Werde Vater, aber will es nicht sein.

[kaja]

Ich sagte ja bereits das der Pearl-Index nur bei richtiger Anwendung gilt. Deshalb habe ich an einem Beispiel aufgeführt, wie schnell eine richtige Anwendung nicht mehr gegeben oder möglich ist.

Ein Paar das nicht ausreichend verhütet, hat sich dafür entschieden das Risiko einer Schwangerschaft zu tragen. Niemand muss in diesem Land ungewollt schwanger werden (Opfer von Gewalt mal ausgenommen).
Das nur eine Verhütungsmethode gewählt wird, erklärt durchaus die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche und den Anstieg sexuell übertragbarer Krankheiten. HIV ist ja seit Jahren im Aufwärtstrend.

Mir anekdotische Evidenzen zu unterstellen, nachdem auf die Aussage reagiert wurde das man selbst niemanden kennt der doppelt verhütet, ist schlicht lächerlich.

Zu sagen, dass das Kind das Ergebnis der eigenen Handlungen ist, ist keinn "darauf herumreiten" sondern ein schlichter Fakt. Und diesen gilt es durchaus zu berücksichtigen wenn sich jemand in eine Opferrolle begibt die ihm nicht zusteht.

Ich bin der Ansicht, da noch Verständnis zu heucheln ist nicht zielführend. Das hier ist keine Therapie-Käseglocke in der solche Dinge gelobt werden, sondern das reale Leben und da wird er sich von dem armen Kind noch deutlich schlimmeres anhören müssen und das vollkommen zu recht.

Eine Erhöhung habe ich nicht nötig. Aber wenn es hilft das ihr euch besser fühlt, dann ruhig weiter mit den Unterstellungen. Ich bin da jedenfalls raus.

[Werbung]

[Philosophia]

Das Über-Ich allein wirds nicht richten. Der Mensch ist mehr als das. Ist einfach so. Und das hat nichts mit Opfertäterdenke zu tun. Was genau sollte denn der TE deiner Meinung nach tun, außer natürlich im Erdboden zu versinken, weil er sich so mies verhalten hat und miese Gedanken hat?
Wie gesagt, vielleicht wäre das Baby für den TE gar kein Problem, wenn die Beziehung nicht so geendet wäre. Ist doch klar, dass es ihm jetzt so schwerfällt, etwas Gutes zu empfinden. Im Moment der Zeugung hat er wohl nicht daran gedacht, wie es wohl enden würde.

[kaja]

Die Fakten akzeptieren. Akzeptieren das er Vater wird. Akzeptieren das er sich unmöglich benommen hat.
Und dann aktiv werden und das beste aus der Situation machen und zwar nicht nur für sich, sondern in dem Wissen verantwortlich für ein weiteres Leben zu sein.

Das er nicht daran gedacht hat wie es enden kann ist offensichtlich.

[Nico]

Ich bin da jedenfalls raus.

[Werbung]

[Philosophia]

Ja, ok, klingt grundsätzlich gut, aber Liebe lässt sich eben nicht erzwingen... das ist das Problem. Da kann der TE sich hundertmal so streng rannehmen jetzt und auch einsichtig sein. Und die Liebe ist wohl das Wichtigste für das Kind.

[Nico]

Der Plan „ das Beste daraus zu machen“ wird aber unter den Vorzeichen, dass er sich wünscht das Kind wäre tot, nicht funktionieren.
Das Beste kann man aus dieser ansich schon schwierigen Situation nur machen wenn viel Verantwortungsbewusstsein und Bereitschaft Liebe zum Kind wachsen zu lassen sobald es da ist, vorhanden ist.
Und auch dann wird es nicht einfach.

[Philosophia]

Ja, das Wichtigste ist sicherlich die innere Bereitschaft und auch Verantwortungsbewusstsein.

[peponi]

Die von dir genannten Anwendungsfehler fließen in den Pearl-Index ja aber eben nicht mit ein, das ist der Punkt. Selbst wenn es korrekt angewendet wird, bleibt immer ein kleines Restrisiko bestehen. Das bleibt auch bestehen, wenn man noch zusätzlich mit Kondom verhütet, auch wenn das Risiko dadurch natürlich geringer wird. Ganz weg wirst du es aber nicht kriegen.

Naja und niemand muss in diesem Land obdachlos werden, niemand muss in diesem Land arbeitslos sein… schöne Einstellung, damit macht man es sich aber ein bisschen einfach.

Lies bitte genau, was ich geschrieben habe, wenn du dich davon schon so angegriffen fühlst. Ich habe geschrieben, dass uns (und das beinhaltet mich genauso) diese Art von anekdotischen Evidenzen in der Diskussion nicht weiter bringen, und ich habe auch geschrieben, dass ich selbst damit angefangen habe. Weil ich gemerkt habe, dass diese Art von Argument einfach sinnlos ist, weil dann Erfahrung gegen Erfahrung steht und ich dir deine Erfahrungen auch nicht absprechen möchte, habe ich eben nach Zahlen geschaut, die eine solidere Grundlage haben für eine Diskussion. Und die Zahlen sind relativ eindeutig und ich bringe sie gerne noch einmal: 70% der Pillenanwenderinnen verlassen sich nur auf diese. Und diesen 70% vorzuwerfen, sie seien „zu dumm zum Verhüten“, ist gewagt.

