Verzweifelt durch lange Abstände, Therapiepause

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Leatrice
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 12

Beitrag Fr., 18.03.2022, 16:21

Das Hauptziel derzeit in meiner Therapie ist es unabhängiger zu leben, also mehr Selbstständigkeit zu erreichen, das habe ich zum Teil erreicht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Ziele, wie Freundschaften knüpfen gar nicht erst in Erwägung ziehe, denn sie scheitern seit vielen Jahren immer wieder weil ich mich aufgrund der Ängste immer wieder zurückziehe und in alte Verhaltensmuster falle, ich habe eine gute Freundin seit vielen Jahren, aber auch sie hat mit massiven psychischen Problemen zu kämpfen, dementsprechend schwierig ist es.
Ein anderes war es einen gesunden Umgang mit meinem Bruder hinzubekommen, das klappt soweit einigermaßen.
Da waren bestimmt noch andere, ich hab sie konkret grad nicht auf dem Schirm

Ja Schritte gibt es, auch wieder sehr spezifisch auf die Schematherapie zugeschnitten, das heißt konkret, ich soll den Erwachsenenmodus stärken, und

"Wobei ich mich schon frage, ob du das überhaupt willst, mehr Kontakt und Verbundenheit mit anderen Menschen? Irgendwie habe ich schon ein wenig den Eindruck, dass du es dir auch irgendwie so ganz "gemütlich" eingerichtet hast, mit der Therapie, die dir diese Bedürfnisse (erstmal) erfüllt. Ist natürlich nicht wirklich gemütlich, das merkst du ja jetzt..."

Achso ja, genau, gemütlich ist das, deshalb ich habe es erreicht aus einer verdammt toxischen Beziehung rauszukommen in den letzten Jahren, und erreicht eine gesunde zu führen, indem ich super bequem immer meinen Arsch platt gesessen habe. Ich habe konkrete Probleme, die durch die PS sehr schwer zu verändern sind, ich muss quasi immer und immer wieder gegen Schemata ankämpfen um nicht komplett vor die Hunde zu gehen.

Was könntest du also tun? Welche Ideen hast DU denn?

Was das Verlassenheitsschema angeht, geht es darum das verletzliche Kind zu versorgen, erst mithilfe der Therapie dann indem ich es mehr und mehr selbst in die Hand nehme. Aber das finde ich bis heute sehr schwierig. Man muss es eben immer und immer wieder üben. Mach mich gerne wieder fertig dafür, dass ich das nicht hinbekomme.

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15041

Beitrag Fr., 18.03.2022, 19:04

Leatrice hat geschrieben: Fr., 18.03.2022, 16:21 Achso ja, genau, gemütlich ist das, deshalb ich habe es erreicht aus einer verdammt toxischen Beziehung rauszukommen in den letzten Jahren, und erreicht eine gesunde zu führen, indem ich super bequem immer meinen Arsch platt gesessen habe.
Nur mal aus Interesse: Wie steht das im Zusammenhang mit der Therapie? Wie hast du es geschafft dich aus der vorigen Beziehung zu lösen und dann wieder eine neue einzugehen, wenn Freundschaften nicht aufrecht zu erhalten sind. Für mich widerspricht sich das irgendwie, aber ich weiß auch, dass es sehr paradox läuft mit der Psyche.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Leatrice
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 12

Beitrag Fr., 18.03.2022, 20:41

Meine Angst funktioniert so, dass ich, immer wenn eine Pause entsteht, also sagen wir man trifft sich und dann sieht man sich eine Zeit lang nicht mehr, ich immer wieder aufs neue gegen die Angst ankämpfen muss, ganz egal wie lange ich diese Person schon kenne, dasselbe gilt auch für Familienmitglieder. Kaputte Schallplatte sozusagen. In einer Beziehung zieht man im besten Fall irgendwann zusammen und dann hat man sich daran gewöhnt, die Angst lässt nach, ich musss nicht jedes mal aufs neue dagegen angehen. Anders sieht es aus wenn mein Partner mal eine Weile nicht da ist und wiederkommt, dann steigt die Angst wieder. Das muss man nicht verstehen, aber so funktioniert es bei mir. Die Angst ist immer, dass sich in dieser Pause was geändert haben könnte und mich der andere mittlerweile doof findet oder sowas.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15041

