Vollkommen abgestürzt durch PT (Trauma)

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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lisbeth
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Beitrag Mo., 29.11.2021, 09:04

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mo., 29.11.2021, 08:43 Von 24/7 habe ich nichts geschrieben oder wo liest du das?
Ein Nottermin kann auch am Abend um 19 Uhr sein. Da bricht sie sich nichts ab.
Du hast geschrieben von Wochenend-Terminen. Und diese Erwartung finde ich absolut überzogen.

Auch eine Therapeutin braucht Feierabend und muss abschalten können. Und ich finde es außerdem wichtig, dass sie auch in der Lage ist sich abzugrenzen und gut bei sich zu bleiben und für sich sorgen zu können. Denn sonst wird sie ziemlich sicher über kurz oder lang mit Burnout ausfallen und ist damit die längste Zeit meine Therapeutin gewesen.
Mal abgesehen davon, dass ich es für mich hilfreicher finde, wenn mir jemand gesunde Grenzen vorlebt, weil mit aufgeweichten Grenzen hab ich selbst genug zu kämpfen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Hasenmaus123
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Beitrag Mo., 29.11.2021, 09:19

Du darfst gerne deine Meinung haben. Ich finde, dass meine Vorschläge und Grenzen sich nicht ausschließen.

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Thread-EröffnerIn
hilfe1241
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Beitrag Mo., 29.11.2021, 09:26

Guten Morgen,
also wenn ich mich irgendwo so ausgedrückt habe, dass ich es erwarte im Sinne von ich stelle einen solchen Anspruch , dass sie weiß was los ist, dann habe ich das falsch geschrieben. Ich glaube, dass sie sich meldet, weil ich glaube, dass sie weiß, wenn ich ihr aufs Band spreche, dann muss was los sein. Aber ich wollte damit nicht sagen, dass ich sie da in der Verantwortung sehe, das bin ich selbst und ja das fällt mir jetzt gerade extrem schwer, aber das ist MEIN Problem. Das ist mir absolut klar. Und wenn sie sich nicht meldet, dann werde ich heute handeln-ob sie nochmal anrufen oder zum Hausarzt wegen Medikamenten-weiß ich nicht.
Mir war nicht klar, dass mir sowas passiert, weil ich nicht „wusste“, was mich da überrollen kann. Es ging eigentlich nur um das schlechte Gewissen, für mich zu sorgen und dabei von irgendwem etwas fordern.Sonst hätte ich mir im Vorwege Notfallpläne zurecht gelegt bzw. Wahrscheinlicher überhaupt nicht mit der Therapie angefangen. Nun ist es so und nun versuche ich mich selbst zu kümmern, sprich ich habe hier geschrieben und gute Tipps bekommen und auch beruhigende Worte und versuche klar zu kommen.
Am Wochenende oder abends noch einen extra Termin zu machen, außerhalb der Sprechzeit könnte ich nicht aushalten und natürlich überlebe ich es auch irgendwie bis zum nächsten Termin, wenn sie jetzt keinen mehr hat.
Wenn ich bei ihr bin, bin ich auch absolut ehrlich und mache kein „mir geht’s ganz gut-bitte merke dass das eine Lüge ist“.
Lieben Gruß

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Gespensterkind
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Beitrag So., 19.12.2021, 09:48

Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist zu zu sagen, was man eigentlich braucht oder wie es einem wirklich geht. Das ist nur so extreeeeem schwer, wenn man immer das Gefühl hat nicht stören oder zu viel sein zu wollen. Aber Dein Thera kann nicht wissen, wie es Dir wirklich geht. Er kann auch nicht wissen, was vielleicht zu viel oder zu wenig ist.
Ich glaube, sie ahnen es ganz oft, aber es ist ja auch ein großer Teil der Therapie, dass man das selbst aussprechen lernt. Auch wenn man sich dabei total schämt. Manchmal fällt es mir leichter, wenn ich dazu sage, dass ich mich dafür schäme.
Ob der Thera Sondertermine anbietet, das ist seine Sache. Aber er muss zumindest die Chance von mir bekommen zu verstehen, dass es richtig schlecht geht.
Ganz liebe Grüße
Gespensterkind

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 20.12.2021, 19:27

Hasenmaus123 hat geschrieben: Mo., 29.11.2021, 08:43
Ein Nottermin kann auch am Abend um 19 Uhr sein. Da bricht sie sich nichts ab.

Das soll ja wohl ein Witz sein. Wenn du um 19 Uhr so psychisch Probleme hast dass du nicht alleine klarkommst kannst du den ärztlichen Notdienst rufen oder in der Notaufnahme deiner lokalen Psychiatrie aufschlagen. Zu erwarten, dass ein niedergelassener Psychotherapeut oder Psychiater dir da einen Notfalltermin gibt ist ja schon eine Frechheit. Die Leute haben ein Leben.