Gewagt finde ich auch deine Hypothese bzgl. der Schwangerschaftsabbrüche. Da würde mich ein empirischer Beleg wirklich interessieren, auch wenn ich nicht erwarte, dass du ihn bringst.

Es geht nicht um Opferrolle, sondern schlicht darum, sich in einen Menschen hinein zu versetzen, dessen Beziehung vorbei ist, aus welchen Gründen auch immer, der nichts mehr mit seiner Ex zu tun haben will und ungeplant ein Kind erwartet, das er unter diesen Umständen ablehnt. Bzgl. der Akzeptanz bin ich ganz bei dir. Ich denke nur nicht, dass man einen anderen Menschen dabei unterstützt, dies zu akzeptieren und anzunehmen, wenn man verbal auf ihn einprügelt, ihn als „zu dumm zum Verhüten“ beleidigt, und derartige Gedanken, wie er sie nun mal hat, völlig tabuisiert, nur mit dem moralischen Zeigefinger schwenkt und sagt „das ist aber böse, so zu denken“. Da provoziert man lediglich Abwehr.

[peponi]

Gibt es hier eine Editierfunktion? Ich wollte meinen Beitrag noch eben ergänzen, aber finde eine solche Funktion nicht. Sei es drum.
@kaja: ich finde es schade, dass du dich aus der Diskussion zurückziehen willst, und das meine ich ernst und ohne Häme oder Sarkasmus. Für den Kontrollfreak entschuldige ich mich, das habe ich sehr scharf formuliert und bin dabei übers Ziel geschossen, weil mich diese Aussage von dir sehr aufgeregt hat und ich sie nach wie vor respektlos, unempathisch, vereinfachend und zum Schreien undifferenziert finde. Aber der Kommentar meinerseits war ebenso unnötig und überflüssig.

[Sinarellas]

Ich frage mich eher warum in einem Thread über wen geschrieben wird, eine Grundsatzdiskussion über alles mögliche entsteht und das obwohl der TE längst über alle Berge ist.


edit: und ja du kannst editieren aber nur eine gewisse Zeit

[peponi]

Naja, dass sich eine Diskussion entwickelt, halte ich erst einmal für normal. Und ich habe ein wenig den Eindruck, dass das Thema bei vielen einen Nerv getroffen hat, was verständlich ist, weil sich in einem Forum wie diesem vermutlich überdurchschnittlich viele Menschen aufhalten, die selbst ein sehr schwieriges und konfliktbehaftetes Verhältnis zu ihrem Vater haben, mich eingeschlossen. Allerdings empfinde ich einige der Angriffe gegenüber dem Threaderöffner als unverhältnismäßig und konnte bzw. wollte diese nicht so stehen lassen.
Du hast aber damit Recht, dass es nicht schön ist, über statt mit einem anderen Menschen zu schreiben. Daher werde ich mich hier wieder heraushalten.

Und danke, das mit der Editier-Funktion war mir so nicht bekannt.

[Nico]

Somit haben wir schon zwei die hier raus sind.

angeblich halt

[Wurstel]

Wurstel

Nun die Gefahr z.B. bei einer Kombination aus Pille und Kondom für Nachwuchs zu sorgen, geht gegen null.
Wer dumm genug ist, z.B. nur mit der Pille zu verhüten, der nimmt es wie gesagt billigend in Kauf.

Ohne das Thema gelesen zu haben, möchte ich hier aufs Schärfste dementieren.
Ich gehe davon aus, daß es nur wenige Leute gibt, die gleichzeitig mehr als eine Verhütungsmethode einsetzen. Wahrscheinlich ist eine Schwangerschaft trotz Pille sehr selten. Wenn so etwas in den USA passiert, dann werden die werdenden Eltern mit Sicherheit den Hersteller der Pille auf Millionen verklagen und auch recht bekommen. In Österreich schaut das sicher anders aus, aber dennoch würde ich zusammen mit der werdenden Mutter zu einem Rechtsanwalt gehen, um zu schauen, ob man hier einen Schadenersatz nach dem Produkthaftungsgesetz herausschlagen kann, der ja dann meiner Meinung nach in finanzieller Hinsicht dem Kind zugesprochen bzw. für das Kind verwendet werden sollte. (Immerhin haben die Pharmabetriebe genug Geld, um sich so einen Schadenersatz locker leisten zu können, da darf so ein bisserl Geldfordern von denen schon sein.)

Mit Meinungen die nicht deiner entsprechen wirst du leben müssen. Das hier ist nicht "Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt".

Es geht ja darum, daß der Themenersteller sich nun in einer problematischen Situation sieht. Ob er das Kind für sich annehmen kann (unabhängig von der Rechtslage), weiß er jetzt selber wahrscheinlich noch gar nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich in dieser Situation wäre. Es ist schwer für mich, mich da hineinzuversetzen, weil man als Außenstehender ja die Gefühle des Betroffenen nicht nachvollziehen kann.

Also sage ich dir ganz konstruktiv, dass du dich wie ein erwachsener Mensch verhalten und die Konsequenzen deiner Handlungen tragen solltest anstatt dich zum Opfer zu stilisieren.

Das Eine schließt doch das Andere nicht aus. Man kann ja die Konsequenzen tragen und sich dennoch als Opfer fühlen. Ich sehe darin keinen Widerspruch.


Wurstel

[Werbung]