Therapie oder Netflix? Was würde mir eine Therapie bringen?
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Therapie oder Netflix? Was würde mir eine Therapie bringen?
Mit 15 hatte ich keine Freunde. Meine Eltern taten alles, damit das so blieb: Partygehen war verboten, weil gefährlich. Meine Sommerferien verbrachte ich immer brav 6 Wochen in meinem Zimmer.
Mit 20 hatte ich keine Freunde. Ich war jetzt Student. Im Hörsaal kannte ich niemand mit Namen. Die Wochenenden, Semesterferien, Sommerurlaube verbrachte ich weiterhin mit meinen Eltern.
Mit 25 war ich in den Semesterferien zum ersten Mal nicht bei meinen Eltern, sondern bei einem Festival oder irrte abends durch die Stadt. Versuchte vergeblich Verpasstes nachzuholen.
Mit 26 kam der Zusammenbruch. Psychiatrie. Klinik. Therapie. Selbsthilfegruppen. Meine Eltern verstanden das nie. Es wurde danach totgeschwiegen.
In der Klinik ging jeden Abend die ganze Gruppe zum Karaoke-Abend, zum Eisessen oder Picknick im Park. Es war ok zu schweigen oder die Wahrheit zu sagen, dass man vorher noch nie mit anderen Eis essen war.
Ich war automatisch in der Klinikgruppe mit dabei, aber danach sind alle Mail-Kontakte schnell abgebrochen. Ich habe es nie geschafft, das in der normalen Welt zu wiederholen.
Ich habe die Welt gehasst. Linkin Park gehört. Nachts voller Zorn mit dem Rad ohne Licht über rote Ampeln gerast. Mir Freunde, Familie gewünscht. Der Therapeutin nur beweisen wollen, dass alles sinnlos ist.
Irgendwann habe ich nichts mehr gespürt. Musik sagt mir nichts mehr. Es tut nicht mehr weh, wenn am Geburtstag nur die Eltern gratulieren. Sonst niemand. Ich sitze nicht mehr im Park, beobachte fremde Leute und sehne mich nach Gesellschaft.
Mit vielleicht 10 Jahren haben meine Eltern mich zuletzt berührt. Es gab keine Umarmungen. Es ist soviel falsch in meinem Leben, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll.
Seit Jahren denke ich, ich verschwende mein Leben vor Netflix, ich sollte nochmal Therapie versuchen. Aber ich habe kein Ziel. Will ich wieder Gefühle haben? Frau, Kinder? Mit 44 und absolut null Lebenserfahrung/Selbstvertrauen wird das zu spät.
Die letzten 15 Jahre sind ereignislos an mir vorbeigeflogen. Ich weine nicht mehr. Meine Eltern sterben demnächst, es ist mir egal. Ich habe einen okayen Job. Ich schlafe so gut wie noch nie.
Was würde mir eine Therapie bringen?
Mit 20 hatte ich keine Freunde. Ich war jetzt Student. Im Hörsaal kannte ich niemand mit Namen. Die Wochenenden, Semesterferien, Sommerurlaube verbrachte ich weiterhin mit meinen Eltern.
Mit 25 war ich in den Semesterferien zum ersten Mal nicht bei meinen Eltern, sondern bei einem Festival oder irrte abends durch die Stadt. Versuchte vergeblich Verpasstes nachzuholen.
Mit 26 kam der Zusammenbruch. Psychiatrie. Klinik. Therapie. Selbsthilfegruppen. Meine Eltern verstanden das nie. Es wurde danach totgeschwiegen.
In der Klinik ging jeden Abend die ganze Gruppe zum Karaoke-Abend, zum Eisessen oder Picknick im Park. Es war ok zu schweigen oder die Wahrheit zu sagen, dass man vorher noch nie mit anderen Eis essen war.
Ich war automatisch in der Klinikgruppe mit dabei, aber danach sind alle Mail-Kontakte schnell abgebrochen. Ich habe es nie geschafft, das in der normalen Welt zu wiederholen.
