-Colonge. Wir werden die Entscheidung der Zeit überlassen.
Ich würde mich dennoch freuen weiterhin hier Kontakt zu halten ...

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proky
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 15:41

Nico hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 15:51 Ich will ja nicht kleinlich sein, aber ich bin 29 Jahre trocken ;)
Lieber Nico,

natürlich möchte ich Deine abstinente Lebensweise in ihrer Dauer nicht schmälern - 29 Jahre sind es, die Du eine Lebenseinstellung lebst!
Nico hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 15:51
Und ich trinke ja alkoholfreies Bier also ist unser Weg nicht so verschieden.
Ich hab halt erst damit angefangen als es für mich selbst keinen Zweifel gab, dass es funktioniert und darin unterscheiden wir uns.


Weil du betonst dir mit alkoholfreiem Bier etwas zu gönnen, weißt du, dass die meisten Rückfälle nicht passieren wenn es einem beschizzen geht, sondern wenn es einem sehr gut geht und man sich ( eben) einmal etwas gönnen will weil man es verdient hat?
Nichtsdestotrotz lieber Nico, wenn es nicht der Genuss eines alkoholfreien Bieres ist den man sich gönnt, was ist es dann?
Warum trinkst Du denn alkoholfreies Bier? Stattdessen könntest Du genauso gut ein stilles Mineralwasser trinken.
Leide ich weil ich kein alkoholisches Bier trinke kann? Nein, ich leide nicht! Warum leide ich nicht? Weil ich nicht dahin zurück möchte wo ich einst hergekommen bin. Ich habe schon einmal die Selbstkontrolle verloren.
Zudem ist Alkohol ein Zellgift. Warum soll ich meinem Körper (und meinen Geist) damit belasten? Ich kann ja auch was anderes trinken.
Warum soll ich dann leiden wenn ich kein alkoholfreies Bier trinken kann? Ich jedenfalls habe die letzten 13 Jahre nicht gelitten.
Was ist mit Dir wenn Du kein alkoholfreies Bier trinken kannst? Leidest Du etwa? Bestimmt nicht.
Nico hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 15:51 Hättest du schon mal das Gefühl, dass du dir ein kühles Apfelschorle g ö n n s t ?
Warum nicht?

In der Tat ist es so, mittlerweile gönne ich mir Apfelschorle und Spezi, nachdem ich beides über Jahre hinweg getrunken habe. Vom ersten bekam ich die Sch...ei (abgesehen davon das im Apfelsaft auch Alkohol vorhanden sein kann - Stichwort: Ich bin mittlerweile der Überzeugung das wir nicht abstinent sondern alkoholarm leben!) , zweiteres hat zuviel Zucker und ist ungesund.
Beides trinke ich nur noch selten - ich gönne mir beides.

Gönnen heißt für mich bewusst, begrenzt und mit Freude genießen!

Nico hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 15:51
Und ich trinke ja alkoholfreies Bier also ist unser Weg nicht so verschieden.
Ich hab halt erst damit angefangen als es für mich selbst keinen Zweifel gab, dass es funktioniert und darin unterscheiden wir uns.
Du hast für Dich angefangen als es für Dich keinen Zweifel gab. Selbstverständlich hast Du das! Und im Gegensatz zu mir, hast Du Deine Entscheidung bestimmt erst hinausposaunt, als Du eine gewisse Zeiltlang heimlich Dein alkoholfreies Bier genossen hast...
In der Tat, darin unterscheiden wir uns. Ich habe von Anfang an meine Entscheidung öffentlich gemacht.
Aber Nico, glaubst Du wirklich ich habe mir diese Entscheidung, diesen neuen (und gefährlichen) Weg einzuschlagen einfach gemacht?
Glaubst Du wirklich ich hätte diese Entscheidung unbedacht getroffen?

Denk mal zurück als Du angefangen hast diesen Weg zu gehen. Du kannst mir nicht erzählen, dass Du frei warst von Ängsten und Zweifeln.
Und Du kannst mir auch nicht erzählen, dass Dir keine Kritik entgegengeschlagen ist!
Genausowenig wie Du mir erzählen kannst das Du heute frei bist von Ängsten! Denn wir sind trockene Alkoholiker. Wir können unsere Krankheit stilllegen, aber nicht heilen! Rückfälle können uns jederzeit treffen!

Ich habe meine Entscheidung genauso wohlüberlegt getroffen wie Du die deinige damals!
Oder glaubst Du wirklich ich würde unüberlegt 13 Jahre wegschmeißen wollen so mir nichts dir nichts und zu riskieren alles zu verlieren was mir in den 13 Jahren lieb un teuer geworden ist? Meinen Job, meine wundervolle Partnerschaft, mein Motorrad, meinen Ruf, meine Selbstachtung???

