Sozialphobie und soziale Unsicherheit loswerden

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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verenasammy
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Beitrag Di., 27.06.2023, 15:46

ich bin ja auf der Suche nach Aktivitäten.
Es ist allerdings gar nicht so einfach etwas passendes zu finden.
Vor allem weil ich mich auch nicht für alles mental fit genug fühle.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 27.06.2023, 16:26

verenasammy hat geschrieben: Di., 27.06.2023, 10:44 Zumal eben so Dinge wie Basteln und Tanzen für mich eh nicht so einfach sind ( bin motorisch nicht so geschickt).
Das wäre für mich dann noch ein zusätzlicher starker Stressfaktor.


Da hast du ja keinen Leistungsdruck ein besonders gutes Produkt abzuliefern. Wenn du damit ein Problem hast dann ist Ergotherapie evtl auch genau das Richtige für dich.

Also in den Kliniken die ich kenne gab es immer 2 Mal die Woche Gruppentherapie. Und auch in einer Malgruppe redet man ja hinterher über das was gemacht wurde.

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chrysokoll
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Beitrag Di., 27.06.2023, 19:24

verenasammy hat geschrieben: Di., 27.06.2023, 15:46 Es ist allerdings gar nicht so einfach etwas passendes zu finden.
niemand hat behauptet dass es einfach ist.
Nur in deinem Fall wäre es vielleicht besser einfach mal was zu TUN. Zu probieren.
Und nicht ewig nachzudenken und tausend Gründe zu finden warum es nicht geht und schwierig ist und was du alles nicht kannst.

Hier wäre ein Klinikaufenthalt echt ein guter Anfang, wenn du das selbst nicht schaffst.

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Takli
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Beitrag Di., 27.06.2023, 19:30

Katzenhaus kann ich sehr empfehlen 😊 mache ich jetzt schon im dritten Jahr. Da hat man auch nicht gleich so viele Kontakte, die einen überfordern können.

Psychosomatische Klinik finde ich schon recht herausfordernd. Als stiller, zurückhaltender Mensch wird man da auch schnell übersehen. SHG oder Gruppentherapie finde ich da besser.

Wenn du die Augen auf hälst, findest du bestimmt irgendwann was passendes.

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Sydney-b
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Beitrag Di., 27.06.2023, 21:18

Man kann ja auch mit einer Tagesklinik anfangen.
Da ist man abends zuhause und in seiner gewohnten Umgebung.
Vielleicht könntest du ja in solch einer Einrichtung herausfinden, was passend für dich wäre?

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 10:35

Und da das Mobbing wohl diesen "bleibenden Eindruck" hinterlassen hat könnte auch eine Klinik die in Richtung Trauma geht gut sein. Wenn das Mobbing dir so Angst vor sozialen Kontakten gemacht hat war das offensichtlich traumatisch.

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verenasammy
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 10:50

Das hat es auf jeden Fall.
Vor allem weil auch Lehrer, Gruppenleiter etc. daran beteiligt waren ( also nicht nur Hänseleien durch Mitschüler).
Zusätzlich hatte ich zu dieser Zeit auch noch unerkannte gesundheitliche Probleme die alles noch verschlimmert haben ( und ein guter Angriffspunkt für Mobbing waren).
Mein großes Problem ist eben das mir die Perspektive fehlt.
Als Erwachsener lernt man nicht mehr so leicht neue Leute kennen wie als Kind oder Jugendlicher.
Man muss wesentlich aktiver werden.
Auch beruflich hat man nicht mehr alle Chancen oder es ist nicht mehr alles realisierbar.
Gefühlt braucht man 3 Schritte um 1 Schritt vorwärts zu kommen.
Das kostet natürlich auch extrem viel Energie.
Die Gesprächstherapie hilft mir schon sehr viel bei der Verarbeitung von schlechten Erfahrungen.
Ich bräuchte jetzt eher noch Beratung z.B um ein passendes Hobby oder einen passenden Verein zu finden.
Und vor allem bräuchte ich eine gute Berufsberatung.
Eine Struktur könne ich mir dann schon selber schaffen.