Beitrag Fr., 18.03.2022, 21:18

Und das hast du auch mit dem Therapeuten, obwohl er weniger da ist als ein Partner?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9569

Beitrag Fr., 18.03.2022, 23:56

Leatrice hat geschrieben: Fr., 18.03.2022, 20:41Anders sieht es aus wenn mein Partner mal eine Weile nicht da ist und wiederkommt, dann steigt die Angst wieder. Das muss man nicht verstehen, aber so funktioniert es bei mir. Die Angst ist immer, dass sich in dieser Pause was geändert haben könnte und mich der andere mittlerweile doof findet oder sowas.
Das kann man aber verstehen, das hat sogar einen Namen. Fehlende Objektpermanenz.

https://therapeuten.traumaheilung.de/objektkonstanz/

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Leatrice
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 12

Beitrag Sa., 19.03.2022, 01:14

@candle: vielleicht willst du es auch nicht verstehen? ,-) Komme mir etwas vor, als ob ich auf der Anklagebank sitze... nur mal, dass ich das auch verstehe, aber warum schreibst du denn überhaupt unter meinem Thema? Du musst ja hier nicht antworten, keiner zwingt dich dazu.

Benutzeravatar

Shukria
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 44
Beiträge: 1503

Beitrag Sa., 19.03.2022, 08:24

Liebe leatrice,

Das du Schemata hast deren Veränderung mehr Zeit brauchen hab ich jetzt verstanden. Wahrscheinlich auch ein bißchen eine Mischung.
Wenn die Therapie beendet ist und du es noch nicht geschafft hast zu lernen wie du mehr Verbundenheit mit anderen Menschen erreichst bricht ja im Prinzip deine wichtigste stütze weg. Der Mensch dem du dich verbunden fühlst, der sich um dich bemüht, dir anpasst.

Daher finde ich es genau aus dem Grund bedenklich wenn ihr diesen Kernpunkt nicht bearbeitet, in ihm liegt die Lösung für deine Verlassenheitsängste. Selbständiger und unabhängiger zu werden entfernt sich von dem Punkt, auf andere vertrauen zu lernen und sich dadurch mit ihnen verbundener zu fühlen.
unabhängiger zu leben, also mehr Selbstständigkeit zu erreichen, das habe ich zum Teil erreicht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Ziele, wie Freundschaften knüpfen gar nicht erst in Erwägung ziehe, denn sie scheitern seit vielen Jahren immer wieder weil ich mich aufgrund der Ängste immer wieder zurückziehe und in alte Verhaltensmuster falle


Wenn du daran nicht arbeitest wirst du ewig, ergebnislos, in Therapie festsetzen. Egal ob mit einer Stunde im Monat oder 1h/Woche. Deine Ziele sind nicht hilfreich auf lange Sicht. Unabhängiger und Angstfreier brauchst du sicher vertrauen in dich, aber genauso mit gleichen Anteilen, Vertrauen in andere.

Benutzeravatar

lisbeth
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3881

Beitrag Sa., 19.03.2022, 09:16

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 18.03.2022, 23:56 Das kann man aber verstehen, das hat sogar einen Namen. Fehlende Objektpermanenz.
Das möchte ich unterstreichen.
Und auch betonen: Auch daran lässt sich arbeiten, und auch das kann sich verändern.
Shukria hat geschrieben: Sa., 19.03.2022, 08:24 Daher finde ich es genau aus dem Grund bedenklich wenn ihr diesen Kernpunkt nicht bearbeitet, in ihm liegt die Lösung für deine Verlassenheitsängste. Selbständiger und unabhängiger zu werden entfernt sich von dem Punkt, auf andere vertrauen zu lernen und sich dadurch mit ihnen verbundener zu fühlen.
Wir Menschen sind nun mal soziale Wesen. Und wir regulieren ganz viele unserer Gefühle über den Kontakt mit anderen. Das passiert oft ohne dass wir es groß merken. Und im Laufe unserer emotionalen Entwicklung sollten wir (wenn alles 'gut' läuft) unsere Bezugspersonen soweit verinnerlicht haben, dass wir sie nicht ständig real um uns herum haben müssen, sondern dass sozusagen die "Vorstellung" oder innere Idee von ihnen reicht.

