ist privat finanzierte Therapie besser

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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Charlie Foxtrott
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Beitrag So., 12.09.2021, 15:26

chrysokoll hat geschrieben: Sa., 11.09.2021, 19:27 Charlie nein, ich kenne sowas echt überhaupt nicht.

Es kann sein dass du einfach ganz viel Pech hattest.
Ich möchte dir nichts unterstellen und wirklich keine Schuld zuweisen, darum geht es überhaupt nicht, aber es fällt natürlich auf dass dir ähnliche Dinge immer wieder passieren und das KANN (nicht muss!) auch mit dir zu tun haben, mit deiner Wahrnehmung, deinem Auftreten
Also, ein Kumpel hat das genau so in einer Entzugsklinik erlebt. Als ob die einen erst mal kleinkriegen wollen. Mir fällt auch auf, dass es ein Muster von mir ist. Nur warum? Doch was mit Bindung und Misstrauen? Ich habe eigentlich den Eindruck, dass ich gern mit Menschen arbeite und offen auf diese zugehe. Mir ist auch aufgefallen, dass mich die Dispute mit dem Thera an die Trennungsphase mit Ex erinnern.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag So., 12.09.2021, 15:42

Shukria hat geschrieben: So., 12.09.2021, 06:17
Ich hab auch den Eindruck das du sehr unter dem traumatischen Material leidest und starken Druck hast das es zügig weg ist. Ich kenn das von mir auch.
Meine Ungeduld dann mit den Fortschritten der Therapie, mein Frust auf die Therapeutin, mich nicht auf ein Ereignis konzentrieren zu können weil mehrere hochbloppt und ich genaugenommen gar keine Abstriche machen will sondern alles gleichzeitig bearbeiten.

Mir hat es immer sehr geholfen das genau so in der Therapie mit der Therapeutin zu besprechen - ohne Vorwürfe an sie, nur mein Dilemma in dem ich stehe, den Druck, wie mich das belastet und wütend, hilflos macht...
Ja, genau das ist es. Was mich fuchsig macht, ist, dass ich seit Monaten auf mehreren halbgaren Themen sitze. Und dass ich nicht weiss, wie ich das ansprechen soll, dass der Thera nicht beleidigt ist. Man darf nicht drängen, soll es aber auch nicht verschweigen, man darf nicht erwarten, dass er sich alles merken kann, ist aber Schuld, wenn das Thema nicht drankommt, weil er es vergessen hat, man darf auch kein Verständnis äußern, dass er sich nicht alles merken kann, denn dann heisst es, man akzeptiert seine Pausen nicht. Ich habe ein Problem damit, schwierige Themen anzusprechen, wenn Thera mehrmals drüberweggeht oder nicht versteht, worum es geht. Gerade er fängt häufig nicht mit dem Thema an, mit dem er beim letzten Mal aufgehört hat und ich weiss nicht, wie das sagen, weil ich die richtigen Worte nicht finde. Oder wir bewegen uns auf verschiedenen Ebenen: bspw. Ohnmacht aushalten bei übermächtigem Täter oder "richtiger" Umang mit Täter oder "richtiger" Umgang mit Bedrohungssituation vs. Umgang mit den Gefühlen, da ich die Fachbegriffe nicht kenne.
Übrigens gibt es gar nicht so viele private Traumatheras bei uns. Nur ne Klinikambulanz und eine, die eher so esotersich drauf ist. Und eine im Mutterschaftsurlaub. Privat ohne Kassenschnickschnack und sofort drankommen wäre super.


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Beitrag So., 12.09.2021, 16:57

Charlie Foxtrott hat geschrieben: Gerade er fängt häufig nicht mit dem Thema an, mit dem er beim letzten Mal aufgehört hat und ich weiss nicht, wie das sagen, weil ich die richtigen Worte nicht finde.
Gleich zu Anfang der Stunde nicht ihn erst groß reden lassen, sondern selber beginnen : "Ich möchte heute xy bearbeiten hier".


