Wie Partner loslassen? Medikamentenabhängig.

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Bebe1111
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Wie Partner loslassen? Medikamentenabhängig.

Beitrag Mi., 14.12.2016, 21:52

Hallo erstmal... hier etwas zu meiner Situation und meinem Leben. Ich bin 28 Jahre jung und hatte über 6 Jahre eine wunderschöne Beziehung, mit Höhen und Tiefen. Mein Partner hatte vor ca 2 Jahren Probleme im Bein und die Ärzte verschtieben ihm starke Schmerzmittel. Ich muss dazu sagen er kennt sich schon immer gut mit Medikamenten aus und hat sich auch sehr dafür interessiert. Ich hatte lange eine rosa Brille an und erst als er vor ca 8-9 Monaten IV konsumiert hat und unsere Wohnung aussah wie eine Apotheke bin ich gegangen. Es war ein schwerer Schritt aber ich konnte einfach nicht mehr zusehen. Bis jetzt hatte er 3 stationäre Entzüge und der letzte war nicht freiwillig und somit ist er raus und hat weiter gemacht... erlebt jetzt 1 Woche auf der Straße ruft an und macht Vorwürfe oder weint, jedes Mal ein anderer Mensch. Ich versuche loszulassen aber die Gedanken ausschalten ist sehr schwer.... ich habe ständig Angst vor allem und Angst ihn irgendwo liegen zu sehen- tot. Es heist immer man soll die Leute fallen lassen aber was wenn sie sterben.. macht man sich nicht ewig Vorwürfe? Ich bin so fertig und verstehe ja das ich nichts ändern kann -

(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)

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Hiob
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Beitrag Sa., 17.12.2016, 18:26

"...ich habe ständig Angst vor allem und Angst ihn irgendwo liegen zu sehen- tot...."

Ihn liegen sehen? Könntest du nicht einfach in eine andere Stadt oder einen anderen Stadttei ziehen?
Dann siehst du ihn nicht liegen.

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Mondin
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Beiträge: 1142

Beitrag Sa., 17.12.2016, 21:55

Liebe Bebe 1111, erst einmal Willkommen im Forum! Ich verstehe, dass das alles sehr schlimm für Dich sein muss und ja, es könnte durchaus sein, dass Dein Exfreund nun etwas tut, das ihn schlussendlich umbringen könnte. Nichtsdestotrotz ist er erwachsen. Er trifft seine eigenen Entscheidungen. Wenn er Dich anruft und versucht Dich zu involvieren, dann ist es Deine Entscheidung ob Du das zulässt.

Es ist sein Leben und wenn er auf niemanden hören mag und nichts ändern will, dann solltest Du für Dich vielleicht die Entscheidung treffen, ihn seine eigenen Entscheidungen auch wirklich selbst treffen, sowie auch alleine dafür gerade stehen zu lassen. Da beutet konkret, dass Du ggf. die Telefonnummer wechseln solltest in eine Geheimnummer, wenn Du es aus eigener Kraft nicht fertigbringst nicht mehr als Telefon zu gehen oder unverzüglich aufzulegen, so er Dich anruft.

Wenn Du lernst, dass Du nicht verantwortlich bist für SEIN leben, das er als ERWACHSENER MANN ganz allein in der Hand hat, dann wirst Du Dir auch keine Vorwürfe mehr machen.

Liebe Grüße!
Mondin

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inlines
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Beiträge: 241

Beitrag Sa., 17.12.2016, 23:39

Was Mondin sagt ist hart, aber meiner Auffassung nach korrekt. Du kannst dich nicht für ihn verantwortlich machen, dir aufbürden ihn zu retten.

Sicher, du hängst an ihm, willst ihn nicht im Stich lassen, ihm zurück ins Leben helfen. Doch wenn dies nicht einmal darauf spezialisierte Fachkräfte schaffen, wirst du wahrscheinlich dabei scheitern und dich gleich mit kaputt machen.

Sag ihm vielleicht, dass er sich in den Griff bekommen muss, und dass er es schaffen kann, wenn ER es wirklich will. Sag ihm dies und jenes. Aber verlange nicht von dir die Leistung ab, die er nur selbst erbringen kann.

FG

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mio
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Beiträge: 9268

Beitrag So., 18.12.2016, 11:44

Hallo Bebe,

ich kann Deine Angst gut verstehen, weil ich mal in einer ähnlichen Situation war (ich habe bis heute manchmal Angst, dass ich ihn irgendwo auf der Straße liegen sehe obwohl es Jahre her ist. Die Angst ist geringer geworden, aber manchmal kommt sie noch hoch. Da hilft nur "rational" gegenzusteuern meiner Meinung nach). Es ist einfach belastend, wenn man das Gefühl hat dass man dafür verantwortlich ist, dass ein anderer Mensch "überlebt".

Vielleicht hilft es Dir, Dir klar zu machen, was er im Moment WIRKLICH zum Überleben bräuchte? Denn das wäre ein Entzug und den kann nur er machen... Solange er das nicht tut ist ihm nur in Form von "Pflastern" zu helfen, diese werden aber die "Wunde" nicht heilen. Möchtest Du für den Rest Deines Lebens Pflaster auf seine Wunden kleben - in der Hoffnung, dass sie so heilen werden - und gleichzeitig zusehen, wie er sie immer wieder aufkratzt? Nein. Das hast Du ja bereits entschieden.