Das geht oft schief, aus unterschiedlichen Gründen, und du bist damit auch ganz bestimmt nicht allein.
Es ist ok, wenn der Therapeut/die Therapeutin hier vorübergehend "einspringt", als Ersatzobjekt sozusagen. Damit wir überhaupt erstmal lernen, wie das funktioniert. Damit wir in einem sicheren Rahmen ausprobieren können (und Fehler machen können und daraus auch wieder lernen können). Aber es ist nicht Sinn der Therapiebeziehung, dass sie dauerhaft als Ersatz für fehlende soziale Bezugspersonen herhält. Das meinte ich auch weiter oben mit "gemütlich" - und ich hatte es auch ganz bewusst in Anführungsstriche gesetzt. Denn mir ist schon klar, dass sich das alles nicht gut anfühlt, aber es ist halt finde ich zu kurz gedacht, da in der Therapiebeziehung die "Lösung" für dein Problem zu sehen. Die Therapiebeziehung kann dir dabei helfen, bedeutsamen Austausch und Kontakt mit anderen Menschen (auch über die Partnerschaft hinaus) zu finden, aber das passiert nicht von alleine, sondern muss geübt werden. Immer wieder neu. Und das steht nicht im Widerspruch zur inneren Selbstständigkeit. Aber ich sehe das eher als zwei Seiten derselben Medaille. Und beide Seiten sollten in der Therapie auch Raum bekommen.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15041

Beitrag Sa., 19.03.2022, 12:40

lisbeth hat es ja nun gut zusammengefaßt. Dein Thema darf angegangen werden und bin auch sicher, dass sich damit Nebenschauplätze lösen lassen, weil immer alles miteinander verwoben ist.

Ich denke, dass sich dein Problem jetzt schnell und akut nicht lösen lassen mit dem derzeitigen Therapeuten. Eine weitere Option ist eine neue Therapie. Oder mit diesem Therapeuten nach einer Wartezeit weitermachen, aber das dauert ja auch noch.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

caduta
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 54
Beiträge: 300

Beitrag Sa., 19.03.2022, 13:08

Leatrice hat geschrieben: Do., 17.03.2022, 21:22 Trotz allem drehe ich seit Monaten durch, ich habe das Problem früher bereits beiläufig angedeutet und mir ist auch bewusst, dass ich daran nichts ändern kann, es ist nun mal so und jeder muss damit umgehen.

Aber ich werde von Zeit zu Zeit immer trauriger und weiß nicht mehr weiter. Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich wieder häufiger an Suizid denke, gerade seit der letzten Stunde (diese Woche Dienstag) die nächste ist erst wieder in einem Monat. Ich will meinen Therapeuten auch nicht schon wieder mit einer Email nerven, zumal ich ja an sich keine richtige Therapie mehr habe.
Ich habe Angst es in der Therapie anzusprechen, weil ich weiß, dass das bei mir wieder ein Schema auslöst und es mir sehr schlecht gehen wird, weil ich mir schon denken kann was er sagen würde. Er kann schließlich auch nichts machen.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, einen weiteren Klinikaufenthalt will ich vermeiden weil ich an sich mit der ambulanten Therapie auskommen möchte und lernen will alleine zurecht zu kommen.
Hallo Leatrice,
Dein Therapeut kann dir diese Angst vor dem Verlassen werden nicht nehmen und das kann auch sonst niemand außer dir selbst. Beziehungen im Außen helfen sicher, sind aber nur ein Teil der Lösung, weil man über diese Art von Ängsten eigentlich nicht wirklich reden kann. Wer soll das verstehen und was sollen die anderen tun?

Du schreibst irgendwo weiter unten, dass ihr mit dem inneren Kind arbeitet. Für mich war das der Weg aus den Verlassensängsten und der Abhängigkeit. Es hat etwas gedauert, aber als ich mir das Kind vorstellen konnte, konnte ich es auch trösten und das fühlt sich tatsächlich wie Trost für einen selbst an, der hilft. Ganz tief drin. Ich kann es schwer beschreiben. Vielleicht versuchst du es doch noch einmal? Es gibt auch Bücher zur Schematherapie mit Übungen. z.B. Andere Wege gehen von Gitta Jacob, Hannie van Genderen, Laura Seebauer.

