Reicht überhaupt eine Stunde pro Woche aus?

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Sydney-b
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:05

Flowergurl hat geschrieben: Sa., 16.03.2024, 21:51
mich interessiert mal, wie ihr es seht, ob ein Mal die Woche 50 min Therapie reicht.
Ich würde so gerne 2 mal die Woche hin, weil ich finde einmal die Woche wenig, es fällt dazu auch immer mal aus.
So pauschal kann man das nicht beantworten.
Wie lange gehst du schon in Therapie?

Zur Zeit scheinst du sehr großen Gesprächsbedarf zu haben, wahrscheinlich weil zu viel anliegt.
Ich würde genau das in der Therapie ansprechen.
Möglicherweise kannst du eine zeitlang zweimal wöchentlich in die Praxis kommen?

Ansonsten ist für die meisten Patienten der Rhythmus von einmal in der Woche Therapie genau ausreichend, weil die Psyche ja auch Zeit braucht, um die neuen Erkenntnisse einzuordnen und zu verarbeiten und zu verstehen.

Auch muss man dabei bedenken, dass die kassenfinanzierten Stunden nicht unendlich sind.

Falls dir das ambulante Setting nicht ausreichend erscheint und es dir nur schlechter gehen sollte, dann wäre es vielleicht sinnvoll, erstmal in eine Tagesklinik zu gehen?
Hast du diese Möglichkeit schon mal in Betracht gezogen?

Und Trau dich ruhig, dieses Thema in der Therapie anzusprechen.
Damit ihr eine gemeinsame Lösung finden könnt.

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Flowergurl
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:11

Danke für deine Antwort.
Ja zurzeit ist es für mich sehr viel. Wenn mal Ferien sind, und ich sie 3 Wochen nicht sehe, will ich gar nicht mehr leben, weil die Probleme zu viel werden..
Aber ich traue mich gar nicht sie zu fragen.
Eigentlich habe ich als psychische Diagnose nur eine Anpassungstörung und bin sonst eigentlich auch wegen 2 chronischen körperlichen Erkrankungen da. Es würde mir reichen mal 3-4 Wochen 2 mal hin zu können, und danach wieder 1 mal die Woche, aber ich traue mich eben nicht das zu fragen.

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Sydney-b
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:21

Vor was hast du denn Angst?
Falls sie nein sagen würde, weil sie keine Kapazitäten dafür hätte, dann bleibt alles wie es eh schon ist.
Sie könnte aber vielleicht auch Ja sagen und dann hättest du für einige Wochen mehr therapeutische Unterstützung und das ist doch genau das, was du möchtest.

Dafür ist Therapie doch auch gedacht.
Um Neues auszuprobieren.
Zusammen mit deiner Therapeutin.
Für diese Frage wird sie dir nicht den Kopf abreißen.
Gemeinsam werdet ihr eine Lösung finden.

Du könntest deine Frage auch schriftlich formulieren und mit in die Stunde bringen.
Dort könntest du deine Frage vorlesen.
Oder du bittest sie darum, dass sie die Frage vorliest.
Alles andere wird sich dann im Gespräch ergeben.

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Flowergurl
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:32

Meine Sorge ist, dass ich eben keine schwerwiegende Diagnose habe und es dadurch dann einfach nur peinlich wird:(

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lisbeth
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:34

Naja, wenn du nicht fragst, wird sich nix ändern ;-)

Ob die Therapeutin freie Kapazitäten hat, oder ob sie zusätzliche Stunden sinnvoll findet - das kannst du nur zusammen mit deiner Therapeutin klären. Und wenn es von ihrer Seite aus nicht geht, dann wäre es trotzdem gut, das gemeinsam zu besprechen, und zu schauen, welche Bedürfnisse hinter dieser Idee stecken.
Flowergurl hat geschrieben: Sa., 16.03.2024, 23:11 Wenn mal Ferien sind, und ich sie 3 Wochen nicht sehe, will ich gar nicht mehr leben, weil die Probleme zu viel werden..
Das hört sich in meinen Ohren allerdings schon ein wenig extrem an. Lernst du denn in deiner Therapie, wie du dich auch alleine besser stabiliseren kannst, damit dir deine Probleme nicht so über den Kopf wachsen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Sydney-b
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:40

Dafür braucht man keine schwerwiegende Diagnose.
Wobei eine Anpassungsstörung auch keine leichte Kost darstellt.

Dir muss das nicht peinlich sein.
Du darfst zu deinen Bedürfnissen stehen.
Deshalb gehst du doch zur Therapie.
Du bist nicht die erste Patientin, die eine zeitlang etwas mehr an Unterstützung braucht.

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SinnIch
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Beitrag Sa., 16.03.2024, 23:57

Geht es wirklich um die Themen oder hängst du so an den Treffen/an ihr? Mich stimmt es etwas bedenklich, dass du bei 3 Wochen Pause schon nicht mehr leben willst.
Am besten beides kommunizieren, damit es auch einzuordnen ist.