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Gespensterkind
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Beitrag Di., 21.12.2021, 05:46

Ich denke das entscheidet jeder für sich. Kommt sicher auch drauf an, ob es einmalig wegen eines Akutereignisses schlecht geht oder eher immer wieder mal. Das muss man doch den Therapeuten überlassen.
Lg

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Thread-EröffnerIn
hilfe1241
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Beitrag Mi., 09.02.2022, 18:16

Ich möchte nur einmal ein Update geben, falls hier jemand mal über Google hinfindet und sich irgendwie in einer ähnlichen Situation wiederfindet.
Ich habe „damals“ dann nochmals bei der Thera angerufen und auf den AB ganz deutlich gesagt, dass es mir schlecht geht und um, wenn möglich, einen kurzfristigen Termin gebeten. Den bekam ich auch sofort( sie hatte die vorherige Nachricht noch gar nicht abgehört und hätte mich sogar nach der ersten Nachricht zurückgerufen, sie hatte aber frei). Ich bin jetzt stabil, habe mehrere Möglichkeiten für „Notfälle“ und wir planen gerade einen vorsichtigen und laaaangsamen Weg zu dem Thema wieder hin.
Sie fand es sogar richtig gut, dass ich nochmals angerufen habe und hat mich sehr bestärkt nach Unterstützung zu fragen(allerdings glaube ich nicht Bzw hoffe, dass ich das nicht wieder benötige).
Euch alles Gute :)

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Sinarellas
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Beitrag Do., 10.02.2022, 08:11

Voll gut, dass du den Ausgang deiner Geschichte noch erzählst - danke dafür und viel Kraft und Mut, die nächsten Hürden gut zu meistern.
..:..

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lisbeth
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Beiträge: 3881

Beitrag Do., 10.02.2022, 08:23

hilfe1241 hat geschrieben: Mi., 09.02.2022, 18:16 (allerdings glaube ich nicht Bzw hoffe, dass ich das nicht wieder benötige).
und falls doch, dann sei bitte nachsichtig mit dir selbst und erinnere dich an diese Situation, wo das dann doch gut geklappt hat!
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― Anne Lamott

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Thread-EröffnerIn
hilfe1241
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Beiträge: 8

Beitrag Do., 10.02.2022, 10:07

Danke Euch!

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Di., 22.08.2023, 21:27

Hallo Hilfe1241!

Ich bin tatsächlich durch dei Suchfunktion hierher gekommen, danke fürs Ausgang erzählen. Ich bin in einer nicht unähnlichen Situation (abgeschlossene PT, aus anderen Gründen aktuell wieder 1x/Monat, jetzt familäre Verpflichtung, "muss funktionieren", belastendes Thema aufgepoppt), "mein Thema" ist kein Trauma im eigentlichen Sinne, aber es hat dazu geführt, dass ich nach dem letzten Mal eine Woche gebraucht habe um wieder ganz ok zu sein. Jetzt frage ich mich - dabei belassen oder bearbeiten? Dzt wäre denke ich beides möglich, es belastet im Alltag aktuell nicht wirklcih, aber es ist absehbar, dass das mit der Einschulung der Kids noch mehr hochkommen könnte. Andererseits habe ich Angst, dass ich da was aufreiße, womit ich dann wieder symptomatisch werde oder nicht mehr so "funktioniere".

Lange Rede kurzer Sinn: Darf ich dich fragen, ob du deine Entscheidung das Thema anzugehen bereut hast? Hättest du es rückblickend lieber in der Versenkung gelassen, wo es war?

Danke für das Teilen deiner Erfahrungen :-)
Liebe Grüße, Pantoffel
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9569

Beitrag Mi., 23.08.2023, 08:25

In stressigen Lebenssituationen ist es auf keinen Fall angemessen sich mit stressigen Situationen aus der Vergangenheit zu beschäftigen. Von daher, nur stabilisierende Arbeit. Und alles tun um die Lebenssituation so zu verbessern dass sie nicht überfordert, was ja auch ganz klar unter Selbstfürsorge fällt.

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Shukria
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Beitrag Mi., 23.08.2023, 09:23

Wenn du belastende Themen angehst ist es hilfreich 1mal pro Woche Termine zu haben und ja, dir für die Bearbeitung eine, von anderen stressoren, freie Zeit zu nehmen. Das macht’s einfacher.

Es wird erstmal schlimmer, danach deutlich besser. Ob du das möchtest kannst nur du entscheiden.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 23.08.2023, 09:52

zur Bearbeitung schwieriger Themen braucht es einen geregelten, möglichst wöchentlichen Termin.
Und nicht einen alle vier Wochen.
Zudem eine gemeinsam erarbeitete Strategie bei Krisen dazwischen, das kann auch mal ein möglicher Notfalltermin sein oder ein Telefonat mit dem Therapeuten. Nicht ohne Grund bearbeiten Therapeuten eigentlich in der Stunde vor den Ferien keine besonders schlimmen Themen

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Pantoffeltierchen
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Beiträge: 317

Beitrag Mi., 23.08.2023, 20:00

Danke für euer Antworten! Ihr seid ja alles sehr einig in eurer Meinung, das hilft mir. Ich habe in einer Woche einen eingeschobene Termin und werde da auf der Metaebene besprechen wie wir weiter machen und nach euren Postings nicht nochmal in das Thema einsteigen. Danke! ❤️
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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