Angst vor Klimawandel, Angst vor Verrohung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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stern
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Beitrag So., 09.02.2020, 15:57

mio hat geschrieben: So., 09.02.2020, 15:21
Genau das sage ich doch...und jetzt überlege Dir mal WARUM die das tun, hmmm?

Um die Diskussion so stark ins Emotionale zu ziehen dass sie Konsequenz davon Spaltung ist.
Na ja, wenn man argumentativ-faktisch nichts entgegensetzen kann, dann braucht es halt emotionalisierte Videoschnitte. :lol:

Unterschiedliche Werte bzw. Meinungen zu vertreten sehen ich noch nicht als Spaltung an... dafür gibt es ja auch verschiedene Parteien und nicht wie in anderen Systemen eine Einheitspartei. Und wenn sich keine absolute Mehrheit herausbildet, so gibt es auch demokratische Wege des Umgangs damit. Sowohl für Gretas als auch für Klimabewegungsgegner.

Problem ist eher, wenn manche Kräfte deswegen Keile dazwischen treiben, um das (demokratische) System grundsätzlich zu destabilisieren und zu zerstören. Aber ich bleibe bei oben besagtem: Auf emotionale Provokationen kann man auch besonnen regieren (Emotionen müssen nicht in impulsiven Handlungen münden).

Und vor allem: Wenn man sagt, durch Umweltveränderung xy sterben so und so viele Tiere aus bzw. wird Tierart yx aussterben, so ist das keine emotionale Provokationen (wenn man sich das nicht einfach aus den Fingern saugt)... sondern u.U. Tatsache oder wissenschaftliche Prognose. Wenn einen das nicht kalt lässt, ist das keine emotionale Überreaktion.
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mio
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Beitrag So., 09.02.2020, 16:24

Stern, das Video hat eine inhaltliche Botschaft. Auch wenn Du die vielleicht nicht erfasst hast. :anonym:

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erdbeerstiel2019
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Beitrag So., 09.02.2020, 16:47

Guten Tag liebe User,

glaubt ihr denn wirklich ihr könntet die Menschheit dahingehend ändern, das sie sich bezüglich der Umwelt vorbildlich verhält?

Selbst wenn sie es wollte, sie könnte es nicht. Mittlerweile sind wir schon zu viele geworden.
In der Tierwelt ist es so, wenigstens dort, wo der Menschen keinen Einfluss auf sie hat, dass nur so viele Tiere geboren werden, wie Nahrung zur Verfügung steht.

Bestes Beispiel Afrika. Die dortige Nahrungsmittelindustrie, ist nicht in der Lage die Gesamtmenschheit Afrikas zu ernähren. Und was geschieht? Die Bevölkerungszahlen explodieren dort.

Jetzt könnte man sagen, selbst schuld, sollen sie doch weniger Kinder auf die Welt setzen. Diese Einsicht fehlt aber, da der Mensch kein vernünftiges Lebewesen ist. Das ist eben so, da die Evolution die Menschlichen Triebe über die Vernunft gesetzt hat.

Der Menschheit geht es nicht darum, seine eigene Spezies zu erhalten, sondern darum, ihr Verlangen zu befriedigen.

Noch ein Beispiel. Schon vor Jahrhunderten war es so, dass ganze Völker sich selbst die Lebensgrundlage entzogen haben. Siehe Südamerika.

Wäre der Mensch vernünftig, dann hätten z. B. die Chinesen, obwohl sie die Umweltvernichtung der westliche Industrienationen vor Augen hatten, ihre "jetzige" Industrie "nicht" so aufgebaut, dass sie ihre Umwelt verpestet haben.

Jetzt ist China mit eine der Nationen, die auf Umweltschutz setzt. Das können sie heute aber erst durch den Umstand, da ihnen heute die finanziellen Mittel dazu bereitstehen. Wie kamen sie zu diesen Geldmitteln? Sie kamen dazu, da sie die gleichen Fehler gemacht haben wie die westlichen Nationen, die ihre Umwelt zerstört haben indem sie die Natur ausgebeutet haben.

Wie viele Entwicklungsländer gibt es auf der Welt, die genauso handeln werden wie die Chinesen? Zu viele!

Es gibt momentan "keine" Mittel, keine Technischen Mittel, Milliarden Menschen zu ernähren, zu kleiden, ihnen Wohnraum zu ermöglichen, ohne die Umwelt so zu belasten, das sie überleben kann.

