Krankhafte Sehnsucht na. intimen Berührungen und 'Gewollt-Werden'

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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candle.
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Beitrag Mi., 08.03.2023, 00:49

Ich finde es eben schwierig eine dritte Person über die man spricht zu bewerten. Das geht leider nicht, auch nicht, ob die Person nun Depressionen hat oder nicht.

Ich weiß nicht, ob ich schon schrieb, dass du unbedingt mit ihm reden solltest was es mit dir macht.

Nun hast du auch deinen Therapeuten, der näher an dir dran ist und sicher der beste Ansprechpartner. Der wird ja auch etwas dazu gesagt haben. Unterscheidet sich das denn von unseren Beiträgen.

Letztlich geht es hier doch um dich und wie du dich schützen kannst. Da kann man dann eher etwas zu schreiben.

Was wäre denn jetzt was du hier noch brauchst, wenn wir dir zu sehr vom Thema abweichen? Es ist ja viel geschrieben worden. Und wenn jemand so viel für einen Menschen tut dann hat man ja auch etwas davon oder zumindest Erwartungen.

Depressionen, nun ja, das typische Bild gibt es vielleicht nicht. Z. B. hatte ich nie das Problem Körperpflege oder mir die Decke über den Kopf ziehen.... dafür habe ich mich aber deutlich zurückgezogen und mit sozialen Kontakten war es auch nichts mehr. Man stürzt dann sozial ab, weil man nicht mehr arbeitsfähig ist und Geld hat man auch keines mehr um auszugehen, abgesehen davon, dass ich es eh nicht getan hätte, weil ich keine Freude empfand. Und Freunde ziehen sich dann auch zurück.
Kurios finde ich, dass mir letztens schon jemand von Phasen erzählt hat, was ich überhaupt nicht verstanden habe. Es ist immer da. Und es gibt dann noch Schwankungen bis ganz schlecht, aber suizidal war ich nie und hätte das sicher niemanden erzählt.

Bei deinem Freund läuft ja alles noch.

Vielleicht philosophiert er über das Leben oder er macht das wirklich unbewußt.... ich weiß es nicht, aber wichtig ist, dass man ihm das auch mal sagt um herauszufinden wie ernst er das nun wirklich meint. Du hast doch auch noch ein Leben? ;)

candle
PS: Wenn er mit Suizid droht, kannst du auch die Rettung anrufen!
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stern
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Beitrag Mi., 08.03.2023, 14:03

Franni hat geschrieben: Di., 07.03.2023, 13:22
Ich habe das mal gegooglet. Ja, "überwertige Idee" passt. Ich denke nicht, dass er diese Idee noch auf Realismus zu hinterfragen in der Lage ist, sonst würde er sie wohl irgendwie weiterentwicklen oder verändern. Das sehe ich aber nicht. Und das, obwohl er ansonsten einen überaus kritischen Geist hat.
Wie gesagt: Die Diagnostik müsste ein Arzt oder PT übernehmen. Zur Not gibt es ja auch standardisierte Fragebögen mit Differentialdiagnostik.

Für eine Zwang spricht für mich jedenfalls weniger, dass ein Zwang oft fremd erlebt, etwas das eher als Belastung empfunden wird.
Seine Vorstellungen wirken hingegen mehr obsessiv, fixiert, vllt. ins latent wahnhafte gehend. Sowas wie Liebeswahn gibt es ja auch, um zu verdeutlichen, was ich meine. Bzw. eben diese sog. "überwertige Ideen", die sich auf Verschiedenes beziehen können.

Kann bei ihm ja auch im Graubereich liegen, einem Grenzbereich zu einer Störung... bzw. verschiedene unterschwellige Problematiken, die in der Summe doch einen Leidensdruck ausmachen. Wichtig wäre halt ein Impuls aus ihm heraus, dass er daran etwas möchte.

