Hochsensibilität - Wohnsituation

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.

Waldschratin
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Beitrag Do., 20.07.2023, 13:13

Sinerellas hat geschrieben: Projeziere nicht das, was ich geschrieben habe auf dich.
Tu ich nicht. Ich habe dich zitiert!
Und hab ausdrücklich nochmal beschrieben, warum es mir hier wichtig ist, dass bzgl. der Hochsensibilität (besser) differenziert wird!

Ob die TE hier tatsächlich hochsensibel ist oder was Anderes mit sich rumträgt, wage jedenfalls ich nicht per "Ferndiagnose" zu beurteilen.

Kann ja immerhin auch sein, dass Mehreres bei ihr vorliegt.

Ich hab mich hier ausschließlich auf die HS bezogen und es dabei gelassen.
Und was du geschrieben hast, seh ich nunmal aus meiner eigenen Erfahrung als genau die ersten und besten Schritte auch bei tatsächlich vorliegender HS für eine (nicht gar so aburteilende...) Herangehensweise, ohne dass man vorher irgendwelche "Diagnosen" von hier aus stellen "muss".

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 20.07.2023, 17:19

Waldschratin hat geschrieben: Do., 20.07.2023, 12:57
Bei tatsächlicher Hochsensibilität fehlen ganz einfach entsprechende "Filter" (Vernetzungen) im Gehirn , die kann man durch sowas nicht "herzaubern".


Aber "Leute die in meinen Garten sehen bereiten mir Angst" findet rein im eigenen Kopf statt. Es ist völlig nachvollziehbar dass es Leute gibt die auf Gerüche, Geräusche etc stärker reagieren weil das Gehirn schlechter filtern kann.

Aber bei Nachbarn die in den Garten sehen können gibt es keinen zu filternden Sinnesreiz für das Gehirn.

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chrysokoll
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Beitrag Fr., 21.07.2023, 10:12

also ich sehe da auch zwei unterschiedliche Dinge, die auch ein unterschiedliches Vorgehen erfordern.
Das eine ist die Tatsache, dass die TE offenbar Lärm, Geräusche sehr schwer ertragen kann. Hier kann man durchaus auch mal Hilfsmittel nutzen, etwa Ohrstöpsel, noise-cancelling Kopfhörer.

Mir geht es in Bezug auf Geräusche auch so, ich kenne das. Und ich versuche da auf vielseitige Art Abhilfe zu schaffen, eben mit oben genanntem, aber auch mit genug Schlaf, schöner Musik für mich und viel Ruhe und Natur.

Die Ängste vor Beobachtung sind was ganz anderes, hier könnte womöglich eine Therapie helfen.

Ansonsten bleibt ja nur Umzug und man kann ja nicht immer umziehen wenn was ist. Die allermeisten Menschen haben irgendwie Nachbarn


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 21.07.2023, 10:54

Hallo crazychirurgin,

auch ich denke, dass da mehr Klarheit rein muss, ob deinem Problem eine Hochsensibilität zugrunde liegt oder sowas wie Ängste, Sorgen, usw.
Je nachdem, was auf dich tatsächlich zutrifft, müssten wir dir Unterschiedliches raten.

Deshalb meine Frage: Wie kommst du auf den Begriff "Hochsensibilität"? Wurdest Du auf Hochsensibilität getestet? Oder ist es einfach dein Gefühl, dass Du besonders extrem auf Lärm reagierst, was dich zu der Annahme verleitet, dass Du eine Hochsensibilität hast?

Man kann aber auch bei Ängsten besonders sensibel sein für Reize, vor denen man sich ängstigt oder die einem unangenehm sind.
Deshalb wäre mein Tipp an dich, für dich selber erst mal klar zu kriegen, was genau hinter dem Gefühl "sensibel zu sein" steckt.
Sich beobachtet fühlen klingt für mich weniger nach Hochsensibilität, sondern eher danach, dass dir etwas unangenehm ist und du deshalb vermehrt darauf achtest.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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crazychirurgin1985
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Beitrag Di., 25.07.2023, 10:20

Vielen Lieben Dank für all eure Einschätzungen und Antworten, das weiß ich sehr zu schätzen!

Täglich versuche ich mich zu beobachten.

Wenn auf der Baustelle keiner ist (welche massiv hoch oben auf der GeländeKuppel liegt) fühle ich mich ruhig, kein Blutdruckanstieg. dann bewege ich mich normal im Garten. ich ärger mich wohl wenn der Blick zu dem Gebäude zieht, dass da überhaupt eines gebaut wurde. Es fühlt sich an wie eine Gewalt gegen die schöne Natur. Bumm. zack. 200m2 Gebäude 2 stöckig.