Das wird es in naher Zukunft auch nicht geben, es sei denn, es findet ein radikales Umdenken der "gesamten" Menschheit statt. Das wird es aber nicht geben. Daran wird auch die Handvoll Menschen (gemessen an der Gesamtzahl der Menschheit) die sich um die Umwelt bemühen, nichts ändern. Nur die Zeit wird es zeigen, wie sich alles entwickeln wird.

Ich lasse der Evolution ihren lauf. Ich kann sie eh nicht beeinflussen. Ihr auch nicht!

Amen ;-)


mio
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Beitrag So., 09.02.2020, 17:45

Philosophia hat geschrieben: So., 09.02.2020, 15:43 wenn ich im Sommer die vielen toten Bienchen und Hummeln sehe, dann glaube ich nicht, dass die sich über ihren Tod "gefreut" haben oder nicht mehr leben wollten. Und wenn ich das sehe, macht es mich eben traurig...und auch wütend. Es ist mir eben nicht egal, wenn vor mir ein Tierchen liegt, das womöglich wegen des Menschen Naturausbeutung nicht genug Nahrung gefunden hat.
Na ja, egal ist mir das ja auch nicht. Aber ich mache mir echt keine Gedanken darüber ob das Bienchen sich gefreut hat zu sterben oder so weil es sich sicher nicht gefreut haben wird. Es wird aber wahrscheinlich auch nicht traurig gewesen sein darüber sondern es wird ihm einfach "passiert sein".

Das meine ich ja mit "vermenschlichen". Du glaubst dass das Bienchen ein "armes Bienchen" ist weil es gestorben ist obwohl es nicht hätte sterben müssen und findest das traurig. Ich als Mensch kann diese Sichtweise nachvollziehen, auch wenn ich sie eher kindlicher Natur finde. Das Bienchen hingegen wird das völlig anders erleben und hat von Deinem Mitgefühl und Deiner Wut an sich nicht viel, die hilft nur Dir das was Du siehst zu bewältigen.

Das Bienchen braucht dieses Mitgefühl nicht, es braucht praktische Hilfe.

Das Mitgefühl mit dem Bienchen gilt also nicht dem Bienchen sondern es gilt eigentlich Dir selbst, weil Dich das was Du siehst ("sinnloser Tod") berührt. Solange jetzt nicht DU deswegen jemanden brauchst der Dich tröstet oder Dir Deine Wut "abnimmt" finde ich das auch unproblematisch.

Schwieriger fände ich den Sachverhalt wenn sich jetzt in Folge jemand um Dich kümmern muss damit Du dieses "schlimme Erlebnis" emotional verarbeiten kannst. Also Deine Wut "auffangen" oder Dich trösten. Denn dann wird es anstrengender und aufwendiger als nötig.

Bei einem Kind würde man das wie selbstverständlich machen, weil das Kind eben noch lernen muss mit solchen Situationen umzugehen. Man würde es trösten, ihm erklären dass das wirklich traurig ist, aber dass die toten Tierchen von dem Gefühl leider nicht mehr lebendig gemacht werden können und würde ihm etwas anbieten damit es leichter drüber hinwegkommt. Was Du ja auch gemacht hast indem Du ein Bienenhotel eingerichtet hast.

Worauf ich persönlich halt wirklich gar keine Lust hätte wäre einen erwachsenen Menschen trösten zu müssen der keine toten Bienen sehen kann oder mich von dem beschimpfen zu lassen dass ich gefälligst was tun soll nur weil der damit alleine nicht zurechtkommt, das wäre für mich einfach emotional drüber. Da wäre bei mir eine Grenze und ich würde ihm sagen dass er sich mal wieder beruhigen soll. Nicht weil ich nicht verstehe dass er das an sich schlimm findet sondern weil ich die Stärke der emotionen Reaktion überzogen fände und dass ich mich da jetzt statt seiner drum kümmern soll.

