Eheannullierung dank meiner Lügen

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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patom
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Eheannullierung dank meiner Lügen

Beitrag Sa., 12.08.2023, 19:39

Hallo,

ich bin leider notorischer Lügner und habe meinen Finanzen nicht im Griff.

Ich bin 4#, verheiratet und habe # Kinder aus 1. Ehe.

Ich habe meine Frau bewusst belogen. Wir haben uns erst im XXXXXX 202# kennengelernt und uns beide Hals über Kopf verliebt. Sie hat selbst # Kinder.

Finanziell hat meine Frau keine Probleme. Ich schon. Mein ganzes Leben lang habe ich Probleme mit Geld umzugehen. Viele Leute, engste Angehörige habe ich belogen. Die Allerwichtigste Person, meine große Liebe, nun also auch.
Ich war vor der Ehe unehrlich. Wir haben im XXXXXX 202# erst geheiratet. Vor der Ehe wollte sie gerne einen Kontoauszug von mir sehen. Ich habe diesen gefälscht. Statt einem Minus von 1#.000 Euro stand ein Plus von ca. #.000 Euro glaube ich. Ich weiß, dass das alles falsch ist.

Es gab viele Diskussionen und Streits wegen meiner Einstellung zu Geld. Es gab hunderte Gelegenheiten um ihr meine Situation zu beichten. Vor der Ehe, nach der Ehe. So oft. Statt ihr zu sagen, dass ich mir einen Urlaub nicht leisten kann waren wir in XXXXXXXXX. Dort habe ich ihr einen Hochzeitsantrag gemacht. Das war im Februar. Sie war so glücklich.

Ich habe ca. # mal angesetzt um es zu sagen habe es aber nie über die Lippen gebracht. Ich habe den Job gewechselt und nachdem ich mein Gehalt im Vorhinein bekommen habe, hat meine Frau mir ein Monatsgehalt geborgt damit ich über die Runden komme weil ich im neuen Job das Gehalt im Vorhinein bekam zunächst. Ich dachte, wie in meiner Branche üblich, ich auch im neuen Job das Gehalt im vorhinein bekomme. Anstatt auf ihre Intuition zu hören und mich zu erkundigen habe ich mich auf mein Wissen verlassen und ihr gesagt, dass sie das geborgte Geld im August zurückbekommt. Hier erwartet ich das doppelte Gehalt.

Wie es kommen musste gab es kein doppeltes Gehalt. Daher gab es Streit. Ich habe mich versucht herauszureden und beschwichtigt. Sie war verletzt. Ich konnte sie besänftigen aber am Dienstag dieser Woche war plötzlich ein Inkassobrief im Postkasten. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Ein paar Tage nachdem wir erfahren haben, dass sie schwanger ist.

Meine Frau wollte, dass ich die Wohnung verlasse. Ich bin zu einem Freund der mich aufnahm weil seine Freundin gerade auf Urlaub ist. Seither bin ich hier. Nun wusste sie definitiv, dass hier etwas nicht stimmt. Also blieb mir nichts über endlich mit der Wahrheit herauszurücken. Ich habe eine Lebensbeichte abgelegt und ihr alles erzählt was jemals schiefgelaufen ist bei mir. Jede Lüge, jedes Fehlverhalten. Das tat erstmal gut war für sie aber natürlich nicht schön. Sie gab mir eine letzte Chance, wollte, dass ich bei meinem Freund bleibe einige Tage weil sie Ruhe brauchte.

Und das was jetzt folgt muss man sich einmal vorstellen. Am Vortag habe ich noch einen Auszug vom Gericht geholt an dem man sieht welche Klagen gegen einen laufen. Habe ich ihr gegeben und am nächsten morgen um ##:## stand der Gerichtsvollzieher vor ihrer Türe. Ich bei meinem Freund und sie weiß nicht was los ist. Das war zu viel. Seither will sie die Ehe annullieren lassen und ein Rückzug in unsere Wohnung ist in weite Ferne gerückt.