Dann kommt sofort Angst hoch, dass dann Leute einziehen und der Lärm mehr wird.

In der Tat musste ich in vergangenen Wohnsituationen auch Wohnsituationen aufgeben aufgrund von Veränderungen, die das wohnen für mich unmöglich machten (Lärm, Gestank, Getrampel von oben rund um die Uhr, kein Schlaf)

Es war sehr traumatisch 2x seine Wohnung aufgeben zu müssen.

Ja, es ist sicher eine Angst dabei! aber das was der Lärm der Baustelle oder die Leute wenn sie oben schreien und reden herumlaufen und teilweise eklig sind (die Details erspare ich mir) auslöst ist tief im Körper verankert und ich bin dann ausser mir! hoher Puls, Ärger, Übelkeit. ich versuche dann meine Pflanzen zu beobachten und die Grenze zu akzeptieren. Das gelingt mir aber einfach nicht.

ich versuche auch mein Gehirn daran zu gewöhnen. sogar mit Fotos! nein. keine Chance.
im übrigen haben sich die neuen Nachbarn nicht vorgestellt, grüßen nicht etc. ich werde auch nicht hingehen. sicher auch Sozialphobie. ich will nicht, dass die mich näher kennen.

Wenn ihr es mehr als Phobie einschätzt und nicht als HS, dann tut es mir leid, dass ich es im falschen Forum gefragt habe...

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 25.07.2023, 10:54

Noch eine Nachfrage, gibt es bei dir in der Kindheit Vernachlässigung und/oder traumatische Ereignisse?

Weil solche Ereignisse können das Stresshormonsystem so verändern dass jede Art von unanagenehmem Ereignis später viel weniger toleriert wird, weil jede Kleinigkeit sofort das labile Stresshormonsystem und das Gefühl von Angst und Ohnmächtigkeit aktiviert.

In so einem Fall wäre deine Überempfindlichkeit eine Folge und ein Symptom einer posttraumatischen Belastungsstörung oder komplexen posttrauamtischen Belastungsstörung.

Ich denke dass du dein Gehirn nicht mit Photos daran "gewöhnen" solltest sondern damit dass du anfängt zu üben generell diese anderen Menschen positiver zu sehen und dich weniger von ihnen bedroht zu fühlen. Weil die Reize davon dass zB im Stock über dir jemand hörbar geht oder dein Nachbar in deinen Garten sehen kann ist viel weniger störend wenn du diese Menschen positiv siehst. Und dann hast du auch mehr Kapaziäten mit ihnen eine reale positive soziale Beziehung zu starten.

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Zauberlehrling
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Beitrag Di., 25.07.2023, 12:28

münchnerkindl hat geschrieben: Di., 25.07.2023, 10:54 solltest sondern damit dass du anfängt zu üben generell diese anderen Menschen positiver zu sehen und dich weniger von ihnen bedroht zu fühlen.
Generell möchte ich dir in diesem Punkt zustimmen. Lärm von Menschen, die ich mag, stört mich weniger als von Leuten, die ich nicht mag.

Ich sehe nur 2 Probleme:
1. Was, wenn die lärmenden Leute wirklich Idioten sind und ich es nicht schaffe, sie mir angenehm zu denken?
2. Meiner Erfahrung nach drehen Menschen, die vorher in einer Wohnung und nun in einem EFH wohnen, gern mehr auf (lärmtechnisch), weil sie ja nun in den eigenen 4 Wänden tun und lassen dürfen, was sie wollen. Meinen sie zumindest und leben danach. Wenn sich dann noch Punkt 1 dazu gesellt, man nicht mit den Menschen vernünftig reden kann, hat man verloren.

Insofern kann ich crazychirurgin1985 gut verstehen, weil auch schon selbst erlebt. Lösung habe ich keine.

Auf HS oder Phobie/Ängste würde ich dieses Empfinden nur bedingt schieben. Ich kenne auch (psychisch) gesunde Menschen, die unter solchen Nachbarn sehr gelitten haben und noch leiden. Ich glaube eher an einen ziemlich fehlgeleiteten, vermeintlich gesunden, Narzissmus, der diejenigen denken lässt, jeder hätte auf sie gewartet und findet es toll, in eine Lärmwolke eingehüllt zu werden.
Novembernacht

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Sinarellas
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Beitrag Di., 25.07.2023, 12:47

"1. Was, wenn die lärmenden Leute wirklich Idioten sind und ich es nicht schaffe, sie mir angenehm zu denken?"
Das erinnert mich an eine Umformung der Gedanken:
"Was, wenn die lärmenden Leute neue freundschaftliche Bekannte werden?"
"Was, wenn ich sie zu mehr Achtsamkeit zu animieren?"
oder
" Dann kommt sofort Angst hoch, dass dann Leute einziehen und der Lärm mehr wird."
"Was wenn die Menschen die einziehen, neue Freunde werden?"
Also das Denken selbst umformulieren, alleine das kann die Haltung ändern und die Bewertung dessen.
Eine kleine Geste kann auch helfen, den Kontakt herzustellen, eine kleine Packung Merci mit einer Karte Willkommen hier! Bricht das Eis, nach meiner Erfahrung. Ich habe erlebt, dass es elementar ist für die Nachbarschaftsbeziehung, der man schlicht nicht entgehen kann.