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Beitrag So., 12.09.2021, 17:07

Charlie Foxtrott hat geschrieben:Ich habe ein Problem damit, schwierige Themen anzusprechen, wenn Thera mehrmals drüberweggeht oder nicht versteht, worum es geht.
Hast du ihm das schon mal so deutlich gesagt?
Wenn ja (Ich geh mal davon aus) und er sich immer wieder so "schwammig" gibt, bräuchte es wohl mal ne Grundsatzdiskussion bzw. Beziehungsklärung, und dazu gehört auch, dass du deine Kritik und deine Schwierigkeiten mit seiner Art klar und deutlich auf deine Weise äußern darfst und sollst. Und wenn er dann beleidigt reagiert oder sich aus der Beziehung nimmt, noch dazu wiederholt, passt er einfach nicht für dich.

Das liegt dann aber nicht an der Finanzierungsart, sondern an der jeweiligen Eigenart des Theras.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag So., 12.09.2021, 17:52

Waldschratin hat geschrieben: So., 12.09.2021, 16:57
Charlie Foxtrott hat geschrieben:
Gleich zu Anfang der Stunde nicht ihn erst groß reden lassen, sondern selber beginnen : "Ich möchte heute xy bearbeiten hier".
Lässt er nicht zu, er ist der Chef, sagt er. Später, denn sonst würden Traumabrücken oder wie das heisst entstehen. Auch fällt er mir gleich nach den ersten Sätzen ins Wort, zieht sich an irgendeiner Formulierung hoch und ist eingeschnappt.


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Beitrag So., 12.09.2021, 17:58

Na dann : Nix wie weg dort! :ja:

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Sadako
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Beitrag So., 12.09.2021, 19:27

Bei mir wird Traumaarbeit im Sinn von Expositionen auch abgelehnt. Sowohl meine ambulante Therapeutin als auch die Klinik fassen das nicht oder nur im Notfall an.
Ich habe in Erinnerung, dass es bei dir um Trauma im Rahmen deines Jobs geht.
Diese Vorgehensweise und der Hinweis auf Traumabrücken lässt mich annehmen, dass quasi hinter den aktuellen Traumasachen noch unverarbeitete Kindertraumaerlebnisse stecken. Kann es sein, dass der Therapeut das vermutet?

Falls es im Grunde doch um eine komplexe Traumafolgestörung geht, ist dieser direkte zackige Ansatz: kurz kennenlernen, Trauma bearbeiten, fertig, nicht sinnvoll und geht gern mal nach hinten los.
Das ist wie wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe mit dem Wunsch, das Rücklicht soll erneuert werden und der Meister merkt schon beim Auto in die Halle fahren, dass der Motor einen Schaden hat und die Bremsen kurz vorm Ausfall sind.

Auf jeden Fall ist deutlich, dass es bei euch kein gemeinsames Problembewusstsein und keine gemeinsamen festgelegte Marschroute gibt, was bearbeitet werden soll und wie die Therapie funktionieren kann. Falls du überhaupt weiter machen willst, wäre das das Erste, woran ihr arbeiten müsstet.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Do., 16.09.2021, 12:41

Ha, ich glaube, ich habs: Er muss sich absichern, dass ich die Expos verkrafte. Bei mir aber sind die Trigger nicht die direkte Tathandlung, sondern die Mobbingsituation danach (zu blöd, sich zu wehren/durchzusetzen), die er wiederum mit seiner "Verweigerungshaltung" bei mir antriggert, was mich auf die Palme bringt (untertrieben), was bei ihm wiederum den Eindruck hervorruft, ich sei nicht belastbar genug.

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Shukria
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 06:04

Ganz verstehen tu ich dich nicht.
Bist du jetzt noch bei ihm oder suchst du jemand neuen?

In einigen Threads zu Jahresbeginn schriebst du auch das ihr Traumabearbeitung macht. Also etwas widersprüchlich zu er vermeidet es.

Kann es auch sein da ihr ja schon 2 Bearbeitungen hattet das er aufgrund derer und deiner Belastung/Umgang damit aktuell eine ausschließt? Du wirkst etwas unsortiert /hektisch und wenig geordnet wenn du hier schreibst. Vielleicht wirkst du auf ihn ebenso und er möchte da erstmal wieder ein bißchen Ruhe rein bekommen vor der nächsten seelischen Erschütterung /Neusortierung?

Nur ein Gedanke wenn es nicht passt....

