Extreme Lust

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Nightingale
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Extreme Lust

Beitrag Di., 08.05.2018, 21:33

Hab mir jetzt etwas Mut angetrunken und mich tatsächlich hier angemeldet, um mir mal etwas meine Sorgen von der Seele zu reden :->

Ich habe da nämlich ein Problem, welches mich schon seit mehreren Monaten beschäftigt. Ich bin mit meinem Mann seit über 11 Jahren zusammen und seit nunmehr 7 Jahren verheiratet, er war und ist also mein erster und einziger "Sexualpartner". Wie in jeder Beziehung haben wir sehr aktive Zeiten und auch welche, in denen es nicht so gut läuft, im Großen und Ganzen hatten wir allerdings immer recht viel Spaß zusammen.

Nun ist es allerdings so, dass mein Mann scheinbar das Interesse an mir verliert, er macht nur noch sehr wenig Anstalten, mit mir schlafen zu wollen. Ich würde mich als einen sehr lustvollen Menschen beschreiben und ich kann ihn auch hin und wieder verführen, will allerdings auch einfach gerne, dass er die Initiative übernimmt und...nunja,sich nimmt, was ihm gehört . Frau will schließlich auch für begehrenswert erachtet werden ;)

Naja, Ende vom Lied ist im Moment zumindest, das ich sexuell ziemlich gefrustet und unbefriedigt bin, weshalb ich in letzter Zeit wirklich das Gefühl habe, über die Maßen "notgeil" zu sein. Das geht soweit, dass ich mir mit jedem mir attraktiv erscheinenden männlichen Wesen die heißesten Sexszenen vorstelle...ich habe das Gefühl, mit jedem ins Bett springen zu wollen, der nicht bis drei auf den Bäumen ist :red:

Das kann doch nicht normal sein oder? Es ist mir auch sehr unangenehm, weil ich dann doch recht verträumt werde und probleme habe, körperliche Distanz zu wahren. Ich würde mich definitiv nicht als unattraktiv bezeichnen und habe da meine Sorgen, absolut die falschen Signale zu senden und dadurch quasi mal in Teufels Küche zu kommen.

Es geht wahrscheinlich mehr darum, mir mal meinen Frust von der Seele zu schreiben, da mir die Sache für Freunde/Familie einfach zu peinlich ist aber hat da jemand einen Tipp für mich, wie ich mein Lustlevel etwas zurückschrauben und mich mal etwas mehr im Griff haben kann?
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Sehr
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 11:29

Ehrlich gesagt, sehe ich kein Problem.
Wieso meinst du, scheint es (nur) so, als hätte dein Mann kein Interesse an dir. Hast du ihn gefragt, mit ihm mal geredet?
Wieso schläfst du nicht mit ihm?


Und da er hin und wieder auch aktiv wird, wie du halt.

"Nun ist es allerdings so, dass mein Mann scheinbar das Interesse an mir verliert, er macht nur noch sehr wenig Anstalten, mit mir schlafen zu wollen. Ich würde mich als einen sehr lustvollen Menschen beschreiben und ich kann ihn auch hin und wieder verführen, will allerdings auch einfach gerne, dass er die Initiative übernimmt und...nunja,sich nimmt, was ihm gehört ."


Verführ ihn?!
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Nightingale
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 12:10

Ja, habe mit ihm darüber geredet, seine Antwort darauf war lediglich:" du kannst mich ja auch verführen..."
Ja man, ich bin mir bewusst, dass ich ihn verführen kann und mal ist es auch schön, die "Oberhand" zu behalten, die Betonung liegt da aber einfach auf *mal*.
Von ihm aus kommt da nicht viel und das bringt mich ja zu meinem eigentlichen Problem

"...ich habe das Gefühl, mit jedem ins Bett springen zu wollen, der nicht bis drei auf den Bäumen ist"

Das empfinde ich als wirklich schlimm. Es ist so extrem, dass ich beim Anblick des Typen vor mir an der Kasse, dem hinter mir in seinem BMW oder einem beliebigen auf der Straße, der mich anlächelt, feucht werde...
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Sehr
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 12:12

Und wenn er es genauso sieht? Vielleicht will er auch wissen, begehrt zu werden. Miteinander - nicht gegen einander.

Was wäre denn nun so schlimm daran, deinen Mann zu 'bespringen' statt irgendwen?
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Möbius
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 12:21

Und ich seh da wieder einmal einen sehr wahrscheinlichen Beispielfall für das Standartproblem heterosexueller Monogamie, wie es Freud in dem kleinen Aufsatz "Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens" beschrieben hat. Den Aufsatz findet man zB hier:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/kleine ... -i-7123/19

Der normale, psychisch unauffällige Mensch durchlebt als Kind den "Ödipus-Konflikt": er begehrt den gegengeschlechtlichen Elter sexuell, wird mit diesem Begehren zurückgewiesen und muß obendrei ertragen, daß der gleichgeschlechtliche Elter, denn er aus seiner Position verdrängen, manchmal sogar regelrecht tötten wollte, obsiegt, seine Stellung behauptet. Dieses Doppel-Trauma ist für die allermeisten Menschen das Schlimmste, was sie je erleben mußten und wird deswegen idR vollständig verdrängt. Eine der vielen "Nebenwirkungen" ist die Errichtung der Inzestschranke, die den normalen Menschen von sexuellem Begehren auf Verwandte, insbesondere Eltern und Kinder, abhält.

