Kuckuckskind?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Maria
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Beitrag Sa., 03.10.2009, 18:23

hallo Raziel,

ja, ich weiß, dass viele Adoptivkinder etwas über ihre leiblichen Eltern erfahren wollen. Das kann ich insofern verstehen, da ja beide Elternteile sozusagen fremd sind.

Bei mir ist es 'nur' der Vater, d.h. meine Mutter und deren Familie ist meine Familie, und da fühl(t)e ich mich immer gut aufgehoben und vermisse nichts. Auch seitens meines Vaters vermisse ich nichts, da er mir immer ein ebenso guter Vater war wie meinen Halb-Geschwistern.

Wie Dirk schreibt, ist es seine leibliche Mutter, so daß er von dieser Seite schon mal eine Herkunftsfamilie hat. Die Gefühle zu seinem Stiefvater sind i.Mom. wahrscheinlich noch so durcheinander, weil er es erst vor kurzem erfahren hat. Das kann ich gut nachvollziehen, das ging mir damals auch so. In 30 Jahren wird er sicher verschiedenes anders sehen. Andererseits ist er erwachsen u. braucht sicher nicht mehr Mamas u. Papas Händchen. Ich denke, es ist mehr eine Vertrauensfrage als eine Frage der Herkunft (vermute ich mal).

Ausserdem hat mich diese Konstellation zu der Meinung gebracht, dass man nur bedingt von seiner Herkunftsfamilie reden kann, denn wie gesagt, kann es in früheren Generationen auch zu solchen Kuckuckskindern gekommen sein, und die würde ich auch als meine Familie ansehen (was sie ja auch sind), da es heute keiner mehr anders wüßte.

Dadurch, dass die gesellschaftlichen Bedingungen eben so waren, dass eine ledige Mutter und ein uneheliches Kind geächtet wurden, blieb den Frauen oft gar keine andere Wahl, wenn irgendmöglich zu heiraten, um sich u. vor allem dem Kind mögliche erhebliche Nachteile zu ersparen.
Heute ist es viel selbstverständlicher als ledige od. geschiedene Frau und Mutter alleine zu leben, so daß solche 'Not-Lösungen' kaum noch nötig sind.

Für Männer entstand nie so ein Problem wenn sie Vater wurden wie für eine Frau, wenn sie Mutter wurde.
Sie, die Männer, wurden gesellschaftlich bei weitem nicht so geächtet wie die Frauen - aber das ist ein anderes Thema.

Gruß
Maria
Allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann

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heribert
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Beitrag Sa., 03.10.2009, 18:43

Hallo zusammen,
nun habe ich mich hier durchgelesen und bin als ebenfalls in einer Weise betroffener verwundert, dass noch keiner an die rechtlichen Seiten gedacht hat.
Meine Tochter, die zuvor mein Patenkind war, weil die Mutter und deren Ehemann es nicht zuließen, das ich Vater werde, hat mich mit 25 Jahren zu einem gerichtlichen Abstammungsgutachten gezwungen (privates Gutachten hat sie zuvor abgelehnt), mich dann auf Anerkennung der Vaterschaft verklagt, mit allen späteren Folgen für Unterhaltszahlungen an den Scheinvater in beträchtlicher Höhe, Erbansprüchen am Vermögen, das ich erst mit meiner späteren Ehefrau erarbeitet habe.
Menschliche Kontakte wie z. B. das nähere Kennenlernen ihrer Halbbrüder hat sie nicht interessiert, da half alles Bitten und betteln nicht.
Alles inszeniert vom neuen Lebenspartner der Mutter!
Tochter hat nur den Kopf in den Sand gesteckt. Sie ist heute bald 30 und ich habe sie Jahre nicht gesehen. Was macht ein verhinderter Vater in der Zukunft mit so einer Tochter? Nähere Erläuterungen zu dieser Geschichte gebe ich auf Wunsch gerne.
Es würde mich wirklich eure Meinung interessieren.
Es grüßt ein von der Vergangenheit vollkommen eingeholter Vater
Heribert