Meine Frau ist nach wie vor Gesprächsbereit. Sie trägt noch den Ring. Wir haben uns heute getroffen. Sie ist massiv enttäuscht weil ich sie so sehr verletzt habe.
Sie stellt mir in Aussicht, dass sie mir die Chance gibt mich zu bessern aber sie will Taten sehen. Es geht eher nicht um die Schulden sondern um die Lügen.

Ich habe sie heute unter Druck gesetzt und gesagt ich will eine Perspektive bis wann ich zurück kann. Diese Perspektive bekomme ich nicht. Sie sagt ich darf meine Therapie bzw. mein Gesnudwerden nicht von ihr abhängig machen. Ich muss am Boden sein damit ich meine Sucht, meine Lügen wirklich aufgeben kann. Daher soll ich mir eine Wohnung suchen und ihr beweisen, dass ich mich wirklich ändere.

Ich sehe, dass das ja schon eine tolle Aussicht ist aber ich habe leider auch eine ziemliche Trennungsangst und werde panisch wenn mir jemand nicht sagt, dass alles gut wird.

Heute am Heimweg hat sie mir eine Tasche mitgegeben mit einigen Sachen von mir. In einem kleinen Säckchen waren meine Wohnungsschlüssel. Sie hat sie mir also zurückgegeben. Ich erachte das als schönes Zeichen und freue mich darüber wie ein kleines Kind. Ich liebe meine Frau abgöttisch. Sie ist so ein guter Mensch.

Ich denke, dass war vielleicht das "alles wird gut zeichen" das ich so dringend gebraucht habe.

Jetzt muss ich dennoch endlich hart bleiben. Was denkt ihr darüber? Welche Tipps könnt ihr mir geben in Bezug auf das notorische Lügen und wie man es ablegen kann. Therapie ist klar. Das mache ich ab Montag aber was gibt es sonst für Tipps?

Ich vermisse meine Familie sehr und möchte am Liebsten sofort nach Hause und alle meine Lieben umarmen.

LG PATOM

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caduta
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Beitrag Sa., 12.08.2023, 20:50

Hmmm, also ich würde das ernst nehmen und erst einmal nicht nach Hause gehen, auch wenn es schwer fällt. Sie will Taten sehen. Dann zeig sie ihr. Wenn du jetzt zurück gehst, ist aus meiner Sicht die Gefahr groß, dass sich nichts ändert und du weitet lügen musst.
Schau doch erst mal was der Therapeut sagt

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patom
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Beitrag Sa., 12.08.2023, 21:14

Danke, aber so war das nicht gemeint. Natürlich gehe ich jetzt nichtnach Hause. Ich hab mich einfach gefreut darüber, dass sie wieder ihre Wohnung geöffnet hat für mich. Klar bleibe ich bei meinem Freund. Ich würde nie ohne offizielle Einladung einfach wieder retour kommen. So war es auch vermutlich nicht gemeint. Sondern eher, so, dass sie mir sagen will: tu was! dann wird unsere Familie wieder heil.

Ich wollte hier eher Tipps für das notorische Lügen.

Danke lg

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Sinarellas
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Beitrag So., 13.08.2023, 07:16

Was hast du denn bis jetzt selbst getan, so aus deiner Selbstwirksamkeit heraus, um das Lügen, das Lügenkonstrukt zu durchbrechen? Therapie? Arzt? Internet? Reflektiert, was du alles verbirgst hinter deinen Lügen? Ehrlich zu dir selbst? Getraut deine verletzliche, verarmte Seite zu beleuchten?
Beichten sind das eine, Taten aber das andere.

Empfindest du dich innerlich als minderwertig und kompensierst das Gefühl mit dem Lügenkonstrukt zu Geld und Materiellem Wert (Thailand und Co.) ?
Begleitsymptome zum Lügen?

So oder so: Du leidest unter deinem Verhalten (?) und dein Umfeld noch mehr, ab zum Arzt. Du bist weit über den Punkt hinaus, als dass du das selbst etwas tun kannst.
..:..