Diese Inzestschranke geht - wohlbemerkt: im Unbewußten - ein Stückweit herunter, wenn wir uns in einer heterosexuellen monogamen Beziehung befinden, weil wir gegenseitig den Partner unbewußt mit dem gegengeschlechtlichen Elter identifizieren, genauer gesagt, ein Erinnerungsbild vom Elter auf den Partner projizieren. Daß sich manche Eheleute gegenseitig als "Vati" und "Mutti" anreden, hat also einen tiefenpsychologischen Hintergrund.

Homosexuelle Paare sind hiervon m.E. zumeist nicht betroffen - hetereorsexuell-monogame Menschen nach Freud grundsätzlich immer, wie ich meine: in unterschiedlichen Ausprägungen. Es wird auch von der sexuellen Libido abhängen - je stärker sie ist, um so eher kann sie solche unbewußten Widerstände überwinden, letztlich werden es viele einzelne Umstände sein, die darüber entscheiden, ob diese leider typische Sexualhemmung unter heterosexuellen Paaren eintritt oder nicht.

Paradoxerweise tritt sie aber um so stärker in Erscheinung, je harmonischer, besser, liebevoller, erfüllender die Beziehung als solche ist. Die Verfechter der Monogamie sind ja dvon überzeugt, daß ein guter Sex nur in der monogamen, emotional geprägten Beziehung möglich sei - die Psychoanalyse belehrt uns darüber, daß es genau umgekehrt ist: gerade die gute, emotional geprägte monogame Beziehung verhindert die sexuelle Erfüllung - unter Heterosexuellen.

Freud erklärte damit auch die Sitte des "Fremdgehens", dessen bewußte Illegitimität gerade das heruntergehen der Inzestschranke verhindert. Viele dieser Fremdgänger haben "Affairenpartner" oftmals über Jahre, gar Jahrzehnte hinweg und so manche, die sich ein Herz fassen, sich von ihren jeweiligen "offiziellen" Partnern trennen, um mit dem Affairenpartner eine "richtige" Beziehung zu führen, erleben dann die bittere Enttäuschung: daß auch in ihrer Beziehung eben wegen ihrer neuerworbenen Legitimität wieder die Inzestschranke heruntergeht.

Natürlich ein ein allmählichen Nachlassen der sexuellen Aktivität eines Ehepartners auch andere Gründe haben, aber ich halte diesen für den häufigsten und sehe als einzigen Ausweg, die Beziehung in irgendeiner Weise sexuell zu öffnen.

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Beitrag Mi., 09.05.2018, 12:26

Ich verstehe, was du damit sagen willst und einerseits gebe ich dir absolut recht. Diese "Phase" zieht sich allerdings schon seit mehreren Monaten und ich bin deswegen immer mehr gefrustet. Mein Mann hat im Moment viel um die Ohren, ist selten Zuhause, dann ist er müde und will sich entspannen (was er nach eigener Aussage am besten am PC kann)

Mir geht es darum, dass ich meine Lust in den Griff bekomme, da ich wirklich momentan das Gefühl habe, vor Lust noch verrückt zu werden. Im übrigen ist mein Beruf sehr körperbezogen, was mir gerade so gar nicht hilft...
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 12:33

Uh, mit Freuds psychologischen "Entdeckungen" geh ich ja so gar nicht konform *lach*
Aber über die "Öffnung" der sexuellen Beziehung habe ich tatsächlich schon nachgedacht und auch mit meinem Mann geredet. Er ist allerdings sehr deutlich dagegen
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 13:02

Aha, Freuds Ergüsse huch.

Also ich sehe hier, die Frau will poppen aber eben nicht den Ehemann, der gerade viel um die Ohren hat und dann zu müde ist um einen Lapdance hinzulegen.

Und naja, wenn es denn so ist, dann sag es so und schieb nicht alles deinem Mann zu. Ist doch offensichtlich.
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 14:02

* lach* oh man, ich glaub, du verstehst mein Problem noch nicht so ganz.
Ich möchte nicht alles meinem Mann zu schieben, Probleme kommen grundsätzlich wenn dann von beiden Seiten ;-), ich habe nur versucht, meine Situation dar zu stellen.

Und besagtes Problem, für das ich gerne ein paar konstruktive Ideen hätte, ist, das ich meine, wie ich finde, extreme Lust in den Griff bekommen möchte.
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 14:08

Du bist eine junge Frau und hast eben deine Bedürfnisse die nicht befriedigt werden. Das lässt sich nicht einfach so abstellen, vorallem wenn die Situation schon mehrere Monate anhält.
Ich heiße fremdgehen überhaupt nicht willkommen und vorallem nicht wenn man verheiratet ist.
Aber ich würde an deiner Stelle, ein ernsthaftes Gespräch mit ihm aufsuchen. Wenn er beide Punkte nicht ernst nimmt, wird das sicher unschön enden, so hat er wenigstens eine faire Chance.
Zuletzt geändert von Elfchen am Mi., 09.05.2018, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitt keine Fullquoten, danke!

