Angst vor selbstverschuldeter Gesundheitsgefährdung

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Tobe
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Beitrag Mo., 07.08.2023, 06:48

Hallo Rolexfüralle,

beruhige Dich erst mal, niemand auch nicht Sinarellas möchte Dich hier irgendwie angreifen oder abwerten.
Mir scheint es bei Dir auch eher in die Richtung von Zwangsgedanken und einer veränderten Wahrnehmung mancher Dinge zu gehen. Auch bist Du relativ “dünnhäutig“ und das meine ich jetzt auch nicht abwertend.

Mal Dein Beispiel mit Deiner Dusche...
Du scheinst die 3 Monate doch gut überstanden zu haben, mit der von Dir durchgeführten Art und Regelmäßigkeit der Reinigung. Also scheint dies doch gar nicht so falsch gewesen zu sein ;)

Ich bin jetzt diesbezüglich kein gutes Beispiel, weil bei mir Momentan das krasse Gegenteil passiert. Meine Dusche/Badewanne (halt Dich fest) habe ich vor ca. 2 Jahren, das letzte Mal gründlich geputzt :anonym: und ich dusche weiterhin darin und mir ist bisher gesundheitlich nichts passiert.
Schließlich stehe ich darin ja nur beim Duschen und vergleichsweise dürfte jeder Fußboden dreckiger sein, als eine regelmäßig benutzte Dusche.
Sicher sind da Kalkflecken und auch Seifenreste. Aber z.B. lüfte ich nach dem Duschen, bis ich am Spiegel und auch selber gefühlt keine erhöhte Luftfeuchtigkeit mehr feststelle.
Dafür braucht man auch kein Hygrometer. Ausgenommen, man hat ein Schimmel-Problem in der Wohnung.

Ich denke auch, es wäre für Dich erheblich leichter, wenn Du manches etwas lockerer siehst.
Du machst Dir vermutlich bei manchen Dingen zu viele Sorgen, hast diesbezüglich vielleicht auch eine etwas übertriebene Wahrnehmung.
Du musst ja nicht gleich wie ich ins andere Extrem verfallen, aber eben manches auch mal lockerer sehen.
Bei mir ist es nur so extrem, weil ich ziemlich am Ende bin und für alles irgendwie keine Kraft mehr habe. :red:

Und mit dem Realitäts-Check ist nur gemeint, daß Du mal vergleichen könntest, wie andere Menschen die jeweilige Situation wahrnehmen.

Deine Betreuerin scheint doch eine ganz Vernünftige zu sein und diese sagte Dir doch auch, daß sie ihre Dusche nur einmal wöchentlich putzt.
So pauschal kann man das m.E. auch nicht festlegen. Es kommt auch immer darauf an, wie viele Personen eine Dusche nutzen. Z.B. muss man sicherlich öfter die Dusche in einem Mehrpersonenhaushalt putzen, als in einem Einpersonenhaushalt.

Als mein Lebensgefährte noch lebte, haben wir im Schnitt alles ca. 1x/Woche geputzt. WC, Waschbecken ca. 2x die Woche und Küchenabreitsflächen täglich, bzw. nach Gebrauch.

Mache Dir einen Putzplan mit dem Du Dich wohlfühlst und glaubst, daß es für Dich dann sauber genug ist.
Das Du nach Deinen persönlichen gesundheitlichen Problemen da vielleicht auch etwas sensibler bist, bzw. auf Nummer Sicher gehen möchtest ist nachvollziehbar.
Nur passe dabei auch auf, daß Du da nicht in eine Art Putzzwang verfällst, also übertriebene Hygiene. Ein gesundes Mittelmaß zu finden, ist da denke ich eine für Dich wichtige Sache.
Orientiere Dich da vielleicht an Menschen, denen Du vertraust, wie z.B. Deine Betreuerin.
Dies wäre dann z.B. eine Art Realitäts-Check.
Wenn sie z.B. sagen würde 1x/Woche reicht und Dir wäre lieber täglich, dann versuche es mal mit alle 2-3 Tage, ob Du Dich damit anfreunden kannst.
Also eben diesen Zwang da raus nehmen.
Wenn da 1x nicht geputzt ist, wird Dir nichts passieren. Erlaube Dir die Erfahrung und Dein Leben wird diesbezüglich etwas leichter. Also bezüglich des Putzens.

