Tilidin Enzug

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Justin71
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Tilidin Enzug

Beitrag Mo., 26.12.2016, 11:22

Hallo,
ich kam vor 5 Jahren mit Tilidin in Berührung, ein Freund sagte ich soll es mal nehmen,
wäre der Hammer das Zeug! Ich wusste nichts darüber (Opiat, Abhänigkeit).
Am Abend nahm ich es dann zu mir, es war eine 50mg Tablette! Nach Ca.10 min. wirkte es dann und ich war sowas von Happy, kaum vorstellbar, ich fühlte mich wie noch nie in meinem Leben und wusste ich brauche mehr!
5 Tage später traf ich meinen Kollegen wieder und bestellte 5 Stück, ich nahm sie bei der Arbeit und konnte meine Leistung nahezu verdoppeln, könnte alles andere ausblenden.
Kurz darauf bestellte ich 100 Stück, eine Großpackung 100mg/8mg!
Die Euphorie hörte dann ganz schnell auf und ich war abhängig, es drehte sich alles nur noch um die Beschaffung von Tilidin!
Ich konnte nichts mehr ohne machen, weder schlafen noch arbeiten, ich ging zum Arzt und täuschte starke Rückenschmerzen vor ( hatte schon 2 Rücken ops) und verlangte Tillidin!
Ich ging dann abwechselnd zum Arzt und zu meinem Kollege und besorgte mir immer eine Großpackung.
Als mir dann der Arzt plötzlich das Medikament verweigerte und mein Kumpel auf Weltreise war, ging ich stationär in eine Klinik zum Enzug, meine Tagesdosis lag bei 400mg!
Ich wurde mit Polamidon runterdosiert und habe auf eigenen Wunsch die Klinik nach 2 Wochen verlassen!
Ich dachte dass ich es geschafft habe, weil ich 1 Tag auf 0 war in der Kinik.
Zuhause bekam ich dann schlimme Enzugserscheinungen und nahm dann Fentanyl
Alles war wieder gut, ich hatte vor 4 Monaten 40 Pflaster 100my bekommen, die ich dann konsumierte, anfangs nur ein kleines Stückchen abgeschnitten und am Ende hab ich eine 100my am Tag gelutscht!
Als ich dann noch 4 Stück hatte versuchte ich runter zu dosieren, das ich dann auch getan habe, ich hatte Urlaub und es ging mir dreckig, schlimme Enzugserscheinungen!
Doch dann kam die Rettung, in der Klinik hab ich von anderen Patienten erfahren dass Lyrika ein gutes Medikament wäre zum Enziehen.
Also besorgte ich mir dies und fing an, ich hatte 21 Stück 100mg.
Ich war begeistert, kaum Enzug, ich war ein wenig verpeilt aber es ging, bin sogar arbeiten gegangen, nach 7 Tagen hatte ich keine mehr und nahm nichts mehr, es war vorbei
Klar die Psyche verlangte noch aber körperlich war es vorbei, wurde dann nach 4 Monaten nochmal Rückfällig und hab nochmal Tilidin konsumiert 5 Monate lang, hab dann auch wider mit Lyrika entzogen, wirkich ein wahres Wundermittel gegen ein Opiatenug!

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 20:12

und was willst du nun vom Forum?

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Justin71
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Beitrag Mo., 26.12.2016, 20:26

Vielleicht kann ich mit meinem Beitrag Leuten helfen die in einer ähnlichem Situation sind!


Alyssa
Forums-Gruftie
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Beitrag Di., 27.12.2016, 01:36

Ich staune drüber, dass dir ein Arzt (mehrfach?) Grosspackungen verschreibt.
Und ich staune noch mehr über deinen "Freund", der offenbar sehr gute Beziehungen in die Pharmabranche haben muss, wenn er dir so locker und über längeren Zeitraum grosse Packungen besorgen kann. Na, seine Weltreise wird der sich garantiert zum Teil mit deiner Sucht finanziert haben.