Ich habe die Welt gehasst. Linkin Park gehört. Nachts voller Zorn mit dem Rad ohne Licht über rote Ampeln gerast. Mir Freunde, Familie gewünscht. Der Therapeutin nur beweisen wollen, dass alles sinnlos ist.
Irgendwann habe ich nichts mehr gespürt. Musik sagt mir nichts mehr. Es tut nicht mehr weh, wenn am Geburtstag nur die Eltern gratulieren. Sonst niemand. Ich sitze nicht mehr im Park, beobachte fremde Leute und sehne mich nach Gesellschaft.
Mit vielleicht 10 Jahren haben meine Eltern mich zuletzt berührt. Es gab keine Umarmungen. Es ist soviel falsch in meinem Leben, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll.
Seit Jahren denke ich, ich verschwende mein Leben vor Netflix, ich sollte nochmal Therapie versuchen. Aber ich habe kein Ziel. Will ich wieder Gefühle haben? Frau, Kinder? Mit 44 und absolut null Lebenserfahrung/Selbstvertrauen wird das zu spät.
Die letzten 15 Jahre sind ereignislos an mir vorbeigeflogen. Ich weine nicht mehr. Meine Eltern sterben demnächst, es ist mir egal. Ich habe einen okayen Job. Ich schlafe so gut wie noch nie.
Was würde mir eine Therapie bringen?
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Was wär denn dein Ziel?Was würde mir eine Therapie bringen?
"Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist lediglich eine Illusion”
Albert Einstein
Albert Einstein
Das frage ich mich auch gerade.
Ich habe allerdings mit einer begonnen. Und stelle fest, dass ich (mal wieder) auch fast nichts fühle. "Wie geht es Ihnen?" -keine Ahnung, nicht schlecht, nicht gut.
Und ich stelle fest, wie schwierig es ist in Kontakt zu kommen mit mir, mit der Therapeutin. Was soll das überhaupt sein? K o n t a k t; B e z i e h u n g Wie müsste sich das anfühlen? Man müsste doch etwas fühlen oder nicht ? Wo ist die V e r b i n d u n g ?
Weil, das kann ich sagen, ich fühle mich manchmal echt einsam, unverbunden, irgendwie verloren...als wäre ich selbst für mich nur eine Fremde auf der Straße, nicht die Hauptrolle in meinem eigenen Film des Lebens...
Ich möchte weg, aber nicht tot sein und vor allem wohin ist weg ? Tatsächlich möchte ich doch viel lieber gestalten und Einfluss auf mein Leben nehmen und das auch fühlen können. Kann dabei eine Therapie, eine therapeutische Beziehung helfen ? Ich habe Hoffnung. Das muss erstmal reichen. Vielleicht würde das für dein mögliches Vorhaben auch erstmal reichen?
Ich habe allerdings mit einer begonnen. Und stelle fest, dass ich (mal wieder) auch fast nichts fühle. "Wie geht es Ihnen?" -keine Ahnung, nicht schlecht, nicht gut.
Und ich stelle fest, wie schwierig es ist in Kontakt zu kommen mit mir, mit der Therapeutin. Was soll das überhaupt sein? K o n t a k t; B e z i e h u n g Wie müsste sich das anfühlen? Man müsste doch etwas fühlen oder nicht ? Wo ist die V e r b i n d u n g ?
Weil, das kann ich sagen, ich fühle mich manchmal echt einsam, unverbunden, irgendwie verloren...als wäre ich selbst für mich nur eine Fremde auf der Straße, nicht die Hauptrolle in meinem eigenen Film des Lebens...
Ich möchte weg, aber nicht tot sein und vor allem wohin ist weg ? Tatsächlich möchte ich doch viel lieber gestalten und Einfluss auf mein Leben nehmen und das auch fühlen können. Kann dabei eine Therapie, eine therapeutische Beziehung helfen ? Ich habe Hoffnung. Das muss erstmal reichen. Vielleicht würde das für dein mögliches Vorhaben auch erstmal reichen?