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Gespensterkind
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Beitrag So., 13.08.2023, 09:17

Notorisches Lügen ist ein ernst zu nehmendes Problem. Begleitet es Dich schon Dein gesamtes Leben? Kennst Du all diese Schwierigkeiten und die Lügen aus anderen Lebensphasen und -bereichen?
Meine Frage wäre ebenfalls: wolltest Du bislang ernsthaft damit aufhören und schaffst es nicht? Oder bleibt doch immer ein Mehrwert/Zugewinn für Dich, weshalb Du quasi "lügen musst"?
Die Frage ist also: wie hoch ist Dein Leidensdruck bezüglich des Lügens? Oder ist es aktuell nur der Leidensdruck, dass Deine Frau das nicht mehr so akzeptiert und Dich rausgeworfen hat und die Beziehung auf der Kippe steht?

Nur ein echter Leidensdruck bezüglich des Lügens kann Dir helfen, etwas daran wirklich verändern zu wollen. Und nur wenn Du wirklich etwas daran ändern willst, dann solltest Du Dir dafür einen Therapeuten suchen. Denn allein ist das total schwierig. Ein Therapeut, dem Du direkt sagst, um was es geht. Damit Du ihn nicht anlügst.
Notorisches Lügen kann Zeichen einer Persönlichkeitsstörung sein. Es kann auch andere Ursachen haben, das sollte man zunächst eruieren.

Wenn es um die Finanzen geht: es gibt die Möglichkeit, dass Du eine gesetzliche Betreuung für Finanzen mit Einwilligungsvorbehalt für Dich selbst beantragst. Damit es Dir nicht möglich ist, damit zu tricksen. Das wäre ein großer Schritt. Aber ein sehr ehrlicher. Auch Deine Frau würde sehen, dass Du es damit ernst meinst.

Aber zunächst musst Du Dir selbst darüber im Klaren sein, was Du eigentlich verändern möchtest.

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leuchtturm
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Beitrag So., 13.08.2023, 15:28

du schreibst oben von einer Sucht;
meinst du damit die Lügerei oder etwas Anderes?

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patom
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Beitrag So., 13.08.2023, 17:00

Sinarellas hat geschrieben: So., 13.08.2023, 07:16 Was hast du denn bis jetzt selbst getan, so aus deiner Selbstwirksamkeit heraus, um das Lügen, das Lügenkonstrukt zu durchbrechen? Therapie? Arzt? Internet? Reflektiert, was du alles verbirgst hinter deinen Lügen? Ehrlich zu dir selbst? Getraut deine verletzliche, verarmte Seite zu beleuchten?
Beichten sind das eine, Taten aber das andere.

Empfindest du dich innerlich als minderwertig und kompensierst das Gefühl mit dem Lügenkonstrukt zu Geld und Materiellem Wert (Thailand und Co.) ?
Begleitsymptome zum Lügen?

So oder so: Du leidest unter deinem Verhalten (?) und dein Umfeld noch mehr, ab zum Arzt. Du bist weit über den Punkt hinaus, als dass du das selbst etwas tun kannst.

Hallo,

Folgendes habe ich bisher unternommen: ich habe mir für morgen einen Termin bei einer Suchtklinik für ein Erstgespräch ausgemacht. Außerdem ist am Mittwoch der Betreuer in der Schuldnerberatung wieder hier. Den rufe ich an und mache mir einen Termin aus. Außerdem hatten wir gestern eine Art Intervention mit meiner Frau und meinem Stiefvater. Ich habe zugestimmt mich freiwillig fürs erste besachwalten zu lassen. Außerdem habe ich meine Bankdaten weitergegeben an meinen Stiefvater. Er kümmert sich fürs erste um die Finanzen. Seit ich ausgezogen bin shcicke ich meiner Frau tgl. einen Screenshot meines E-Bankings damit sie sehen kann, dass ich nichts ausgebe. Google Pay, Apple Wallet und so weiter habe ich gelöscht. Ich komme mit 5 Euro pro Tag aus.

Ein gemeinsamer Bekannter, der meiner Frau sehr geholfen hat als es ihr nicht gut ging, leitet Meetings für Suchtkranke Menschen. Bei unserem Urlaub in Thailand wurden wir von ihm zu einem meeting eingeladen und meine Frau sollte dort sprechen. Ich war einfach nur mit. Ich habe ihn angeschrieben und um Hilfe gebeten. Ich war heute bei einem Online Meeting dabei. Zum ersten Mal.