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chrysokoll
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 11:21

verenasammy hat geschrieben: Mi., 28.06.2023, 10:50 Ich bräuchte jetzt eher noch Beratung z.B um ein passendes Hobby oder einen passenden Verein zu finden.
Und vor allem bräuchte ich eine gute Berufsberatung.
Eine Struktur könne ich mir dann schon selber schaffen.
Du hattest ja offenbar schon sehr viel Beratung in Bezug auf berufliche Dinge, das hat dir nach deinem Empfinden nichts gebracht. Es macht wenig Sinn immer weiter zu Beratungen zu gehen, hier wären jetzt andere Ansätze gefragt.

Und eine Beratung um ein Hobby zu finden? Das gibt es nicht, hier ist einfach auch DEINE Initiative gefragt.
Diese Schritte wirst du gehen müssen.
Das kannst du natürlich in der Therapie besprechen und vorbereiten. Aber das nimmt dir niemand ab, da kommt niemand und sagt "das ist dein Hobby, da gehst du jetzt immer Mittwochnachmittag hin, das macht dir Spaß"

Du wirkst sehr intelligent, kannst differenziert formulieren, mit dem Internet umgehen.
Was hindert dich an Recherche?
Du bist auch hier komplett auf "ja aber" und schreibst was alles nicht geht. Aber was geht denn?
Was interessiert dich? Was magst du? In welche Richtung geht es? Also geh mal weg von allem was du nicht kannst und was nicht geht.

Es gibt in den meisten Städten Ehrenamtsbörsen und Beratungen
Es gibt fast immer ein Verzeichnis aller Vereine. Da kommen Listen an Vereinen raus mit denen man nie gerechnet hat und wo man sich fragen kann ob das was wäre.
Du kannst die kostenlosen kulturellen, sozialen und sportlichen Angebote deiner Stadt mal durchforsten. Das alles ohne Pflicht das zu machen, aber als allerersten Schritt und mit der Vorgabe nicht gleich "geht nicht" zu rufen

Wenn das alles für dich absolut überhaupt nicht möglich ist, auch nicht als Versuch, wenn keine noch so kleine Aktivität möglich ist, dann wäre eine Klinik wirklich die erste Anlaufstation, weil du so nicht weiter kommst.

Noch mehr Beratung wird dir nichts bringen

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Sydney-b
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 12:27

Wie kommt man zu einem Hobby?
Du könntest damit anfangen, dir eine Liste zu schreiben.

Was magst du gerne?
Du gehst zB gerne in die Natur, was gäbe es für Möglichkeiten?

Nordic Walking Gruppen
der örtliche Wanderverein
Herzsportgruppe für sanfteres /langsameres Gehen
Training für Marathonläufe

Nächster Schritt: wie komme ich an Informationen, ob es in der Nähe eine Walking Gruppe gibt?

Fast jeder kleine Ort hat einen Sportverein mit verschiedenen Angeboten.
Dort anrufen und dich erkundigen oder im Internet auf der Homepage stöbern.

Oder du singst ganz gerne?
Chöre gibt es zuhauf, kirchlich, Gospel, gemischte Musikrichtungen…
Da könntest du dir verschiedene Chöre angucken/ausprobieren.

Ehrenamtliche Helferin für Menschen, die Hilfe /Unterstützung beim Einkaufen oder Arztbesuchen usw brauchen, gibt es auch so ziemlich in jedem Ort.
Bei der Gemeinde nachfragen oder in einer kirchlichen Einrichtung.

Du magst gerne Hunde?
Man kann auch langsam anfangen und mit einem Hund aus dem Tierheim spazieren gehen.
Unterwegs kommt es dann nach und nach zu Gesprächen mit anderen Hundebesitzern.
Im Tierheim nach und nach die Tätigkeit ausweiten…
Hundefutter verteilen, Wassernäpfe säubern…
Auch dort unterhältst du dich dann zwangsläufig mit den anderen Helfern.

Überlege dir als erstes deshalb: Was könnte dir Spaß machen?

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Takli
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 14:31

Es kann auch sein, daß du Depressionen hast, wenn du Schwierigkeiten hast zu sagen, was dir Spaß machen könnte. Das macht es natürlich schwierig etwas zu finden, zumal du durch die dadurch entstehenden Kontakte ja auch belastet wirst. Vielleicht bist du im Augenblick noch nicht bereit dafür und brauchst vorher noch etwas anderes?

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verenasammy
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 14:43

Ja ich habe auch Depressionen.
Deswegen tue ich mich ja auch schwer etwas passendes zu finden.
Etwas das mich weiter bringt und nicht überfordert.
Ich würde mir auch einen Ort wünschen an dem ich meine Aggressionen frei lassen könnte und z.B laut schreien.