Nun weiss ich nicht wie ausgeprägt das so ist bei Dir, also ob Du dann tatsächlich emotional so reagierst wie ich mir Trauer und Wut vorstelle (also mit Tränen, trostbedürftig, laut...) oder ob Du einfach andere Worte verwendest als ich verwenden würde - ich würde zB. eher von Betroffenheit sprechen statt von Trauer und Wut weil das für mich stärkere Gefühle sind die meine emotionale Reaktion nicht korrekt beschreiben würden, obwohl sie etwas ähnliches meinen nur das Wut und Trauer für mich eben "näher dran und heftiger" sind - aber wenn Du dann wirklich anfangen würdest zu weinen oder laut zu werden dann wäre ich mehr als irritiert weil ich so ein Verhalten bei einem Erwachsenen eben nicht angemessen fände.

Ich würde vielleicht nicht direkt was sagen und dem erst mal nachkommen, so nach dem Motoo "jeder hat mal einen schlechten, empfindlichen Tag", aber auf Dauer würde es mich zu sehr anstrengen und ich würde wenn das immer wieder vorkäme wahrscheinlich den Kontakt minimieren bis abbrechen.

Aber vielleicht stelle ich mir Deine Reaktion darauf gerade auch wirklich einfach stärker vor als sie in der Realität so ist und es ist einfach die Wortwahl die wir für die Situation und ihr erleben wählen unterschiedlich.

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mio
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Beitrag So., 09.02.2020, 18:02

erdbeerstiel2019 hat geschrieben: So., 09.02.2020, 16:47 Und was geschieht? Die Bevölkerungszahlen explodieren dort.
Das liegt an der "menschlichen Logik" (die der von Tieren da gar nicht so unähnlich ist): In Notzeiten haben Kinder schlechtere Chancen zu Erwachsenen heranzuwachsen und da der Mensch von Natur aus so geprägt ist dass er im "Rudel" lebt - sprich die Nachkommen die Älteren irgendwann mitversorgen - werden in gefühlten Notzeiten mehr Kinder gezeugt und geboren.

Das war in Deutschland ja bis vor nicht all zu langer Zeit auch noch deutlich üblicher und das lag nicht nur an der mangelnden Verhütung sondern auch mit daran dass man ja "Nachkommen" brauchte die einen später versorgen.

Nicht ohne Grund war der Stammhalter früher wichtiger für die Familie als zB. ein Mädchen, dass wenn es erwachsen ist im Zweifel weg heiratet und den eigenen Hof/das eigene Geschäft nicht übernehmen wird und damit auch nicht die tägliche Altersversorgung. Da ging es auch darum dass das eigene Leben so eher gesichert war und man nicht unbedingt einen "fremden" Herrn im Haus wollte.

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Beitrag So., 09.02.2020, 18:10

Ja, mio, ich raste nicht ernsthaft aus. Mich macht es einfach nur betroffen. Ich habe nicht vor auf andere loszugehen. Und ich mach doch auch nicht alles richtig. Ich will auch nicht getröstet werden. Zumal ich auch ein Teil der Gesellschaft bin. Ich hätte ja auch die Wahl auszuwandern.
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Beitrag So., 09.02.2020, 18:12

Naja. Menschen, die keinen Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser und ausreichend Nahrung haben, werden wohl auch keinen Zugang zu Verhütungsmitteln haben. Abgesehen davon werden sich auch Menschen in Afrika Familie und Kinder wünschen.

Aber erdbeerstiel erklärt uns (Dummies) ja gerne die Welt und da kann man schonmal Menschen, mit denen man nicht konform geht, als "kranke Klimagöre" abwerten. Zum Glück hat Greta den Asperger - sonst müsste wieder ihr Alter dafür herhalten. Gäääääääääääähn.

Es wäre durchaus machbar, alle Menschen ausreichend zu ernähren. Das ist aber halt nicht einmal das Ziel der einen oder anderen Regierung.

Wohin auswandern? Die Probleme sind doch letztendlich überall.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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stern
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Beitrag So., 09.02.2020, 19:01

mio hat geschrieben: So., 09.02.2020, 16:24 Stern, das Video hat eine inhaltliche Botschaft. Auch wenn Du die vielleicht nicht erfasst hast. :anonym:
Mio, ich schrieb VideoschnittE, was du offensichtlich nicht erfasst hast :anonym: ... ich bezog mich mit dieser Aussage nicht auf DAS Video, sondern auf Schnitte (Mehrzahl), die zuhauf von bestimmten Kreisen verbreitet werden. :!!:
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erdbeerstiel2019
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Beitrag So., 09.02.2020, 19:09

@Mio,

Es ist wie es ist, die Menschheit, mit ihrem heutigen Wissensstand was Umwelt betrifft, kann sich eine Überbevölkerung nicht leisten. Ob das in Afrika ist, oder sonstwo.
Auch eine reiche Industrienation wird da an seine Grenzen stoßen, bzw, sie sind bereits an ihre Grenzen gestoßen.