Ich war mit meiner Frau heute morgen außerdem gemeinsam im Krankenhaus weil sie Schmerzen hatte. Es waren dennoch gute Neuigkeiten finde ich. Die Ärztin vermutet, dass sie das Herz schlage sah, war sich aber nicht zu 100% sicher weil das Ultraschallgerät nicht so gut ist. Sie meinte in ein paar Tagen kann man es genau überprüfen. Ich freue mich, dass meine Frau sich um das Baby sorgt und hoffe, dass sie es behalten möchte. Sie sagte ja, dass sie es abtreiben möchte.

Also ich habe einige Schritte gesetzt und bin zuversichtlich, dass ich alles so beibehalte. Ich will ja meine Familie zurück und nicht noch weiter in den Strudel geraten.

Um auf deine Frage zu antworten. Ich denke ich bin ein Suchtmensch. Ich kann unglaublich diszipliniert sein wenn ich etwas erreichen will. So diszipliniert, dass andere sagen es sei nicht gesund. Zb. wenn es um die Ernährung geht. Ich kann 30kg abnehmen. Beim Sport, ich kann 2000hm den Berg raufgehen an einem Tag, jeden Tag laufen gehen, an manchen Tagen ins Fitnesscenter. Ich mache das 4 Monate lang bis ich übertrainiert bin. Ich bekomme Geld aufs Konto und will es sofort ausgeben. Ich lerne programmieren und sitze wochenlang jeden Tag 8 Stunden vor dem Computer und lerne es. Ich kann mich in alle möglichen Themen extrem hineinsteigern. Aber nichts mit Maß und Ziel. 100% oder nichts. Ich schaffe es nicht konstant die richtige Menge an Energie aufzuwenden.

Natürlich kompensiere ich etwas. Keine AHnung was genau. Ich will immer gut dastehen. Ich will, dass andere glauben ich habe einen guten Geschmack, bin Nobel etc. Ich denke ich glaube irgendwie, dass ich ehrlich und ohne aufzuschneiden nicht gemocht werde. Ich will immer irgendwem etwas beweisen. Mit Lügen schaue ich, dsas ich von anderen nicht schlecht gesehen werde. Weil ich mit meinen Finanzen nicht umgehen kann erfinde ich abstruse Lügenkonstruke kann mir das aber alles ziemlich gut merken. Kaum jemand kommt mir auf die Schliche irgendwie. Bis auf meine Frau...die ist wohl der Endgegner der mich anstößt mein Leben in den Griff zu bekommen.

LG Thomas

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patom
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Beitrag So., 13.08.2023, 17:30

leuchtturm hat geschrieben: So., 13.08.2023, 15:28 du schreibst oben von einer Sucht;
meinst du damit die Lügerei oder etwas Anderes?
Danke für deinen Beitrag.
Nein. damit meine ich alle meine Süchte. Ich kann nach allem süchtig sein wie weiter oben beschrieben. Hauptsächlich aber Kaufsucht und evtl. Geltungssucht wenn es so etwas gibt.

LG

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patom
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Beitrag So., 13.08.2023, 18:32

Gespensterkind hat geschrieben: So., 13.08.2023, 09:17 Notorisches Lügen ist ein ernst zu nehmendes Problem. Begleitet es Dich schon Dein gesamtes Leben? Kennst Du all diese Schwierigkeiten und die Lügen aus anderen Lebensphasen und -bereichen?
Meine Frage wäre ebenfalls: wolltest Du bislang ernsthaft damit aufhören und schaffst es nicht? Oder bleibt doch immer ein Mehrwert/Zugewinn für Dich, weshalb Du quasi "lügen musst"?
Die Frage ist also: wie hoch ist Dein Leidensdruck bezüglich des Lügens? Oder ist es aktuell nur der Leidensdruck, dass Deine Frau das nicht mehr so akzeptiert und Dich rausgeworfen hat und die Beziehung auf der Kippe steht?

