Und sie dreht doch alles ... - Psychoanalyse 'schlägt' alle anderen Therapien

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mio
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Beitrag So., 03.09.2017, 18:45

sandrin hat geschrieben: So., 03.09.2017, 18:28 Das wird auch nicht mehr so streng gehandhabt, da hat Isabe schon Recht. Aber traditionell beschäftigten sich PAler mit inneren Konflikten und die entstehen laut Theorie erst in der ödipalen Phase.
Deswegen wird da immer so drauf "rumgeritten" :!!: .

Ok, ich kenne mich mit Freuds Lehren nicht so gut aus und halte jetzt auch nicht so rasend viel von diesem "Ödipuskonflikt".

Ich bin da eher eine Freundin der moderneren Entwicklungspsychologie und da wird es eher so gesehen, dass die "Schäden" bereits viel früher verursacht werden können, vor allem auch in der Phase in der das Kind noch vollständig vom Erwachsenen abhängig ist und die Bindungsfähigkeit bzw. das Urvertrauen geprägt wird. Und je nach "Entwicklungsphase" kommt es dann halt zu einer entsprechenden Störung/Problematik oder auch zu mehreren.

Freud hatte ich bisher auch eher so verstanden, dass er da auch je nachdem in welcher "Phase" die Störung vorlag eine entsprechende "Fixierung" auf diese Phase bestehen bleibt und nicht nur in Bezug auf die ödipale Phase sondern in Bezug auf alle von ihm festgelegten Phasen.

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mio
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Beitrag So., 03.09.2017, 18:50

isabe hat geschrieben: So., 03.09.2017, 18:38 Und deshalb ist der Satz "ich arbeite vollzeit, also gehen keine 3h" so nicht gültig.
Ach Isabe, die Welt wird nicht untergehen davon, wenn jemand von seinem eigenen - durchaus für viele Angestellte repräsentativen - Vollzeitjob ausgeht und sagt: Von 9-18h arbeite ich, da kann ich keine regelmässigen Termine wahrnehmen.
In den meisten Büros, Banken, Versicherungen etc. sind das nunmal die "normalen" Arbeitszeiten.

Deine Anmerkung ist einfach nur kleinlich.


isabe
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Beitrag So., 03.09.2017, 18:57

Ich kenne niemanden, der 5x die Woche von 9-18 Uhr arbeitet bzw. der es sich nicht erlauben könnte, einmal die Woche um 9.10 anzufangen oder um 17 Uhr aufzuhören oder mittags länger wegzubleiben. Und die Therapeuten, die ich kenne, hören auch nicht täglich um 18 Uhr auf zu arbeiten.

Kleinlich ist eher, anzunehmen, dass Berufstätigkeit und Analyse sich ausschließen. Das ist vollkommen unsinnig, weil gerade beruflich erfolgreiche Menschen Analysen machen (die sie häufig auch selbst finanzieren).

Ich lese das jetzt auch nicht mehr, was du schreibst, weil es - wie so häufig - darauf hinausläuft, dass du ein Thema zerschießt, wenn jemand etwas antwortet, was du nicht stehenlassen kannst.


ziegenkind
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:08

mio, meine analytikerin fängt vier tage die woche um 16 uhr an zu arbeiten und macht dann bis 22 uhr. klappt also auch mit dem bankangestellten, wenn er wirklich will.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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sandrin
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:10

Wow! Das dürfte dann aber eher die Ausnahme sein. Ich hatte schon immer Probleme, nach 17 Uhr einen Termin zu bekommen, "weil da alle Berufstätigen wollen".

Aber in diesem Fall hat man natürlich keine Ausrede mehr :-).

Ab 20 Uhr sollte man dann aber Kaffee anbieten, sonst schlafen die Leute auf der Couch ein. ;)


mio
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:15

Isabe, Du liest aus der Aussage: "Ich arbeite Vollzeit und kann deshalb nicht so einfach 3 Termine die Woche wahrnehmen." scheinbar heraus: "Alle die eine Analyse machen sind ohne Job."

Das steckt nur in der Aussage gar nicht drin, in der Aussage steckt nur drin, dass es für viele Angestellte die tagsüber arbeiten müssen schwer ist drei fixe Termine in der Woche regelmässig und auf längere Sicht wahrzunehmen, weil ein Großteil der zur Verfügung stehenden Stunden während exakt dieser Zeiten angeboten wird in der man selbst arbeiten muss.

Es ist auch nicht so einfach zu sagen: Dann kommt man halt mal 10Minuten später. Denn je nach Fahrtweg würde einem da unter Umständen auch ein 8h morgens Termin nicht viel bringen, weil es mit 10 Minuten Verspätung halt nicht getan wäre. Und es dürfte auch nicht jedermanns Sache sein direkt nach der Therapie arbeiten zu müssen.

Du scheinst auf alle Fälle deutlich andere Menschen zu kennen als ich, denn von denen die ich kenne die Vollzeit arbeiten könnte kaum einer das mal "eben so" in den Arbeitsalltag integrieren.