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Beitrag Mi., 09.05.2018, 14:55

"Aus deinem Text kann ich rauslesen, dass du dich anscheinend einfach mal wieder voll und ganz als Frau begehrt fühlen willst." - Ich denke, du hast es schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Ich bin gerade so in meiner Lust "gefangen", dass mir die nichtsexuelle Basis unserer Beziehung schon gar nicht mehr richtig bewusst ist.
Wir nehmen uns wahrscheinlich gegeseitig schon sehr als selbstverständlich, wobei das zum Teil ja auch schön ist :-)

Um ein klärendes Gespräch werden wir wohl zum wiederholten male nicht herum kommen, wobei ich schon etwas Bammel davor habe.

Fremdgehen ist für mich auch keine Option, obwohl ich schon in eine sehr gefährliche Situation gekommen bin. Und das überrascht mich dann wieder sehr, ich hatte immer den Eindruck, dass vor allem Männer sehr, naja..."triebgesteuert" sind und sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr unter Kontrolle haben, egal welche moralischen Grundsätze da vorher waren. Ich hatte es von mir so einfach nicht erwartet.
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 15:00

Na ok dann verstehe ich wohl nichts. Obwohl ich glaube, dass ich sehr gut verstanden habe. Und es kommt so rüber, als müsse dein Ehemann herhalten bzw. als würdest du ihn dafür verantwortlich machen, dass du mit anderen Männern willst.

1. Verlass ihn
2. Geh fremd
3. Tu nichts

Was sollte es bringen, deine Lust zu unterdrücken?
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 15:13

Was sollte es bringen, deine Lust zu unterdrücken?

Meine Ehe zu erhalten. Ich habe meinem Mann ein Versprechen gegeben. Und das nehme ich nicht auf die leichte Schulter.
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Beitrag Mi., 09.05.2018, 15:16

Nightingale hat geschrieben: Mi., 09.05.2018, 14:55 "Aus deinem Text kann ich rauslesen, dass du dich anscheinend einfach mal wieder voll und ganz als Frau begehrt fühlen willst." - Ich denke, du hast es schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Ich bin gerade so in meiner Lust "gefangen", dass mir die nichtsexuelle Basis unserer Beziehung schon gar nicht mehr richtig bewusst ist.
Wir nehmen uns wahrscheinlich gegeseitig schon sehr als selbstverständlich, wobei das zum Teil ja auch schön ist :-)
Selbstverständlichkeit bis zu einem gewissen Grad, ist natürlich nichts verkehrtes und vorallem bei so einer Beziehungsdauer.
Leidenschaft und Begehren ist aber meiner Meinung nach ein anderer Bereich, der auch ausreichend erfüllt werden bedarf.
Um ein klärendes Gespräch werden wir wohl zum wiederholten male nicht herum kommen, wobei ich schon etwas Bammel davor habe.
Warum eigentlich? Ich persönlich finde es wunderbar, dass du es erneut versuchst anstatt du deinem Wunsch nach schnelle außenstehende Befriedigung suchst.

Fremdgehen ist für mich auch keine Option, obwohl ich schon in eine sehr gefährliche Situation gekommen bin. Und das überrascht mich dann wieder sehr, ich hatte immer den Eindruck, dass vor allem Männer sehr, naja..."triebgesteuert" sind und sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr unter Kontrolle haben, egal welche moralischen Grundsätze da vorher waren. Ich hatte es von mir so einfach nicht erwartet.
Ich habe nicht das Gefühl, dass du triebgesteuert bist sonst hättest du es wsl schon längst durchgezogen.
Mal angenommen, du schläfst mit einem fremden Mann!? Ändert es wirklich auf Dauer deine jetzige Situation?
Kannst du mit deinem Mann so offen reden wie in diesem Forum? Wenn nicht, wäre eine Paartherapie fördernd.
Sehr hat geschrieben: Mi., 09.05.2018, 15:00 Na ok dann verstehe ich wohl nichts. Obwohl ich glaube, dass ich sehr gut verstanden habe. Und es kommt so rüber, als müsse dein Ehemann herhalten bzw. als würdest du ihn dafür verantwortlich machen, dass du mit anderen Männern willst.

1. Verlass ihn
2. Geh fremd
3. Tu nichts

Was sollte es bringen, deine Lust zu unterdrücken?
Der Ehemann hat seit Monaten es seiner treuen Frau nicht mehr ordentlich besorgt!? Ich sehe darin auch eine gewisse Verantwortung für die er herhalten muss. Aber anstatt, dass sie ihn bescheißt sucht sie eine Lösung die ihn nicht verletzt. Weiß nicht, warum du sie so angehen musst

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Beitrag Mi., 09.05.2018, 15:21

Seit Monaten? Da steht "im Moment".
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