Lieber User,
ich möchte dir nur kurz da lassen, dass es mir leid tut, dass du in solche "Umstände" hineingeboren wurdest und du so zu kämpfen hast. Manches davon kenne ich selbst gut. Was hast du zu verlieren, wenn du es mit einer Therapie versuchst?
Ich denke nicht, dass es mit 44 (oder auch danach) zu spät ist für Veränderung.
VG Joa
ich möchte dir nur kurz da lassen, dass es mir leid tut, dass du in solche "Umstände" hineingeboren wurdest und du so zu kämpfen hast. Manches davon kenne ich selbst gut. Was hast du zu verlieren, wenn du es mit einer Therapie versuchst?
Ich denke nicht, dass es mit 44 (oder auch danach) zu spät ist für Veränderung.
VG Joa
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ich kann da auch nur raten es zu versuchen.
Was hast du zu verlieren?
Es ist nie zu spät an sich zu arbeiten, für ein lebenswerteres Leben!
Ob das dann auf Frau und Kind hinaus läuft oder auf ganz was anderes sei mal dahin gestellt.
Aber ich würde es immer versuchen. Und ja klar ist das dann auch hart.
Aber aus meiner Sicht besser als nur so dahinzulaufen. Glücklich bist du ja nicht.
Was hast du zu verlieren?
Es ist nie zu spät an sich zu arbeiten, für ein lebenswerteres Leben!
Ob das dann auf Frau und Kind hinaus läuft oder auf ganz was anderes sei mal dahin gestellt.
Aber ich würde es immer versuchen. Und ja klar ist das dann auch hart.
Aber aus meiner Sicht besser als nur so dahinzulaufen. Glücklich bist du ja nicht.
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Doch, ich glaube schon auch, dass man etwas verlieren kann in und durch eine Therapie. Ich stand vor der Verlängerung meiner Analyse mal vor einer vielleicht ähnlichen Frage:
Bleibe ich da stehen, wo ich bin, finde ich mich ab mit meinen Narben und Ängsten (z.B. vor allzu nahem Kontakt), akzeptiere ich mich so wie ich bin (damals war ich ziemlich stabil) oder lasse ich mich von meiner Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit, Resonanz-Finden, Kontakt-Erleben leiten und gehe weiter in eine Therapie, die mich in dem bereits erreichten Gleichgewicht auch destabilisieren kann?
Ich habe mir mit meiner Therapeutin damals viel Zeit mit dieser Frage gelassen. Sie hat mir damals bestätigt, dass es auch nicht klappen kann mit dem Erreichen dessen, wonach ich mich sehne und Therapie immer auch ein Risiko sei. Sie meinte, ich könne wahrscheinlich zu dem bereits Erreichten zurückkehren, sicher sei aber auch das nicht.
ich habe damals weiter gemacht und im Nachhinein bereue ich es nicht. Aber zwischendrin wurde es schon auch noch mal sehr schwierig und schmerzhaft.
Von daher: die Frage ist sehr berechtigt. Aber die kannst Du nur Dir selber beantworten: Lohnt die Größe Deiner Sehnsucht, dass Du das Risiko eingehst, Deine momentane Stabilität aufs Spiel zu setzen?
Bleibe ich da stehen, wo ich bin, finde ich mich ab mit meinen Narben und Ängsten (z.B. vor allzu nahem Kontakt), akzeptiere ich mich so wie ich bin (damals war ich ziemlich stabil) oder lasse ich mich von meiner Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit, Resonanz-Finden, Kontakt-Erleben leiten und gehe weiter in eine Therapie, die mich in dem bereits erreichten Gleichgewicht auch destabilisieren kann?
Ich habe mir mit meiner Therapeutin damals viel Zeit mit dieser Frage gelassen. Sie hat mir damals bestätigt, dass es auch nicht klappen kann mit dem Erreichen dessen, wonach ich mich sehne und Therapie immer auch ein Risiko sei. Sie meinte, ich könne wahrscheinlich zu dem bereits Erreichten zurückkehren, sicher sei aber auch das nicht.
ich habe damals weiter gemacht und im Nachhinein bereue ich es nicht. Aber zwischendrin wurde es schon auch noch mal sehr schwierig und schmerzhaft.