Klar, wer Schichtdienst hat ist im Vorteil, wer Gleitzeit hat auch, wer direkt in der Nähe der Praxis arbeitet auch, wer sich seine Zeit frei einteilen kann eh...nur: Auf viele Menschen trifft das nicht zu.


isabe
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:15

weil da alle Berufstätigen wollen
Geht also doch...?

Wenn man auf den Seiten unserer KV schaut, macht da kaum einer am späten Nachmittag schon Feierabend. Manche arbeiten auch sonnabends. Und einige fangen um 8 Uhr an und dann noch mal nachmttags bis abends. Ich glaube, kein Therapeut möchte ausschließlich Leute behandeln, die nicht arbeiten...

edit:
Noch mal nachgesehen: "kaum einer" stimmt nicht. Aber es ist eben auch keine Ausnahme, dass jemand schon vor 8 anfängt oder bis 21 Uhr arbeitet.
Zuletzt geändert von isabe am So., 03.09.2017, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:17

Ja, aber halt nur für eine bestimmte Anzahl! Ein paar bleiben halt auf der Strecke.


mio
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:20

ziegenkind hat geschrieben: So., 03.09.2017, 19:08 mio, meine analytikerin fängt vier tage die woche um 16 uhr an zu arbeiten und macht dann bis 22 uhr. klappt also auch mit dem bankangestellten, wenn er wirklich will.
Das finde ich jetzt auch beeindruckend. Mir ist bei meiner Suche kaum ein Therapeut untergekommen der nach 18h noch Stunden anbietet. Manche sogar nur bis 16h.

Aber ich fände es gut, wenn das öfter so gehandhabt würde, kann aber auch verstehen, dass das kaum einer tut, denn die haben ja auch ein Privatleben, was gelebt werden will und das mit diesen Zeiten vereinbart werden muss.


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Beitrag So., 03.09.2017, 19:22

Sandrin:
Natürlich, weil es zu wenige Plätze gibt und natürlich gibt es auch Therapeuten, die sich den Luxus erlauben, nur von 9 bis 12 zu arbeiten. Aber es ist halt nicht die Regel.

Was ja eigentlich nur gemeint ist, ist, dass es möglich wäre, beides zu verbinden.

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sandrin
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:25

Ich sagte ja auch, wenn die Therapeuten auch mitmachen, wäre es etwas anderes. Aber was soll diese Diskussion? Wir müssen uns ja mit den Gegebenheiten abfinden und arrangieren. Die Realität ist aber doch, dass es viele mit einem vollem Kassenplatz gibt, die eben nur halbtags arbeiten oder halt nur bis spätnachmittags. Hätte, hätte, Fahradkette hilft uns da nicht weiter.

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Lockenkopf
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:40

ziegenkind hat geschrieben: So., 03.09.2017, 13:23 Das Problem mit dem Forum scheint mir zu sein - unabhängig von der therapieform - dass die Häufigkeit des hier Schreibens umgekehrt proportional zu einem glücklichen Therapieverlauf ist.
Demnach sind die gesperrten Schreiber hier die am besten therapierten. :anonym: :-D
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:50

Na ja, im Prinzip liegt dieser "Bedarf" nach "ich muss es aber in meinem Leben unterbringen können" doch vor allem dann vor, wenn ich davon ausgehe, dass eine hochfrequente PA das einzige ist, was mir helfen kann.

Habe ich diese Haltung nicht dann reicht mir ja auch ein Termin die Woche in einem anderen Verfahren oder aber in einer modifizierten PA die nicht auf der hohen Frequenz "besteht".

Das muss ja im Grunde jeder für sich selbst wissen, ob er da dann vielleicht bereit ist länger zu suchen oder zu warten bis ein passender Platz frei wird oder aber nach Möglichkeiten zu suchen, wie es sich vielleicht vereinbaren lassen würde. Sehe ich diese zwingende Notwendigkeit für mich nicht, dann habe ich auch die entsprechende Motivation nicht es mir "schwerer als nötig" zu machen. Das ist doch eine durchaus gesunde Haltung.

Wer meint unbedingt eine PA mit mehreren Terminen zu "brauchen" der wird sich wahrscheinlich auch entsprechend arrangieren oder umsehen. Ist halt ne Frage vom "persönlichen Bedarf" und wie der gesehen wird. Den in meinen Augen allerdings nicht nur der Patient beurteilen sollte sondern der auch vom Therapeuten mit beurteilt werden sollte...sonst zahlen sich die "vermeintlich Abhängigen" am Ende des Tages Lebenslang dumm und dusselig und der Therapeut freut sich über sein gut gefülltes Sackerl. Kann man natürlich machen, ist aber wohl nicht unbedingt Sinn der Sache bzw. das worauf es hinauslaufen sollte.

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Solage
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Beitrag So., 03.09.2017, 19:57

Ich glaube, da werden zwei Sackerl gefüllt.

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Solage
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Beitrag So., 03.09.2017, 20:13

Ich brauche und bin emotional angewiesen.
Der Therapeut ist wirtschaftlich angewiesen und mag dabei auch brauchen

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