Mach Dir den Putzplan so, daß Du Dich damit wohlfühlst, gestalte ihn so, daß Du die erledigten Aufgaben abhaken kannst und wenn da mal ein Haken nicht gesetzt wurde, bricht nicht gleich das Chaos aus und dies wird auch nicht gleich gesundheitlich gefährlich. Dann wir es halt beim nächsten Mal wieder erledigt.
Das meinte Dein Therapeut sicher auch mit ein bisschen “Egal-Haltung“ entwickeln.

L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.

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SinnIch
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Beiträge: 425

Beitrag Mo., 07.08.2023, 08:04

Von dem, was du beschreibst, müsstest du eher total stolz auf dich sein über deine Entwicklung. Dass du jetzt so gut klar kommst im Vergleich zur ersten Wohnung. Niemand macht alles richtig, zumal gerade in Sachen Hausarbeit es ja sowieso oft kein klares richtig und falsch gibt.

Wenn du mal etwas findest, was vielleicht zu optimieren wäre, dann mach dich nicht fertig, sondern mach es ab dann anders und gut. So ergeht es uns allen, nicht nur dir, dass man immer mal wieder "Fehler im System" entdeckt. Eigentlich ist doch das ganze Leben "try and error"...

Aber ich verstehe, dass du sonst Sorge hast, dass es wieder sonst komplett aus dem Ruder läuft.

Aber würde dies die Betreuung nicht rechtzeitig sehen, dafür ist diese doch da?

Es klingt sehr anstrengend, immer alles so stark unter Kontrolle haben zu wollen und so hart mit sich zu sein, wenn eine Kleinigkeit nicht dem eigenen Anspruch (!) genügt.

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Rolexfüralle
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Beiträge: 14

Beitrag So., 24.09.2023, 16:20

Es ist doch alles recht sauber und ordentlich weiterhin.
Diabetes sogar noch etwas besser als vorher, obwohl ich bereits längwr Zeit und mühw investiert habe ohne dass der Langzeitwert sich noch verbesserte.
Aber jetzt doch endlich wieder noch besser (war aber eh schon akzeptabel, laut Diabetologen sogar gut) (habe ich sogar schriftlich)

Termine klappen auch, arbeit war ich letzten Monat 4mal zu spät.
Gibt zwar keinen Ärger weil es ja eine behindertenwerkstatt ist (Schwerpunkt psych. Erkrankungen, aber manche haben auxh nur was körperliches oder lernschwächen etc.).
Abwr ist doch aussagekräftig in Bezug auf meine Selbstorganisation.
Diesen Monat 3 mal zu spät.
Arbeite ja auch nur 4h, da ist es do h eigentlich heavy dann auch noch zu spät zu kommen...
In dem "Laden" fällt es natürlich wenigwr auf weil manche beschäftigte auch einfach mal einen Monat oder 2,3 fehlen bis sie gekündigt werden...
Aber schreibe es für mich selbst auf, wie oft ich fehle.

Koche immer noch minimum 2 mal pro Woche, allerdings 3 Portionen einfrieren 1 Portion essen.
Viel Gemüse aber auxh mehr Fett um Gewicht zu halten oder zuzunehmen.

Was schlecht läuft: meine impulskontrolle, und mancjmal Termineibhalten wenn mehrere Termine zu wechselnden Uhrzeiten kurzfristig vereinbart werden. (Sonst läuft es problemlos mit terminen)
Das war bei physiotherapie jetzt der Fall.

Offenbar war ich als ich zu spät kam so daneben mit meinem verhalten dass ich denen angst gemacht habe.
Die haben die betreuerinnen angerufen und alle Termine gecancelt.
Das Grübeln darüber, woher die die haben könnten habe ich aufgegeben, paar Ideen habe ixh aber nützt jetzt eh nichts weiter drübernachzudenken.

