Stille Panikattacke / Anpassungsstörung > 2 Jahre

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Candykills
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:23

Für mich ist das alles eher große Angst, was ihr beschreibt und keine Panikattacke.
In euren Beschreibungen finde ich mich mit schweren Angstattacken wieder. Eine Panikattacke zeigt sich bei mir nochmal ganz anders, wobei ich diese nicht unbedingt schlimmer finde und es mir auch nicht darum geht, dass das jetzt super laut von statten geht, sondern da dreht einfach alles im Körper am Rad und da ist man nicht mehr rational und sagt "Na dann laufe ich mal auf und ab, damit das keiner merkt".
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Philosophia
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:26

Candykills hat geschrieben: So., 16.02.2020, 17:09 Mh, ich bin eigentlich der Meinung, dass eine richtige Panikattacke das Umfeld bemerkt. Allein, weil das mit Zittern, Durchfall, Schweißausbrüchen einhergeht.
Ich habe das auch, aber ich sage das dann halt nicht, wenn ich aufs Klo gehe, oder wenn das Zittern anfängt, gehe ich eben raus - das bemerkt keiner, wenn ich nicht gerade umkippe, falls ich hyperventiliere oder so. Im Normalfall versuche ich nach Hause zu kommen und mich hinzulegen (oder ich muss eben auf dem Klo bleiben), aber da ich das nicht ankündige, wissen die meisten nicht, dass ich gerade ne Panikattacke habe. Gut, meine Frau merkt das zu Hause natürlich - da kann ich mich nicht so verstecken.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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maki
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:30

Danke @mio für deine Erfahrungen!
@candykills, ja das dachte ich mir eigentlich auch, aber ich kenne das gefühl der angst und die panik ist irgendwie ganz anders. sie lähmt richtig. das ist vielleicht so, wie manche in einer panischen situation um hilfe schreien können, mir hingegen bleibt die stimme einfach weg.
wenn ich angst habe, bin ich auch eher unruhig und atme laut, um die übelkeit zu unterdrücken und gehe öfter auf die toilette, aber bei der panik bin ich von einer sekunde auf die nächste bewegungsunfähig, habe herzrasen, atme schnell und flach, kann meinem umfeld nicht mehr folgen, mein ganzer körper brennt, ich friere und schwitze zugleich und glaube, wenn ich mich auch nur einen mm bewege, fliege ich in den abgrund. als wenn alles um mich herum todbringendes terrain wäre.
ich wäre auch jemand, der zb. in einem brennenden kinosaal nicht davonlaufen würde, sondern ich würde wie gelähmt da sitzen bleiben, wo ich bin oder maximal eine wand aufsuchen und mich auf den boden kauern. ich habe diesen fluchtreflex nicht, ich bin dann eher wie ausgeknippst. versteht ihr?

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Philosophia
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:34

Ich verstehe das... ich bin da mittlerweile nur deswegen "entspannter" damit, weil ich fast mein ganzes Leben schon damit zu tun habe. Habe halt gelernt, damit zu leben. Ich fühle mich trotzdem jedesmal wieder sterbenselend... ich bewege mich übrigens auch auch lieber nicht, wenn ich Panik habe, aber inzwischen habe ich zum Glück gelernt, mich dann wieder zu bewegen, weil mir das wieder mehr Kontrolle zurückgibt und eben andere nicht mit einbezieht.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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mio
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:36

Candykills hat geschrieben: So., 16.02.2020, 17:23 sondern da dreht einfach alles im Körper am Rad und da ist man nicht mehr rational und sagt "Na dann laufe ich mal auf und ab, damit das keiner merkt".
Ich weiss, dass das "ungewöhnlich" ist, aber es ist wirklich Panik was die körperlichen Symptome angeht. Nur die "Interpretation" ist eben eine andere.

Laut Theorie funktioniert Panik reziprok. Dh. die Amygdala feuert wie verrückt und unterdrückt damit das "Frontalhirn" in seiner Aktivität. Das war aber bei mir zB. nie der Fall. Ich konnte das von Anfang an, dass ich da irgendwie "zweispurig" gefahren bin. Ne wirkliche Erklärung dafür habe ich noch nicht gefunden, obwohl ich echt danach gesucht habe.

Als ich während meiner ersten so gar nicht "stoppbaren" Panikattacke (wobei Attacke da gar nicht stimmt, denn die dauerte mehrere Tage und das was sie ausgemacht hat war dass ich mich eben GAR NICHT MEHR runtergefahren bekam) irgendwann total verzweifelt zu meiner Hausärztin gegangen bin damit die mir irgendwas zur Beruhigung verschreibt dachte die glaube ich erst dass ich ihr einen vom Pferd erzähle, weil ich das Ganze so rational und kontrolliert beschrieben habe. Erst als sie dann meinen Blutdruck gemessen hat meinte sie: "Ok, sie springen ja fast auch sich raus... Ich verschreibe ihnen was!"