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Flowergurl
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Beitrag So., 17.03.2024, 00:04

Nein, es geht nicht drum sie zu sehen, ich fühle mich wohl bei ihr, und habe keine Angst vor ihr, und vertraue in ihre Kompetenz, aber mehr nicht.
Es geht um die Belastungen momentan

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chrysokoll
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Beitrag So., 17.03.2024, 10:56

Du wirst nur eine zweite Stunde bekommen, wenn du darüber sprichst.
Unüblich ist sowas gar nicht, es kommt natürlich darauf an ob die Therapeutin Kapazitäten frei hat.
Ich habe ab und zu eine zweite Stunde pro Woche, meine Therapeutin bietet sowas aktiv an wenn sie meint es ist gerade schwierig für mich und ich kann mich jederzeit melden wenn ich das brauche.

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SinnIch
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Beitrag So., 17.03.2024, 11:02

So handhabe ich das auch, dass ich frage, ob noch eine Stunde möglich wäre, wenn es mal ganz schlimm ist.
Ich weiß nicht, wenn es so arg ist, dass es Richtung Suizidalität geht, wenn die Therapeutin nicht da ist, ob dann nicht eher Klinik angezeigt wäre, zumindest Tagesklinik?
Die Therapeutin kann ja immer mal ausfallen, dass es sehr unangenehm sein kann, okay, aber soooo krass sollte es dann nicht werden. Dann braucht man ja zumindest auch einen Notfallplan für solche Zeiten.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 17.03.2024, 11:58

Flowergurl hat geschrieben: Sa., 16.03.2024, 23:11 Danke für deine Antwort.
Ja zurzeit ist es für mich sehr viel. Wenn mal Ferien sind, und ich sie 3 Wochen nicht sehe, will ich gar nicht mehr leben, weil die Probleme zu viel werden..

Wenn das bei dir so krasse Ausmasse hat ist es ggf nicht ausreichend eine ambulante Psychotherapie zu machen und du brauchst mehr helfende Aktivitäten in deinem Leben. Wie schauen denn deine Lebensumstände so aus? Hast du da andere unterstützende Ressourcen?

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Flowergurl
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Beitrag So., 17.03.2024, 12:02

Momentan habe ich nicht wirklich Ressourcen.

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Candykills
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Beitrag So., 17.03.2024, 12:16

Das Problem bei mehr Stunden in der Woche ist, dass dein Hirn auch mehr Kapazität braucht, um diese sinnvoll zu verarbeiten. Jetzt schreibst du ja, dass eigentlich jetzt schon zu viele Probleme anstehen, um diese überhaupt noch sinnvoll zu händeln.
Ich meine damit, dass du einfache Gespräche über die Probleme ja auch mit jemand anderem führen kannst.
Die Therapie ist ja da, um mehr oder weniger gezielt zu arbeiten und das erfordert Nacharbeit und die ist nicht mehr möglich, wenn eh schon eine Überlastung da ist.
Ich glaube, dass es ein Trugschluss ist zu glauben, dass mehr Stunden in der Woche für weniger Probleme sorgen, weil meiner Erfahrung nach Therapie so nicht funktioniert.
Ich will dir das jetzt nicht ausreden, du kannst ja einfach mal nachfragen. Aber du könntest dir auch alternativ überlegen, ob du vielleicht einfach mal ein Tagebuch anlegst und da Gedanken auch niederschreibst und sortierst und so. Vielleicht bringt dir das auch schon Entlastung, wenn es niemand anderen gibt, mit dem du sprechen kannst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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caduta
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Beitrag So., 17.03.2024, 12:18

Ich sehe da bei dem was und wie du schreibst, dass mehr Stunden deine Probleme eher noch vertiefen könnten (weiß ich aber natürlich nicht).

Wenn du aktuell keine/wenig Ressourcen hast, wäre es wichtig genau die aufzubauen. Die Therapie fühlt sich vielleicht gut an und im Moment hilft sie sicher auch, aber sie ist keine Ressource, die dir auf lange Sicht im Alltag hilft. Mit mehr Terminen vermeidest du eher genau daran zu arbeiten.

Aber um zu deiner Frage zurück zu kommen. Auch mit einer Stunde pro Woche kann man sehr viel erreichen. Mehr Therapie heißt nicht automatisch mehr erreichen. Es kommt auf den Einzelfall an.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 17.03.2024, 12:48

Flowergurl hat geschrieben: So., 17.03.2024, 12:02 Momentan habe ich nicht wirklich Ressourcen.

Die Therapie ist aber eine Heilbehandlung, die kann nicht die fehlenden Ressourcen in deinem Leben ersetzen und schlechte Lebensumstände ausgleichen.
Dann ist das nächste Thema in der Therapie wie du dein Leben so verändern kannst dass es unterstützender und lebenswerter für dich ist.

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