Raziel
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Beitrag Sa., 03.10.2009, 21:33

heribert hat geschrieben:Meine Tochter, die zuvor mein Patenkind war, weil die Mutter und deren Ehemann es nicht zuließen, das ich Vater werde
Das verstehe ich nicht so ganz. War diese "Mutter" deine Ex-Frau? Wieso ließen sie nicht zu, dass du Vater wirst?
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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heribert
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Beitrag So., 04.10.2009, 18:32

hallo Raziel,
das Thema geht doch um Kuckuckskinder! Die Eltern waren eben verheiratet. Ich bin von der Ehefrau total angemacht worden. (war sehr schüchtern, ohne große vorherige Erfahrungen, hat sie wohl gereizt)
Ich habe gebetet und gebettelt, das sie zu mir kommt, war zwecklos, weil da schon 2 Kinder waren und er gut verdient hat, ich vom Taschengeld der Eltern (Bauern) leben mußte.
So durfte ich nur Patenonkel werden. Die haben alle so getan, als wüßten sie nichts und sie sagte immer, wenn er (ihr Mann) das rausbekäme, würde er mich umbringen. Meine Ehe hat diese Frau durch Kuppelei zustande gebracht, weil ich keine Ruhe bei ihr gab.
Heute bin ich rechtlich Vater, ohne je Umgang gehabt zu haben als Vater, eine Sauerei, mit der ich kaum fertig werde.
Nur gut, das ich so eine verständige 'Ehefrau gefunden hab, sonst währe ich bald durchgedreht in der Zeit der gerichtlichen Auseinandersetzungen.
Frage mich, warum die nicht alles so gelassen hätten, wie es war, denn ich hatte vorgesorgt für dieses Kind, jedoch erst, wenn ich 65 geworden wäre durch eine Lebensversicherung. Das war wohl nicht genug. Übrigens hat der neue Freund der Mutter ein Verfahren wegen versuchter Erpressung am Hals gehabt.
Alles auf dem Rücken der Tochter? Wie muß es ihr jetzt gehen?
Grüße
Heribert

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Kuckucksvater
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Beitrag Di., 07.06.2011, 20:40

Dein Eintrag ist schon sehr alt, ich wünsche Dir, dass sich für Dich inzwischen alles geklärt hat und dein Leben in geordneten Bahnen läuft.

Ich habe Anfang des Jahres erfahren, dass mein Kind ein Kuckuckskind ist. Um das zu verarbeiten schreibe ich nun einen Blog darüber und siehe da, die ersten Kuckuckskinder und Väter schließen sich mir an und freue mich über jeden, der seinen Beitrag leistet. Ich bin weiter auf der Suche nach Antworten.

http://kuckucksvater.wordpress.com


karmacoach
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Beitrag Mi., 08.06.2011, 17:46

Ich bin selbst ein Kuckuckskind, das erst im Alter von 42 Jahren davon erfahren hat.
Das war alles sehr schwer und ich habe intensiv an der Verarbeitung gearbeitet und bin immer noch dabei...

Es freut mich sehr, dass diese Problematik hier behandelt wird - denn es ist ja noch ein ziemliches Tabuthema. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Rubrik hier mit neuem Leben gefüllt werden könnten (und bin gerne bereit, demnächst mehr über meine Erfahrungen dazu zu berichten).


brooklyn
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Beitrag Fr., 16.10.2015, 17:45

hallo,

liebe leute,

Ich hab gestern erfahren, dass der Vater von dem ich geglaubt hab, dass er mein Vater ist, nicht mein Vater ist. Vor sechs Jahren wurde mir von meinen Vater, dem ersten, ein DNA-Test verlangt und der war negativ. Das gestrige DNA-Ergebnis ist also die zweite Watschn innerhalb von sechs Jahren. Was soll ich tun? Ich bin ein Kuckuckskind und würde gerne mit dem ganzen Thema ein für alle mal abschließen. Oder nocheinmal auf die Suche gehen? Die ganze oben beschriebene Problematik kenn ich gut. Nicht mehr leben wollen, Identitäsfindungsprobleme usw.
Scheisse verdammte wir haben es nicht leicht!!!!!!!!!

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Mama_Kuckuck
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Beitrag Di., 29.11.2022, 11:41

Hallo allerseits,
ist das hier noch aktuell?
Ich bin quasi eine Kuckucksmama und möchte für alle eine gute Lösung herbeiführen.

VG Franziska

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Di., 29.11.2022, 12:56

Der Thread ist von 2009, der letzte Post von 2015 und wohl kaum mehr aktuell.
Wenn du speziell deinen Fall hier mit anderen besprechen möchtest, solltest du eher einen eigenen Thread eröffnen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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