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Justin71
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Beitrag Di., 27.12.2016, 09:14

Ja mein Arzt hat mir über Ca. 4 Jahre Tilidin verschrieben, es gab Zeiten wo ich es einfach per Telefon das Rezept bekommen habe, manchmal musste ich mit ins Zimmer und musste mir was anhören(hab es aber dann trotzdem bekommen). Ist ja"nur" ein normales Rezept und kein BTM. Mein Kollege hat daran nichts gehabt, seine Freundin war Apothekenhelferin und hat mir die Sachen einfach über ein Privatrezept bestellt, war kein Problen, mich hat eine Großpackung 56€gekostet!

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MarionM
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Beitrag Mi., 01.03.2017, 18:07

Hallo
Bin zufällig auf diese Seite gestoßen bzw brauche einfach mal einen Rat.
Ich arbeite seit 30 Jahren in der Altenpflege,leide seit 2 Jahren an starken Rückenschmerzen.Vor 1 1/2 Jahren verschrieb mir mein Hausarzt Tilidin..2 Mal täglich 50 mg..Die ersten 5/6 Monate waren super.Ich dachte,wow..Es hilft.Ich merkte aber auch,das es die Wirkung nach 4 Stunden nachließ.Also nahm ich auch Mittags eine..Mein Hausarzt meinte,OK,wenn ich damit zurecht komme,soll ich sie so nehmen.Ich stellte fest,das ich mich veränderte.Ich war manchmal hyperaktiv,ja einfach anders.Ich stand unter Strom,war auch sehr gereizt.Ich habe daraufhin beschlossen,das Tilidin abzusetzen.Am Montag habe ich die letzte genommen.Heute ist Mittwoch..Mein Hausarzt hat Urlaub und ich will dieses Dreckzeug nicht mehr nehmen.Ich will nicht,das ein Medikament mein ICH verändert.Das Tilidin morgens,mittags und abends meine Gedanken sind..Ja,es ist nicht leicht.. Schweißausbrüche und nachts schlafe ich schlecht.Ich will jetzt dadurch..Und ich habe einfach Angst,es ausschleichen zu lassen..Dann begleitet es mich ja wieder.Hat jemand Erfahrung damit? Ich danke euch und drückt mir die Daumen,das ich es schaffe..LG Marion

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werve
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Beitrag Mi., 01.03.2017, 20:31

Die Entzugssymptome werden noch einige Tage andauern.
Opioide bei Rückenschmerzen zu verschreiben, ist grober Unfug. Dafür gibt es andere Methoden und wenn es nicht geht, muss man eben aus der beruflichen Belastung heraus.

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MarionM
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Beitrag Do., 02.03.2017, 18:59

Danke,für deine Antwort,Werve.
Heute ist der dritte Tag ohne Tilidin.Tagsüber geht's so..Am schlimmsten sind die Nächte.Die Unruhe die von jetzt auf gleich Auftritt.Ich hoffe,das ich weiterhin stark bleibe.In 2 Wochen ist mein Hausarzt wieder in seiner Praxis und werde mit ihm reden..Dann Termin beim Orthopäden machen- und da wartet man Monate aufm Termin..Nur eins weiss ich: nie wieder Tilidin!!! Es wird doch ein Schmerzmittel geben,was nicht abhängig macht..Ich möchte es ja auch nur nehmen,wenn ich es vor Schmerzen kaum noch aushalten kann..Wenn man mir da einen Rat geben könnte,wäre ich dankbar.

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Möbius
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Beitrag Do., 02.03.2017, 20:29

Es ist schon merkwürdig: ich komme mit Tilidin 100/8 problemlos zurecht - allerdings mußte ich es niemals für längere Zeiten als 6-8 Wochen nehmen. Es ist ein Teil meines Schmerzmanagments meiner Trigeminusneuropathie. Ihr Schmerzbild entspricht in etwa dem der bekannteren Trigeminusneuralgie. Es sind also ziemlich heftige Schmerzen.

Wenn ich Tildin für einige Wochen "schmeissen" mußte, pflege ich "auszuschleichen". Entzugserscheinungen habe ich dabei niemals registrieren müssen, es ging bislang alles sehr glatt.

