Sexueller Missbrauch durch Therapeut- andere Betroffene finden

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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somethingmagic
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Sexueller Missbrauch durch Therapeut- andere Betroffene finden

Beitrag Sa., 15.04.2023, 17:23

Hallo,

auch nach Jahren beschäftigt mich die Frage, ob es andere Betroffene gibt.
Ob die Anzeige bei der Ärztekammer überhaupt etwas gebracht hat, im Sinne von der Therapeut lässt in Zukunft die Finger von seinen Patientinnen.
Dass die meisten Therapeuten Wiederholungstäter sind, kann man ja leider überall lesen.
Gibt es eine Möglichkeit andere Betroffene zu finden?
Mal abgesehen von einer Anzeige wegen sexuellem Missbrauch.

VG
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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 17:35

Ich habe zwei mal verbale sexualisierte Belästigung erlebt und die Sache dann zügig beendet, ein Mal schon in der ersten probatorischen Sitzung wo ich sehr taktlos nach meinem "ersten Mal" befragt wurde wobei er dann meine stammelnden Schilderungen mit einem ziemlich überheblichen Kommentar quittiert hat, das zweite Mal so nach 20 Stunden wo sich rausgestellt hat dass der ärztliche Psychotherapeut von der ärztlichen Qualifikation Gynäkologe war, er hat mir eine ekelhafte und ehrlich gesagt bizarre und nicht so wirklich glaubhafte Geschichte aus seiner Frauenarztpraxis erzählt. Ich hätte es der Psychotherapeutenkammer melden sollen, habe ich aber nicht getan weil ich zu viel anderes um die Ohren hatte. Anzeigen wäre nicht gegangen, war ja kein strafbares Delikt.


kaja
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 19:11

Meiner persönlichen Erfahrung nach, erleben solche Therapeutinnen und Therapeuten selten eine wirkliche Konsequenz.

Ein verurteilter Kinderschänder und Psychotherapeut (4,5 Jahre Gefängnis), hat überall rumerzählt er habe sich in der Zeit wegen seiner Parkinson-Erkrankung in Behandlung befunden und malt jetzt Bildchen für Wohltätige Zwecke, schön fotografiert von der Presse.

Die Kammer hat kein Berufsverbot verhängt, er sei ja so alt und krank, dass er vermutlich nicht mehr als Psychotherapeut tätig sein werde. Da hakt die eine Krähe der anderen kein Auge aus. Die ganze Branche ist durchsetzt mit solchen Leuten.

Meine Täterin war später für das Jugendamt tätig und ist jetzt in Rente. Ich gehe davon aus, dass sie ihre Handlungen in den letzten 30 Jahren nicht geändert hat.

Es ist nicht unmöglich andere Betroffene zu finden, aber gerade in Foren mit anderen Klient*innen, kommt es da oft zu heftigen Abwehrreaktion, wenn ein heiliger Therapeut vom Thron gestoßen wird. Das macht Angst und wird dann oft mit Aggression abgewehrt. Ich denke darauf solltest du vorbereitet sein.
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somethingmagic
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 19:21

Danke für deine Antwort, Kaja.

Da er immer noch praktiziert, gab es seitens der Ärztekammer wohl nur einen Tadel. :kopfschuettel:

Am wahrscheinlichsten ist es wohl wirklich in Foren jemanden zu finden. Denn mit einer Zeitungsanzeige " Suche Betroffene, die von Herrn W aus P missbraucht wurden" setzt man sich allzu leicht in die Nesseln. ;-)

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man kaum mit jemanden darüber redet. In meinem Bekanntenkreis weiß es niemand. Auch nach 4 Jahren nicht. :stumm:
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kaja
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 19:36

Ich denke das liegt, neben der Tat an sich, auch an der speziellen Situation in der sich die Opfer befinden.

Menschen in einer psychischen Notlage, würden sich an Psychotherapeuten wenden. Ein Weg der für die Opfer deutlich erschwert ist. Man begibt sich ja damit quasi erneut in das Umfeld potentieller Täter*innen.
Auf der anderen Seite, sind solche Patient*innen etwas, mit dem nur sehr wenige Therapierende klar kommen. Sie lösen beim Behandelnden ja durchaus auch Ängste aus.

Mir hat mal ein Therapeut im Erstgespräch gesagt "Lieber zehn Borderliner als jemanden wie Sie." Kommt natürlich richtig gut, nachdem man sich endlich getraut hat so eine Praxis zu betreten.
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somethingmagic
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 19:53

Sehr reizend vom Therapeuten! :kopfschuettel:

Meine Folgetherapeutin hat sich viel Mühe gegeben und sich eingearbeitet. Aber letztendlich waren wir dann an einem Punkt an dem mein Verstand es kapiert hatte und die Gefühle aber immer noch hinterher hinkten. Da konnte sie mir dann nicht mehr helfen. Zumal ich immer auf den emotionalen Abstand zu ihr geachtet habe.
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chrysokoll
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Beitrag Sa., 15.04.2023, 21:50

es heilt nie ganz, ist meine Erfahrung.
Ich habe leider auch Missbrauch durch einen Therapeuten erlebt. Folgetherapien haben einiges verbessert, aber das Grund-Misstrauen ging bei mir nie völlig weg.

Ich habe durch Zufall eine weitere Betroffene gefunden bzw. sie mich: In einer Klinik Jahre später erzählte eine Frau vom Missbrauch durch den Therapeuten und das klang so derart identisch wie meine Geschichte dass ich sie fragte ob das Therapeut x aus y war und sie bejahte.
Ich konnte dennoch, auch zu zweit, nicht dagegen vorgehen. Ich wusste, ich packe das was dann kommt einfach nicht. Die andere Frau wollte dass wir zu zweit gegen ihn vorgehen.

Leider wusste ich auch dass ich nicht die einzige war, dass wir nicht die einzigen waren.
Es ist übel und so bitter, er hat wohl einfach weiter gemacht damit.

Ich hatte mehrere Folgetherapien, ich sage das inzwischen immer gleich am Anfang. Dann kann der Therapeut / die Therapeutin wenigstens gleich klar sagen ob sie damit arbeiten können und wollen. Es ist zwar nicht mehr mein zentrales Thema, aber es spielt immer mal rein. Und zwar auch in völlig unpassenden und unerwarteten Momenten

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beitrag So., 16.04.2023, 08:26

Liebe somethingmagic,

ich möchte Sie ermuntern, sich von dem Vergangenen bestmöglich zu befreien.

Auch wenn ich gut verstehen kann, dass Ihnen die betreffende Gewissheit ein gutes Stück innere Ruhe verschaffen könnte: Es ist nicht Ihre Aufgabe, sicherzustellen, dass übergriffige TherapeutInnen "weiterhin" (wie lange? In welchem Ausmaß?) nicht mehr ihren Beruf ausüben können. Was Sie tun konnten - und was definitiv wichtig war -, haben Sie getan: Ihn gemeldet. Doch nun, mehrere Jahre später, könnte ein legitimes Ziel für Sie darin bestehen, sich bestmöglich gegen die betreffenden Erinnerungen und Gedanken zu "immunisieren", sie in eine Kiste zu schließen und auf dem Dachboden abzulegen. Statt sich innerlich einer Mission zu verschreiben, die Sie nur viel Zeit und Substanz kostet, aber wenig Aussicht auf befriedigenden Gewinn verspricht.

Wenn Ihnen das nicht gelingt, sondern Sie weiterhin an diesem Thema hängen bleiben, scheint mir eher das etwas zu sein, über das es sich zu reflektieren lohnen würde, ggf. auch im Rahmen einer Handvoll fokussierter therapeutischer oder beratender Gespräche. Und sowieso finde ich es, wie oben von chrysokoll angemerkt, sehr sinnvoll, bei Folgetherapien in früheren Therapien erfahrene Enttäuschungen oder gar missbräuchliche / grenzüberschreitende Erfahrungen von Beginn an anzusprechen. Es ist ganz wichtige Kontext-Information, und kann darüber hinaus ebenfalls positive Konsequenzen im therapeutischen Umfeld zur Folge haben.

Herzliche Grüße und weiterhin alles Gute,
R.L.Fellner

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somethingmagic
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 08:24

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Es macht mich wütend zu wissen, dass sich niemand zuständig fühlt solche Männer zu stoppen.
Von der Ärztekammer hört man ja nichts mehr, alles geheim. Allein das spricht Bände.

Die Belastung einer Anzeige mit anschließendem Prozess scheue ich. Aber das scheint wohl der einzige Weg zu sein zumindest ein bisschen was zu bewirken.

Die Angst schweigend zu billigen, was dieser Mann tut und damit zuzusehen, dass er vielleicht eine andere Frau an den Rand des Selbstmordes bringt, ist einfach da.
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Erich Kästner

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Tobe
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 10:31

Hallo Somethingmagic,

es tut mir sehr leid, daß Dir so etwas passiert ist.
Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst und das Dich diese Frage weiterhin beschäftigt.
Sicher würde es Dir ein Gefühl von ein wenig Sicherheit und auch ein wenig von Genugtuung geben, wenn Du wüsstest, daß dieser Therapeut aus dem Verkehr gezogen wurde.
Andererseits schützt dies nicht vor möglichen anderen Übergriffen, durch andere Therapeuten.
Somit bringt es Dir gesamt gesehen, vermutlich auch nur sehr wenig.

Der beste Schutz bringt eigentlich nur die Aufklärung darüber, daß es leider zu solchen Fällen kommen kann.
Und für sich selber natürlich immer sehr aufmerksam bleiben und im Zweifel lieber einmal zu oft die Flucht ergreifen, als einmal zu spät.

Ich kenne leider persönlich so einen Therapeuten (nicht mein Therapeut), der mit seiner Patientin wohl mehrfach Sex hatte und sie dies nicht wollte. Es kam zu einer Anzeige und er saß tatsächlich deswegen auch im Gefängnis. Es gab dazu auch einige Zeitungsberichte (ohne Namensnennung), die ich ebenfalls gelesen habe. Wenn sich das alles so zugetragen haben sollte, wie es in der Zeitung stand, finde ich diesen Vorfall sehr erschreckend.
Ich kann dies natürlich nicht auf den Wahrheitsgehalt überprüfen. Ich war natürlich nicht dabei und ich kenne das Opfer nicht persönlich.
Der Therapeut bestreitet allerdings einen missbräuchlichen Übergriff und behauptet, es wäre alles einvernehmlich gewesen. Es mag sicher auch solche Fälle geben, dennoch bleibt bei mir diesem Therapeuten gegenüber ein sehr fader Beigeschmack. Und ehrlich gesagt, möchte ich ihm nicht mal auf der Straße begegnen. Ich habe durch diese Geschichte einfach Angst vor diesem Menschen.

Und ja, ihm wurde die Kassenzulassung zum behandeln von weiblichen Klientinnen entzogen.
Doch er praktiziert weiterhin. Über die Kassenzulassung nur männliche Klienten, aber privat eben auch weibliche Klientinnen.

Das ihm verpasste Urteil bringt somit eigentlich auch nur wenig Schutz davor, daß er weiterhin die Möglichkeit hätte, weibliche Klientinnen zu missbrauchen.

Wie gesagt, ob an dem Vorwurf wirklich etwas dran ist, weiß ich natürlich nicht.
Es gibt mit ziemlicher Sicherheit auch gegen vollkommen unbescholtene Therapeuten solche Vorwürfe, die sich nie etwas zu Schulden kommen lassen haben.
Solche Therapeuten tun mir sehr leid, denn bei einem solchen Vorwurf bleibt auch immer etwas haften und der Ruf ist damit leider gleich im Eimer.

Wenn ich bei dem o.g. Fall nicht zufällig von dieser Verurteilung erfahren hätte, hätte ich diesem Mann so etwas nicht zugetraut, auch wenn er mir vorher schon unsympathisch war.

Dadurch bin ich auch sehr vorsichtig im Bezug auf Therapeuten geworden.
Dennoch würde ich niemals einen Therapeuten etwas unterstellen, wenn mich dieser mal auf eine normale Art berühren würde. Aber man ist dadurch natürlich auch vorgewarnt und sehr wachsam geworden.

Es ist schlimm, daß man nie absolut sicher sein kann, daß einem nichts passieren wird, wenn man sich in einem psychisch desolaten Zustand hilfesuchend an einen Therapeuten wendet.
Und gerade Patientinnen, die vorher schon missbräuchliche Erfahrungen erleiden mussten, sind häufig leider auch diejenigen, die sich aus einer solchen missbräuchlichen Situation nicht befreien und wehren können.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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Sinarellas
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 13:20

" Die Angst schweigend zu billigen, was dieser Mann tut und damit zuzusehen, dass er vielleicht eine andere Frau an den Rand des Selbstmordes bringt, ist einfach da."
Aber du hast nicht schweigend gebilligt?

Ich unterstütze Herrn Fellners Beitrag da völlig, das was in deiner Macht stand hast du getan, kümmer dich um dich.
..:..


Jenny Doe
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 14:00

somethingmagic hat geschrieben: Mo., 17.04.2023, 08:24 Es macht mich wütend zu wissen, dass sich niemand zuständig fühlt solche Männer zu stoppen.
Von der Ärztekammer hört man ja nichts mehr, alles geheim. Allein das spricht Bände.
Ja, das macht wütend! Ich befürchte jedoch, dass deine Wut nicht nachlassen wird, wenn Du eine Beschwerde bei der Ärztekammer einreichst oder gar eine Klageverfahren anstrebst.
Ich möchte dich weder entmutigen noch tiefer in deine Wut und Verzweiflung stürzen. Aber ich möchte dich auch nicht hoffnungsvoll in eine Beschwerde reinlaufen lassen.

Ich hatte mich an die Ärztekammer gewandt, allerdings wegen eines anderen Behandlungsfehlers. Das alles lief vier Jahre! In diesen vier Jahren haben ich durch diese Psychotherapeutin und den Gutachtern weitere Verletzungen, Demütigungen, Lügen, ... erfahren. Genauso lange dauert bereits mein Verfahren beim Sozialgericht.

Recht haben bedeutet in unserem System leider nicht zwangsläufig auch Recht zu bekommen. Die Beweislast liegt fast (es gibt Ausnahmen) ausschließlich beim Patienten. Und selbst dann, wenn Du Beweise hast, wirst Du schnell erleben, dass diese von keinem Beachtung finden. Ich habe einen ganzen Aktenordner voll an Gutachten, doch gelesen wurde kein einziges. Diagnosen, die beweisbar längst widerlegt wurden, werden einfach von den Gutachtern einfach erneut behauptet. Während du, als Patient, Belege liefern musst, dürfen Psychotherapeuten und Ärzte Behauptungen aufstellen, falsche Diagnosen stellen, Lügen verbreiten, ... ohne einen Beleg für ihre Äußerungen liefern zu müssen.

Was für Gerichte und Ärztekammer zählt ist ausschließlich das Gutachten des Gutachters, der über seinen Kollegen / Freund ein Urteil abgibt. Wie sagt man so schön? Eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus.

Wenn Du eine Beschwerde einreichen möchtest, dann verliere nicht die Realität aus dem Auge.

Und sei Dir bewusst, warum du Beschwerde einreichst. Wenn Du damit die Welt retten willst, dann wirst du schnell die Erfahrung machen, dass du damit alleine da stehst. Wenn Du dir Gerechtigkeit wünschst, wirst Du schnell Ernüchterung finden. Wenn es jedoch dein Wunsch ist die Wut dahin zu schicken, wo sie hingehört, dann kann Dir eine Beschwerde zur Erleichterung verhelfen. Erwarte aber nicht, dass Du Unterstützung erhältst.

Es bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Unsere neue Bundesregierung strebt wohl Beweisumkehr und mehr Patientenrechte an. Bleibt abzuwarten, was aus deren Versprechen schlussendlich wird.

Fazit meines Postings an Dich: Leg den Schwerpunkt darauf, deine Erfahrungen zu verarbeiten. Vielleicht mit Hilfe eines neuen Therapeuten oder Beratungsstellen, die mit Missbrauch in der Psychotherapie vertraut sind und deren Ziel es ist, diesen Menschen zu helfen.

So ungerecht das auch alles ist, Du kannst nicht die Welt retten. Nur dich selbst.
Du kannst auch nicht verhindern, dass solche Therapeuten weiteren Schaden anrichten. Wer schaden will, der findet auch einen Weg dazu.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 19:20

Das Problem ist, dass übergriffiges Verhalten oder sonstige Fehlleistungen ja immer unter 4 Augen stattfinden, der Täter kann es abstreiten und da du es nicht beweisen kannst ist dann halt immer "im Zweifel für den Angeklagten". Die einzige Chance die ich da überhaupt sehe ist wenn sich mehrere Opfer des gleichen Therapeuten zusammentun. Weil wenn mehrere Opfer unabhängig voneinander ähnliche Anklagen vorbringen hätte man viel mehr Glaubwürdigkeit.

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Solage
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 21:04

Es ist bestimmt nicht leicht so etwas zu beweisen. Aber deshalb davon abzuraten, weil es eh nichts bringt halte ich persönlich für falsch. Wie soll sich denn dann etwas ändern und ein Bewusstsein für Übergriffe entstehen?

Weil die Therapeuten und die sie vertretenden Kammern so mächtig sind, hebeln sie das Strafgesetz nicht aus. Es gibt verurteilte Therapeuten, die eine Gefängnisstrafe absitzen.

Als Beweis können E-Mails, WhatsApp-Kontakte, SMS schon hilfreich sein.

Ich habe mir nach einer übergriffigen Therapie einen Anwalt genommen und über die Krankenkasse einen Gutachter beauftragt, der sich auf meine Seite gestellt hatte sowie im Zweitgutachten. Das hat mir schon genügt und sehr geholfen. Hat aber sehr viel Kraft und Mühe gekostet. Das Ergebnis hat die Mühe rentiert und ich konnte damit abschließen.

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Solage
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Beitrag Mo., 17.04.2023, 21:11

Das muss innerhalb der Verjährungszeit passieren. Wobei die Haftpflichtversicherung des Therapeuten im Zivilprozess dann um Verzicht der Einrede der Verjährung gebeten wird und diese in der Regel dem nachkommt um den Schaden zu begrenzen. Der Therapeut muss da aber nicht unbedingt mitgehen.

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