Also ich kann mir nicht vorstellen dass diese Praxis vollkommen überreagiert hat, wenn man mit einbezieht, dass die mich ja nicht kennen und ni ht einschätzen können.
Ich habe zwar nicht gedacht dass es so schlimm war, die war sehr freundlich und ich hatte mich aucj entschuldigt weil ich zu Unrecht denen vorgeworfen habe den Termin vertauscht zu haben.

Aber dann hatte die Therapeutin vermutlich so Angst, dass sie sich nicht getraut hat mir direkt zu sagen sie will mich nicht therapieren.
Oder hatte no h keinen Entschluss gefasst oder vllt. wollte sie sich erst mit den Kolleginnen kurzschließen.

Ich kann mich auch an meine mega Anspannung in dem Moment erinnern (gedanke: oh nein mein hart umkämpfter physiotermin! Seit minimum 1Jahr Kämpfe i h um eine verordnung und vermassel es jetzt da ich eine habe!), war definitiv erst unfreundlich und dann zwar wieder ruhiger, weniger genervt, aber bin nicht sicher ob ich mich au h für mein verhalten entschuldigt habe glaube nämlich bi ht.. (fürs zuspätkommen schon)
Generell sehr nervös gewesen

Naja das heißt ich bin offenbar wirklich weiterhin in zumindest vereinzelten Situationen eine Zumutung für meine Mitmenschen.
Wäre ich konsequent würde ich vllt doch noch mal nach Neuroleptika fragen bei Ärztin aber ich hasse die Wirkung dieses Wirkstoffes sehr, das war die negativste Entfremdung meines Lebens als Kind/ jugendlicher für ein paar Jahre wegen Impulskontrollstörung (KEINE psychosediagnose oder Verwandtes).

Insofern entscheide ich mich für den egoistischen Weg und vermeide alles was mit dämpfenden medis zu tun hat (hab ka bereits heftige müdigkeit, hypersomnie laut neur. Schlaflabor)

Alleine leben wäre mit sowas eher nicht möglich, nehme bereits medis um die schläfrigkeit zu reduzieren.

Nur muss mir bewusst sein das meine Umwelt mich nicht ertragen muss und ich kein Recht habe mich so zu verhalten selbst wenn es keine Absicht ist.
Ich habe ja viele Verhaltensweisen die nicht der norm entsprechen. Es ist wichtig, dass ich zumindest die Aggression und das schließt anstrengenderweise auch Mimik Gestik Tonfall Lautstärke Wortwahl sprachtempo gangtempo Körperhaltung mit ein, abstelle.
Und nicjt direkt in Panik verfalle auch wenn ich selbst die Verantwortung habe für den ausgang einer Situation.

Das ich da jetzt so "kalkulierend" drüber nachdenke könnte man vllt aich als weiteren Indikator/ Risikofaktor dafür sehen dass ich mich manchmal (weiterhin) unerträglich gegenüber anderen verhalte (n könnte).

Werde nächste Woche vermutlich nochmal mit betreuerin zur physio fahren.
Macht keinen Sinn weiter zu grübeln was passieren könnte.
Falls mir irgendwas einfällt was vorgefallen war das ich verdrängt habe schreibe ich es auf.

Habe mir vorgenommen auf keinen Fall in Panik zu verfallen.
Wenn es zu schlimm wird, gehe ich eventuell nach dem Gespräch allein nach Haus oder bitte die betreuerin dass ich jetzt nicht drüber weiter sprechen will im schlimmstfall wäre die verärgert wäre aber besser als auszuflippen

Oder falls es während des Gesprächs in der praxis schlimm wird rede ixh im schlimmstfall einfach nicht mehr oder sage nur dinge die zumindest keine Aggression vermitteln selbst falls man merkt dass ich nicht mehr so gut denken kann in dem Moment.
Hauptsache niemand muss Angst haben

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