Unabhängig davon finde ich es auch nicht gut, dass dein Therapeut so einfach Therapie an Therapie reiht. So lernst du doch gar nicht selbst die Verantwortung zu übernehmen?

caduta

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3711

Beitrag So., 20.03.2022, 13:45

caduta hat geschrieben: Sa., 19.03.2022, 13:08
Unabhängig davon finde ich es auch nicht gut, dass dein Therapeut so einfach Therapie an Therapie reiht. So lernst du doch gar nicht selbst die Verantwortung zu übernehmen?
der Therapeut macht hier irgendwie nichts halbes und nichts ganzes.
Also ich finde da wird keine Therapie ananeindergereiht, sondern irgendwie mit diesen Quartalsstunden durchgewurschtelt. Das ist aber keine Therapie, aber eben auch keine Pause, kein Abstand.

Hier würde ich als Patientin wirklich schauen wie es weiter gehen kann.
Wenn ich weiter an mir arbeiten möchte, dann würde ich keine Zeit vertrödeln mit diesen 1-Mal-pro-Monat Stunden. Das bringt doch nichts.
Es gibt ja diverse Möglichkeiten sofort weiter zu machen, hier muss man halt überlegen was wie geht.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Leatrice
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 12

Beitrag Mo., 21.03.2022, 20:30

Der Therapeut macht durchaus seinen Job. Auch wurden nicht jahrelang Therapien aneinandergereiht, es war nur eine einzige bei ihm, die mehrfach verlängert wurde, auch das ist üblich bei Persönlichkeitsstörungen. Weiter ist er auf Persönlichkeitsstörungen spezialisiert, dementsprechend geht man anders vor als wenn der Patient jetzt z.b. "nur" mit einer Anpassungsstörung kommt.
Die 1 mal im Monat Stunden sind auch üblich, nachdem eine Therapie abgeschlossen wurde, hier nennt man sie glaube ich Präventionsstunden.
Weiter geht's zum Thema PS: Bei mir wie auch vielen anderen Betroffenen sieht es oft so aus, dass man erstmal irgendwelche Therapien macht (bei mir 2 Stück) bis man die richtige Diagnose bekommt. Und dann geht es los die richtige Behandlung zu finden, das hat mich auch ein paar Klinikaufenthalte gekostet bis ich einigermaßen wusste was helfen könnte. Grundsätzlich könnte ich jetzt einen Roman zum Thema Prognose usw schreiben, oder dass bis vor wenigen Jahren es keine Therapiemöglichkeiten bei dem Krankheitsbild gab, aber das würde den Rahmen sprengen, da würde ich einfach mal recherchieren, falls das jemanden interessiert. DBT und Schematherapie sind z.b. relativ neue Therapien, die gab es früher einfach nicht. Und anhand dessen kann sich jeder an einer Hand abrechnen, wie lange und steinig so ein Weg sein kann. Jeder Mensch ist anders, jede Geschichte, manche kommen schneller ans Ziel, andere brauchen länger.

Benutzeravatar

chrysokoll
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 45
Beiträge: 3711

Beitrag Mo., 21.03.2022, 20:45

du musst dich nicht rechtfertigen oder erklären!
Jeder und Jede hat einen eigenen Therapieweg und ich kenne mit anderer Diagnose auch die Odyssee bis man erstens mal die richtige Diagnose hat und dann noch die richtige Therapie.

Gerade deswegen und weil es dir schlecht geht würde ich dir raten schnell eine Möglichkeit zu finden wie du wieder geregelt und mit mehr Stunden an dir arbeiten kannst. Einmal im Monat ist wirklich nichts halbes und nichts ganzes und es vergeht wertvolle Zeit.

Benutzeravatar

Shukria
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 44
Beiträge: 1503

Beitrag Di., 22.03.2022, 06:24

Leatrice hat geschrieben: Trotz allem drehe ich seit Monaten durch, ich habe das Problem früher bereits beiläufig angedeutet und mir ist auch bewusst, dass ich daran nichts ändern kann, es ist nun mal so und jeder muss damit umgehen.