Von daher: die Frage ist sehr berechtigt. Aber die kannst Du nur Dir selber beantworten: Lohnt die Größe Deiner Sehnsucht, dass Du das Risiko eingehst, Deine momentane Stabilität aufs Spiel zu setzen?
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich denke es gibt sehr wohl Fälle, in denen man was zu verlieren hat. Hier scheint mir die Situation allerdings eine andere zu sein. Mein Eindruck mag falsch sein, naja - hoffentlich.
Ich hoffe, es ist kein blödes Geschwafel, aber ich finde, ein Ziel für eine Therapie könnte sein, dass du dich selbst magst, so wie du bist, falls das noch nicht der Fall ist. Dann, wenn du dich selbst okay findest, auch mit der fehlenden Beziehungserfahrung, dann kannst du offen auf andere zugehen und sie auch okay finden, ohne Angst zu haben. Du kannst dazu stehen, dass du anders bist als andere, aber trotzdem in Ordnung, und vielleicht auf diese Art einen Weg finden zu einem Leben, das dir ein paar angenehme Erfahrungen bietet und ein klein bisschen Spaß macht.
Nebenthema wäre vielleicht, warum deine Eltern so komisch drauf waren, welchen Anteil sie an der ganzen Entwicklung hatten, was vielleicht aber auch deine angeborenen Eigenarten von Anfang an waren, und das alles aufzuarbeiten, sodass du mehr Klarheit hast, aber nicht mehr allzu viel negative Gefühle. Das könnte ein längerer Weg werden, aber letztendlich hast du nichts getan, um das Unglücklichsein zu verdienen, also wäre es nicht verkehrt, ganz egoistisch mal zu schauen, wie es besser werden könnte. Wenn du dafür Hilfe brauchst, und so sieht es aus, dann könnte eine Therapie vielleicht was bringen. Da ist es nur wichtig, dass du den richtigen Therapeuten findest, der nicht gleich ein Etikett draufklebt, sondern deinen Einzelfall sieht, und der wohlwollend ist.
Nebenthema wäre vielleicht, warum deine Eltern so komisch drauf waren, welchen Anteil sie an der ganzen Entwicklung hatten, was vielleicht aber auch deine angeborenen Eigenarten von Anfang an waren, und das alles aufzuarbeiten, sodass du mehr Klarheit hast, aber nicht mehr allzu viel negative Gefühle. Das könnte ein längerer Weg werden, aber letztendlich hast du nichts getan, um das Unglücklichsein zu verdienen, also wäre es nicht verkehrt, ganz egoistisch mal zu schauen, wie es besser werden könnte. Wenn du dafür Hilfe brauchst, und so sieht es aus, dann könnte eine Therapie vielleicht was bringen. Da ist es nur wichtig, dass du den richtigen Therapeuten findest, der nicht gleich ein Etikett draufklebt, sondern deinen Einzelfall sieht, und der wohlwollend ist.
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- Beiträge: 2120
Die Emotionslosigkeit ist ein Zeichen einer Depression, die sollte durchaus behandelt werden.
Fast jede Art der Einsamkeit macht krank, ganz besonders dann, wenn sie nicht freiwillig gewählt wurde.
Der Mensch ist ein Rudeltier, auch wenn das gern ignoriert oder weggelabert werden will, nahezu alle Menschen brauchen (!) andere Menschen um A sich selbst zu vergleichen B Akzeptanz zu verspüren und C eine Resonanz zu erhalten egal in welcher Form.
Schau doch mal ob du dir eine Verhaltenstherapie aneignen könntest, mehr als, dass der Zustand bestehen bleibt, kann eigentlich nicht passieren. Klar es kann die Büchse der Pandora geöffnet werden dadurch (oder auch nicht), aber auch das ist eine Bewegung, wenn auch erstmal eine ekelhaft ehrliche die scheiße weh tut.