Ich habe noch nicht den ganzen Faden durch (später). Aber du hast geschrieben, dass er schon PTen gemacht hat, die nicht so rechr etwas brachten.
Hat er diese "Sehnsucht" dort überhaupt angesprochen? Bzw. vielleicht fiel das dort gar nicht so auf?
Ich sag' mal: Wenn in einer Beziehung Genitalien ausgespart würden, wäre das ja auch auffällig. Insofern ist so ein Bedürfnis normal. Aber in der Form, dass die Partnerin quasi genauso darauf fixiert ist und schon an der Tür darauf lauert, ist das auch auffällig. Es ist halt die Frage, welchen Raum das dann einnimmt. Bzw. wenn irgendwelche unrealistischen Vorstellungen eine Beziehung ausschließen, läuft auch etwas nicht rund. Ein ansonsten kritischer Heißt, schließt das nicht aus.

Ist halt die Frage, ob er hier Handlungsbedarf sieht. Selbst wenn eine offensichtliche Störung vorliegt, sind dem Umfeld oftmals die Hände gebunden, wenn der Betroffene sich sträubt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Franni
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Beitrag Do., 09.03.2023, 23:09

OK, hallo nochmal.

Liebe Candle,

ich finde es sehr anstrengend, dass ich das Gefühl habe, mich hier so viel rechtfertigen zu müssen. Ich habe auch eigentlich keine Lust, noch viele solcher langen Stellungnahmen zu verfassen. Das ermüdet mich doch sehr.

Ich beginne mal damit, nochmal zu erklären, was ich hier eigentlich suchte:
Nämlich Ideen zu seiner spezifischen Problematik. In der Hoffnung, dass es vielleicht Menschen gibt, denen seine Situation irgendwie entfernt bekannt vorkommt und die mir ein Stichwort oder eine Idee oder ein Thema oder einen Erfahrungsbericht mitgeben können, worüber wir uns vielleicht mal informieren können. So wie Sterns Idee mit den Zwängen (Danke, Stern, die nehme ich gerne mit und verfolge das mal als Gedankengang weiter! Genau sowas hatte ich mir erhofft und auch schon bei Deinem ersten Post dazu "innerlich notiert" als weiterzuverfolgendes Thema!)

Vielleicht nochmal zum besseren Verständnis, warum ich ihn so unterstützen möchte:

Er hat mich vor einer guten Weile sozusagen "herausgefordert". Es ging darum, dass er keinerlei Interesse daran hat, nochmal neue Ärzte oder Therapeuten aufzusuchen. Aber er sagte zu mir: "Gib mir Ideen, die mich überzeugen, dann bin ich bereit, was zu tun!" (obwohl ihn jede Aktion in Richtung Ärzte und Therapeuten sehr anstrengt). Ich habe das sozusagen als eine Art Challenge angenommen. Er selbst sucht diese Ideen nicht. Dafür ist keine Kraft da und er zu verzagt. Aber ich halte seither Augen und Ohren offen nach Dingen, die mir passend erscheinen. Dass ich hier mal einen Anlauf wage, "die Weisheit des Internets und der Masse" anzuzapfen, ist mal ein ganz aktiver Versuch, weil ich das Gefühl habe, dass es ihm in letzter Zeit wieder ein Stück schlechter geht. Ansonsten nehme ich einfach viel aus den Medien mit an Input und bespreche die Dinge mit ihm, die mir plausibel genug erscheinen.

Er ist momentan wie gesagt vollständig unmotiviert, weitere Therapieversuche zu machen. In sofern sind die diesbezüglichen Hinweise hier leider aktuell nicht hilfreich - ich sehe es ja selber so, dass professionelle Hilfe das Beste wäre, aber wenn er das nicht will, will er das nicht. Sein gutes Recht und seine Verantwortung, wie schon mehrfach gesagt.