Nur ein echter Leidensdruck bezüglich des Lügens kann Dir helfen, etwas daran wirklich verändern zu wollen. Und nur wenn Du wirklich etwas daran ändern willst, dann solltest Du Dir dafür einen Therapeuten suchen. Denn allein ist das total schwierig. Ein Therapeut, dem Du direkt sagst, um was es geht. Damit Du ihn nicht anlügst.
Notorisches Lügen kann Zeichen einer Persönlichkeitsstörung sein. Es kann auch andere Ursachen haben, das sollte man zunächst eruieren.

Wenn es um die Finanzen geht: es gibt die Möglichkeit, dass Du eine gesetzliche Betreuung für Finanzen mit Einwilligungsvorbehalt für Dich selbst beantragst. Damit es Dir nicht möglich ist, damit zu tricksen. Das wäre ein großer Schritt. Aber ein sehr ehrlicher. Auch Deine Frau würde sehen, dass Du es damit ernst meinst.

Aber zunächst musst Du Dir selbst darüber im Klaren sein, was Du eigentlich verändern möchtest.
Ok nun antworte ich zum dritten mal. Meine Antworten dauern so lange, dass ich immer ausgeloggt werde und ich habe zum 2. mal vergessen den Beitrag zu kopieren.

Gut nun in aller Kürze eine Antwort auf deine spannende Frage:

Das mit dem Leidensdruck ist eine gute Frage. Woran erkennt man den das? Ich höre von allen Seiten (vor allem meiner Frau) dass man ganz unten angekommen sein muss um es schaffen zu können. Na und wo ist das?

In dem Addicts-Meeting heute sprachen einige Menschen über ihre Story. Mehrheitlich: Drogensucht, Alkohol, Obdachlosigkeit" ich habe meiner Frau nach dem Meeting erzählt, dass ich nicht obdachlos sein will. Ich will jetzt den richtigen Weg einschlagen. Ich habe genug. Ich sagte, dass für mich eine Welt zusammengebrochen ist und fragte wie weit ich denn noch sinken soll? Sie antwortete: Obdachlosigkeit.

Die Antwort machte mich sauer. Ich denke es muss ja nicht jeder Süchtige dort ankommen um zu verstehen. dass er sich ändern will. Ich wollte mich shcon oft ändern. Ich habe mir immer eine Hintertür offengelassen durch die ich wieder rauskam. Oder es hat mich ein altes Lügenkostrukt eingeholt und ich war dann zu schwach um standhaft zu bleiben und habe nach Alternativen gesucht.posting.php?mode=smilies&f=10

Nun alle sin allem denke ich, dass der englische Ausruck "you need to be at the bottom" irreführend ist. Das klingt ja wirklich irgendwie nach Obdachlos. Ich finde den Ausdruck "Leidensdruck" wesentlich besser. Denn den habe ich sehr massiv. Seit Jahren bin ich natürlich gestresst. Ich habe Panikattacken, Herzrhythmusstörungen (mein Herz ist aber kerngesund), Einschlafprobleme, Panik wenn es an der Tür läutet, nie Geld, und ich will den Blick eines liebenden menschen nie wieder sehen wenn er erkennt, dass ich ihn belogen habe. Sprich ich denke mein Leidensdruck ist groß. Ich will da endlich raus. Ich will ein ruhiges Leben führen und ich will den Knoten im Magen endlich loswerden. Es ist eine große Last von mir abgefallen als ich alles meiner Frau gebeichtet habe. Aber jetzt will ich es durchziehen. Der erste Schritt ist getan jetzt geht es weiter.

Die Panik, dass ich meine Familie verliere ist temporär. Verliere ich sie tatsächlich ist sie weg und die Panik hört irgendwann auf. Ich muss damit irgendwie zurechtkommen. Bleibt sie mir erhalten ist die Panik auch weg. Also die Panik die Familie ist früher oder später weg. Was bleibt sind meine Panikattacken, mein gestresster Alltag, meine Herzrhythmusstörungen, schlaflose Nächte. Und dsa ist es was ich nicht mehr will. Selbst wenn ich alles verliere will ich ein geregeltes Leben haben und irgendwann vielleicht die Möglichkeiten haben wieder glücklich zu sein. Ich bin 40. Es wird Jahre brauchen. Wenn ich meine Familie verliere vielleicht Jahrzente bis ich wieder Glück empfinde. Aber das will ich irgendwann. Ich denke der Leidensdruck ist groß. Aber ich weiß nicht woran ich erkenne ob er roß genug ist.