Ich komme auf Afrika beispielhaft zurück, die Menschen dort wissen um die bereits zerstörte Umwelt, und trotzdem setzen sie Kinder unaufhörlich in die Welt. Trotz jeder Vernunft, trotz aller Warnungen.

Das wird so bleiben, bis der Mensch dazu in die Lage versetzt wird, dass er ohne die Umwelt zu schädigen, überleben kann.

Daran wird sich auch nichts ändern, wenn man wegen tote "Bienchen" in Angst gerät, oder in Mitleid zerfließt.


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Beitrag So., 09.02.2020, 20:24

erdbeerstiel2019 hat geschrieben: So., 09.02.2020, 19:09 Das wird so bleiben, bis der Mensch dazu in die Lage versetzt wird, dass er ohne die Umwelt zu schädigen, überleben kann.
Da stimme ich Dir zu, der eigene Bauch oder die eigene Sicherheit ist dem Menschen nun mal näher als die Natur und ich denke wer das sich nicht vorstellen kann täuscht sich einfach was Todesangst bedeutet und wozu sie den Menschen befähigt. Vielleicht nicht alle, aber ich glaube sobald es hart auf hart kommt verschiebt sich bei den meisten auch das Mitgefühl und die eigenen Überzeugungen. Ich finde es auch arrogant wenn Menschen behaupten dass SIE sowas ja NIE machen würden ohne jemals in einer vergleichbaren Situation gewesen zu sein.

Wir haben hier gut reden, wir sind in Sicherheit, in sehr großer Sicherheit sogar im Vergleich zum Rest der Welt. Wir können es uns leisten Mitgefühl mit Tieren oder Pflanzen zu haben. Aber wenn man sich so vor Augen führt was Menschen alles zu essen bereit sind wenn sie WIRKLICH Hunger haben dann bekommt man eine Vorstellung davon wie qualvoll und antreibend dieses Gefühl sein muss.

Ich werfe es notleidenden Menschen sicher nicht vor, dass sie dann auch Dinge tun die rational gesehen falsch sind. Ich werfe es ja noch nicht mal denen vor, die nicht in Not sind, weil es einfach auch menschlich ist nicht immer alles "richtig" zu machen obwohl man es vielleicht sogar besser weiss.

Ich habe auch kein moralisches Problem damit wenn Menschen Tiere essen sondern sehe darin auch einen Teil des natürlichen Kreislaufs und rein auf pflanzliche Ernährung zu setzen halte ich für ein schlechtes Konzept. Nicht nur weil ich selbst gerne Fleisch esse sondern weil Tiere einfach auch eine gute Form der "Konservierung von Nahrung" sind, so hart das jetzt vielleicht klingen mag. Aber wenn man viele Missernten hat und die pflanzliche Nahrung deshalb knapp wird dann dürfte man ziemlich froh sein wenn noch irgendwer ein Rind oder Schwein im Stall stehen hat oder dass im Wald noch ein Hase rum hoppelt der vorher Dinge gefressen hat die die Natur bereitstellt die aber für den Menschen so nicht verwertbar sind. Stichworte: Gras. Eicheln. Und vieles mehr. Die Haltung und die Masse des Verzehrs ist vielmehr das Problem in meinen Augen.

Man darf ja auch nicht vergessen dass Anbauflächen auch nicht automatisch diverse Naturlandschaften sind, vor allem dann nicht wenn man Ernten möglichst "sicher" und im großen Stil einfahren will. Wat dem einen sin Uhl ist nun mal dem anderen sin Nachtigall...das "sterbende Bienchen" ist da im Grunde der beste Beweis. Es gibt nicht besseres für diverse Insekten und Tiere als eine naturbelassene Wiese mit einer natürlichen Artenvielfalt, für den Menschen ist die aber leider größtenteils nur schön anzusehen und gibt nicht viel an lohnenswerter Nahrung her in Sachen Dichte (sowohl Energie- als auch Verbreitsungsdichte). Und Nahrung aus dem Labor halte ich auch für keine gute Alternative. Ich wollte nicht nur Produkte essen die "geklont" sind oder synthetisch, eigentlich will ich das gar nicht.