Aber er war bisher eben immer offen für interessante Ideen, die er als plausibel empfand. Auf dieser Ebene sehe ich eine Chance für eine mögliche Veränderung - und zwar fast ausschließlich hier, solange er auf sich gestellt bleibt. Wenn eine Idee vernünftig und neu ist und ihn überzeugt und passt, dann ist er bereit, sich darauf einzulassen. Als damals z.B. klarer wurde, dass es tatsächlich einige Übereinstimmungen mit Zügen von Autismus gibt, hat er sich auf den Weg gemacht und sich einer Diagnostik unterzogen. Das war so eine neue Idee, die er vorher noch nicht verfolgt hatte, weil vorher zu Autismus nicht viel Wissen da war (man kennt ja Stereotype, aber es ist ein Spektrum mit verschiedenen Ausprägungen). Das war es dann nicht, auch wenn ein paar Dinge passen. Aber es war ein Versuch, vorher hatte noch kein Therapeut mit ihm über diese Züge gesprochen.

Er zeigt auch ein paar Auffälligkeiten, die in Richtung ADHS weisen könnten, aber das scheint ihm auch nicht so ganz zu passen. Es gab vor langer Zeit eine Narzissmusdiagnose, die er für falsch hält (passt auch in meinen Augen nicht so richtig). Sozialphobische Anteile sind vorhanden. Eine leichte Gesichtsblindheit offenbar. Aphantasia. Es wirkt so, als hätte er schon ein "recht spezielles Gehirn". Allerdings kann es sein, dass er Defizite auch vielfach per Intelligenz ausgleicht - da ist er wirklich, wirklich stark.

Vielleicht ist es auch eine "gemischte Tüte" aus mehreren Problemfeldern. Das würde erklären, warum die Diagnostik von professioneller Seite so schwierig zu sein scheint... Und manchmal sind ja psychische Probleme auch durch Andere maskiert. Eine Bekannte hatte bspw. Zwangsstörungen und erst durch psychotherapeutische Inervention kam zutage, dass diese eine Angststörung verdeckten, die ihr vorher gar nicht bewußt war.

Soviel zum "Warum habe ich diesen Post geschrieben" nochmal. Ist klarer geworden, was ich mir erhoffe?

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Franni
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Beitrag Do., 09.03.2023, 23:16

Zu den Bedenken (Stichwort Beurteilung / "das geht so nicht":) Danke, Candle, dass Du aussprichst, was Dich stört. So läßt sich drüber reden.

Wenn er mit einem so kritischen Geist von sich selbst (!) sagt, er sei depressiv, und alles, was man liest und weiß über Depressionen "wie Faust auf's Auge" passt (und ich habe aus früherer Not und wiederkehrendem Kontakt mit depressiven Menschen heraus schon sehr viel dazu gelesen und recherchiert, Bücher dazu im Schrank, etc.), zudem die Übereinstimmung mit den klinischen ICD-Kriterien voll und ganz da ist UND er zudem sicht- und spürbar sowie nach allen seinen Aussagen seit Jahren an der Situation leidet - dann gehe ich davon aus, dass das auch so ist!
Dann finde ich es befremdlich, wenn Menschen, die ihn null kennen, aufgrund von so wenig Information mir als jemandem, der seit Jahren intensiv mit ihm in gutem und intensivem Austausch ist, unterstellen, dass ich ihn zu unrecht "beurteile" oder etwas auf ihn drauf projiziere oder hier Unsinn erzähle in Bezug auf seinen Zustand. Diesen habe ich hier nach bestem Wissen und Gewissen und so gut es mir möglich war beschrieben und versucht, dabei meine eigenen Bewertungen möglichst rauszuhalten. Ich finde es z.B. schlimm, dass er diese Drogenexperimente gemacht hat - das hätte auch in noch größere Probleme führen können. Aber da weiß ich auch, dass ich sowas nicht verhindern kann, wenn er sowas für sich beschließt. Wie ich auch einen Suizid nicht verhindern werde können, sofern darauf irgendwann die Entscheidung fällt - so furchtbar ich das fände. Nur, mir zu unterstellen, ich läge falsch, was die Beschreibung seines Zustandes angeht, DAS ist für MICH eine vollkommen unangebrachte und ungerechtfertigte "Beurteilung". Depressive Menschen sind doch auch nicht alle gleich! Jedes Leben ist anders, so auch jede konkrete Ausprägung solcher Zustände...

Das Einzige, was mich an seinen Aussagen selbst irritiert, ist, dass er wortwörtlich sagt "Ich bin depressiv" (vor Kurzem auch z.B. "Ich bin heute schwer depressiv" - orginaler Wortlaut!), aber an anderer Stelle auch "Ich habe keine Depressionen, denn meine Probleme wären von heute auf morgen wie weg geblasen, wenn es diese Frau gäbe." Und diese zweite Aussage - stelle ich tatsächlich in Frage. DAS ist ein Urteil meinerseits, dass das nicht zusammen passt. Aber diese Ansicht hier zu äußern, muss wohl auch gestattet sein, um die Situation zu beschreiben.

Es war auch überhaupt nicht mein Anliegen, hier für mich selbst um Unterstützung oder eine Einschätzung darüber zu bitten, in wiefern ich helfen sollte oder nicht. Es ist doch meine Sache, ob ich einem Menschen, der mir wichtig ist, helfe - solange er das annimmt und möchte, und ich mich dabei nicht übernehme (ja, da muss ich aufpassen, aber das tue ich!) finde ich das einfach nur richtig. Ist ja auch nicht so, dass ich 24-7 für ihn da bin. Wir kennen uns seit Jahren, da fällt nebenher schon einiges an Zeit ab... Und er sagt, was er möchte und was nicht - klar und deutlich. Wir reden unheimlich viel miteinander, und sehr offen. Er ist bei aller düsteren Stimmung immer noch sehr wortstark, sehr entschieden in seinen Ansichten und er hat sehr interessante Gedanken. Sowas verschwindet nicht, weil man depressiv ist.

Und auch, dass er noch Freunde hat, ist gut und richtig so - ja, da hat er Glück! Er ist mitunter ziemlich anstrengend in den ganz düsteren Stimmungen. Da sind auch schon Freundschaften in die Brüche gegangen, was er durchaus auch betrauert, und auch ich kam schon mehrfach an persönliche Grenzen. Aber das ist ja zum Glück auch kein Gesetz, dass Freunde verschwinden müssen. Es gibt auch Menschen, die bleiben, selbst wenn es schwierig wird. Und liebe Candle, dass das für Dich offenbar nicht gilt, ist absolut traurig! Auch Du solltest solche Menschen haben! Wir alle brauchen Gemeinschaft - ganz besonders, wenn es uns nicht gut geht! Das tut mir total leid für Dich!
Ich für mich sehe ihn fast als eine Art "Wahlfamilie" (wir haben ja auch beide keine in der Nähe), und ich schätze ihn für ganz Vieles, daher bin ich absolut gewillt, trotz seines Zustandes da zu sein und dran zu bleiben - mit ihm, und für ihn. Und wenn er mir zu sehr auf den Wecker geht, ziehe ich mich halt auch erstmal raus und bin dann wieder da, wenn es für mich wieder passt...

Ich hoffe, das erklärt nochmal hinreichend und nachvollziehbar meine Motivation und mein Anliegen mit meinem Post.
Ich werde nicht mehr diskutieren, ob meine Unterstützung richtig ist. Wer sich daran stört, surfe einfach weiter...
Zuletzt geändert von Franni am Do., 09.03.2023, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Franni
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Beitrag Do., 09.03.2023, 23:33

Wir sind hier keine Fachleute und nicht zum Diagnostizieren da, abgesehen davon, dass es hier um deine subjektive Sicht eines unbekannten Dritten geht.
Dafür wird hier aber sehr fleißig "diagnostiziert"... Lauter unerbetene "Du" Aussagen...

Nochmal: Das ist nicht mein Thema.
Ich kenne meine Motivatoren, die guten und die schwierigen. Ich gehe mit der Situation absolut nicht unreflektiert um, auch was mich selbst angeht.
Ich werde nicht mehr diskutieren, ob meine Unterstützung richtig ist. Wer sich daran stört, surfe einfach weiter...
...!