Obschon die Wirkung sehr gut ist: ich mag das Zeux überhaupt nicht - es produziert bei mir eine sehr starke, dumpfe Benommenheit. Ich habe sehr große Mühe, meinen Frührentner-Alltag halbwegs geregelt zu bekommen, wenn ich "auf Tilidin" bin.

Eine subjektiv angenehme Wirkung habe ich nur selten wahrgenommen, wenn ich im Einzelfall sehr hohe Tagesdosen - 600-800 mg - eingenommen habe. Ich kann schon verstehen, daß Tilidin zu einer "Modedroge" geworden ist. Diese hohen Einzeldosen werden meinem Hausarzt zeitnah rapportiert, der das bislang gutgeheißen hat. Wenn Tilidin an seine Grenzen kommt, gehen wir auf Carbamazepin, das von den Nebenwirkungen leider noch etwas härter ist ... aus Tildin gehe ich dann meistens ganz raus.

Subopiat - Ibuprofen, Novamin - operiere ich ohne den Arzt, bekomme die Rezepte bei Bedarf an der Rezeption. Wenn ich jedoch auf Tilidin gehen muß, bin ich mindestens 1x wöchentlich beim Arzt selbst und wir besprechen die jeweilige "Taktik" gegen den Schmerz. Jede Einzeldosis wird bei mir ohnehin im Tagebuch vermerkt.

Eine 50er-Packung Tildin 100/8 habe ich stets zuhause liegen - die übelen Schmerzanfälle kommen ja üblicherweise am Freitagnachmittag nach 16 Uhr und ich will auch einen der übliche Kurzurlaube meines Hausarztes überstehen können, ohne mit einer Urlaubsvertretung "hamburgern" zu müssen. Ich habe auch stets eine Tageshöchstdosis aller meiner Schmerzmittel "am Mann" - die Anfälle können einen "aus heiterem Himmel" überraschen. Auf mehrtägigen Reisen wird diese "Task force" entsprechend erweitert.

Dieser Tage mußte ich meine Vorratspackung Tildin erneuern. Sie war "abgelaufen", ich brauchte es gottlob seit 2 Jahren nicht mehr. Allerdings werde ich die alte Packung zur Entsorgung in die Apotheke bringen (ist schon abgesprochen) - eine "Modedroge" will ich nicht in den großen Hausmüll-Container meines "Blocks" schmeißen.

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MarionM
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Beitrag Fr., 03.03.2017, 15:44

Hallo Möbius
Danke, für deine Erfahrungen.
Als mein Hausarzt mir Tilidin verschrieb,war seine Verordnung MO 1 ( 50mg) und abends 1
Ich hatte monatelang Ruhe.
Dann wurde es wieder schlimmer,ich kam mit 2 Tabletten nicht aus.
Also meinte er,wir erhöhen es auf- je nach stärke der Schmerzen auf 3-4..
So nahm ich sie auch, obwohl ich irgendwie ein ungutes Gefühl hatte.
Ich merkte,das ich an manchen Tagen Bäume ausreißen konnte und Stunden später gereizt war,dann wieder lustlos..Das meine ich damit,wenn ich schreibe,mein ICH veränderte sich.
Heute morgen war ich bei einer Ärztin,hab ihr von meinem Entzug berichtet..Ich fühle mich tagsüber ok aber abends geht es los,das ich unruhig werde,nachts mit den Beinen hin und her trampel.
Sie hat mir ein Muskelentspannendes Medikament mitgegeben,da soll ich abends 2 einnehmen und sie empfahl mir Sport oder Rehasport.
Alles gut und schön aber über den IST Zustand sagte sie nichts.
Ich erlebe diesen Entzug- und so empfinde ich es eben,mit Schweißausbrüche, innerliche Unruhe und das ich schlecht schlafen kann,als grausam und meine Meinung nach,war diese Ärztin ratlos,was sie mit mir anstellen soll.
Ich arbeite weiterhin,nehme keinen Krankenschein und dann werde ich zack so abgefertigt.
Ich werde dann wieder zu meinem Hausarzt gehen,wenn er aus dem Urlaub kommt...
Nur jetzt kommt das Wochenende und nach Tag 4 ohne Tilidin hab ich die selben Symptome.
Wenn ich doch nur Geduld mit mir hätte.

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