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verenasammy
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 16:09

Ich war ja auch schon mal auf einem guten Weg.
Und laut Aussage meines Therapeuten hätte ich meine Probleme wahrscheinlich auch überwunden.
Erneutes Mobbing hat dann aber zu einem massiven Rückfall geführt.
Jetzt schaffe ich es nicht mehr auf diesen guten Weg zu kommen.
Eine Selbsthilfegruppe habe ich auch schon besucht.
Allerdings war das eher eine zusätzliche Belastung.
Mein Therapeut ist auch sehr zurückhaltend was Selbsthilfegruppen angeht.
Ich bräuchte auch eher stabile und psychisch gesunde Menschen die mich unterstützen.

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Takli
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 16:48

Wenn du eh depressiv bist und deine Psyche eben nicht stabil ist, dann halte ich persönlich Konfrontationstherapie zur Zeit nicht für angesagt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es dann besser ist nicht noch zusätzlich Belastungen auf sich zu nehmen, die zu Frust führen können. Vielleicht wäre es sinnvoller mit deiner Wut zu arbeiten und den Gefühlen von Hilflosigkeit, die bei Mobbing entstehen. Möglich wäre auch deinen Umgang mit dir selbst zu verbessern und sich besser zu verstehen. Ich würde etwas in der Therapie machen, was dich stabilisiert, damit du wieder zu dir finden kannst. Hast du dich mal mit Traumatherapie beschäftigt? Da gibt es viele Informationen, die erklären wie Körper und Psyche auf traumatische Erfahrungen reagieren. Mir hat das z.B. geholfen mir nicht mehr so viele Vorwürfe zu machen und mich als Versager zu fühlen. Vielleicht würde dir das auch weiterhelfen?

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Beitrag Mi., 28.06.2023, 16:59

verenasammy hat geschrieben: Sa., 24.06.2023, 12:24
Als Sozialphobiker und sozial unerfahrener Mensch eckt man ja gerne an und wird als arrogant, unfreundlich etc. wahrgenommen.
Und sammelt im schlimmsten Fall weitere negative Erfahrungen und wird in seiner Angst nur noch mehr bestärkt.
Vielleicht hat ja jemand hier einen Weg aus diesem Teufelskreis gefunden.
Ich glaube da gibt es kein Patentrezept. Ich denke, du hast eine übertriebene Angst vor schlechten Erfahrungen. Verständlich, aber wahrscheinlich übertriebe.
Ja, dich werden nicht all mögen und du wirst auch anecken. Ja. Aber daran wirst du ja nun auch nicht gleich sterben.

Das falscheste was du machen kannst, ist eine Aktivität zu finden bei der du denkst: Ja, das könnte ich mir vorstellen, damit würde ich mich ok fühlen.
Du wirst dich immer bei allem erst mal schlecht fühlen. Man muss es halt trotzdem machen, was wagen, was ausprobieren. Wenns nicht passt kannst du ja wieder was ausprobieren. Zerdenk das nicht so.

Ansonsten wird sich nichts ändern und du musst dein Leben eben so akzeptieren wie es ist und akzeptieren das alles bleibt wie es ist. Was anderes gibt es ja nicht in der Realität.
Nichts aktiv ändern, aber sich dann schlecht fühlen weil sich nichts ändern, ist ja auch kein Weg.
Dann ist allerdings die Frage: Was ist dein Ziel in der Therapie?
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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verenasammy
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Beitrag Mi., 28.06.2023, 17:22

Mobbing ist auch ein großes Thema in den Therapiestunden.
Mein Therapeut übt auch bezüglich Konfrontation keinen Druck aus.
Eine Aufarbeitung findet also definitiv statt.
Allerdings ist natürlich die Frage wie es weitergehen soll.
Wie lange ich mich noch damit beschäftigen soll.
Es ist eben auch ein extremer Teufelskreis.
Ich habe massive Angst wieder gemobbt zu werden.
Vermeidungsverhalten bringt mich aber auch nicht weiter.
Mein Therapeut kann jetzt auch kein Fehlverhalten meinerseits feststellen.
Auch ein soziales Kompetenztraining wäre nicht notwendig.
Mobber merken natürlich, dass man unsicher ist und nutzen dies aus.
Sicherheit erlangt man allerdings nur durch Übung.
Ein echter Teufelskreis.

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