Was ist denn, wenn Du ihm beim nächsten Anruf sagst, dass Du gerne bereit bist ihn zum Arzt oder zurück in die Klinik zu begleiten, damit er Hilfe erhält, wenn er das möchte. Dass das aber auch alles ist, was er sich an Unterstützung im Moment von Dir erhoffen kann. Dann hast Du ihm Hilfe angeboten und die "Verantwortung" ist wieder "klarer" bei ihm. Er kann die Hilfe annehmen oder sie ablehnen. Das ist dann seine Entscheidung.

Lieben Gruss,

mio

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Bebe1111
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Beiträge: 6

Beitrag Mo., 19.12.2016, 15:05

Habe schon alles gesagt normal,geschrieben und geweint... aber irgendwie kommt es nicht an! Ich mach mir nur ständig Gedanken ob er es wirklich nicht versteht das nur er sich helfen kann und nicht ich. Habe selber noch nie sowas genommen und weis nicht was da im Kopf passiert, ob man noch klar denken kann und alles. Und nein ich ziehe nicht in eine andere Stadt meine Familie ist hier und meine Arbeit! Ich versuche mit den panickatacken umzugehen auch wenn es echt schwer ist und ich ständig denke ich bekomme ein Schlaganfall oder ähnliches :(
Ich warte momentan auf einen theraphieplatz aber ist nicht so einfach, lange Wartelisten. Ich weis nicht ob es hilft mit jemandem über das erlebte zu reden aber ein Versuch wäre es ja wert. Ich versuch mich auch abzulenken aber alles grad nicht so einfach....


mio
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 15:30

Bebe1111 hat geschrieben:Ich versuche mit den panickatacken umzugehen auch wenn es echt schwer ist und ich ständig denke ich bekomme ein Schlaganfall oder ähnliches :(
Warst Du schon mal bei einem Arzt und hast darüber gesprochen? Wenn es für Dich so schwer aushaltbar ist im Moment dann wäre eventuell eine medikamentöse Unterstützung gut. Und keine Angst, es gibt auch Medikamente die angstlösend wirken und nicht (körperlich) abhängig machen. Oder Du versuchst es mit pflanzlichen Präparaten, dass kann manchmal auch helfen. Das würde ich aber auch mit einem Arzt besprechen.
Bebe1111 hat geschrieben:Ich warte momentan auf einen theraphieplatz aber ist nicht so einfach, lange Wartelisten. Ich weis nicht ob es hilft mit jemandem über das erlebte zu reden aber ein Versuch wäre es ja wert. Ich versuch mich auch abzulenken aber alles grad nicht so einfach....
Das ist sicher eine gute Entscheidung, ich drück Dir die Daumen, dass es bald klappt!

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 20:11

merkst du nicht, dass er auch dich schon krank macht?

ihm kannst du nicht helfen, das muss er schon selbst wirklich wollen.
Du kannst ihm keine Hilfe aufdrücken.
Kannst ihm keine Cleanness aufzwängen.

Im Moment kommt nichts bei ihm an, weil er von seiner Sucht mit Beschlag belegt wird. Für Anderes nicht zu interessieren ist.

Dir geht es durch ihn auch schon schlecht. Ihm ist das wurscht, aber bist du dir auch wurscht?
Kümmere dich um dich selbst, suche dir Hilfe (Arzt, Drogenberatung, Therapie). Dir kannst du mit Unterstützung helfen, und wenn du es nicht tust, tut es niemand.
Das ist ein ganzganz dringender Appell an dich, um deine eigene Gesundheit zu kämpfen! Co-Abhängige brauche auch Unterstützung

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seelomat
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 21:15

is das noch aktuell?

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seelomat
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Beitrag Mo., 19.12.2016, 21:17

sorry bin ganz neu hier

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Bebe1111
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Beitrag Di., 20.12.2016, 22:32

Ja ist aktuell.
Das mit den Medikamenten habe ich auch schon überlegt, egal was ich mache und ich Versuch sehr viel.. Atemübung Meditation ablenken und und und gibts immer diese Momenten wo ich denke mein Herz bleibt stehen und ich bekomme keine Luft. War schon bei drei Ärzten alle meinten meine sympthome kommen von Stress und einer hat mir Tavor verschrieben. Von Tavor und vielen anderen Substanzen wäret schwer abhängig und ich habe Angst sowas zu nehmen. Habe Baldrian und johanniskraut probiert aber habe eine allergische Reaktion darauf bekommen genauso wie auf Ibuprofen... seid dem Stress bin ich plötzlich auch so viel allergisch das macht mich zusätzlich auch noch fertig...
lebe gerade nach dem Motto ein Tag nach dem anderen und mache extra Überstunden um mich abzulenken aber mein Körper streikt irgendwie und ich hab komische gelenkschmerzen abends :(
Kennt jemand noch etwas um mit Panik umzugehen?

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