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Sydney-b
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Beitrag Do., 09.03.2023, 23:52

Franni hat geschrieben: Do., 09.03.2023, 23:33
Wir sind hier keine Fachleute und nicht zum Diagnostizieren da, abgesehen davon, dass es hier um deine subjektive Sicht eines unbekannten Dritten geht.
Dafür wird hier aber sehr fleißig "diagnostiziert"... Lauter unerbetene "Du" Aussagen...






Es ist erstaunlich, was manche Menschen für Anforderungen an ein Laienforum stellen. :roll:

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Franni
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:11

Liebe/r Stern,

Dir nochmal danke für die interessanten Gedanken! Das ist wirklich genau, worauf ich hier gehofft habe!
Seine Vorstellungen wirken hingegen mehr obsessiv, fixiert, vllt. ins latent wahnhafte gehend. Sowas wie Liebeswahn gibt es ja auch, um zu verdeutlichen, was ich meine. Bzw. eben diese sog. "überwertige Ideen", die sich auf Verschiedenes beziehen können.
Ja... genau... wobei ich das mit dem Wahn nicht so richtig sagen kann. An diesen Begriff habe ich bisher noch nicht gedacht und weiß auch (noch) nicht genau, was er im psychologisch korrekten Sinne bedeuten kann.
Kann bei ihm ja auch im Graubereich liegen, einem Grenzbereich zu einer Störung... bzw. verschiedene unterschwellige Problematiken, die in der Summe doch einen Leidensdruck ausmachen.
Wie im vorherigen Post geschrieben vermute ich auch eine Kombination aus verschiedenen Veranlagungen... da könnte wirklich was dran sein. Und vielleicht der Grund, warum er keine passende Diagnose und Therapie findet.
Wichtig wäre halt ein Impuls aus ihm heraus, dass er daran etwas möchte.
Ich nehme an, da fehlt das "ändern". Ja, genau. Den Impuls braucht er. Aus sich heraus. Ohne den wird sich nichts ändern. Das ist definitiv so.

Er wünscht sich natürlich, dass es ihm nicht so schlecht ginge. Nur, seine einzige Problemlösungsidee ist eben, dass es diese Frau geben soll. Für den Gedanken, dass seine Situation anders lösbar sein könnte (durch eine Therapie z.B.), ist er nur offen, sofern ihm wie beschrieben die Ideen plausibel vorkommen - was selten ist. Und eine Therapie erscheint ihm aktuell nicht plausibel.
Ich habe noch nicht den ganzen Faden durch (später). Aber du hast geschrieben, dass er schon PTen gemacht hat, die nicht so rechr etwas brachten.
Hat er diese "Sehnsucht" dort überhaupt angesprochen? Bzw. vielleicht fiel das dort gar nicht so auf?
Seine letzte Therapie wurde therapeutenseitig nach wenigen Sitzungen abgebrochen, weil die Kommunikation nicht funktionierte. Ich glaube, da hat er es direkt am Anfang angesprochen, aber die Gespräche funktionierten nicht so richtig. Ansonsten kann ich es nicht sagen, die anderen Therapien liegen lange zurück.
Aber in der Form, dass die Partnerin quasi genauso darauf fixiert ist und schon an der Tür darauf lauert, ist das auch auffällig. Es ist halt die Frage, welchen Raum das dann einnimmt.
Ich hatte schon kurz in einem der vorherigen Posts erwähnt, dass dieses Bild von der Frau, die an der Tür lauert, meins war, um die Idee etwas greifbarer zu machen. Er wünscht sich so ein ganz starkes, unzweifelhaft ausgedrücktes, regelmäßiges, körperlich-(intim-)gewollt werden. Der Gedanke ist absolut zentral.
Ist halt die Frage, ob er hier Handlungsbedarf sieht. Selbst wenn eine offensichtliche Störung vorliegt, sind dem Umfeld oftmals die Hände gebunden, wenn der Betroffene sich sträubt.
Ja, das ist so. Ich glaube, da sind sich hier auch alle einig. Es gibt keine Veränderung, wenn keine Veränderung gewünscht wird. Und man kann und sollte die auch nicht von außen fordern oder Druck ausüben. Man kann aber, denke ich, anregen, vorsichtig "nudgen", inspirieren, sich gemeinsam auseinandersetzen. Das versuche ich, auch wenn ich selbst oft genug zweifele, ob es jemals was bringt. Aber besser versuchen, als hinschmeißen. Solange wir leben, kann jeder Tag was Neues bringen. Vielleicht trifft er eine tolle Frau. Vielleicht gibt es ein Umdenken. Vielleicht passiert was Anderes, was eine Veränderung bewirkt...

Und: Man kann sich gleichzeitig Veränderung wünschen (das soll weg gehen, es soll mir besser gehen), jedoch zum selben Zeitpunkt keine Veränderung wollen - da liegen die Gründe ja meist verborgener und müssen ja meist auch wieder von innen heraus erkannt werden. Wir verharren manchmal aus ganz seltsamen Gründen in unguten Zuständen... Das macht es dann auch nicht einfacher. Ich vermute auch im zweiten Punkt hier einen wichtigen Blocker.

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:19

Eine sehr leicht umsetzbare Idee hätte ich noch:

Du kannst bei verschiedenen Therapeuten anrufen.
Ihnen mitteilen, dass du nur eine Stunde bräuchtest für eine fundierte Auskunft von einer Fachkraft.
Du würdest diese Stunde selber bezahlen.
Dann kannst du dort das Problem schildern.

Umso mehr Therapeuten (und verschiedene Therapierichtungen) du aufsuchst, umso mehr hilfreiche und fundierte Antworten kannst du bekommen.

Übrigens bietet sogar Herr Fellner hier vom Forum eine Online Behandlung gegen Bezahlung an.
Dor könntest du deinen ersten Termin wahrnehmen.

So solltest du sehr schnell zu deinen gewünschten Antworten kommen.

Diese finden dann auch nicht in unerwünschten Du- Botschaften statt und deinem Freund kann eventuell (wenn er das überhaupt wirklich möchte) und sehr schnell tatkräftig geholfen werden.

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Franni
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:28

Es ist erstaunlich, was manche Menschen für Anforderungen an ein Laienforum stellen. :roll:
Es ist erstaunlich, wie wenig hilfreich manche Kommentare sind. :roll:

(Wenn man nichts zum eigentlichen Thema beitragen kann oder möchte, kann man es auch einfach mal lassen und seine Zeit anderweitig investieren... damit ist dann ohne viel Aufwand allen geholfen)

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:36

Franni hat geschrieben: Fr., 10.03.2023, 00:28

Es ist erstaunlich, wie wenig hilfreich manche Kommentare sind. :roll:
Am besten schreibst du eine Liste für die User hier.

Was für Kommentare für dich hilfreich sind
In welchem Umfang sie ausfallen dürfen
Welche User schreiben dürfen
Geschlecht und Alter…
Wie die Kommentare ausformuliert werden müssen…usw.

Wie soll man sonst auch wissen, wie ein hilfreicher Kommentar für dich aussieht?
Zuletzt geändert von Sydney-b am Fr., 10.03.2023, 00:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Franni
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:37