Aber ich werde von Zeit zu Zeit immer trauriger und weiß nicht mehr weiter. Ich bin mittlerweile so verzweifelt, dass ich wieder häufiger an Suizid denke, gerade seit der letzten Stunde (diese Woche Dienstag) die nächste ist erst wieder in einem Monat. Ich will meinen Therapeuten auch nicht schon wieder mit einer Email nerven, zumal ich ja an sich keine richtige Therapie mehr habe.
Ich habe Angst es in der Therapie anzusprechen, weil ich weiß, dass das bei mir wieder ein Schema auslöst und es mir sehr schlecht gehen wird, weil ich mir schon denken kann was er sagen würde. Er kann schließlich auch nichts machen.
Ich weiß nicht mehr was ich tun soll, einen weiteren Klinikaufenthalt will ich vermeiden weil ich an sich mit der ambulanten Therapie auskommen möchte und lernen will alleine zurecht zu kommen.
Liebe Leaticia, jetzt haben die ja wiederholt User geschrieben das es durchaus in deiner aktuellen Situation Sinn macht
- mehr Stunden beim gleichen Theraoeuten-Selbstzahlerin
- mehr Stunden über andere Therapieform
- mehr Unterstützung über eine (SH) Gruppe
- noch mal Klinik
- den Therapeuten kontaktieren und mit ihm deine Situation zeitnah und transparent besprechen

Auf diese Ideen gehst du mit keiner Silbe ein.
Auch ist es total widersprüchlich oben, einerseits geht es dir so schlecht das du wieder Suizidgedanken hast, andererseits klammert du weiterhin an deiner Erwartung an dir selber fest es endlich mal nur mit ambulanter Therapie schaffen zu wollem/müssen. Die aber aktuell nicht ausreicht.

Ich glaube solange du nicht netter zu dir bist und die real möglichen Optionen an Unterstützung zulässt, mal völlig weg von dem was in deiner Vorstellung sein sollte...., wird es dir auch weiterhin schlecht gehen.

Aktuell verweigerst du dir grad selber die mögliche Unterstützung. Bei jedem Punkt kommt ein kognitives Aber und ein verharren in (erlernter) Hilflosigkeit. Weil dein Schluss ist falsch, nur du kannst was daran ändern und das geht durchaus. Ein Anfang wäre ne wohlwollendere, fürsorglichere Haltung dir selbst gegenüber. Also mehr für dich selber und deine gefühlten Bedürfnisse, statt für irgendwelche idealen Vorstellungen einzutreten.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Leatrice
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 12

Beitrag Sa., 26.03.2022, 03:42

Hallo und danke für eure Antworten, ich bin nicht auf die Punkte eingegangen, weil das für mich keine Lösung darstellt, für mich persönlich ist es besser, ich finde einen Weg jetzt mit der Situation umzugehen (Denkweise, Verhalten ändern etc, ) ohne die Zahl der Stunden zu erhöhen einen weiteren Klinikaufenthalt in Angriff zu nehmen oder dem Theraupeten die 100. Email (übertrieben , lol) zu schreiben. Das ist meine persönliche Entscheidung, auch wenn ich verstehen kann, dass das nicht jeder so machen würde.
Und der andere Grund ist der, dass ich einfach einen totalen Tunnelblick habe, wenn ich in dem Schema festsitze und nicht mehr so gut alles aufnehmen und verarbeiten kann, es ist einfach ein Ausnahmezustand, indem ich mich exakt so fühle wie damals als Kind und ich deshalb auch letzte Stunde nachgefragt habe, ob das nicht schon in Richtung PTBS/Trauma geht, aber da ich drüber kann, ist das nicht der Fall.
Es hat sich jetzt Gott sei Dank auch in den letzten Tagen gebessert, mein Schema ist rum und mir geht es deutlich besser.
Ich habe versucht den Gedankenstopp auch mal bei Suizidgedanken, sowie generell Ängsten und Grübelgedanken anzuwenden sowie mich mit schönen Themen zu "beballern" und mir schlichtweg zu verbieten negativ zu denken, vereinfacht ausgedrückt.
Dieses Schema wird natürlich wieder auftreten, aber bis zur nächsten Stunde, in der ich das gezielt ansprechen werde ist es so weit in Ordnung.
Wie gesagt, für mich persönlich ist es das Ziel Klinikaufenthalte auf ein Minimum zu reduzieren und erst wenn alle Stricke reißen und ich mit dem bisher gelernten nicht mehr weiterkomme, dann könnte ich darüber nachdenken aber auch dann würde ich das kurz halten und auf die Krise beschränken. Weil das meiste kenne ich einfach schon aus dem FF, es hängt eher an der Umsetzung und dem "immer-wieder-in-alte Denkmusterzurückfallen"
Mal gucken wie es weiter geht...bis jetzt ist die Kuh vom Eis, danke für eure offenen Ohren!

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag