Kann eine Auswanderung eine Depression hervorrufen?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Beitrag Mi., 09.11.2022, 19:17

Junglebook hat geschrieben: Mo., 07.11.2022, 08:01
Ich muss dazu sagen, dass ich seit 8 Monaten auch in "Umständen" bin ;-)
Meine Familie direkt vom Krieg betroffen ist und ich sie unterstütze wo ich kann und meine Mutter 10.000 km weg ausgewandert ist. Wo sporadisch Kontakt besteht...

Liegt es also an der Stadt? Liegt es an den Umständen? An mir ? Bitte helft mir :-(
Also ich kenne das von anderen Schwangeren (also nicht von mir selbst, da ich noch nie schwanger war :-D ): Man hat da wohl auch hormonell bedingt einen eeeeeextremen Nestbautrieb.

Ich finde es ehrlich gesagt total logisch, dass du dich gerade so fühlst. Du möchtest ein sicheres Heim für dein Kind. Mit gaaanz viel Geborgenheit, Frieden, Sicherheit und ganz viele liebe Menschen um dich herum die dir Nahe stehen. Das liegt wohl in der Natur des Mutterwerdens.

Und ich meine, deine Familie wohnt sehr weit weg, Krieg, Coronasituation hat uns alle fertig gemacht , Umzug in fremde Stadt usw.

Das ist doch logisch, das dein Nestbautriebinstinkt als Mutter da vielleicht nicht ganz ausreichend befriedigt wird und dir das deine schlechte Stimmung einfach anzeigt, dass du da was machen kannst.
Zusammen mir den anderen hormonellen Schwankungen kann es da einem schon mal so gehen. Kenne eine Person, die hat jeden Tag nur noch geheult am Ende der Schwangerschaft.


Also was könntest du tun für etwas mehr Wärme, Geborgheit, innere Wärme und Sicherheit? Müssen ja keine großen Dinge sein, können ja auch Kleinigkeiten sein....
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Junglebook
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Beitrag So., 13.11.2022, 11:12

~~~ hat geschrieben: Mi., 09.11.2022, 19:17
Junglebook hat geschrieben: Mo., 07.11.2022, 08:01
Ich muss dazu sagen, dass ich seit 8 Monaten auch in "Umständen" bin ;-)
.............
Liegt es also an der Stadt? Liegt es an den Umständen? An mir ? Bitte helft mir :-(
Also ich kenne das von anderen Schwangeren (also nicht von mir selbst, da ich noch nie schwanger war :-D ): Man hat da .................

Hey, danke für deine Antwort, diese beruhigt mich. Es sind so viele Gedanken in meinem Kopf, warum ich so unglücklich bin...manchmal höre ich, dass die Österreicher Deutsche nicht mögen und frage mich ob es daran liegt , ob ich überhaupt jemals eine Chance haben werde anzukommen. Es ist auch traurig, wie schwierig es hier ist psychologische Hilfe zu erhalten. Bereits die Erstgespräche liegen bei über 90€.
Ich bin so glücklich dieses Forum gefunden zu haben. Die Antworten haben mich schon sehr ermutigt! Danke dafür!!!
Zuletzt geändert von Pauline am So., 13.11.2022, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Gespensterkind
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Beitrag So., 13.11.2022, 13:05

Ich glaube nicht, dass man das überhaupt so sagen kann "DIE Österreicher" mögen "keine Deutsche". Es gibt immer solche und solche. Und diejenigen, die Vorurteile haben, die gibt es immer und in jedem Land. Es gibt aber auch viele andere. Es ist immer eine Frage des gegenseitigen "Aufeinander Zugehens". Und der eigenen Einstellung.
Natürlich ist es schon so, dass man selbst auch sich darauf einstellen muss, dass man in einem anderen Land sich vielleicht erst einmal anschaut, welche Besonderheiten dort so üblich sind.
Man ist auch in einem deutschsprachigen anderen Land zunächst einmal "fremd" und "kein Einheimischer", selbst wenn man dieselbe Sprache spricht.
Auch für viele Österreicher ist es wichtig, als Österreicher gesehen zu werden und nicht als "das kleine Nachbarland Deutschlands". Aber genauso viele Österreicher gibt es auch, die sich darum gar keine Gedanken machen. Das ist in Deutschland nicht anders.

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Beitrag So., 13.11.2022, 15:55

Junglebook hat geschrieben: So., 13.11.2022, 11:12 ...manchmal höre ich, dass die Österreicher Deutsche nicht mögen und frage mich ob es daran liegt , ob ich überhaupt jemals eine Chance haben werde anzukommen.
Es gibt sicherlich vielleicht Österreicher die keine Deutschen mögen. Ich glaube, die gibt es in jedem Land. Genauso wie es auch hier ausländerfeindliche Deutsche gibt.
Generell glaube ich allerdings, dass es meistens gar nicht so sehr auf die Nationalität ankommt, sondern wie man sich in eine Gemeinschaft einbringt. Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen so absolut stumpf und dumm menschenfeindlich sind und dich alle nur wegen der Nationalität rigeros ausschließen. Wenn man das will, also sich integrieren, muss man anderen eben immer wieder die Chance geben, dich kennenzulernen ohne zu aufdringlich zu sein. Ich denke, irgendwann findet man Leute mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Geht halt nicht von heute auf morgen. Als erwachsener Mensch ist es ja überall nicht mal eben so möglich neue Freundschaften zu knüpfen, auch als Deutsche in Deutschland nicht. Mir kommst du jetzt aber irgendwie durch das Schreiben nicht so vor als würde es dir an Empathiefähigkeit und sozialen Skills fehlen.
Sich irgendwo einzubringen, da gibt es ja vielfältige Möglichkeiten. Vielleicht gibt es ja in Ö auch sowas wie Mutter-Kind-Gruppen o. ä.

Ich würde mir da jetzt nicht so einen Stress und Druck machen. Ich bin mir sicher, wenn du Menschen je nach Zeit eben die Chance gibst, dich kennen zu lernen, dann wird das irgendwann auch klappen.
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Junglebook
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Beitrag Di., 15.11.2022, 10:09

~~~ hat geschrieben: So., 13.11.2022, 15:55
Junglebook hat geschrieben: So., 13.11.2022, 11:12 ...manchmal höre ich, dass die Österreicher Deutsche nicht mögen und frage mich ob es daran liegt , ob ich überhaupt jemals eine Chance haben werde anzukommen.
Es gibt sicherlich vielleicht Österreicher die keine Deutschen mögen. Ich glaube, die gibt es in jedem Land. Genauso wie es auch hier ausländerfeindliche Deutsche gibt.
Generell glaube ich allerdings, dass es meistens gar nicht so sehr auf die Nationalität ankommt, sondern wie man sich in eine Gemeinschaft einbringt. Ich glaube nicht, dass die meisten Menschen so absolut stumpf und dumm menschenfeindlich sind und dich alle nur wegen der Nationalität rigeros ausschließen. Wenn man das will, also sich integrieren, muss man anderen eben immer wieder die Chance geben, dich kennenzulernen ohne zu aufdringlich zu sein. Ich denke, irgendwann findet man Leute mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Geht halt nicht von heute auf morgen. Als erwachsener Mensch ist es ja überall nicht mal eben so möglich neue Freundschaften zu knüpfen, auch als Deutsche in Deutschland nicht. Mir kommst du jetzt aber irgendwie durch das Schreiben nicht so vor als würde es dir an Empathiefähigkeit und sozialen Skills fehlen.
Sich irgendwo einzubringen, da gibt es ja vielfältige Möglichkeiten. Vielleicht gibt es ja in Ö auch sowas wie Mutter-Kind-Gruppen o. ä.

Ich würde mir da jetzt nicht so einen Stress und Druck machen. Ich bin mir sicher, wenn du Menschen je nach Zeit eben die Chance gibst, dich kennen zu lernen, dann wird das irgendwann auch klappen.


Vielen lieben Dank für die Mühe und deine ausführliche Antwort!!
Ich werde mir diese immer wieder durchlesen, wenn ich mal wieder ein starkes Tief habe! Und ja, vielleicht hast du Recht, sich einen Stress zu machen und unter Druck zu setzen hilft einem ja auch nicht.

Lieben Dank und Liebe Grüße!😊

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