Ich kenne jemanden, der aufgrund der gleichen EInsamkeit wie du sie beschreibst, sich das Leben versuchte zu nehmen, weil sinnlos, depressive Episode dadurch usw., jetzt geht es ihm gut, hat Partner und Freunde gefunden und das mit kurz vor 40.
Selbst mit 55 kann man noch tolle Menschen kennenlernen, jedoch passiert das nicht von alleine und da könnte die VT andocken.
NUR MUT, du kannst wundervolle DInge erleben, wenn du dich dem zuwendest!
Fast jede Art der Einsamkeit macht krank, ganz besonders dann, wenn sie nicht freiwillig gewählt wurde.
Der Mensch ist ein Rudeltier, auch wenn das gern ignoriert oder weggelabert werden will, nahezu alle Menschen brauchen (!) andere Menschen um A sich selbst zu vergleichen B Akzeptanz zu verspüren und C eine Resonanz zu erhalten egal in welcher Form.
Schau doch mal ob du dir eine Verhaltenstherapie aneignen könntest, mehr als, dass der Zustand bestehen bleibt, kann eigentlich nicht passieren. Klar es kann die Büchse der Pandora geöffnet werden dadurch (oder auch nicht), aber auch das ist eine Bewegung, wenn auch erstmal eine ekelhaft ehrliche die scheiße weh tut.
Ich kenne jemanden, der aufgrund der gleichen EInsamkeit wie du sie beschreibst, sich das Leben versuchte zu nehmen, weil sinnlos, depressive Episode dadurch usw., jetzt geht es ihm gut, hat Partner und Freunde gefunden und das mit kurz vor 40.
Selbst mit 55 kann man noch tolle Menschen kennenlernen, jedoch passiert das nicht von alleine und da könnte die VT andocken.
NUR MUT, du kannst wundervolle DInge erleben, wenn du dich dem zuwendest!
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- sporadischer Gast
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- Beiträge: 20
Da muss ich gerade an eine Psychotherapeutin denken, mit der ich mal zwei oder drei Gespräche in einer Beratungsstelle führte, als es mir akut schlecht ging. Ich sprach über meine Befürchtungen, dass es zu spät sei, ich mir alle Zukunftschancen verbockt hätte - und was sagte sie zu mir: "Es ist nie zu spät, etwas zu ändern! Wenn jemand mit 99 Jahren hier reinkäme und mir sagen würde, er oder sie möchte was verändern, dann würde ich auch nicht sagen, dass es zu spät ist!" Fand ich irgendwie schön gesagt - und tröstlich.
Ich finde, um eine Therapie zu beginnen, muss man erstmal gar kein klar definiertes Ziel haben. Es reicht doch schon zu erkennen, dass man nicht in einem "inneren Gleichgewicht" ist, dass etwas fehlt oder belastet. Diese Emotionslosigkeit kann Zeichen einer Depression sein und auch ein über die Jahre angeeigneter Schutzmechanismus. Du scheinst ja irgendwo tief in dir durchaus zu spüren, dass diese Emotionslosigkeit möglicherweise mit einem hohen Preis kommt.
Ich würde sagen: In deinem Fall könnte es sich durchaus sehr wohl lohnen, das Risiko einer Psychotherapie einzugehen. Und sei es auch nur, um Neues über Dich zu lernen und einen sicheren Ort zu haben, an dem Du sprechen kannst.
Viel Erfolg auf Deinem Weg, wie auch immer du dich entscheidest!
Fliegenschnäpper
Ich finde, um eine Therapie zu beginnen, muss man erstmal gar kein klar definiertes Ziel haben. Es reicht doch schon zu erkennen, dass man nicht in einem "inneren Gleichgewicht" ist, dass etwas fehlt oder belastet. Diese Emotionslosigkeit kann Zeichen einer Depression sein und auch ein über die Jahre angeeigneter Schutzmechanismus. Du scheinst ja irgendwo tief in dir durchaus zu spüren, dass diese Emotionslosigkeit möglicherweise mit einem hohen Preis kommt.
Ich würde sagen: In deinem Fall könnte es sich durchaus sehr wohl lohnen, das Risiko einer Psychotherapie einzugehen. Und sei es auch nur, um Neues über Dich zu lernen und einen sicheren Ort zu haben, an dem Du sprechen kannst.