Ich hatte ALLE (körperlichen) Symptome einer Panikattacke, aber ich "wirkte" nicht so, weil ich eben "kontrolliert" war und auch kontrolliert beschreiben konnte was das Problem ist. Das das Problem kein "körperliches" ist wusste ich, also musste es ein rein psychisches sein das sich halt des "Körpers bediente". Für mich einfach nur logisch. Für sowas brauche ich auch keinen Arzt der mir sagt: "Sie sind soweit vollkommen gesund, das ist die Psyche.", das kann ich ja auch selbst beobachten. Warum andere das dann nicht können erklärt mir die Theorie, warum ich das kann erklärt sie mir leider nicht.


Coriolan
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:40

Panikattacken können sich ja unterschiedlich äußern - deswegen denke ich schon, dass das, was du beschreibst, eine sein könnte.

Ich finde mich da ziemlich deutlich wieder, in dem, was du beschreibst.

Ich kenne niemanden, der bei einer Panikattacke "laut" wird - was natürlich nicht heißen muss, dass es das nicht gibt.
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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Candykills
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Beitrag So., 16.02.2020, 17:57

Ich verstehe unter Panikattacke aus meiner Erfahrung heraus etwas anderes. Mir ist es aber ehrlich gesagt auch egal, was ihr nun Panikattacke nennt und ob das dann auch welche sind oder nicht.
Man wurde ja nach seiner Meinung gefragt und meine ist eben so.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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maki
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Beitrag So., 16.02.2020, 18:08

Man hat das ja auch gut bei dem Unglück während der Loveparade gesehen, denke ich. Während die einen nur gerannt sind und andere dabei niedergetrampelt haben, haben sich andere nur schützend an eine Wand gestellt und sich nicht mehr bewegt oder auf dem Boden zusammengekauert und sind deswegen niedergetrampelt worden.
Ich glaube, dass das einfach zwei unterschiedliche Arten sind, mit Panik umzugehen. Meine Katze würde die Flucht ergreifen, mein Hund würde erstarren.

Der größte Unterschied zur Angst ist für mich, dass ich bei Angst meinen körperlichen Bedürfnissen nachgebe, Wärme suche, mir was zu trinken suche, was esse oder auf die Toilette gehe, um mich von der Angst abzulenken. Aber bei der Panik geht nichts mehr. Wenn ich aufs WC muss, verkneife ich es mir einfach, wenn ich friere, suche ich keine Wärme, wenn meine Lippen schon vor Durst spröde sind, kann ich mir kein Wasser holen, wenn ich schwitze, kann ich mich nicht abdecken, wenn das Telefon läutet, kann ich nicht abheben und wenn mich wer konkret anspricht, kann ich eben nur gepresst flüstern (was mich wahnsinnig viel Anstrengung kostet) oder ich kann nur schreien "lass mich in Ruhe, ich habe eine Panikattacke!!!" Es ist als würde Mr. Spock von Raumschiff Enterprise seinen Halsgriff anwenden und ich sacke einfach zusammen und wenn sich diese Anspannung und Panik leicht löst, bin ich erst in der Lage, eine Atemübung oder Aufmerksamkeitsübung zu machen und wenns gar nicht mehr geht, eine Tablette zu nehmen.
Autisten würden es als Melt Down oder Shout Down bezeichnen, aber ich bin ja kein Autist, sondern eher HSP (Hyper Sensitive Person).
Ich glaube sowieso, dass es in dem Bereich noch viel zu entdecken gibt und wir noch lange nicht alles wissen.
Aber es beruhigt mich, dass es anderen auch so geht.
Ich kann es überall bekommen und man merkt es nur, weil ich auf einmal still bin, mich verkrampfe, nur die notwendigste Bewegung mache und sonst nichts. Wenn ich das im Supermarkt hätte, würde ich wahrscheinlich meinen Wagen stehen lassen und rausgehen und wenn mein Mann dabei ist, schiebe ich einfach wie ein Roboter und folge ihm unterbewusst, aber kann auf keine Frage mehr antworten und keine Entscheidung treffen.
Vielleicht liegt es auch an meiner Persönlichkeit. Ich mag in der Öffentlichkeit nicht auffallen, sogar als ich meinen Blinddarmdurchbruch mitten in der Ubahn hatte, habe ich versucht, mir trotz Schmerzen nichts anmerken zu lassen. Ich hätte in Ohnmacht fallen müssen, damit es wem auffällt.
Ich glaube, ich habe mir angewöhnt, in höchster Panik in mich selbst zu fliehen und alle sensorischen und motorischen Funktionen runterzufahren (zumindest jene, die ich kontrollieren kann). Ich laufe dann diese berühmte Treppe in mein Unterbewusstsein und bin dann nicht mehr da.

