Hallo,
vielleicht könnt ihr mir etwas Mut machen und Rat geben. Ich kann nicht zu weit ausholen, dafür fehlt mir die Kraft. Ich habe durch über Jahre hinweg dauernde traumat. Erlebnisse seit langem psychische Probleme. Seit mehr als zehn Jahren ist es extrem, Zwangsstörungen (Waschen und Bearbeiten der Haut am ganzen Körper mit einer Pinzette), Ess- (Hungern, Bulimie) und Angststörungen und eine soziale Phobie. Ich schäme mich sehr dafür und auch für mein Aussehen durch den Streß. Manches besteht schon länger und einiges konnte ich mit sehr viel Mühe verbessern, die Ess- und Zwangsstörungen zB. Es gibt Gründe, warum ich bisher noch nicht in Therapie war, das würde zu weit führen.
Mein Hauptproblem ist, dass ich sozial isoliert lebe, also die meiste Zeit nur mit meinem Partner, mit dem ich zusammen wohne, Kontakt habe und überwältigende Angst vor einer Zwangseinweisung oder stationären Aufnahme habe. Meine Frage ist, muß ich berechtigt Angst haben vor einer Zwangseinweisung wenn ich weder einen anderen Menschen noch mich schwer verletze und nicht akut suizidal bin und gerade stabiler? Kann ich mich einem Therapeuten in dieser Situation anvertrauen (ich habe ein Problem jem. zu vertrauen) und ausnahmsweise um einen Hausbesuch bitten um Hilfe (die ich schon lange will) in Anspruch zu nehmen, ohne dass ich Angst haben muß, dass er mich einweist? Ich hoffe sehr, nicht wieder ausgeliefert zu sein und von hier aus oder beim Therapeuten (mir fällt das erste Hingehen schwer) eine Therapie machen zu können. Wie gehe ich am besten vor, kann ich den Therapeuten telefonisch kontaktieren und meine Angst erklären und nach einem Hausbesuch fragen?
Danke und Grüße
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert.)
Hausbesuche vom Psychotherapeuten möglich/sinnvoll?
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Hallo Ocean,
zum Thema Zwangseinweisung gilt in Österreich das Unterbringungsgesetz (UbG):
Alles Gute wünscht
die Gärtnerin
zum Thema Zwangseinweisung gilt in Österreich das Unterbringungsgesetz (UbG):
Von daher denke ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst. Du siehst selber, dass du etwas an deiner schlimmen Situation verändern musst - und das auch WILLST, was die Hauptsache ist! Inwieweit Therapeuten Hausbesuche machen, weiß ich leider nicht, aber Fragen kostet nichts (nur einen Haufen Überwindung). Ich möchte dir ganz viel Mut machen, diesen Schritt in Angriff zu nehmen, hoffentlich auch mit Unterstützung deines Partners.Patienten dürfen nur dann in einer psychiatrischen Anstalt oder Abteilung untergebracht werden, wenn sie:
* psychisch krank sind,
* auf Grund dessen eine ernstliche und erhebliche Gefahr für Leben oder Gesundheit des Patienten selbst oder anderer besteht und
* außerhalb einer Anstalt keine ausreichende Behandlung möglich ist.
Nur wenn diese drei Voraussetzungen(gleichzeitig) vorliegen, ist eine Unterbringung erlaubt (§ 3 UbG).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Unterbring ... erreich%29
Alles Gute wünscht
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Gute Recherche, Gärtnerin. Würde mich entlasten, wenn ich das Problem hätte.
Zu den Hausbesuchen: Die meisten Therapeuten lehnen das ab. Die brauchen es, dass Du in ihre Welt kommst, zu ihren Konditionen. Brauchst Du das?
Wenn es Dir wichtig ist, dass der Therapeut anfänglich oder gelegentlich zu Dir kommt, würde ich das direkt anfragen. Aber auch auf die Frage gefasst sein: wollen Sie denn was verändern? Oder in Ihrer Welt bleiben?
ich habe selbst einen Berater, mit dem ich aufgrund der Entfernung telefonisch verkehre. Hat Vor-, aber auch Nachteile.
Wesung
Zu den Hausbesuchen: Die meisten Therapeuten lehnen das ab. Die brauchen es, dass Du in ihre Welt kommst, zu ihren Konditionen. Brauchst Du das?
Wenn es Dir wichtig ist, dass der Therapeut anfänglich oder gelegentlich zu Dir kommt, würde ich das direkt anfragen. Aber auch auf die Frage gefasst sein: wollen Sie denn was verändern? Oder in Ihrer Welt bleiben?
ich habe selbst einen Berater, mit dem ich aufgrund der Entfernung telefonisch verkehre. Hat Vor-, aber auch Nachteile.