Viel Erfolg auf Deinem Weg, wie auch immer du dich entscheidest!
Fliegenschnäpper
Es ist ein Risiko, ja. Aber dein Niveau an Lebensfreude und Kontakt ist so gering, dass die Chancen wohl größer sind, als das Risiko.
Und du sagst ja selbst... du willst.
Es kann schwierig und schmerzhaft werden, ja. Aber es lohnt sich nach meiner Erfahrung.
Und du sagst ja selbst... du willst.
Es kann schwierig und schmerzhaft werden, ja. Aber es lohnt sich nach meiner Erfahrung.
amor fati
Ob du mit einer Partnerin noch Kinder haben möchtest oder nicht (in deinem Alter ist es durchaus nicht zu spät), ist vielleicht eine Entscheidung für später? Erstmal könnte ein Ziel sein, überhaupt eine Partnerschaft eingehen zu können. Dafür ist es niemals zu spät. Niemals, ja? Es gibt Menschen, die ihren Partner in fortgeschrittem Alter verlieren und die nicht für den Rest ihres Lebens allein bleiben. Was sich aber verändert, das ist der Weg sich zu finden. Junge Leute tun andere Dinge als ältere und Zufallsbekanntschaften werden unwahrscheinlicher. Ich habe meinen Mann über eine Partnerbörse im Internet kennen gelernt. Nicht nur, dass ich für die Disko viel zu alt war: das war auch nie mein Ding. Und mit einem Disko-Mann wäre ich dementsprechend gar nicht glücklich. Du darfst dich nicht "verbiegen" um dich interessant zu machen. Das funktioniert nicht und es ist auch unnötig. Ganz sicher gibt es jemanden, der genau so einen Typen wie dich sucht.
Den Weg dahin zu finden, da könnte dir eine Therapie vielleicht wirklich helfen. Ich finde, das ist den Versuch wert, denn die Ziele Partnerschaft, Berührung, Umarmung usw. (alles menschliche Grundbedürfnisse) sind realistisch zu erreichen.
Den Weg dahin zu finden, da könnte dir eine Therapie vielleicht wirklich helfen. Ich finde, das ist den Versuch wert, denn die Ziele Partnerschaft, Berührung, Umarmung usw. (alles menschliche Grundbedürfnisse) sind realistisch zu erreichen.
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Ich weiß gar nicht was ich will.
Eigentlich ist der aktuelle Zustand ok. Aber es fühlt sich falsch an: Wenn ich mal einen Unfall habe oder erkranke, ist niemand da der mich ins Krankenhaus fährt.
Ich verstehe nicht, dass ich mit 15 zufrieden war. Ich fühlte mich damals nicht als Aussenseiter. Auch wenn ich jeden Tag 2x 15 Minuten Schulpause allein rumstand.
Mit Ende 20 dachte ich: Entweder ich renne weiter wütend meiner verpassten Jugend hinterher und gehe kaputt dran, oder ich rette nach jahrelanger Pause mein Studium. Und dann hatte ich einen Job und saß täglich schweigend im Kollegenkreis bei Mittagessen oder Firmenevents.
Ich habe die Lügenfassade über die Jahre perfektioniert. Corona ist toll. Homeoffice statt Fake über den Sommerurlaub am Kaffeeautomat. Ich weiß nicht wie ich ohne Basis etwas aufbauen soll.
Der erste Schritt: Ich habe gerade nach Therapeuten gegoogelt. Vor 20 Jahren war das einfacher. Die Uni-Psychologen hatten einen Steckbrief mit Bild und ich konnte den Kirchen-Opa gleich mal aussortieren.
Heute hat niemand Internet, nur die Privatpraxen. Die Jameda-Liste nach Bewertung sortiert durchtelefonieren? Oder einfacher erstmal Privatpraxis selbst zahlen? Ich bin schon frustriert.