@candykills, alles gut, ich glaube dir ja, ich denke mittlerweile, dass es wirklich jeder anders erleben kann. danke für deine Meinung!!


mio
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Beitrag So., 16.02.2020, 19:14

Klassisch gerät man ja in Panik wenn man eine lebensbedrohliche Situation erlebt.

Und die drei "Reaktionsmöglichkeiten" sind eben diese berühmten drei F's: Fight, Flight oder Freeze. Wobei Freeze die ungünstigste aller Reaktionsmöglichkeiten ist, vor allem bei Menschen. Ein Tier löst sich ja aus der "Erstarrung" indem es sich "schüttelt" und damit "schüttelt" es auch den "traumatischen Stress" ab, das erlebte wird integriert.

Der Mensch indes reagiert gerne "beherrschter" (vor allem in unserem Kulturkreis) und diese "beherrschte Reaktion" täuscht dann unter Umständen über den erlebten "Stress" hinweg und er wird so eben auch nicht verarbeitet sondern nur "nach hinten gepackt" und damit erst Recht "unkontrollierbar".

Meine Thera meinte mal dass Rettungshelfer bei Kathastropheneinsätzen die "Opfer" abschotten und sie dazu auffordern bzw. darin bestärken alles "raus-/zuzulassen" da sich so das Risiko einer PTBS verringern lässt. Macht für mich Sinn. Und es hat mir vor allem geholfen mich nicht mehr so sehr gegen die Symptome zu "wehren" wenn sie denn aufgetaucht sind sondern das einfach zuzulassen soweit es die Situation halt erlaubt und ich es überhaupt KANN.

In diesen "HighPeak-Zuständen" wie ich die nenne geht das aber so gut wie gar nicht mehr, da geht dann bei mir wirklich nur noch "dasitzen" oder "daliegen" und "abwarten" bis sich ein kleiner kleiner "Slot" zeigt der mir etwas anderes ermöglicht.

Ich will dann auch gar nichts. Weder will ich etwas essen, noch will ich mit jemandem sprechen oder überhaupt irgendwas. Ich will dann glaube ich einfach nur, dass es endlich endlich wieder vorbei geht. Und mich "verstecken", möglichst "unsichtbar" sein. Das dumme ist nur, dass ich gar nicht weiss WAS genau vorbei gehen soll. Außer halt dieses Gefühl das letzten Endes bei realistischer Betrachtung "grundlos" ist in Bezug auf die momentane Situation.

Einer "realen Angst" kann ich begegnen. Sie lösen, etwas tun. Einer irrationalen gegenüber bin ich erst mal "machtlos" weil mir der Ansatzpunkt fehlt. Die kann ich nur akzeptieren, aber das ist gar nicht so einfach wie ich finde.

Dass ich zB. im Supermarkt keine Angst haben muss weiss ich, hilft mir nur halt nicht, wenn irgendwas in meinem Unbewussten GEFAHR brüllt ohne dass ich weiss warum genau es jetzt GEFAHR brüllt. Da erstarre ich dann auch nicht in dem Sinne sondern da muss ich dann WEG und zwar am Besten möglichst schnell. Ich renne dann aber nicht zum Arzt damit der sich meine "Körperfunktionen" mal ansieht sondern ich renne (eher schleppe mich mühsam) nach Hause, mach die Tür hinter mir zu und warte auf "bessere Zeiten".

Wen oder was sollte ich dort auch bekämpfen? Und warum? Und wenn ich mich dort in die Ecke setze dann wird irgendwann jemand kommen und mich "einkassieren", will ich auch nicht. Also nach Hause, egal wie. Hauptsache "Sicherheit". Und "Sicherheit" bedeutet für mich eben in den Momenten: Allein sein. "Schützende Mauern" um mich rum. Nicht "erreichbar" sein. Nichts "brauchen", nichts "wollen". Meine größte Angst ist in dem Moment wohl eher dass ich es NICHT nach Hause schaffe, dass ich es nicht schaffe mich in "Sicherheit" zu bringen. Dass ich den "anderen" (Fremden/Bösen) hilflos ausgeliefert bin, denn SO fühle ich mich ja schließlich auch.

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maki
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Beitrag So., 16.02.2020, 19:42

Vielen Dank für diese interessanten und hilfreichen Einsichten aus deinem Leben!