Ja, ich lasse mich von meinem Stiefvater besachwalten. Er hat es angeboten. Ich habe zugestimmt.

Ich habe mir fest vorgenommen in der morgigen Therapie nicht zu lügen. Vor allem mich selbst nicht zu belügen. Ich bereite mich extra nicht vor. Normal mache ich das und lege mir Argumente zurecht. Ich hab Angst nicht zu erkennen wenn ich mich selbst belüge aber ich gebe mein Bestes.

LG Thomas

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patom
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 11:23

Hallo!

Ich war ja heute im Anton Proksch Institut.
Die Ärztin hat mir dringend empfohlen eine stationäre Therapie zu machen. Diese dauert 8 Wochen.

Ich war überrascht und irritiert. 8 Wochen!
Ich hatte sogleich Angst um meinen Job. Ich bin Business Analyst in einer Versicherung. Verdiene gut. Im April habe ich begonnen, im Juli fast 4 Wochen Hochzeitsreise. Mein AG wird nicht begeistert sein.
Andererseits, als Business Analyst gibt es Jobs genug. Ich hab für diesen Job ein paar Wochen gesucht. Und erstmal würde ich ja ohne Krankengeld bekommen falls mich mein AG kündig im Krankenstand.

Nachdem ich mit meiner Frau am Telefon darüber gestritten habe und ich meinte, dass es wohl auch Alternativen geben müsse wenn die beste Lösung nicht geht eben eine zweitbeste Lösung her muss. (Gemeint ambulante Therapie) hat sie noch gesagt, dass ich da mit 2 Stunden pro Woche rechnen kann was 800 Euro im Monat sind und überhaupt braucht sie sich da gar nicht Gedanken drüber machen. Ich solle gefälligst nach der zweitbesten Lösung suchen wenn ich das glaube.

Naja sie hat natürlich recht. Ich muss wissen was gut für mich ist und ich weiß, dass das die beste Lösung ist. Ich habe der Ärztin auch direkt gesagt, dass ich mich sofort entshcieden würde, wäre da nicht der Job. Aber die Gesundheit geht vor. Ich will gesund sein und wenn eine Ärztin mich dringend dazu aufruft das zu tun wird sie wissen was sie mir vorschlägt.

Ich habe daher am Mittwoch erneut einen Termin und werde das fixieren.
Leider meinte meine Frau heute wieder, dass unser gemeinsames Baby eher keine gute Idee ist und wir nus ohne dem gemeinsamen Kind leichter tun. Ich verstehe ihre Argumentation aber ich denke in 8 Monaten, bis das Kind da ist, passiert viel und mit Zielstrebigkeit kann ich bis dahin viel erreichen.

Wie seht ihr das mit Job und stationärer Behandlung usw.?

Danke

LG
PATOM

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 11:56

ich denke dass ein Klinikaufenthalt jetzt das beste ist was du tun kannst.
Und das ist sicher erst der Anfang. Alles andere, auch Job, ist weniger wichtig und letztlich immer nur eine Ausrede warum etwas grade nicht geht.

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caduta
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 11:59

Mir ist nicht klar was bei acht Wochen Klinik als sinnvolles Ergebnis rauskommen könnte? Das solltest du vielleicht erst für dich klären. Du bist ja nicht arbeitsunfähig oder so. Vielleicht wäre eine ambulante Therapie doch erst mal geeigneter, da langfristiger?

Und zu deiner Ehe. Du wirkst sehr auf die Rettung deiner Ehe fokussiert. Es ist ein bisschen wie die anderen Beispiele die du genannt hast. Wenn du das Ziel erreicht hast und du wieder bei deiner Frau wohnst. Wie wird es dann weitergehen? Wird das nur ein Strohfeuer oder eine echte langfristige Änderung?

Ich denke du musst dir klar werden, ob du diese ganze Therapiegeschichte nur machen willst um jetzt kurzfristig deine Ehe zu retten, oder ob es auch um deiner selbst willen machst. Also selbst wenn die Ehe in die Brüche gehen sollte, das Baby nicht kommen sollte. Wie stehst du dann zu dir?