Wir beide gehen den gleichen Weg Nico. Ich würde mir wünschen wir zwei würden uns dabei gegenseitig unterstützen als zu kritisieren...

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proky
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 15:54

Sehn-Sucht hat geschrieben: Do., 20.12.2018, 15:09 Wie der Kölner sagt: "man muss auch jönne könne" ;-) - kann ich, glaube ich, normalerweise. Ich komm an meine Grenze, merke ich, wenn ich jemanden wie dich, proky, der du schon langjährig trocken bist, solch einen geqirlten Unsinn, geboren auf Übermut, propagieren lese.

Viel Spass mit deinen Experimenten! Nur zu! Ich fürchte, dass du, wenn du heulend, wimmernd erneut an der Flasche hängst, uns leider über den Ausgang nicht berichten wirst.

Sehn-Sucht (seit langem trocken, aber nicht nüchtern)
Lieber Sehn-sucht

...der Kölner sagt auch:

et kütt wie kütt!

Und das ein Leben mit alkoholfreiem Bier möglich ist, erkennst Du ja schon in unserer kleinen Runde an Nico. Ist Nico rückfällig geworden, trotz oder gerade mit alkoholfreiem Bier? Nein! Allerdings ist Nico als trockener Alkoholiker auch nicht vor einem Rückfall gefeit ist, so wie alle trockenen Alkoholiker. Auch nach 29 Jahren nicht. Wir können die Krankheit stoppen, aber nicht heilen!
Und auch Du lieber Sehn-sucht bist trotz Deiner abstinenten Lebensweise vor einem Rückfall nicht gefeit!
Unverhofft kommt oft, besagt ein altes deutsches Sprichwort. Sich das "nicht dagegen gefeit zu sein" ins Gedächtnis zu rufen sollte Dich nachdenklicher stimmen, bevor Du mich bereits als rückfällig abstempelst.
Denn, Hochmut kommt vor dem Fall, besagt ein noch viel älteres deutsches Sprichwort!

Aaaaber lieber Sehn-sucht, ich bin lediglich nur sekundär hier und Dich zu kritisieren. Primär bin ich hier, weil ich mich bei Dir bedanken möchte!!!

Denn Dein Beitrag nämlich motiviert mich und das sogar in doppelter Hinsicht!

Zum einen motivierst Du damit mehr denn je meine Achtsamkeit auf den Genuss!
Jedes alkoholfreie Weizen das ich von nun ab trinke, werde ich umso sinnlicher und mit dem Bewusstsein genießen, welchen Genuss ich versäumt hätte wenn ich für den Rest meines Lebens auf Menschen wie Dich, lieber Sehn-sucht, gehört hätte, die zwar trocken und abstinent leben, dafür aber mit geballter Faust in der Tasche durchs Leben gehen...

Zum anderen motivierst Du mich mehr denn je meine Achtsamkeit auf die Gefahren eines möglichen Rückfalls zu fokussieren. Soviel Motivation hat mir meine eigene Sauferei, meine ehemalige SHG, meine Infoabende im KHS nicht geben können, wie Du das gerade hier tust!

Und ich werde jedes Jahr im Dezember hier in diesem Thread einen Beitrag schreiben, dass ich immer noch trocken bin.
Und ich freue mich jetzt schon auf Deine Diffamierungen das ich ein Lügner sei.

Was sagtest Du gerade zu Dir selbst? Ich werde noch vor Dezember 2019 rückfällig werden?

Als ich 2005 anfing trocken zu werden, begegnete ich auch Kritikern wie dich, die sagten das ich nicht mal 1 Jahr durchhalten werde. Aus dem einen Jahr wurden mittlerweile schon 13 und ein Ende ist nicht absehbar... Das mein Ende für Dich schon absehbar ist, brauchst Du übrigens nicht nochmal zu schreiben!

Mir war ja von Anfang an klar das ich für meine Entscheidung alkoholfreies Bier zu trinken keinen Applaus und auch keine Zustimmung ernten werde.
Mir war stattdessen von Anfang an klar das ich auf eine Masse an Kritik, Unverständnis und Mahnungen treffen werde...

...ich hatte die Hoffnung vielleicht auf Menschen zu treffen die ähnlich denken und handeln wie ich...
...aber das ich auf Motivation treffen werde und das gleich noch in doppelter Hinsicht, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet!!!

Und für diese Motivation danke ich Dir lieber Sehnsucht! Ich meine das nicht ironisch, es ist mein voller Ernst! Ich bedanke mich aufrichtig bei Dir mir diese Motivation geschenkt zu haben, vielen lieben Dank!!!

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Nico
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 16:07

Quatsch, ich kritisiere dich nicht, ich versuche dir nur Aspekte aufzuzeigen die du vielleicht übersehen hast.

Und nein, ich habe nie heimlich getrunken, weder Bier, Schnaps, Fusel usw. noch alkoholfreies Bier oder entalkoholisierten Wein.
Der Typ bin ich nicht.
Ich Posaune es nicht hinaus dass ich Alkoholiker bin, ich hab es aber auch nie verleugnet oder verheimlicht. In keiner Situation und vor niemandem.

Angst?
Wozu Angst haben?
Angst habe ich von Dingen die nicht in meinem Handlungsbereich liegen ( Krankheit, Gewalt, Krieg..), aber doch nicht vor Alkohol oder Rückfall, nein davor hab ich keine Angst.
Natürlich kann ich bis an mein Lebensende rückfällig werden, aber dazu muß ICH etwas tun und das tu ich nicht.

Ich schreibe hier nicht um dich zu überzeugen dass mein Weg der richtige ist, nein nein, mach nur so wie du willst und machen musst.
Ich schreibe hier nur meine Gedanken dazu, die können selbstverständlich für dich grundverkehrt sein, das kannst nur du beurteilen.
Ich Maße mir auch nicht an, dich unterstützen zu können, da erwartest du zuviel von mir.
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 16:39

Hey, was ist denn los mir dir, suchst du nur jemanden, an dem du dich abarbeiten kannst? Du schreibst, dir sei klar gewesen, dass du hier keinen Applaus erntest, aber gerade benimmst du dich, als wenn du es doch erwartet hättest. Es hat dich hier keiner runter gemacht oder kritisiert. Keiner hat gesagt, dass du nächstes Jahr wieder an der Flasche hängst, kann es sein, dass du da kräftig deine eigenen Ängste auf uns projizierst? Wir haben nur unsere eigene Einschätzung wieder gegeben, wobei Nico und ich uns nicht mal grundsätzlich gegen alkoholfreies Bier augesprochen haben... :kopfschuettel: Wertest du jede andere Meinung als Angriff gegen deine Person? Dann bist du wohl doch noch nicht so souverän trocken, wie du glaubst. Wenn du das wärst, könntest du dir andere Meinungen entspannt anhören und dann deine meinetwegen auch entgegengesetzte Entscheidung treffen, ohne hier jemanden angreifen zu müssen. Da du es aber tust, klingt das arg nach einem Zwang, dich rechtfertigen zu müssen - der kommt aber allein von dir, nicht von uns...

Wie gesagt, ich habe weder die Absicht, dich zu kritisieren, noch dich zu "bekehren", ich habe hier nur meine persönlichen Erfahrungen geschildert, die möglicherweise andere sind als deine, liegt in der Natur der Sache, wir sind verschiedene Menschen und Leben in verschiedenen Umgebungen, aber ist nicht gerade das der Sinn von einem Austausch, verschiedene Erfahrungen zu vergleichen? Tu was du für richtig hältst, ich werde das nicht bewerten, es ist allein dein Leben und deine Verantwortung, du bist ja auch derjenige der ggf. die Konsequenzen tragen muss, wenn's wider Erwarten doch schief gehen sollte.
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Beitrag Fr., 21.12.2018, 17:08

Naja ich verstehe ihn schon.
Er ist derzeit in einer argen Zwickmühle weil er sich erstmals in seiner trockenen Zeit so richtig benachteiligt fühlt und nach Auswegen sucht.
Von ihm in dieser Situation zu erwarten, dass er die Ausgeglichenheit in Person ist, scheint mir nicht realistisch.
Also mich stört sein „ Ton“ nicht.
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Beitrag Di., 25.12.2018, 15:21

Ich stelle leider mit Bedauern fest, von den vier Teilnehmern die hier in den letzten Wochen geschrieben haben, scheint es wohl eine Diskrepanz vorhanden zu sein, zwischen dem was geschrieben worden ist, wie es gemeint ist und wie es aufgefasst worden ist...

Es ist müßig darüber zu diskutieren wie nun etwas gemeint und aufgefasst worden ist.
Es würde ohnehin nichts an meinem Vorhaben ändern.

Mit dem nötigen zeitlichen Abstand werde ich wieder hier schreiben.


Ich wünsche Euch frohe Weihnachten und für 2019 alles Gute!

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Beitrag Di., 25.12.2018, 15:46

Ich glaube nicht, dass hier jemand dein Vorhaben ändern möchte.
Was hast du nur für Vorstellungen.....
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