Wesung
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- sporadischer Gast
- , 25
- Beiträge: 28
ich bin da auch nicht fachlich informiert aber ich meine gehört zu haben, dass hausbesuche nicht bzw. nicht gerne vorgenommen werden, weil der patient zum therapeuten hingehen muss um damit auch zu zeigen, dass man die Hilfe sucht und damit auch annimmt. Dies wäre durch Hausbesuche nicht so klar deutlich....
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- Psychotherapeut
- Beiträge: 822
Liebe Ocean,
es gibt durchaus TherapeutInnen, die Hausbesuche anbieten - i.d.R. wird dafür allerdings auch die Wegzeit berechnet.
Angst, dass ein Therapeut Sie "einweist", brauchen Sie auf Basis Ihrer Beschreibungen wie ich meine, keine zu haben - allerdings könnte ein vorübergehender stationärer Aufenthalt durchaus sinnvoll haben bei der starken Belastung, unter der Sie zu leiden haben.
Freundliche Grüße und alles Gute,
Richard L. Fellner
es gibt durchaus TherapeutInnen, die Hausbesuche anbieten - i.d.R. wird dafür allerdings auch die Wegzeit berechnet.
Angst, dass ein Therapeut Sie "einweist", brauchen Sie auf Basis Ihrer Beschreibungen wie ich meine, keine zu haben - allerdings könnte ein vorübergehender stationärer Aufenthalt durchaus sinnvoll haben bei der starken Belastung, unter der Sie zu leiden haben.
Freundliche Grüße und alles Gute,
Richard L. Fellner
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Hallo,
danke für die Antworten, das baut mich gerade auf und danke Herr Fellner, ich bin erleichtert, weil ich hier nachgefragt habe. Es ist mir bewusst, dass ein Aufenthalt Sinn machen würde, aber das möchte ich vermeiden. Ich weiß, das klingt wahrscheinlich unvernünftig. Der Threadtitel wurde abgeändert, ich hätte einen Therapeuten in der Nähe gefunden, der Hausbesuche anbietet. Ich möchte schon lange eine Therapie machen, der Wille ist da und auch dass ich aktiv mitarbeiten möchte. Ich wäre froh, wenn mein Partner und ich nicht mehr alleingelassen wären mit der Situation.
Mir geht es mehr um den ersten Kontakt, weil ich selten die Wohnung verlasse und Panik beim Rausgehen bekomme. Ich würde das gerne besser erklären können, woher diese Angst vor einer Einweisung kommt, das ist eine Geschichte, die ich nicht einfach erzählen kann. Ich würde das nicht schaffen, wenn ich rausgerissen werde. Daher dachte ich, dass es jetzt, da ich etwas zur Ruhe kommen konnte, nicht mehr solange warten muß mit dem Beginn der Therapie oder überhaupt dass ich weiß, was mich erwartet. Ich glaube, dass mir allein eine Diagnose schon helfen würde, damit ich weiß, was genau mit mir los ist.
Mein Partner unterstützt mich dabei, das war am Anfang nicht immer einfach (da kann dir keiner helfen, nur du dir selbst). Ihm würde da auch eine Last genommen werden. Wenn ich selbst hingehen könnte, wäre die Angst vor einer Einweisung noch weniger begründet, nehme ich an? Ich habe mir den Artikel durchgelesen, danke. Interessant ist dazu auch der erste Link und die Fußnoten, er lässt sich nicht direkt verlinken. http://www.google.at/search?hl=de&q=Unt ... uche&meta=
Also wäre auch die Selbstverletzungen die ich bisher gemacht habe und ein überwundenes Tablettenproblem (legal, bitte nicht missverstehen) kein Grund zur Einweisung? Meine Essstörungen und der Drang mich zu verletzen sind fast weg, seit ich einen entscheidenden Kontaktabbruch unternommen habe. Dass ich Zusammenbrüche hatte und es mir die letzten Jahre nicht gut ging, ist "normal" denke ich und nicht Grund für eine Einweisung (?). Ich hoffe, das war nicht zu wirr geschrieben, ich mache mir soviele Gedanken und habe das Gefühl, ich muß perfekt sein und perfekt vorbereitet. Habe mir, da ich nun klarer denken kann, stichpunktartig Notizen gemacht über die Hauptprobleme und über Erlebtes, das ist aber glaube ich sinnvoll.
vielen Dank nochmals und Grüße
danke für die Antworten, das baut mich gerade auf und danke Herr Fellner, ich bin erleichtert, weil ich hier nachgefragt habe. Es ist mir bewusst, dass ein Aufenthalt Sinn machen würde, aber das möchte ich vermeiden. Ich weiß, das klingt wahrscheinlich unvernünftig. Der Threadtitel wurde abgeändert, ich hätte einen Therapeuten in der Nähe gefunden, der Hausbesuche anbietet. Ich möchte schon lange eine Therapie machen, der Wille ist da und auch dass ich aktiv mitarbeiten möchte. Ich wäre froh, wenn mein Partner und ich nicht mehr alleingelassen wären mit der Situation.
