Was sind Sonstige Persönlichkeitsstörungen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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candle.
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 07:51

Gespensterkind hat geschrieben: Mo., 06.02.2023, 07:02 ...das ist schon sehr verallgemeinert, dass die Eltern immer "Kern des Problems" sind. Das mag oft so sein.
Da es hier um Persönlichkeitsstörungen geht, finde ich das eher schon präzise. Natürlich kann ich Eltern noch durch "Erziehungsberechtigte" ersetzen, dann gilt das auch für Adoptiveltern oder mit wem auch immer ein Baby/ Kleinkind den Erstkontakt hat.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 11:30

Gespensterkind hat geschrieben: Mo., 06.02.2023, 07:02 ...das ist schon sehr verallgemeinert, dass die Eltern immer "Kern des Problems" sind. Das mag oft so sein. Aber pauschal das mal hier rauszuhauen, das find ich schon etwas zu pauschal.

Da die Persönlichkeitsstörung in Kindheit und Jugend entsteht und auf einer schiefgegangenen Persönlichkeitsentwicklung beruht ist hier das soziale Umfeld in der Regel der Auslöser.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 11:33

münchnerkindl hat geschrieben: So., 05.02.2023, 23:35 Der Klassiker da ist ja Soldat der aus dem Krieg/Einsatz kommt und dann Wutanfälle, Ängste, Selbstwertprobleme etc hat die vorher nicht da waren.
Genau das ist ja mein Reden! Es gibt sogar ehemalige Elitesoldaten, bei denen man dann eine angeblich schlimme Kindheit
ausgraben wollte. https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 27828.html
Und bei mir hat mans auch versucht. Dass ein Traumaereignis angeblich nicht stattgefunden hat oder nicht so schlimm war, weil in der Kindheit nicht alles 100%ig lief. Das würde ja heissen, dass solche Kinder ein 2. Mal hinten runter fallen, wenn sie im Erwachsenenalter etwas erwischt.

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candle.
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 11:41

Das ist doch egal. Hast du denn eine PTBS? Irgendwas mußt du ja entwickelt haben nach der Traumatisierung was vorher nicht da war. Dich ständig mit irgendwelchen Fallbeispielen vergleichen zu wollen bringt dir doch auch nichts?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 11:51

candle. hat geschrieben: Mo., 06.02.2023, 11:41 Das ist doch egal. Hast du denn eine PTBS? Irgendwas mußt du ja entwickelt haben nach der Traumatisierung was vorher nicht da war.

Naja, wenn du als Kind von Angehörigen sexuell missbraucht worden bist, wie willst du da sagen "was vorher da war" oder nicht.

Deswegen gibt es ja auch die komplexe posttraumatische Belastungsstörung, die nach längerer Misshandlung auch in der Kindheit entstehen kann.

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Beitrag Mo., 06.02.2023, 12:00

Naja eben. Sie meinte ja als Erwachsene traumatisiert worden zu sein.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Mo., 06.02.2023, 12:01

Okay, nun mal Butter bei die Fische, sonst wird noch ewig rumgerätselt. Ja, ich hab ne PTBS. Es gab 2 Einzelereignisse, 1 x Kind, 1 x Erwachsene. Aber nichts mit Angehörigen etc. Auch wenn nicht immer alles rosig war, war die Familie doch recht intakt. Nichtsdestotrotz werfen sich die Theras immer wieder auf das, was Eltern angeblich alles falsch machen und ziehen da m.E. etwas an den Haaren herbei und das piept mich an.

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Beitrag Mo., 06.02.2023, 12:06

Dann suche dir nochmal einen ordentlichen Therapeuten.

Es geht auch nicht immer darum was Eltern falsch gemacht haben, sondern wie du dich gefühlt hast damals. Es ist nicht für jedes Kind gleich und richtig.