Letztlich wird die Menschheit nicht weiter wachsen dürfen sondern muss sich eher gesundschrumpfen, dass sehe ich auch so, wenn wir langfristig nachhaltiger und Naturverträglicher leben wollen. Zuviel Mensch verträgt die Erde einfach nicht wenn auf ihr auch noch andere Arten überleben sollen. Das müssen wir uns schon auch klar machen meiner Meinung nach und nicht auf immer mehr "eigene Expansion" setzen.


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Beitrag So., 09.02.2020, 20:44

Philosophia hat geschrieben: So., 09.02.2020, 18:10 Mich macht es einfach nur betroffen.
Wenn Du es so beschreibst kann ich Dein Gefühl durchaus nachvollziehen, wenn Du es in für mich "zu dramatische Worte" kleidest eher nicht. Dann stelle ich mir da überspitzt gesagt eher "Armageddon" drunter vor.

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Beitrag So., 09.02.2020, 21:04

ja, gut, das verstehe ich - in mir kommt es schnell mal zu nem innerlichen Armageddon, obwohl ich es gar nicht ganz so dramatisch haben will. Ich will da schon realistisch sein. Und ich fühl mich oft auch einfach selbst son bissl ohnmächtig. Ich frage mich dann zuweilen, warum bestimmte Dinge denn erlaubt sind, wenn sie so schlecht für unsere Umwelt sind. Also, dass es die bestehenden Umweltschmutzdinger nicht gleich wegzumachen geht ist klar, aber warum werden zum Beispiel auch immer wieder neue Umweltkaputtmacher gebaut - das will mir nicht einleuchten. Warum werden nach einem Waldbrand wieder nur Fichten gepflanzt, anstatt einheimische Laubbäume wachsen zu lassen. Solche Fragen stelle ich mir. Und natürlich spielt dann auch Geld eine Rolle. Ich weiß nicht, ich fänd es eben fairer, wenn wir mehr mit der Natur anstatt gegen sie leben würden. Ich bin ja froh, dass jetzt schon hier und da ein Umdenken stattfindet. Und nein, ich würde niemanden umbringen wollen, bloß weil er nen SUV fährt - auch nicht anprangern. Ich finde es nur schade, dass sich trotz dessen, dass der eher schadet als nützt, vielleicht einfach nur geil aussieht oder weiß was ich, sich so viele für so ein Ding entscheiden.
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Beitrag So., 09.02.2020, 21:07

mio hat geschrieben: So., 09.02.2020, 20:24 Letztlich wird die Menschheit nicht weiter wachsen dürfen sondern muss sich eher gesundschrumpfen, dass sehe ich auch so, wenn wir langfristig nachhaltiger und Naturverträglicher leben wollen. Zuviel Mensch verträgt die Erde einfach nicht wenn auf ihr auch noch andere Arten überleben sollen. Das müssen wir uns schon auch klar machen meiner Meinung nach und nicht auf immer mehr "eigene Expansion" setzen.
Ja, das ist so. Und darum verstehe ich nicht, warum z.B. die Wirtschaft immer mehr wachsen soll - aber ich verstehe auch nicht viel von Wirtschaft.
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Beitrag So., 09.02.2020, 22:18

Philosophia hat geschrieben: So., 09.02.2020, 21:07 Ja, das ist so. Und darum verstehe ich nicht, warum z.B. die Wirtschaft immer mehr wachsen soll - aber ich verstehe auch nicht viel von Wirtschaft.
In erster Linie soll die Wirtschaft momentan weiter wachsen weil davon einige wenige hervorragend profitieren. Das siehst Du schon richtig denke ich. Aber ich denke eben auch, dass man Wirtschaft auch anders verstehen muss, im Sinne zB. von LANDwirtschaft. HAUSwirtschaft. GASTwirtschaft. Und auch im Sinne von BEwirten. Also eher als Prinzip, nicht als Gelddruckmaschine.

Das liegt sicher ein wenig daran, dass ich das als Kind noch traditionell so mitbekommen habe was "wirtschaften" ursprünglich bedeutete, das fehlt vielen Jüngeren wahrscheinlich. Für die ist "Wirtschaft" = "Kapitalismus" = "Industrie" etc.. Halt so ein "Geldding". Ein Wirt ist aber erst mal nur jemand der etwas von einem anderen bekommt und diesem etwas dafür gibt.