Mir geht es mehr um den ersten Kontakt, weil ich selten die Wohnung verlasse und Panik beim Rausgehen bekomme. Ich würde das gerne besser erklären können, woher diese Angst vor einer Einweisung kommt, das ist eine Geschichte, die ich nicht einfach erzählen kann. Ich würde das nicht schaffen, wenn ich rausgerissen werde. Daher dachte ich, dass es jetzt, da ich etwas zur Ruhe kommen konnte, nicht mehr solange warten muß mit dem Beginn der Therapie oder überhaupt dass ich weiß, was mich erwartet. Ich glaube, dass mir allein eine Diagnose schon helfen würde, damit ich weiß, was genau mit mir los ist.
Mein Partner unterstützt mich dabei, das war am Anfang nicht immer einfach (da kann dir keiner helfen, nur du dir selbst). Ihm würde da auch eine Last genommen werden. Wenn ich selbst hingehen könnte, wäre die Angst vor einer Einweisung noch weniger begründet, nehme ich an? Ich habe mir den Artikel durchgelesen, danke. Interessant ist dazu auch der erste Link und die Fußnoten, er lässt sich nicht direkt verlinken. http://www.google.at/search?hl=de&q=Unt ... uche&meta=
Also wäre auch die Selbstverletzungen die ich bisher gemacht habe und ein überwundenes Tablettenproblem (legal, bitte nicht missverstehen) kein Grund zur Einweisung? Meine Essstörungen und der Drang mich zu verletzen sind fast weg, seit ich einen entscheidenden Kontaktabbruch unternommen habe. Dass ich Zusammenbrüche hatte und es mir die letzten Jahre nicht gut ging, ist "normal" denke ich und nicht Grund für eine Einweisung (?). Ich hoffe, das war nicht zu wirr geschrieben, ich mache mir soviele Gedanken und habe das Gefühl, ich muß perfekt sein und perfekt vorbereitet. Habe mir, da ich nun klarer denken kann, stichpunktartig Notizen gemacht über die Hauptprobleme und über Erlebtes, das ist aber glaube ich sinnvoll.
vielen Dank nochmals und Grüße
Hallo Ocean,
ich hab deine Geschichte erst heute gelesen und du hast mich sehr berührt damit. Wie geht es dir? Magst du schreiben, wie es dir mit der Therapeutensuche ergangen ist?
Alles Gute
elisa
ich hab deine Geschichte erst heute gelesen und du hast mich sehr berührt damit. Wie geht es dir? Magst du schreiben, wie es dir mit der Therapeutensuche ergangen ist?
Alles Gute
elisa
Hallo ocean,
Deine Geschichte berührt mich auch sehr und Du musst Dir - wie schon oben geschrieben - sicherlich keine Sorgen um eine Einweisung machen - trotz mancher SV bzw. überstandenem Tablettenproblem.
Bin mir sicher, dass es einen Therapeuten oder eine Therapeutin geben wird, der/die zu Dir kommen wird (auch wenn Du es zahlen müsstest: nutze es, Du bist es wert!) und Dir evtl. auch anderweitig weiterhelfen kann.
Einen persönlichen Kontakt halte ich für sehr wichtig.
Und: Du musst nicht perfekt sein bzw. perfekt vorbereitet sein. Es ist sicherlich gut und zeigt auch Deinen großen Willen Deine Situation zu verändern, dass Du Dir Notizen gemacht hast bzw. machst. Diese "müssen" aber nicht "vollkommen" bzw. vollständig sein.
Schön zu lesen, dass Du - trotz sicher mancher Probleme - einen Partner an Deiner Seite weißt!
Wünsche Dir eine gute Suche nach einem Therapeuten und für Deinen Weg alles Gute!
Herzlichst,
Anne
Deine Geschichte berührt mich auch sehr und Du musst Dir - wie schon oben geschrieben - sicherlich keine Sorgen um eine Einweisung machen - trotz mancher SV bzw. überstandenem Tablettenproblem.
Bin mir sicher, dass es einen Therapeuten oder eine Therapeutin geben wird, der/die zu Dir kommen wird (auch wenn Du es zahlen müsstest: nutze es, Du bist es wert!) und Dir evtl. auch anderweitig weiterhelfen kann.
Einen persönlichen Kontakt halte ich für sehr wichtig.
Und: Du musst nicht perfekt sein bzw. perfekt vorbereitet sein. Es ist sicherlich gut und zeigt auch Deinen großen Willen Deine Situation zu verändern, dass Du Dir Notizen gemacht hast bzw. machst. Diese "müssen" aber nicht "vollkommen" bzw. vollständig sein.
Schön zu lesen, dass Du - trotz sicher mancher Probleme - einen Partner an Deiner Seite weißt!
Wünsche Dir eine gute Suche nach einem Therapeuten und für Deinen Weg alles Gute!
Herzlichst,
Anne
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