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 09:49

Ja, wir hatten 2 Bearbeitungen. Er meint, es hat nicht geholfen, ich meine, es hat SEHR geholfen. Nun stand die dritte an und er hat seit 8 Monaten immer nur gesagt wir machens und wenn ich drauf eingestiegen bin, wir machens nicht und wenn ich dann verzweifelte, ich wäre nicht stabil genung und wenn ich auf seine Anweisung hörte, es nicht zu machen, ich hätte angeblich den Mund nicht aufbekommen. Äußere ich Verständnis, dass er sich nicht alles merken kann, ists auch wieder verkehrt. Ja wie denn nun??? Er wird immer so schnell beleidigt, wenn ich ein halbgares Thema wieder aufgreife, weil er so sehr springt zwischen den Themen. Ich darf ihn nicht festnageln auf eine einmal getätigte Aussage. Wenn ich dann natürlich unsicher werde, habe ich nicht genug Vertrauen. Er triggert damit erheblich eine Mobbingsituation an. Und wenn ich dann verzweifelt explodiere, dann ists ganz aus.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 09:56

mir ist jetzt auch nicht ganz klar: Bist du doch noch bei diesem Therapeuten oder ist die Therapie beendet?
Du hast ja von einem Rauswurf berichtet.
Wenn die Therapie beendet ist, dann ist es ja erst einmal egal, es steht ja bei dem keine weitere Bearbeitung an und du solltest deine Kraft in die Suche nach einem neuen Therapieplatz verwenden.

Wenn du noch dort bist wird es schwierig, das klingt sehr verfahren. Aber auch ich finde DU klingst hektisch, sprunghaft, unklar - und das meine ich NICHT als Vorwurf.
Aber es würde bestätigen was der Therapeut sagt: Du bist nicht stabil genug für weitere Konfrontation.
Ich verstehe schon die Ungeduld das alles möglichst schnell hinter sich zu lassen, aber so wird es auch in einer anderen Therapie nicht laufen

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 10:23

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 17.09.2021, 09:56 mir ist jetzt auch nicht ganz klar: Bist du doch noch bei diesem Therapeuten oder ist die Therapie beendet?
Ich weiss es nicht. Er wollte es sich durch den Kopf gehen lassen und sich dann melden. Wie lange das dauert... (Okay, jetzt klinge ich hektisch.) ::? Die Kasse vor Ort sagt, ich darf wechseln, die Bundesgeschäftsstelle wieder, ich darf nicht wechseln. Danke für Eure Rückmeldungen, dass ich hektisch und sprunghaft bin. Vllt. sowieso und ich merke es nicht, vllt. auch, weil ich einen hektischen Therapeuten erwischt habe, der mich nicht ausreden lässt.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 10:52

also darauf würde ich mich tatsächlich nicht einlassen, bis der Therapeut sich gnäderweise mal meldet und sich überlegt hat ob oder ob nicht.
Das kann Tage dauern, Wochen...?
DAS finde ich wirklich unzumutbar.

Du wolltest dir ja einen Platz suchen den du selber bezahlst.
Dazu brauchst du ja die Kasse nicht. Warum also kommt die jetzt wieder ins Boot?

Ich glaube es ist wichtig dass DU eine Entscheidung triffst.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 11:30

Na ja, ich wollte schon erst mal die kassenfinanzierten Dinger ausreizen und dann auf die private Suche gehen. Supervision oder Teambesprechung muss man ihm ja schon mal zugestehen. Und so viele private gibts auch nicht.
Vllt. Mittelding: nach xxx Wochen mal anrufen und dann die privaten festmachen? Mann mann mann, ja, Ungeduld geht nach hinten los. Aufgerissen hängengelassen zu werden ist aber auch schlimm.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 17.09.2021, 15:16

Ich fände es sehr wichtig für dich (!) dass du eine Entscheidung triffst
Nicht vielleicht oder doch nicht auf einen Therapeuten warten bei dem du eigentlich nicht (oder doch...?) weiter machen willst.
Eigentlich die Kassenstunden "ausreizen" wollen aber irgendwie doch selber zahlen wollen und können.
Eigentlich eine selbst finanzierte Therapie machen wollen, aber irgendwie erst mal nicht danach suchen.
Verstehst du was ich meine?

Ich denke es würde dir auch besser gehen wenn DU Entscheidungen triffst.

Und einfach als Rückmeldung: Du wirkst hier auf mich sehr getrieben, aber auch sehr widersprüchlich und lässt ratlos zurück.
Womöglich auch in der Therapie.

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