Nachvollziehen kann ich das trotzdem sehr gut, es ist etwas wie mit der Spinnen-Panik (Phobie weiß ich nicht ob es das schon ist), ich könnte versuchen das zu ändern und mich zu desensibilisieren, aber ich nehme das hin, es ist so und ich kann damit umgehen, nicht in die Nähe der Tiere zu kommen.

Bei Lärm wird das halt schwierig, klar kann man versuchen sich zu immunisieren und möglichst zu desensibilisieren oder zu vermeiden durch Gadgets, aber so wirklich helfen, ich weiß nicht.
Vielleicht braucht es Menschen die in solchen Lärm-Umgebungen leben und erzählen können, wie sie trotz der Belastung gut damit umgehen können (ich kenne keine, so gar keine...).

Persönlich bin ich öfters wegen dieser Art Stressor umgezogen, wobei ich es nie als schlimm empfand zu gehen, sondern als erreichten Meilenstein und nun geht es dahin, wo es definitiv anders wird.
..:..

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Zauberlehrling
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Beitrag Di., 25.07.2023, 13:59

Sinarellas hat geschrieben: Di., 25.07.2023, 12:47 Das erinnert mich an eine Umformung der Gedanken:
Ja, auch dem stimme ich zu. Trotzdem funktioniert es nicht immer. Ich möchte auch ein wenig weg von dem Gedanken, dass es nur immer (und ausschließlich) an mir selbst liegt. Manchmal sind es tatsächlich (hauptsächlich) die Anderen. Manchmal ist meine Haltung die richtige, die der Anderen falsch.

Freunde von mir hatten mal einen Nachbarn, der sie so sehr gehasst hat, dass er eines Tages, nach diversen harmloseren Handlungen, einen Wasserschlauch in das gekippte Kellerfenster meiner Freunde gehängt hat. Meine Freunde sind sehr friedliebend und haben danach ihr Haus verkauft. Das ist dann das Problem, wenn man Eigentum hat. Eine Mietwohnung wechselt man, wenn auch durchaus mit finanziellen Verlusten, einfacher.

Tja, Verhaltensweisen gibt es ja verschiedene (nach erfolglosen Redeversuchen)... Verdrängen, Kopfhörer, Gegenlärm...Ob es immer das ist, was man will? Da bin ich auch ziemlich überfragt und rätsel noch ein wenig bzgl. meiner eigenen Situation.

Ich glaube, i.a. kommt in einer solchen Situation auch häufig das Gefühl der Ohn-macht hinzu. Keine Selbstwirksamkeit und der ganze Rattenschwanz. Hilflos einer Situation, die als unangenehm eingeschätzt wird, ausgeliefert zu sein. Das sind eher Ansatzpunkte, an denen man etwas ändern kann. Zumindest war es bei mir so. Leiser ist es nur bedingt geworden.

Ich frage mich ja immer, wie es die Menschen in Japan machen. Da würde ich die Krise kriegen...
Novembernacht

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chrysokoll
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Beitrag Di., 25.07.2023, 15:17

crazychirurgin1985 hat geschrieben: Di., 25.07.2023, 10:20
Dann kommt sofort Angst hoch, dass dann Leute einziehen und der Lärm mehr wird.
die Angst verstehe ich, aber erst einmal sind das ja deine Befürchtungen.
Normalerweise verursachen Baustellen Lärm. Das ist leider so. Aber gerade wenn da "nur" ein Einfamilienhaus gebaut wird sollte der Lärm ja bei Einzug weniger werden.

Du möchtest nicht dass da gebaut wird, aus diversen Gründen. Auch das verstehe ich, aber das ist leider absolut nichts was in deiner Macht und Entscheidung liegt. Ob du das jetzt schade um die Natur oder den Ausblick findest: Der Bau ist eine Tatsache.
Ich möchte dir nochmals raten zum einen Strategien für dich zu entwickeln die deine Lebensqualität verbessern (Lärmschutz für dich, Sichtschutz, raus in die Natur etc.)
Ein Umzug sollte das letzte Mittel sein - es kann ja leider immer was sein mit Nachbarn

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Sinarellas
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 07:55

Da gebe ich dir vollkommen recht, nicht immer kann man alle Verantwortung auf sich selbst beziehen, man kann halt schauen, was man selbst noch verändern kann an der Situation, irgendwo ist halt der Punkt erreicht, wo es keine Alternativen mehr gibt.