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Rosenstrauch
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Beitrag Do., 09.02.2023, 13:36

alatan hat geschrieben: Mo., 30.01.2023, 18:37Oftmals fällt es Therapeuten schwer, eine das alles umfassende Diagnose zu stellen, das heisst, die Gesamtproblematik zu erkennen.
Das sehe ich auch so. Man sichert sich wohl auf diesem Weg ab, und schließt mögliche Fehldiagnosen aus.
Entscheidend ist nicht, was uns im Leben zustößt, sondern wie wir darauf regieren

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Louna
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Beitrag Do., 09.02.2023, 14:36

Meine derzeitige Therapeutin hat gar keine Tests gemacht. Ich bin dorthin gegangen ohne irgend welche Erwartungen, ich wusste nur dass sie Traumatherapeutin ist und das war mir wichtig.
Ich habe weder vorherige Diagnosen, noch irgendwelche Klinik oder Psychiatrie Berichte gezeigt und das wollte ich auch gar nicht.

Sie hat sich ihr eigenes Bild gemacht und das würde ich jederzeit wieder so machen.
So eine "blanko" Patientin zu sein war mir wichtig, denn jeder ist anders und man selbst kann heraus finden ob es passt oder eben nicht.

Genau so habe ich es in den Kliniken gemacht. Ich möchte nicht abgestempelt werden auf irgend eine Diagnose, es soll sich bitte jeder sein eigenes Bild machen. Damit bin ich gut gefahren bisher.

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Charlie Foxtrott
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Beitrag Di., 02.05.2023, 17:00

Na bitte, da haben wir es ja: Seit 2022 gibts laut ICD-11 die kPTBS. Ist jetzt auch bei mir gesichert und nun braucht es die Hilfskontruktion "sonstige Persönlichkeitsstörung" nicht mehr. Die Diagnose ist zwar hart umstritten und kritisiert, aber für mich passt es besser so: https://psylife.de/magazin/icd-11-was-b ... plexe-ptbs

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candle.
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Beitrag Di., 02.05.2023, 17:27

Das finde ich jetzt aber auch den Knaller:
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Mehrzahl der schwer traumatisierten Patient:innen gar keine PTBS-Symptomatik hat.
So macht für mich die Diagnose gar keinen Sinn, ich dachte immer, dass die komplexe PTBS eine Chronifizierung der PTBS Symptomatik abbildet.

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PS: Wo ist denn der ICD? Ich finde ihn nicht.
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Tobe
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Beitrag Di., 02.05.2023, 17:41

candle. hat geschrieben: Di., 02.05.2023, 17:27 ...PS: Wo ist denn der ICD? Ich finde ihn nicht.
https://icd.who.int/browse11/l-m/en#/ht ... f585833559
Leider bisher nur in englisch.

l.g. Tobe
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Beitrag Di., 02.05.2023, 17:47

Danke! Klingt für mich wie eine "Borderline" Beschreibung.

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Tobe
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Beitrag Di., 02.05.2023, 17:53

Hier gibt es dies noch mal in deutsch...
Code: 6B41
Beschreibung
Die komplexe posttraumatische Belastungsstörung (Komplexe PTSD) ist eine Störung, die sich entwickeln kann, nachdem man einem Ereignis oder einer Reihe von Ereignissen extrem bedrohlicher oder schrecklicher Natur ausgesetzt war, meist lang anhaltende oder sich wiederholende Ereignisse, denen man nur schwer oder gar nicht entkommen kann (z. B. Folter, Sklaverei, Völkermordkampagnen, lang anhaltende häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Missbrauch in der Kindheit). Alle diagnostischen Voraussetzungen für eine PTBS sind erfüllt. Darüber hinaus ist die komplexe PTBS gekennzeichnet durch schwere und anhaltende 1) Probleme bei der Affektregulierung; 2) Überzeugungen über die eigene Person als vermindert, besiegt oder wertlos, begleitet von Scham-, Schuld- oder Versagensgefühlen im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis; und 3) Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten und sich anderen nahe zu fühlen. Diese Symptome führen zu erheblichen Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
https://www.bfarm.de/DE/Kodiersysteme/K ... nternet281

L.G. Tobe
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