Eigentlich ist der aktuelle Zustand ok. Aber es fühlt sich falsch an: Wenn ich mal einen Unfall habe oder erkranke, ist niemand da der mich ins Krankenhaus fährt.
Ich verstehe nicht, dass ich mit 15 zufrieden war. Ich fühlte mich damals nicht als Aussenseiter. Auch wenn ich jeden Tag 2x 15 Minuten Schulpause allein rumstand.
Mit Ende 20 dachte ich: Entweder ich renne weiter wütend meiner verpassten Jugend hinterher und gehe kaputt dran, oder ich rette nach jahrelanger Pause mein Studium. Und dann hatte ich einen Job und saß täglich schweigend im Kollegenkreis bei Mittagessen oder Firmenevents.
Ich habe die Lügenfassade über die Jahre perfektioniert. Corona ist toll. Homeoffice statt Fake über den Sommerurlaub am Kaffeeautomat. Ich weiß nicht wie ich ohne Basis etwas aufbauen soll.
Der erste Schritt: Ich habe gerade nach Therapeuten gegoogelt. Vor 20 Jahren war das einfacher. Die Uni-Psychologen hatten einen Steckbrief mit Bild und ich konnte den Kirchen-Opa gleich mal aussortieren.
Heute hat niemand Internet, nur die Privatpraxen. Die Jameda-Liste nach Bewertung sortiert durchtelefonieren? Oder einfacher erstmal Privatpraxis selbst zahlen? Ich bin schon frustriert.
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- Beiträge: 3954
Therapiesuche ist nie ganz leicht, aber lass dich doch bitte nicht gleich beim ersten Versuch entmutigen
Klar, nicht alle haben homepages.
Aber du kannst z.B. so viele psychotherapeutische Sprechstunden bei so vielen Therapeuten wahr nehmen wie du willst.
Klar ist das anstrengend und mühsam, aber das muss man ja nicht monatelang und mit hunderten betreiben.
Es gibt diese Vermittlungsstelle der kassenärztlichen Vereinigung in Bayern, die sagen wer in deiner Umgebung grad einen Therapieplatz frei hätte.
Man kann den Hausarzt fragen, psychotherapeutische Amublanzen in der Umgebung, da geht meist schnell was
Klar, nicht alle haben homepages.
Aber du kannst z.B. so viele psychotherapeutische Sprechstunden bei so vielen Therapeuten wahr nehmen wie du willst.
Klar ist das anstrengend und mühsam, aber das muss man ja nicht monatelang und mit hunderten betreiben.
Es gibt diese Vermittlungsstelle der kassenärztlichen Vereinigung in Bayern, die sagen wer in deiner Umgebung grad einen Therapieplatz frei hätte.
Man kann den Hausarzt fragen, psychotherapeutische Amublanzen in der Umgebung, da geht meist schnell was
Stimmt doch gar nicht. Die Vermittlungsstelle ist nur für Sprechstunden und gerade NICHT für Therapieplätze. Und Hausärzte, ja, schonmal versucht? Das höchste der Gefühle ist doch ein Tipp, im Telefonbuch oder Internet nach Therapeuten zu suchen. Die kennen die Therapeuten der Umgebung nicht und wer einen Platz frei hätte, ja woher soll ein HA das denn wissen?
Aber davon abgesehen: alle mit Homepage würde ich aussortieren. Denn ein guter Therapeut braucht diese Art der Werbung nicht und hat auch meist keine Lust, sowas auf dem aktuellen Stand zu halten. Bewertungen im Internet würde ich ebenfalls ignorieren, denn üblicherweise findet man kaum welche und damit fehlt jegliche Aussagekraft. Nichts geht über den persönlichen ersten Eindruck.
Aber davon abgesehen: alle mit Homepage würde ich aussortieren. Denn ein guter Therapeut braucht diese Art der Werbung nicht und hat auch meist keine Lust, sowas auf dem aktuellen Stand zu halten. Bewertungen im Internet würde ich ebenfalls ignorieren, denn üblicherweise findet man kaum welche und damit fehlt jegliche Aussagekraft. Nichts geht über den persönlichen ersten Eindruck.
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