Ich habe auch mein Haus verkauft aus Gründen von Nachbarschaftsthematiken (es gab keine Lösungen, weil das Gegenüber vollkommen geblockt hat über Jahre). Am Ende kriegen die ihren Willen und man geht, verkauft, zieht um und achtet dann besonders auf die Umgebung.

Menschen in Japan sind die Trubel sicherlich gewohnt, vielleicht ist einem das in die Wiege gelegt worden?
Wie war das bei dir, bist du in einer ruhigen lärmfreien Umgebung aufgewachsen? ich schon, nahezu keine Geräusche von anderen Menschen / Baustellen oder ähnliches.
..:..

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crazychirurgin1985
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 11:42

Ganz im Gegenteil! ich bin in der Stadt aufgewachsen, in einer kleinen Wohnung, große Familie, immer Lärm, keine Ruhe.
Auch im weiteren Leben Großstadt.

ich hatte die Hoffnung, dass dort keiner baut. hab es mir schön geredet.

Heute dröhnt seit Stunden der Kompressor gegen die Wand. es hilft mir, dass ihr sagt es könnte eine posttraumatische Belastungsstörung sein. seit gestern nehme ich mich ernster und bin mir gegenüber achtsamer.

Aber ich fühle mich überrollt. ausgeliefert.

und ja, die Hüllen uns in eine Klangwolke, es ist eine einseitige Sache die sie anderen Menschen antun. Die neuen Hausbesitzer sind ja arbeiten, und geben das nur in Auftrag. Die Nachbarn dürfen es sich anhören.

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reddie
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Beitrag Mi., 26.07.2023, 15:33

Ja, ich habe so ähnliche Erfahrungen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Ich nehm jetzt mal nicht mich als Beispiel, sondern meine verstorbene Mutter. Sie war bis zu ihrem 60. eine gestandene Frau (ok , ich vergaß das Kriegstrauma), also immer gearbeitet im Gesundheitsamt. Dann brachte sich mein Vater 1999 um. Sie entwickelte starke soziale Ängste, ging in den Ruhestand. Das Haus, in dem sie wohnte wurde vom Vermieter aufwändig saniert und sie ist fast durchgedreht. Ich hab das ja auch, aber ich war noch nie funktional. Sie entwickelte dann eine gewisse Bockigkeit und machte keine Termin mit den Handwerkern. Gleichzeitig war sie ängstlich und versteckte sich in der Wohnung.

Ich glaube nach Trauma ist man viel schneller aufgebracht, getriggert, und kommt viel langsamer wieder runter oder nur schwer überhaupt in Entspannung. Solche Belästigungen durch Lärm, Unannehmlichkeiten, Stress, auch ungewollte Blicke werden als Grenzüberschreitungen erlebt. Ich will nicht in meiner Unsicherheit gesehen werden. Bin dann aber auch wütend auf mich, dass ich so unsicher bin (geh z.B. nicht mehr gern auf meinen Balkon). Als ich einzog hatte ich das Problem noch nicht, sonst wäre ich nicht in einen Innenhof gezogen. Wichtig, was die Leute denken, war mir leider schon immer. Früher viel "fake it til you make it" als ich noch in besserer Form war. :->

Liebe Grüße
reddie

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Louna
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Beitrag Do., 27.07.2023, 12:03

Der Baustellenlärm wird sicher irgendwann vorbei sein, denn jedes Haus ist irgendwann fertig.
Ich würde mir einen Plan machen, wie es mir besser gehen kann mit dem Nachbargrundstück und den Nachbarn. Erst einmal alles aufschreiben was Dir in den Sinn kommt und was helfen könnte und dann schauen was umsetzbar ist. Da gibt es sicher Einiges.

Ich laufe draußen immer mit Kopfhörern rum, keine die nichts durch dringen lassen, sondern ich höre schon noch Umgebungsgeräusche, aber drehe mich nicht mehr bei jedem Grashalm um, der gerade umknickt. Auch beim einkaufen habe ich diese Dinger auf.
Eine Liste was ich machen kann wenn die Nachbarn mal wieder Disco machen oder Möbel rücken oder so, habe ich auch und wenn es soweit ist, brauch ich nur darauf schauen und kann es gleich umsetzen ohne in irgend eine Starre zu fallen oder es mir nicht gut gehen zu lassen.

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Sinarellas
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Beitrag Do., 27.07.2023, 12:51

super gute Tipps von Louna die würde ich mir echt zu herzen nehmen :)
..:..

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