Sydney-b hat geschrieben: Fr., 10.03.2023, 00:19 Eine sehr leicht umsetzbare Idee hätte ich noch:
Du kannst bei verschiedenen Therapeuten anrufen. ...
DAS ist wenigstens ein konstruktiver Vorschlag. Damit kann ich was anfangen.
Genau genommen habe ich das schon getan. Ich habe ja mit meinem Therapeuten über die Situation gesprochen, nicht nur einmal. Er bildet als Prof andere Therapeuten an der Uni aus, ich unterstelle also eine ausreichend hohe Kompetenz. Eine Idee, in welche Richtung man schauen könnte, ergab sich daraus dennoch nicht.
Vielleicht müsste man aber verschiedene Therapeuten aus verschiedenen Richtungen fragen.
Oder vielleicht kann ich sogar meinen Freund dazu motivieren, so eine Art "Übersichts-Beratungsstunde" mal zu versuchen. Unter der Prämisse hat er vermutlich noch nichts versucht - also jemanden zu finden, der ihn einfach in der Frage "in welche Richtung könnte man noch denken" berät... :-o

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Franni
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:49

Sydney-b hat geschrieben: Fr., 10.03.2023, 00:36 Am besten schreibst du eine Liste für die User hier.... Was für Kommentare für dich hilfreich sind ...
Wie soll man sonst auch wissen, wie ein hilfreicher Kommentar für dich aussieht?
Bitteschön:
  • Respektvoll und höflich
  • Eng am Thema und an der Ausgangsfrage
  • Sachlich und hilfreich
  • Unironisch und ehrlich interessiert
... wäre schön. Sollte machbar sein, auch für Laien, in einem öffentlichen Forum. Ansonsten: Einfach lassen. Zwingt Dich ja niemand.

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 00:57

Franni hat geschrieben: Fr., 10.03.2023, 00:49

Wie soll man sonst auch wissen, wie ein hilfreicher Kommentar für dich aussieht?
  • Sachlich und hilfreich


Also ein hilfreicher Kommentar soll hilfreich sein.

Schon klar, nur weiß trotzdem niemand, was für dich hilfreich ist.

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Franni
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 02:07

Sydney-b hat geschrieben: Fr., 10.03.2023, 00:57
  • Sachlich und hilfreich
Also ein hilfreicher Kommentar soll hilfreich sein.
Schon klar, nur weiß trotzdem niemand, was für dich hilfreich ist.
:roll:
Hilfreich ist, sich am Anliegen des Anderen, der um Hilfe ersucht hat, zu orientieren und genau zu diesem Anliegen etwas potentiell und intentionsgemäß Sinnvolles und Lösungsorientiertes beizutragen, um so den Fragesteller zu unterstützen.
Wenn Du das nicht kannst oder möchtest - lass es doch bitte einfach. Dein Beitrag mit dem Beratungsgespräch ist gut, das hilft mir. Sowas ist sehr willkommen.

Ansonsten: Nicht hilfreich: Ungefragt persönlich abfällige oder negativ gefärbte Wertungen und Urteile über den Hilfesuchenden, sein Anliegen oder die Art, wie etwas gesagt wird abgeben. Zumal in einem Psychotherapie-Forum... Auch ironische Kommentare ohne jeden sachlichen Beitrag. Nicht so cool. Damit sorgst Du weder für Lösungen noch für gute Stimmung. :kopfschuettel:

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reddie
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Beitrag Fr., 10.03.2023, 20:01

Verzeih, wenn die Frage schon beantwortet wurde.
Steckt er denn Energie in die Suche nach einer Frau?

Das wäre ja der erste Gedanke (wenn man jetzt mal davon absieht, dass eine psychische Problematik hinter seinem Wunsch steckt). Wobei ich sagen muss, ich kann den Wunsch nach Leidenschaft und Begehrtwerden sehr gut verstehen. Ist doch menschlich. Die Absolutheit ist ja mehr ein Gedankenkonstrukt. In der Realität (Partnerschaft) sieht das dann immer nochmal ganz anders aus und wird von beiden Seiten kreirt.

Hat er zu hohe Ansprüche, wie man so schön sagt (darf sie ebenfalls psychische Probleme haben)? Wen findet er anziehend und warum eigentlich sollte es nicht klappen, eine Frau zu finden?

Er will etwas Besonderes für jemanden sein? Wollen wir das nicht alle. Im besten Fall begehren sich die Partner gegenseitig, den Körper UND die Seele.

Grüsslis
reddie

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