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patom
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 12:13

Danke für eure Antworten.

Gute Frage was dabei rauskommen soll. Die Ärztin meinte, dass das ein Rahmen ist der erstmal für Akuthilfe sorgt. Ich bin nicht wirklich sicher ob ich tatsächlich arbeitsfähig bin. Nach der Akuthilfe würde ich dann dazu übergehen eine ambulante Therapie fortzusetzen. Mangels Erfahrung kann ich natürlich überhaupt nicht sagen ob das sinnvoll ist. Ich will aus der Situation raus und wie gestern beschrieben, egal ob mit Frau und Familie oder nicht, ich muss mich selbst retten egal was kommt. Genau vor dem habe ich ja irgendwie angst. Strohfeuer oder langfristige Änderung. Meine Frau hat, denke ich, genau vor dem selben Angst weshalb sie so hartnäckig drauf besteht, dass der Leidensndruck so groß wie möglich sein muss weil sie genau eben davor Angst hat wenn sie mir jetzt unter die Arme greift und mich sofort zurück lässt wird er es nie verstehen. Er hat es ja schließlich nicht mal nach seiner Insolvenz geschafft. Das werden ihre Gedanken sein.

Natürlich will ich das für mich machen damit ich ein gutes Leben führen kann endlich aber so angeknackst wie ich gerade bin fällt es mir schwer loszulassen. Man wünscht sich natürlich einen Anker an dem man sich festhalten kann. Sie sagte gestern: "du musst es alleine kapieren und du musst alleine auf die Beine kommen, deshalb hilft dir aktuell niemand." Ich verstehe das schon. Ich weiß nur nicht wie ich loslassen kann. Meine massive Trennungsangst macht das nicht besser. Da bin ich halt Hin- und Hergerissen.

Die Vorstellung ein paar Wochen abschalten zu können mich auf mich und meine Gesundheit zu konzentrieren klingt um ehrlich zu sein genau nach dem was ich gerade brauche.

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patom
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 12:22

chrysokoll hat geschrieben: Mo., 14.08.2023, 11:56 ich denke dass ein Klinikaufenthalt jetzt das beste ist was du tun kannst.
Und das ist sicher erst der Anfang. Alles andere, auch Job, ist weniger wichtig und letztlich immer nur eine Ausrede warum etwas grade nicht geht.
Danke. Ich habe da die selben Gedanken. Ich kenne mich ja. Beim Rausgehen habe ich mit meinem Stiefvater geredet und er hat gesagt: Nein das geht natürlich nicht. Du brauchst den Job. Du findest schon eine andere Lösung gehe zu den AA's oder so.

Das ist nicht die Lösung. Damit entkomme ich schon wieder und entwische durch ein Schlupfloch. Meine Frau kennt mich und ich glaube deshalb war sie heute auch wütend auf mich. Sie weiß ja, dass ich immer den leichtesten Weg gehe. Ich hab es erneut versucht mir schön zu reden. Wird schon...ein wenig ambulante Therapie und viel Kraft dann wird das. Die Wahrheit ist vermutlich, dass gar nichts wird wenn ich nicht die Konsequenzen akzeptiere die nun notwendig sind.

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chrysokoll
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Beitrag Mo., 14.08.2023, 14:56

meine Frage: Gibt es eine Diagnose, wie lautet die?
Gegen was konkret willst du vorgehen bzw. was und wie soll behandelt werden.
Du hast massive finanzielle Probleme, die gehen ja nicht durch den Klinikaufenthalt weg. Du hast Kinder aus einer früheren Ehe, was ist damit?
"Ich will nie mehr lügen und alles ist gut" wird tatsächlich nicht funtkionieren. Es funktioniert auch nicht auf Dauer wenn der Schwiegervater die Finanzen regelt oder kontrolliert.
Deine Frau hat schon recht, sie ist jetzt nicht zuständig. Und weder in acht Wochen noch in acht Monaten wirst du dich komplett ändern. Womöglich nie. Wichtig ist nur JETZT anzufangen

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