Weißt du zufällig auch wofür das "Flight" in den 3 FF steht? Oder ist damit das Fliehen gemeint? Also kämpfen, fliehen oder erstarren. Das macht wirklich sehr viel Sinn1

Ich finde mich total wieder in deinen Worten. Daher bin ich auch ungern länger als 3 Stunden in Gesellschaft oder unterwegs, weil die Chance groß ist, dass in der Zeit eine Panikattacke kommt und ich dann instant erstarre oder unter die Decke will und das dann halt nicht geht an einem fremden Ort oder wenn Gäste da sind, die man bewirten und bespaßen muss. Wenn ich doch in der Situation bin, dann ist es körperlich total anstrengend, so zu tun, als hätte ich keine Attacke, wenn ich dann endlich zuhause oder alleine bin, könnte ich heulen und alles entspannt sich und ich bin einfach nur erschöpft.

Und dieses künstliche zamreißen, damit man nicht "einkassiert" wird, das kenne ich auch total gut. Bloß nicht auffallen, bloß nichts anmerken lassen.
Das zeigt sich aber bei mir nicht nur bei Panik sondern eben auch bei Schmerzen. Schmerzensgesten und Schmerzenslaute bekomme ich eigentlich nur zuhause, beim Zahnarzt oder im Krankenhaus zustande, in der Öffentlichkeit ist das irgendwie gesperrt. Ich rede mir dann immer ein, es ist nichts, es ist nichts, es ist nichts. Eigentlich unfassbar, was man dann für einen Willen entwickeln kann...


mio
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Beitrag So., 16.02.2020, 20:03

Ja, damit ist fliehen gemeint. Wenn Dich das Thema interessiert kann ich Dir Peter Levin's "Das Erwachen des Tigers" empfehlen, der beschreibt diese Zusammenhänge ganz gut und sie machen echt Sinn. Da erklärt sich einem dann schon so einiges, auch wenn sich allein dadurch natürlich noch nix verändert. Aber man hat halt zumindest einen "Ansatz".


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maki
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Beitrag So., 16.02.2020, 20:13

Vielen lieben Dank, ich habe es schon auf meine Amazon Wunschliste gesetzt. Das wird sicher sehr interessant sein! Danke für deine Mühe!

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~~~
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Beitrag So., 16.02.2020, 20:14

Candykills hat geschrieben: So., 16.02.2020, 17:23 Für mich ist das alles eher große Angst, was ihr beschreibt und keine Panikattacke.

"F41.0
Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]

Info:


Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind. Wie bei anderen Angsterkrankungen zählen zu den wesentlichen Symptomen plötzlich auftretendes Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation oder Derealisation). Oft entsteht sekundär auch die Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die Angst, wahnsinnig zu werden. Die Panikstörung soll nicht als Hauptdiagnose verwendet werden, wenn der Betroffene bei Beginn der Panikattacken an einer depressiven Störung leidet. Unter diesen Umständen sind die Panikattacken wahrscheinlich sekundäre Folge der Depression."


Quelle: ICD 10 ....

Nur mal so. Hab seit 10 Jahren Panikattacken u bin mir sicher, dass mein Umfeld das nicht sofort bemerkt, weil man ja auch abstumpft und durch verhaltenstherapeutische Interventionen, die Panikattacke heute nur noch sehr kurz ihren Höhepunkt erreicht. Also ich krieg das auf jeden Fall hin, dass es auf der Arbeit heute keiner merkt. Ich mache dann aber z. B. auch extre stumpfsinnige Arbeiten für mich allen, um mich wieder zu beruhigen, Achtsamkeitsübungen, Atemübungen usw.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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_Leo_
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Beitrag So., 16.02.2020, 21:34

Bei einer Panikattacke kommt es zu Herzschlägen von 150 Schlägen pro Minute und schneller. Durchfall, Schweißausbrüche, Blässe. Schon solch ein Herzschlag löst Kurzatmigkeit aus, die anderen auffallen sollte.

Demnach hätte ich regelmäßig Panikattacken, eurer Definition nach.

Das man erstarrt finde ich nicht ungewöhnlich, eher wenn man dabei durch die Gegend rennt was den Herschlag ja nochmal erhöht und das will man wohl während einer Attacke vermeiden.

Panikattacke ist für mich eine außergewöhnliche Form der Angst. Starke Angstzustände können auch zu Herzklopfen und Erstarrung führen, bei einer Panikattacke nimmt das aber Ausmaße an die....außergewöhnlich sind und man nicht ständig erlebt.

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Candykills
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Beitrag So., 16.02.2020, 21:42

Ja, das wollte ich damit sagen. Ein außergewöhnliches Ereignis jedes Mal. Ich hätte auch Panikattacken dann, aber ich hatte es auch noch viel schlimmer, als wie meine Ängste jetzt oft sind und da gaben alle meine Körperfunktionen nach. Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand dabei weiter arbeitet oder mal auf und ab geht. Aber das ist halt meine Erfahrung.
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