Also der LANDwirt BEwirtschaftet das ihm zur Verfügung gestellte oder "gehörende" Land. Das heißt er gibt dem Land Pflege, Aufmerksamkeit, pflanzt, säht und düngt es. Er achtet auf einen ausgeglichenen Anbau (WechselWIRTSCHAFT) der natürlich verträglich ist, lässt das Land auch mal ein Jahr brachliegen damit es sich erholen kann und auf eine vielfältige Landschaft und vieles mehr. Er nutzt es also nicht nur für sich, sondern er achtet auch darauf, dass es diesem Land gut geht, hat eine Verantwortung gegenüber dem Land.

Das gleiche kannst Du mit HAUSwirtschaft durchexerzieren. Oder mit GASTwirtschaft.

Was wir heute in erster Linie haben ist aber eine KAPITALwirtschaft. Und was pflegt und hegt der "KAPITALwirt"? Richtig, Geld.

Beim Wirtschaften geht es schon auch immer um den Ertrag, es ist also keine rein selbstlose Sache, von Selbstlosigkeit könnte auch niemand leben und selbstlos muss wirtschaften ja auch nicht sein, streng genommen passen wirtschaften und Selbstlosigkeit auch nicht zusammen. Denn ich GEBE ja etwas, weil ich etwas dafür BEKOMME.

Nun ist "Liebe" oder "Mitgefühl" kein Wirtschaftsgut, aber ich kann das, was ich bewirtschafte mit Liebe und Mitgefühl bewirtschaften. Also meine Hauswirtschaft mit Liebe betreiben, meine Landwirtschaft, meine Gastwirtschaft...und so weiter und so fort. Und wenn ich das tue, dann macht mich - und alle anderen Beteiligten an meiner Wirtschaft - das glücklicher/entspricht mir/ihnen mehr, als wenn ich das ohne Liebe und Mitgefühl tue.

Und jetzt kommt der Knackpunkt: Kann Kapital fühlen? Ist ein GELDSCHEIN empfindungsfähig? Dankbar? Profitiert sein WERT von meiner aufmerksamen Zuwendung?

Nö, dem muss ich also gar kein Mitgefühl entgegenbringen, weil das EH sinnlos wäre. Was interessiert es meine Aktie ob ich mit der in die Badewanne steige, jetzt mal so als Bild gesehen. Wenn dann interessiert das MICH, weil ich mich als Dagobert Duck fühlen kann, aber das war es auch schon.

Das Problem ist also weniger die Wirtschaft als mehr die KAPITALwirtschaft.

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Beitrag Mo., 10.02.2020, 08:06

erdbeerstiel2019 hat geschrieben: So., 09.02.2020, 16:47 Guten Tag liebe User,

glaubt ihr denn wirklich ihr könntet die Menschheit dahingehend ändern, das sie sich bezüglich der Umwelt vorbildlich verhält?
Ähh, nein, es geht um Gefühle in Bezug auf den Klimawandel, die ich für meinen Teil in Anbetracht des Threadverlaufs gar nicht näher schildern möchte.

Und die Gefühlslage anderer beschert dir (und Mio) Ängste, dass du bevormundet werden könntest? Und fühlst dich daher bemüßigt Gründe zu suchen, weswegen es eh sinnlos ist, etwas zu tun, hm?
@Mio,

Es ist wie es ist, die Menschheit, mit ihrem heutigen Wissensstand was Umwelt betrifft, kann sich eine Überbevölkerung nicht leisten. Ob das in Afrika ist, oder sonstwo.
Auch eine reiche Industrienation wird da an seine Grenzen stoßen, bzw, sie sind bereits an ihre Grenzen gestoßen.
Nein, den Wissenstand hatte man schon mindestens seit 1972, also seit ca. 50 Jahren. Guckst du: Club of Rome - Grenzen des Wachstums.
Bereits vor 50 Jahren warnte der Club of Rome vor den Grenzen des Wachstums und forderte einen Wandel der Wirtschaft. Damals wurden die Prognosen als Unsinn abgetan. Heute ist klar: Das war ein Fehler.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4196095

Aber es ist wie mit Greta: Es wurde weggewischt. ;)
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